TSV 1860 München vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 7. Spieltag
1860 vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 7. Spieltag
Löwen im Wies'nrausch: Union unterliegt 1860 München mit 0:1
Spielbericht
Union startete im 4 – 3 – 3-System und natürlich auch personellen Änderungen im Vergleich zum Duisburg-Spiel. Den verletzten Michael Parensen ersetzte im defensiven Mittelfeld überraschend Daniel Göhlert. Für den gesperrten Santi Kolk lief John Jairo Mosquera auf. Der ebenfalls angeschlagene Ahmed Madouni hatte in den letzten Tagen mit nimmermüdem Eifer gearbeitet und konnte das Spiel von Beginn an bestreiten:
Glinker – Menz, Madouni, Stuff, Kohlmann – Mattuschka, Göhlert, Peitz – Ede (82. Benyamina), Savran, Mosquera (62. Brunnemann)
Union legte engagiert los und musste eigentlich schon in der 3. Minute in Führung gehen. Einen an Mosquera verwirkten Freistoß zog Mattuschka vom linken Strafraum-Eck gefährlich vor das Tor von Löwen-Keeper Gabor Kiraly, Der konnte den Ball nur prallen lassen, aber weder Stuff noch Peitz brachten den Nachschuss aus Nahdistanz im Tor unter.
Drei Minuten später brannte es auf der anderen Seite lichterloh. Der Pfosten war jedoch in dieser Situation auf Unions Seite und rettete für den geschlagenen Jan Glinker im Tor. Union war vor allem um Spielkontrolle bemüht und setzte immer wieder Akzente nach vorn. In der 18. Minute marschierte Torsten Mattuschka nahezu ungehindert durch das Mittelfeld. Seinen straffen Schuss rettete Kiraly mit einem tollen Reflex. Savrans Nachschuss brachte leider keine Gefahr mehr.
Die 60er kamen immer wieder gefährlich vor das Tor der Eisernen. Alle Abschlussversuche wurden jedoch von der aufmerksamen Union-Abwehr abgeblockt. Da auch die nächste gute Szene der Berliner – Ede zog am gegnerischen Strafraum entlang, bediente Mosquera, dessen Schuss hielt jedoch Kiraly sicher – nicht zum Tor führte, ging es mit einem gerechten 0:0 in die Pause.
Aus der Pause kam Union erneut mit großem Schwung. Bereits in Minute 46 zog Ede vom rechten Strafraumeck ab, aber den Ball auch am langen Pfosten vorbei. Insgesamt war Union sichtbar bemüht, den Druck auf 1860 zu erhöhen, lief jedoch in dieser Phase auch in zwei gefährliche Konter der 60er, die andeuteten, dass sie ebenfalls den Sieg wollten. In der 68. Minute fiel schließlich das einzige Tor des Spiels – leider, aus Berliner Sicht, auf der falschen Seite. Einen eigentlich abgefangenen Angriff schenkte Union leider zu leicht wieder her. Stuffs Pass auf Mattuschka fing Ignjovski ab. Benny Lauth zog mit dem Ball davon und versenkte die Kugel mit fulminantem Schuss ins rechte Eck.
In der Folge versuchte Union nun mit aller Macht, den Ausgleich zu erzielen, brachte jedoch kaum noch gelungene Aktionen zustande. Daran konnten auch Brunnemann und Benyamina nichts ändern, die für Mosquera und Ede in die Partie kamen. So blieb am Ende eine frustrierende Niederlage, die absolut unnötig war und den Druck vor dem nächsten Heimspiel wieder erhöht.
Uwe Neuhaus war entsprechend enttäuscht, konnte seiner Mannschaft aber kaum einen Vorwurf machen: „Vieles von dem, was wir uns heute vorgenommen hatten, konnten wir umsetzen. Wir haben Akzente nach vorne gesetzt und hätten eigentlich früh in Führung gehen müssen. Auch in der 2. Halbzeit waren wir eigentlich gut im Spiel und geraten dann in eine Situation, die wir unbedingt vermeiden wollten. Es ist eine bittere Auswärtsniederlage, die uns sehr weh tut.“
Münchens Coach Reiner Maurer fügte hinzu: „Unsere Wechsel waren der Schlüssel zum Spiel. Benny Lauth hat das Tor mit toller Einzelleistung erzielt, was ihm sicher gut tun wird. Danach waren wir klar besser und hatten den Sieg am Ende sicher auch verdient.“
Der Union-Tross ist nun bereits auf dem Weg nach Berlin, wo bereits morgen früh wieder trainiert wird.
„Auswärtspunkte tun doppelt gut“: Der 1. FC Union Berlin trifft auf 1860 München
Vorbericht
In der Bayerischen Hauptstadt erwartet die Mannschaft von Uwe Neuhaus eine weitere schwere Aufgabe. Auch weil sich die Personaldecke im zurückliegenden Heimspiel gegen den MSV Duisburg weiter ausgedünnt hat, dürfte das Spiel zu einer echten Nagelprobe werden. Neben den Verletzten Michael Parensen (Knie) und Ahmed Madouni (Schulter) wird aufgrund seiner Gelb-Roten Karte auch Torschütze Santi Kolk nicht mit in das Geschehen eingreifen können. Damit fehlen Unions Mittelfeldmotor, der lautstarke Taktgeber und kopfballstarke Abräumer in der Viererkette, sowie der bislang beste Torschütze (3 Treffer), was die Aufgabe für die Mannschaft nicht gerade erleichtert, da auch Bernd Rauw und Kenan Sahin weiterhin ausfallen.
Trotz des derart dezimierten Kaders ist der 1. FC Union Berlin keinesfalls chancenlos gegen „Sechzig München“. Die Personalsituation ist natürlich nicht wunschgemäß, aber dieser Realität muss Uwe Neuhaus ins Auge sehen und ist überzeugt: „Auf den fraglichen Positionen haben wir reichlich Alternativen, bei denen ich mir sicher bin, dass sie die Aufgaben in dem Maße erfüllen, wie ich mir das vorstelle.“
Der Gegner des kommenden Wochenendes sieht sich indes im Aufwind. Nach dem Derby-Sieg gegen Augsburg sind die Löwen mit nunmehr zehn Punkten nur drei Zähler vom zweiten Tabellenplatz entfernt. Der TSV 1860 München ist in der aktuellen Saison im erweiterten Kreis der Aufstiegsaspiranten zu verorten - die gute Besetzung in fast allen Mannschaftsteilen ist für Uwe Neuhaus kein Geheimnis:
„1860 München ist ein sehr guter Gegner, keine Frage. Wir werden aber nicht den netten höflichen Gast spielen und die Punkte dort abschenken. In den bisherigen Auswärtsspielen haben wir Probleme offenbart - es muss uns gelingen die Leidenschaft und das Durchsetzungsvermögen aus den Heimspielen auch auswärts auf den Platz zu bringen. Sollten wir das beherzigen, haben wir gute Chancen in München nicht nur einen Punkt zu holen, sondern auch zu gewinnen - das sollte sich bei jedem auf die Festplatte einbrennen“, gibt Uwe Neuhaus seinen Spielern mit auf den Weg und ergänzt: „Auswärtspunkte tun immer doppelt gut.“
Auch Löwen-Trainer Reiner Maurer hat mit einem erhöhten Krankenstand zu kämpfen. Aus der Sieg-Elf vom Derby in Augsburg drohen Kapitän Daniel Bierofka und Aleksandar Ignjovski auszufallen. Abgesehen davon ist Maurer ehrgeizig - Platz acht entspricht offenbar nicht den Vorstellungen des Trainers - weshalb er von seiner Mannschaft einen Sieg fordert: „Wir wollen jetzt unbedingt ins obere Tabellendrittel und nicht dort hängenbleiben, wo wir uns jetzt befinden“.
Am Sonntag, 3. Oktober um 13:30 Uhr wird sich zeigen, welcher Mannschaft es gelungen ist, sich bestmöglich auf diese Partie einzustellen.