TSG Hoffenheim vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 21. Spieltag
Hoffenheim vs 1. FC Union
Bundesliga, 21. Spieltag
Union siegt 4:0 in Hoffenheim
Spielbericht
Mit einem selten gefährdeten 4:0-Auswärtserfolg bei der TSG 1899 Hoffenheim sichert sich die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin drei wichtige Bundesliga-Punkte. Doppelpacker Benedict Hollerbach (24. und 87.) sowie Neuzugang Marin Ljubicic (61.) und Andrej Ilic (73.) bescheren der Baumgart-Elf den zweiten Auswärtserfolg der aktuellen Spielzeit.
1. FC Union Berlin: Rönnow - Juranovic (76. Trimmel), Doekhi, Leite, Skov (88. Rothe) – Skarke (58. Ljubicic), Haberer (46. Tousart), Khedira, Hollerbach – Prtajin (46. Ilic), Jeong
TSG 1899 Hoffenheim: Philipp - Chaves, Östigard, Akpoguma (64. Kaderabek), Jurásek (76. Prass) - Geiger (72. Toure), Bischof, Hlozek, Kramarić, Bülter (64. Yardimci) – Moerstedt (46. Orban)
Personal: Nach dem Remis gegen RasenBallsport Leipzig sah Cheftrainer Steffen Baumgart kaum Anlass seine Startformation zu verändern. Für den kurzfristig erkrankten László Benés rotierte Wooyeong Jeong in die erste Elf.
Zuschauer: 20.023
Tore: 0:1 Hollerbach (24.), 0:2 Ljubicic (61.), 0:3 Ilic (73.), 0:4 Hollerbach (87.)
Erstes Auswärtstor von Hollerbach bringt die Führung für Union
Bei herrlichem Sonnenschein war das perfekte Samstagsspiel angerichtet. Und auch wenn die im Heimbereich spärlich gefüllte Arena in Sinsheim in der Anfangsphase auf Großchancen verzichten musste, kamen zumindest die rund 1.800 Unioner erste Nadelstiche ihrer Mannschaft zu sehen. Eine erste gute Möglichkeit bot sich in der elften Spielminute, als Benedict Hollerbach seinen Gegenspieler mit einer einfachen Körpertäuschung ins Leere laufen ließ und seine Hereingabe von links nur in letzter Sekunde vor dem einlaufenden Wooyeong Jeong durch Geiger geklärt werden konnte.
Und der erste Eindruck sollte nich täuschen, denn in der 24. Spielminute waren es die Eisernen, die allen Grund zum Jubeln hatten: Nachdem TSG-Schlussmann Philipp den ersten Torabschluss von Tim Skarke nach Hereingabe von Robert Skov noch parieren konnte, blieb er im Nachschuss von Hollerbach aus dem 16-Meter-Raum chancenlos. Der Führungstreffer war noch nicht gänzlich verarbeitet, da verhinderte Philipp einen weiteren Gegentreffer mit einem starken Reflex: Erneut war es Skov der über den Rücken von Skarke Kapitän Rani Khedira bediente. Der abgerutschte Abschluss landete bei Ivan Prtajin, der mit dem Rücken zum Tor aus der Drehung abschloss und nur durch eine starke Parade am Treffer gehindert werden konnte (27.).
Fünfzehn Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit nahmen dann jedoch die Hausherren in blau das Zepter in die Hand und drängten über lange Ballbesitzstafetten auf den Ausgleichstreffer, ohne jedoch dabei gefährlich genug zu werden und ein Eingreifen von Frederik Rönnow zu erzwingen. Das lag vor allem an der kompakten Abwehrleistung der Männer in rotweiß. Lediglich beim Konter in der 44. Minute mussten sie sich auf ihren Schlussmann verlassen, der sie nicht enttäuschte, beim Eins-gegen-Eins lange stehen blieb und den Heber von Kramarić parierte. Keine Zeigerumdrehung später war es der zuvor in Erscheinung Getretene erneut, der Schlussmann Rönnow zu überwinden versuchte, aber auch hier das Nachsehen hatte.
So ging es mit einer knappen Führung für die Unioner in die Halbzeitpause.
Premierentore für Ljubicic und Ilic
Mit Beginn der zweiten Halbzeit nahmen beide Trainer Veränderungen vor: Auf Seiten der Eisernen machten Janik Haberer und Ivan Prtajin Platz für Lucas Tousart und Andrej Ilic.
Die Anfangsminuten des zweiten Durchgangs sollten nun den Gastgebern gehören. Ihr frühes Pressing hinderte die Mannschaft des 1. FC Union Berlin aggressiv am Spielaufbau und forderte immer wieder eine konzentrierte Abwehrleistung.
Die Eisernen blieben aber auch in der Offensive aufmerksam und eroberten so im unpräzisen Verschieben den Ball knapp zwanzig Meter vor dem Tor der Hoffenheimer. Der gerade erst eingewechselte Marin Ljubicic bewies sofort seinen Torriecher und versenkte die Vorlage von Jeong eiskalt im Tor zur 2:0-Führung aus Sicht von Union (61.).
Trotz mehr Ballbesitz und frischen Kräften schaffte es die TSG nicht die notwenige Ruhe ins Spiel zu bringen und so war es Tousart, der sich auf der rechten Außenbahn stark zur Grundlinie durchkämpfte und mit einer scharfen Hereingabe seinen Teamkollegen Ilic in Szene setzte, der das runde Leder aus kurzer Distanz wuchtig im Tor unterbrachte (73.).
Während die Gastgeber den Abpfiff herbeisehnten, boten sich den Eisernen nun immer mehr Räume für das eigene Offensivspiel. Nachdem einige Konter-Versuche noch unsauber zu Ende gespielt wurden, nutzte Benedict Hollerbach in Minute 87 eine Gelegenheit zur Entscheidung: Ljubicics Pass in den Rückraum nahm der Offensivmann auf und nutzte Platz und Zeit um den Ball gekonnt mit Hilfe des linken Innenpfostens ins Tor zu legen.
In der Folge sahen die Zuschauer keine weiteren nennenswerten Szenen mehr und so endete die Partie nach insgesamt 93 gespielten Minuten mit dem Endstand von 4:0 für die Eisernen.
Stimmen zum Spiel
“Der Trainer sagte zu mir, ich solle einfach mein Spiel spielen und mein Bestes geben. Ich bin dankbar für die Spielzeit und bin froh, dass ich der Mannschaft mit meiner Arbeit und meinem Tor helfen kann”, freute sich Andrej Ilic nach dem Abpfiff.
“Ich bin sehr glücklich über die Leistung, über das Spiel, aber auch über meinen Wechsel zu Union. Wir reden jeden Tag über das Toreschießen und ich hoffe, dass wir es nach den vier Treffern heute auch in Zukunft so machen” ergänzte Neuzugang und Tordebütant Marin Ljubicic.
“Erstmal freuen wir uns, dass wir nach langer Zeit wieder ein Auswärtsspiel gewonnen haben. Und das auf eine sehr gute Art und Weise. Besonders in der zweiten Halbzeit haben wir es sehr gut in den Griff bekommen und standen auch defensiv stabiler. Auch vorne haben die Jungs es meistens gut ausgespielt und jetzt freuen wir uns natürlich über die Tore. Insgesamt gibt es wenig zu meckern”, so Cheftrainer Steffen Baumgart im Anschluss.
Ausblick auf die kommende Woche
Zurück in Berlin wird die Profimannschaft der Männer am morgigen Sonntag ein Spielersatz- und Regenerationstraining unter Ausschluss der Öffentlichkeit absolvieren. Am Montag startet die Woche mit einem freien Tag, ehe am Dienstag die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach beginnt. Am Dienstag öffnet der Trainingsplatz am Stadion An der Alten Försterei seine Tore für eine öffentliche Trainingseinheit um 11:00 Uhr.
Union will TSG auf Distanz halten
Vorbericht
Am kommenden Sonnabend, dem 08.02.2025, trifft die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin im Rahmen der Fußball-Bundesliga auswärts auf die TSG 1899 Hoffenheim. Die Begegnung des 21. Spieltags wird um 15:30 Uhr angepfiffen.
Die Ausgangslage
Ein Blick auf die Tabelle unterstreicht die Bedeutung des Duells: Die TSG rangiert direkt hinter den Eisernen und liegt mit drei Punkten Rückstand in Schlagdistanz. Zuletzt musste Hoffenheim auswärts beim amtierenden Meister Bayer 04 Leverkusen antreten und unterlag dort trotz dreißigminütiger Überzahl mit 1:3.
Union traf im heimischen Stadion An der Alten Försterei auf RasenBallsport Leipzig und hatte gegen die Sachsen eine anspruchsvolle Aufgabe vor der Brust. Die Köpenicker zeigten jedoch eine starke und konzentrierte Leistung und verdienten sich mit einem torlosen Remis einen wichtigen Punkt.
Der Gegnercheck
Die TSG Hoffenheim belegt derzeit mit 18 Punkten den 15. Tabellenplatz. Die Hinrunde verlief alles andere als zufriedenstellend, was letztlich auch einen Trainerwechsel zur Folge hatte: Seit November 2024 steht Christian Ilzer an der Seitenlinie und soll die Kraichgauer zurück in sichere Gefilde führen. Der Österreicher debütierte mit einem 4:3-Sieg gegen Leipzig und auch zuletzt scheint unter seiner Regie ein kleiner Aufwärtstrend erkennbar zu sein.
Nach einem überzeugenden 3:1-Auswärtssieg zum Rückrundenauftakt bei Aufsteiger Holstein Kiel folgte ein respektables 2:2-Unentschieden gegen den Tabellen-Dritten Eintracht Frankfurt. Auch auf internationaler Bühne zeigte Hoffenheim zuletzt ein kämpferisches Gesicht: In einem mitreißenden Spiel der UEFA Europa League bezwang die TSG den belgischen Traditionsklub RSC Anderlecht mit 4:3 – auch wenn dieser Erfolg am Ende nicht zum Weiterkommen reichte.
Der Sieg in Belgien ist trotzdem aller Ehren wert, denn die TSG musste dort ohne sage und schreibe 18 (!) Profispieler auskommen. Das Verletzungspech hat ein derart extremes Ausmaß erreicht, dass Trainer Christian Ilzer vor der Partie einräumte, eine derartige Personalsituation in seiner gesamten Laufbahn noch nie erlebt zu haben. Einige dieser Ausfälle dürften jedoch rechtzeitig zum Duell mit den Eisernen in den Kader zurückkehren.
Personal
Unions Trainerteam muss auf Kevin Vogt, Aljoscha Kemlein und Oluwaseun Ogbemudia verzichten.
Das Wiedersehen
Das Duell am Wochenende dürfte für einige Profis beider Teams fast wie ein Klassentreffen auf dem Rasen wirken: Gleich vier Union-Spieler haben eine Vergangenheit im Kraichgau. Kevin Volland trug von 2012 bis 2016 in 144 Partien das TSG-Trikot, während Janik Haberer in der Saison 2014/15 für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Südwest auflief. Kevin Vogt wechselte erst im vergangenen Winter von Hoffenheim nach Köpenick und trifft nun auf alte Weggefährten – für die TSG stand er in beeindruckenden 226 Spielen auf dem Platz. Sommerneuzugang Robert Skov verbrachte sogar fünf Jahre in Hoffenheim und sammelte dabei 126 Einsätze, bevor er sich Union anschloss.
Auch auf der anderen Seite gibt es bekannte Gesichter: Grischa Prömel, seit Sommer 2022 in Hoffenheim, spielte von 2017 bis 2022 für die Eisernen, erzielte in 141 Pflichtspielen 20 Tore und feierte 2019 den Bundesliga-Aufstieg mit Union. Am Sonnabend muss er verletzungsbedingt passen. Ebenso wird Christopher Lenz die Partie aufgrund einer Verletzung verpassen: Der Linksverteidiger stand von 2016 bis 2021 in 72 Spielen für Union auf dem Platz. Ein weiteres bekanntes Gesicht ist Marius Bülter, der zwischen 2019 und 2021 für die Köpenicker stürmte. Und schließlich hat auch Aufstiegsheld und Publikumsliebling Jakob Busk den Weg nach Hoffenheim gefunden, er gehört allerdings erst seit wenigen Tagen zum Kader der TSG. Der Torhüter stand in der Hinrunde noch zwischen den Pfosten des dänischen Erstligisten Sönderjyske, bevor er sich den Kraichgauern anschloss.
Stimmen vor dem Spiel
Unions Cheftrainer Steffen Baumgart erklärte vor der Begegnung: „Hoffenheim ist eine Mannschaft, die spielerisch mehr Qualität hat, als es der aktuelle Tabellenstand vermuten lässt. Dennoch wollen wir den Schwung aus dem letzten Heimspiel mitnehmen und darauf vorbereitet sein, mögliche Rückschläge schnell abzuhaken, um direkt wieder unseren Fokus zu finden. Das bedeutet, unsere Abläufe weiter zu verfeinern, unsere Stärken auszuspielen und in jedem Zweikampf alles zu geben.“
„Union Berlin ist in Reichweite für uns, deswegen hat das Spiel einen hohen Stellenwert für uns. Im Februar und März haben wir viele direkte Duelle, diese Spiele gilt es zu gewinnen. Wir haben uns sehr gut auf das Spiel vorbereitet. Von Steffen Baumgart weiß man, dass man einen energetischen Gegner bekommt. Man kann schon sehr klar einschätzen, welche Spielweise man zu erwarten hat”, äußerte sich Hoffenheim-Trainer Christian Ilzer auf der Pressekonferenz.
Serviceinfos
Für das Auswärtsspiel in der Rhein-Neckar-Region können die Union-Spieler auf die Unterstützung von knapp 1.800 mitgereisten Fans im Gästeblock zählen. Ebenfalls vor Ort sein wird auch das Union-Fahr-Zeughaus. Hinweise zum Stadionbesuch gibt es hier.
Die Partie wird live von Sky übertragen. Darüber hinaus gibt es einen Audiostream im rbb24 Inforadio und bei rbb24. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.