SV Sandhausen vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 27. Spieltag
Sandhausen vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 27. Spieltag
Führung nicht genutzt: Union scheitert in Sandhausen
Spielbericht
Uwe Neuhaus hatte für die Partie im Sandhäuser Hardtwaldstadion einige Überraschungen im Gepäck. Kapitän Torsten Mattuschka blieb vorerst auf der Bank, für ihn spielte Martin Dausch von Beginn an. Auch Benjamin Köhler fand seinen Namen nicht in der Startelf. Christopher Quiring bekam dagegen die seine Chance. In Gänze las sich die 4 – 2 – 3 – 1-Formation wie folgt:
Haas – Pferztel, Eggimann (85. Terodde), Schönheim (65. Puncec), Kohlmann – Kreilach (71. Mattuschka), Özbek – Brandy, Quiring – Dausch – Nemec
Beide Teams legten von Beginn an ein hohes Tempo an den Start. Bereits nach vier Minuten gingen die Gäste aus dem knapp 650 Kilometer entfernten Berlin in Führung. Einen Freistoß aus dem linken Halbfeld brachte Christopher Quiring hoch und gefährlich in den Sechzehnmeterraum. Kein Spieler erreichte den Ball. Auch SVS-Keeper Sven Riemann schien kalt erwischt und ließ den Ball zur Berliner Führung passieren. Von Schockstarre beim Gastgeber keine Spur. Mit ihrem ersten gefährlichen Angriff egalisierten die Sandhäuser die Gäste-Führung. Danny Blum marschierte entlang der Sechzehnmeterraumbegrenzung und zog aus vollem Lauf ab. Der flache Ball fand den Weg zwischen den Fingerspitzen von Daniel Haas und dem Innenpfosten ins Tor (7.). In der Folgezeit entwickelte sich eine rasante Partie. Beide Teams erspielten sich gute Chancen im Minutentakt. Doch Sören Brandy (17.), Christopher Quiring (22.) und Damir Kreilach (26.) verpassten ebenso, wie die Gastgeber durch Danny Blum (10.), Nicky Adler (27.) und Daniel Schulz (45.+1.). Mit dem Remis ging es in die Kabinen.
In den zweiten 45 Minuten ließ das Tempo nicht nach. Diesmal erwischten die Gastgeber den besseren Start und erzielten bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff den Führungstreffer. Einen Schuss von Manuel Stiefler konnte Daniel Haas nicht parieren. Nicky Adler schaltete am Fünfmeterraum am schnellsten und markierte den Treffer zum 2:1 (52.). Danach bewiesen die Berliner viel Moral und versuchten alles, um noch zum Ausgleich zu kommen. Damir Kreilach mit einem Freistoß (54.), Martin Dausch, sowie Sören Brandy mit Flachschüssen (58. & 66.) und auch Adam Nemec mit einem Volleyschuss aus elf Metern (63.) gelang der hoffnungsvolle Ausgleich nicht. Aber auch die Sandhäuser stellten das Fußballspielen nicht ein und hatten eine Doppelchance, das Ergebnis auszubauen. Doch Daniel Haas verhinderte mit zwei starken Paraden gegen Nicky Adler und Simon Tütig die frühe Entscheidung (75.). Da die Eisernen die entscheidende Lücke im dichten Abwehrverbund bis zum Abpfiff nicht fanden, blieb es beim knappen Sieg der Gastgeber.
„Ich glaube, über 90 Minuten gesehen hat Sandhausen verdient gewonnen. Sie haben ihre Tugenden in die Waagschale geworfen. Leider konnten wir den frühen Führungstreffer nicht richtig ausnutzen. Wie in den letzten Spielen, kann man der Mannschaft den Willen nicht absprechen. Aber ich glaube, die Ansprüche, die wir zwischendurch hatten, sind nicht gerechtfertigt. Wir haben zwar noch einige Spiele vor der Brust und die Saison ist noch lange nicht beendet. Aber ich glaube, wir können in die Kader-Planung gehen. Wir haben jetzt mehr Gewissheit, in welcher Liga wir im nächsten Jahr spielen werden“, fand der sichtlich enttäuschte Uwe Neuhaus nach dem Spiel deutliche Worte.
Trotz der Englischen Woche haben die Profis des 1. FC Union Berlin eine verhältnismäßig lange Regenerationsphase. Das nächste Spiel findet am kommenden Montag, dem 31.03.2014 statt. Die Partie gegen Energie Cottbus wird um 20:15 Uhr im Stadion An der Alten Försterei angepfiffen.
Blick nach vorn: Union sucht Chance in Sandhausen
Vorbericht
„Der Blick geht nach vorne“, versicherte Union-Trainer Uwe Neuhaus am Tag nach dem 1:1-Unentschieden gegen den SC Paderborn. Der Ausgleichstreffer mit dem Abpfiff schmerzte Trainer und Spieler sehr, lähmen sollen die verlorenen Punkte jedoch niemanden. „Wir haben das Thema in der Kabine behandelt. Die Zeit in einer englischen Woche ist kurz. Ich erwarte, dass die Spieler positiv denkend an die Aufgabe Sandhausen herangehen“, verbat sich Unions Cheftrainer zu langes Hadern mit der verpassten Gelegenheit.
Interessant nach dem eigenen Spiel, war der Blick auf die übrigen Resultate des 26. Spieltages in Liga 2. Die Konkurrenz fing das Ergebnis in der Tat ein wenig mit ab. Bei vier Unentschieden in Spielen der Widersacher im Platzierungskampf der Spitzengruppe, ergaben sich keine größeren Verschiebungen. Einzig Kaiserslautern konnte durch einen knappen Sieg gegen 1860 München (1:0) profitieren und auf den fünften Rang vorrücken. Die Mannschaften sind demnach weiter eng beieinander und die Chancen, nach dem Spieltag ein wenig zu klettern, sind allemal gegeben.
Allerdings sind die Zähler gegen den SV Sandhausen längst noch nicht gebucht. „Es wird schwer in Sandhausen“, glaubt Uwe Neuhaus, nicht zuletzt wegen der Sandhäuser Heimstärke. In der Heimtabelle steht der Gastgeber auf Rang 7 noch vor den Köpenickern, die sich einen Platz dahinter eingefunden haben. Die gute Tabellensituation Sandhausens führt Uwe Neuhaus besonders auf die stabile Abwehrreihe zurück: „Man merkt am Defensivverhalten, dass sie in dieser Saison an Selbstvertrauen hinzugewonnen haben. Sie haben die zweitbeste Abwehr der Liga und keinen großen Druck, ein hohes Risiko gehen zu müssen. Ihre Kombinationssicherheit und die Spielfreude haben sie zu Recht in das Tabellenmittelfeld vordringen lassen.“
Motivationsarbeit brauchte Uwe Neuhaus nach eigener Aussage nicht zu verrichten. Das Selbstvertrauern seiner Spieler sei auch nach dem Last-Minute-Gegentor vom vergangenen Freitag ungebrochen: „Ich konnte in den letzten Spielen nicht beobachten, dass an irgendeiner Stelle zu wenig Selbstvertrauen eine Rolle gespielt haben könnte. Mir fehlen zwei Punkte gegen Paderborn und drei gegen St. Pauli. Das sind fünf Zähler, die vielleicht den Unterschied ausmachen zwischen dem, was hätte sein können und dem, was jetzt ist“, ärgert der Trainer über die ungenutzt gebliebenen Möglichkeiten. Einen Vorwurf in Sachen Einstellung möchte er seinen Spielern hingegen nicht machen: „Wir sollten uns nicht runterziehen lassen. Ich glaube, dass die Art und Weise, auch gegen Paderborn, durchaus überzeugend war. Für Verunsicherung oder einen Mangel an Selbstvertrauen haben wir keinen Grund.“
Da sich schwerwiegende Blessuren nicht abzeichneten, wird Uwe Neuhaus trotz der Kürze der Zeit wohl nur mit dem üblichen 18-Mann Kader nach Sandhausen reisen. Darüber hinaus wird Michael Parensen nach abgesessener Gelbsperre zum Duell im Hardtwaldstadion wieder zur Mannschaft stoßen.
Anpfiff der Begegnung mit dem SV Sandhausen erfolgt am Dienstag, dem 25.03.2014 um 17:30 Uhr.