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SpVgg Greuther Fürth vs 1. FC Union Berlin

2. Bundesliga, 19. Spieltag

Fürth vs 1. FC Union

2. Bundesliga, 19. Spieltag

Fr., 16. Dezember 2011, 18:00 Uhr
Trolli Arena
5 : 0
7.130
windig
SR: Christian Dingert | Assistenten: Torsten Bauer, Philipp Schmitt | Vierter Offizieller: Marcel Göpferich

Glücklos beim „Kleeblatt“: Union geht mit Niederlage in die Weihnachtspause

Spielbericht

Die Vorbereitung auf das Spiel in der Fürther Trolli-Arena begann mit einem beklagenswerten Ausfall. Für Christoph Menz, der am Dienstag erfolgreich am Fuß operiert wurde, galt es einen adäquaten Ersatz zu finden. Trainer Uwe Neuhaus entschied sich für Routinier Ahmed Madouni der, kopfballstark und erfahren, im Ronhof den Platz neben Christian Stuff in der Innenverteidigung einnahm. Den lauffreudigen und spielstarken Gastgebern stellte Uwe Neuhaus  ein 4 - 2 – 3 – 1-System entgegen:

Glinker – Pfertzel, Stuff, Madouni, Kohlmann – Karl, Parensen (48. Mattuschka) - Quiring (76. Polenz), Silvio, Ede –  Mosquera (57. Terodde)

„Wer das Steuer loslässt, ist im Sturm verloren“, dichtete Emanuel Geibel und inspirierte damit offenbar auch Kapitän Torsten Mattuschka. Ein Magen-Darm-Infekt hatte den Mittelfeld-Taktgeber kurzzeitig schwächeln lassen. Doch am Freitagmorgen machte sich „Tusche“ trotzdem auf den Weg, um seinen Kollegen in der stürmischen Trolli-Arena – zunächst von der Bank aus -  zur Seite zu stehen. So stürmisch wie Orkan „Joachim“ Mitteleuropa im Griff hatte, so grimmig begann für die Eisernen auch das Spiel. Christopher Nöthe profitierte von einem Missverständnis in der neuformierten Innenverteidigung um Ahmed Madouni und  schob nach nur 70 Sekunden zur Fürther Führung ein. Im direkten Gegenzug dann fast der Ausgleich. Chinedu Ede und Silvio kombinierten sich, passend zum Wetter, in Windeseile vor das Tor von Fürth-Keeper Max Grün, der die Situation in letzter Sekunde bereinigte. Union fand folgend kaum besser in die Zweikämpfe und bekam einfach keinen Zugriff auf das Spielgeschehen. Es reichte eine scharfe Flanke, um Ahmed Madouni zum Pechvogel der Anfangsphase zu schlagen. Mit seiner Fußspitze veränderte der Franko-Algerier die Flugkurve von Bernd Nehrigs Hereingabe, für den bemitleidenswerten Jan Glinker unhaltbar, in die eigenen Maschen (10.). Das ordnende Element Torsten Mattuschka schien den Gästen mehr zu fehlen, als Uwe Neuhaus lieb sein konnte. Nach einem kurzen aufflackern des Unioner Siegeswillens bei einem schönen Zusammenspiel zwischen Chinedu Ede und Patrick Kohlmann, bei dem nur das krönende Tor fehlte (22.), schlug Fürth eiskalt zu. Wieder entwischte Christopher Nöthe seinen Bewachern, umkurvte Jan Glinker und erhöhte mit seinem zweiten Tor unbedrängt auf 3:0 (23.). Die Gastgeber ließen es nun etwas ruhiger angehen und Union eröffneten sich Räume. Bezeichnend die Statistik, die nach 35 Minuten die erste Ecke für die Köpenicker auswies. Die Hoffnung, dass sich die Platzherren gedanklich bereits auf das Pokalachtelfinale gegen Nürnberg eingestellt haben könnten, bewahrheitete sich nicht.

Allen voran hatte Sturmtief „Joachim“ die Pause genutzt, um sich zu stärken. Der Regen peitschte in das Rund und sorgte bei der Mannschaft von Uwe Neuhaus im Zusammenspiel mit dem Zwischenergebnis für äußerst verkniffene Mienen. Die Laune der mitgereisten Berliner trübte sich weiter ein, denn zu allem Überfluss vertrat sich Michael Parensen bei einem Kopfballduell den rechten Knöchel und musste mit einer Sprunggelenksverletzung ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden (49.). Der eingewechselte Torsten Mattuschka klatschte, gestikulierte und schrie seine Kollegen zu merklich erhöhter Gegenwehr. Die entscheidenden Aktionen hatte indes weiterhin die Spielvereinigung. So hätte Edgar Prib nach gut einer Stunde das nächste Tor für seinen Verein markieren können, doch Jan Glinker schob sein linkes Bein noch in den Schuss. 7.130 Zuschauer sahen dann aber doch den vierten Treffer der Hausherren. Unions entblößte rechte Abwehrseite nutzte Stephan Schröck zu einem galanten Heber samt anschließendem Torjubel (64.). Ein Lattentreffer durch Ahmed Madouni nach Mattuschka-Ecke ging zu diesem Zeitpunkt ein wenig unter. Denn die „Kleeblätter“ schnürten Union ein und legten durch Bernd Nehrig das 5:0 nach (72.). Es wirkte, als wolle an diesem stürmischen Abend rein gar nichts gelingen. Die Mitgereisten Unioner waren in diesem Moment bereits über den toten Stimmungspunkt hinaus und feierten auch nach dem Abpfiff ein alles in allem erfolgreiches Pflichtspieljahr 2011 an das auch Uwe Neuhaus in der anschließenden Pressekonferenz erinnerte:

„Wir wollten hier ganz anders auftreten, das ist klar. Es ist uns nicht gelungen, deshalb nehmen wir das Ergebnis so hin und wünschen Fürth den Aufstieg. In die Winterpause nehmen wir die guten letzten Wochen mit, wohl wissend, dass wir noch viel lernen müssen“, so der Union-Coach.

Für die Mannschaft gilt es nun diese bittere Niederlage ganz schnell abzuhaken. Am kommenden Freitag (23.12.) wird es den einen oder anderen Spieler noch ein letztes Mal in das Stadion An der Alten Försterei führen. Ab 19:00 Uhr singt sich die Union-Seele besinnlich in das Weihnachtsfest, wo die Mannschaft hoffentlich die nötigen Kraftreserven für das bevorstehende Jahr 2012 tanken wird.

“Mit zu viel Respekt keine Chance“: Springt Union gegen Fürth in die Spitzengruppe?

Vorbericht

28 Punkte gab es für den 1. FC Union Berlin nach der Hinrunde in der 2. Bundesliga noch nie. Nur eine Woche später gelang bei Rückrundenauftakt der bislang höchste Saisonsieg (4:0 vs. FSV Frankfurt). Union ist mit 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen das „Team der Stunde“. Die Konsequenz: bekannte Mechanismen des Geschäfts greifen und medial wird vermehrt nach der Neuausrichtung des Saisonziels gefragt. Auch wenn das gemeinschaftliche Träumen vom Anschluss an die Spitzengruppe nicht verboten ist, gehört die nüchterne Betrachtungsweise schon zur guten Tradition der handelnden Personen beim 1. FC Union Berlin. Schließlich verrät ein Blick auf die Tabelle, dass der Abstand zum Spitzenquintett trotz der jüngsten Siegesserie noch erheblich ist.

Gewinnt der 1. FC Union Berlin vor dem Weihnachtsurlaub jedoch in der Fürther Trolli-Arena, wäre die Ausgangsposition für das mit dem Spiel in Paderborn (03.02.2012) beginnende neue Fußballjahr sehr komfortabel. „Die Konstellation ist so, dass die ersten sechs Mannschaften gegeneinander spielen und die Sieger Boden gut machen können. Das ist natürlich auch unser Ziel“, erklärte Uwe Neuhaus vor dem Spiel gegen die Mittelfranken.

In die Karten könnte Uwe Neuhaus das Restprogramm der Fürther spielen. Erst war da das Montagsspiel gegen Eintracht Frankfurt (0:0), dann wartet am kommenden Dienstag (20.12.) gegen den 1. FC Nürnberg die Aufgabe im Pokalachtelfinale. Gefühlt bewegt sich das Team vom Ronhof bereits in der Spitzenklasse des deutschen Fußballs. Eventuell spielt der Kopf in Fürth dieser Tage die entscheidende Rolle und die Pflichtaufgabe „Union“ gerät für die Mannschaft von Mike Büskens zum Stolperstein. Dagegen spricht, dass für Büskens nach eigener Aussage alle Begegnungen „gleich wichtig“ seien.

Auf Berliner Seite gewährte Verteidiger Marc Pfertzel Einblicke und denkt dabei nur ungern an das 0:4 aus dem Hinspiel im Juli. „Ich habe die Niederlage nicht vergessen, das hat richtig wehgetan“, erinnert sich der Franzose. Zwar glaubt Uwe Neuhaus nicht daran, dass seine Mannschaft am Freitag als Favorit in die Begegnung geht, doch betont der Trainer, dass sein Team ebenfalls eine Menge zu bieten habe. „Wir sind in drei der letzten fünf Spiele ohne Gegentor geblieben. Die Mannschaft ist in einer sehr guten Verfassung“, ist Uwe Neuhaus überzeugt. „Doch wenn wir dort ängstlich und mit zu viel Respekt auftreten, haben wir keine Chance“, glaubt Unions Chefcoach.

Erstmals seit drei Spielen wird die Startelf am Freitag einer Veränderung unterzogen werden müssen. Den Umbau macht die Operation von Christoph Menz notwendig (Entfernung eines Neuroms im rechten Fuß). Durch den Ausfall des zuletzt in der Innenverteidigung an der Seite von Christian Stuff gesetzten Eigengewächses, bieten sich nominell drei Alternativen. Bei der Wahl zwischen Ahmed Madouni, Daniel Göhlert und Maurice Trapp dürfte der französisch-algerische Routinier Madouni wohl die besten Karten für einen Einsatz haben. Gegen Dauerbrenner Göhlert spricht dessen lange Verletzungspause, Maurice Trapp fehle laut Trainer Neuhaus noch das Quäntchen Erfahrung.

Jan Glinker

Jan Glinker

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Fürth

Jan Glinker

ist Spieler des Tages gegen Fürth

SpielStatistiken

SpVgg Greuther Fürth vs 1. FC Union Berlin

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