TSV 1860 München vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 32. Spieltag
1860 vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 32. Spieltag
„So viele Fehler“: Union unterliegt bei 1860 München 0:3
Spielbericht
Union-Trainer Uwe Neuhaus erreichte am Morgen des Spiels die Hiobsbotschaft, dass Linksverteidiger Patrick Kohlmann kurzfristig passen musste. Diagnose: Hexenschuss. Somit blieb dem Trainer keine andere Wahl, als seinen Abwehrverbund im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Regensburg umzustellen. Für Kohlmann rückte Björn Kopplin auf die Position hinten links. Auch im Mittelfeld nahm Uwe Neuhaus eine Änderung vor. Der Coach gönnte Youngster Björn Jopek eine Pause. Für ihn bekam Christopher Quiring seine Chance von Beginn an. Insgesamt sah das 4-4-2-System zu Beginn wie folgt aus:
Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kopplin – Quiring (68. Jopek), Parensen, Mattuschka, Özbek – Nemec, Terodde (68. Skrzybski)
Bei allerbestem Fußballwetter sahen die 18.100 Zuschauer in der Allianz-Arena einen verhaltenen Beginn beider Teams. Erst in der 10. Minute bot sich dem Gastgeber die erste gute Chance. Benjamin Lauth tauchte plötzlich frei vor Daniel Haas auf, scheiterte jedoch an der starken Fußabwehr der Berliner Nummer eins. Die Gäste aus Berlin-Köpenick brauchten einige Minuten, um ebenfalls in der Offensive in Erscheinung zu treten. Nach einer Viertelstunde häuften sich die Gelegenheiten – zählbare Möglichkeiten waren aber nicht dabei. Als beide Teams sich langsam aufeinander eingestellt hatten, nutzten die Münchner die bis dahin beste Chance des Spiels zur Führung. Moritz Stoppelkamp flankte unbedrängt auf den zweiten Pfosten, wo Benjamin Lauth keine Probleme hatte, den Ball per Kopf über die Linie zu befördern. Nach dem Schock übernahmen die Eisernen die Initiative. Chancen boten sich Adam Nemec, Fabian Schönheim und Simon Terodde (29., 32., 34.). Den Weg ins Tor fand jedoch keine dieser Möglichkeiten. Kurz vor dem Pausenpfiff drehten die Gastgeber nochmal auf. Moritz Stoppelkamp, mustergültig bedient von Benjamin Lauth, schaffte es jedoch nicht, frei vor dem Tor den Ball aus knapp Zwölf Metern ins Netz zu befördern. Quasi mit dem Pausenpfiff bot sich erneut Moritz Stoppelkamp die nächste Großchance. Aus drei Metern ließ er es dich dann nicht nehmen, den Spielstand zu Gunsten der Gastgeber auszubauen. Mit der 2:0-Führung der Löwen ging es in die Pause.
Die Gastgeber behielten auch zu Beginn der zweiten Hälfte das Heft des Handels in der Hand. 1860-Stürmer Rob Friend hätte in der 53. Minute bereits alles klar machen können, aber freistehend schaffte es der Kanadier nicht, den Ball aus gut fünf Metern per Kopf im Tor unterzubringen. Die Köpenicker bemühten sich um mehr Spielkontrolle, aber wie so oft auf fremden Platz haperte es am entscheidenden Pass. Die Sechziger waren nun darauf bedacht, das Spiel etwas langsamer zu machen. Nur noch gelegentlich kamen sie vor den Kasten der Unioner. Die eine oder andere Chance bot sich den Münchnern dennoch. In der 62. Minute musste Daniel Haas sein ganzes Können unter Beweis stellen, um einen Schuss von Daniel Halfar aus dem Winkel zu kratzen. Beim anschließenden Eckball war der Keeper jedoch machtlos. Guillermo Vallori brachte die Kugel per Kopf auf den Kasten. Benjamin Lauth, auf der Linie stehend, streifte den Ball noch mit seinen Haaren. Aber auch ohne diese Berührung wäre das Leder unhaltbar zum 3:0 im Netz gelandet (63.). In der Folgezeit ließen die Münchner Löwen den Berlinern mehr Platz, den die Eisernen nutzten, um sich – viel zu spät - doch noch sehr gute Chancen zu erspielen. Zwei Mal stand jedoch das Aluminium im Weg. Der gerade eingewechselte Steven Skrzybski hatte als erstes den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Sein gekonnter Heber landete aber am Pfosten (71.). Adam Nemec setzte im Anschluss einen Kopfball an den Querbalken (84.). Das Aufbäumen sollte in diesem Spiel jedoch nicht mehr mit einem Treffer belohnt werden. Pünktlich pfiff Schiedsrichter Markus Schmidt die Partie ab.
„Wir waren mal wieder ein guter Gast und haben brav die Punkte hier gelassen. Wir haben so viele Fehler gemacht, dass so ein Ergebnis dabei rauskommen muss. Ich will der Mannschaft nicht das Wollen absprechen, aber wir machen einfach zu viele einfache Fehler. Wir warten inzwischen geradezu darauf. Das ist eigentlich eher typisch für eine Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt. Wir hatten zwar am Ende noch einige Möglichkeiten, aber ich will hier nichts schönreden. Es war eine Auswärtsleistung wie in den Wochen zuvor“, so der deutliche Kommentar von Uwe Neuhaus auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Am nächsten Wochenende empfängt der 1. FC Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei den MSV Duisburg. Das letzte Union-Heimspiel der Saison wird am Sonntag, den 12.05.2013 um 13:30 Uhr angepfiffen.