SV Darmstadt 98 vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Darmstadt vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 25. Spieltag
Deutliche Niederlage am Böllenfalltor: Union unterliegt Darmstadt mit 0:5
Spielbericht
Union-Trainer Norbert Düwel musste im Spiel gegen die Hessen auf Damir Kreilach verzichten. Der Kapitän der Eisernen sah im letzten Spiel gegen Kaiserslautern seine fünfte gelbe Karte und musste deshalb gegen Darmstadt zugucken. Für ihn rückte Toni Leistner zurück ins Team. Christopher Trimmel übernahm die Kapitänsbinde. Im 4 – 2 – 3 – 1-System sah die Aufstellung wie folgt aus:
Amsif – Trimmel, Puncec, Schönheim, Kopplin – Leistner, Parensen (63. Hollwitz) – Kobylanski, Quiring (45. Haas), Skrzybski – Polter
Die Hausherren kamen deutlich besser in die Partie und setzten die Gäste aus der Hauptstadt von Beginn an unter Druck. Darmstadt war bissiger in den Zweikämpfen und kam durch schnelles Umschaltspiel immer wieder gefährlich vor den Kasten der Eisernen. Die erste Großchance hatte Ronny König, dessen Schuss knapp am rechten Pfosten vorbeistrich (23.). In der 35. Minute gingen die Hausherren nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld in Führung. Leon Balogun stieg am höchsten und konnte unbedrängt Einköpfen. Für die erste gefährliche Aktion der Unioner sorgte Toni Leistner in der 40. Minute. Sein Schuss aus 20 Metern verfehlte das Tor nur knapp. Kurz vor dem Halbzeitpfiff die spielentscheidende Szene: Fabian Schönheims Rückpass auf Keeper Mohamed Amsif fiel deutlich zu kurz aus. Marco Sailer hatte den richtigen Riecher, fing den Pass ab und konnte von Amsif nur noch mit einem Foul gestoppt werden. Deniz Aytekin blieb keine andere Wahl als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen. Zudem wurde Amsif des Feldes verwiesen. Romain Brégerie ließ dem eingewechselten Daniel Haas vom Punkt keine Chance. Mit dem Zwei-Tore-Rückstand und einem Mann weniger auf dem Platz ging es aus Sicht der Berliner in die Pause.
Die zweite Halbzeit begann für die Gäste mit einer guten Möglichkeit. Sebastian Polter schnappte sich den Ball in Strafraumnähe. Sein Schuss strich knapp am linken Pfosten der Hausherren vorbei. Kurz darauf nahm Milan Ivana allen Rot-Weißen die letzte Hoffnung. Nach einer Flanke tauchte Angreifer Ivana völlig frei im Strafraum auf und erhöhte mit einem Schuss in die lange Ecke auf 3:0 (56.). Im Anschluss nahm Darmstadt das Tempo aus dem Spiel, kontrollierte die Partie weiterhin und kam durch lange Bälle über die Außen zu weiteren guten Möglichkeiten. In der 80. Spielminute sahen die 15.000 Zuschauer im Stadion am Böllenfalltor das 4:0. Darmstadt-Kapitän Aytac Sulu nutzte eine Flanke und köpfte eiskalt ein. Nur 180 Sekunden später kam es noch schlimmer für die Elf von Norbert Düwel. Nach einem Eckball war erneut Aytac Sulu per Kopf zur Stelle setzte den Schlusspunkt (83.).
„Wir bekommen fünf Gegentore nach Standardsituationen. Das habe ich persönlich noch nicht erlebt. Wenn wir keine der fünf Situationen verteidigen können, wird es hier bei dieser spielstarken Mannschaft schwer zu bestehen. Mir bleibt nur, den mitgereisten Fans Entschuldigung zu sagen. Ich hoffe, wir können das in den nächsten Wochen wieder gut machen“, so ein sichtlich enttäuschter Norbert Düwel nach dem Spiel.
In der kommenden Woche gastiert der FC St. Pauli im Stadion An der Alten Försterei. Am Freitag, dem 20.03.2015 um 18:30 Uhr stehen sich die beiden Kontrahenten gegenüber.
Premiere am Böllenfalltor: Union reist zum Aufsteiger nach Darmstadt
Vorbericht
„Tabellarisch ist es eine Überraschung“, so Norbert Düwel vor dem Duell mit dem SV Darmstadt 98. Das „Momentum“, so Unions Cheftrainer, sei auf Seiten des Aufsteigers. „Sie haben die Relegation auf den letzten Drücker geschafft. Sowas setzt unglaubliche Kräfte frei. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft und ein unangenehmer Gegner für alle Mannschaften der 2. Bundesliga“, weiß Trainer Düwel.
Der 47-Jährige hat Respekt vor den zweitplatzierten Darmstädtern, die nun seit 15 Spielen ohne Niederlage geblieben sind. Dabei glänzt die Elf von Trainer Dirk Schuster vor allem bei der Anzahl der Gegentore. Die Lilien verbuchen mit 17 Gegentreffern den Spitzenwert der zweiten Liga. In den ersten beiden Profiligen musste bisher überhaupt nur ein Kollege von 98-Keeper Christian Mathenia seltener hinter sich greifen und das ist mit Manuel Neuer immerhin die Nummer 1 des amtierenden Deutschen Meisters Bayern München (11). Im Angriff netzten die Hessen dagegen einmal weniger ein (29) als das Team von Norbert Düwel.
Neben den Ausfällen von Maximilian Thiel, Mario Eggimann, Sören Brandy und Mario Eggimann wird Norbert Düwel auch auf Damir Kreilach verzichten müssen. Der Kapitän sah im Heimspiel gegen den FCK (0:0) seinen fünften Gelben Karton und ist damit gesperrt. Auch auf Darmstädter Seite werden mit Jérôme Gondorf und Dominik Stroh-Engel zwei Akteure gesperrt fehlen. „Ich denke Darmstadt wird seine Ausfälle eins zu eins kompensieren, bei uns ist das nicht so“, glaubt Norbert Düwel. Deshalb und um bei defensivstarken Offensivminimalisten zu bestehen, hat Trainer Düwel eine Veränderung der taktischen Ausrichtung angekündigt: „Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber wir werden eine gut organisierte Aufstellung wählen, um dem zu erwartenden Druck gut Stand zu halten.“
Dabei helfen könnte Björn Kopplin, der seine Oberschenkelprobleme weitgehend auskuriert hat. „Ich bin optimistisch, dass Björn auflaufen könnte“, zeigte sich Norbert Düwel erleichtert. Eng wird es hingegen für Stürmer Steven Skrzybski, Coach Düwel: „Steven hat immer wieder Schmerzen im Sprunggelenk. Wir müssen schauen, ob es bis Freitag reicht. Ich habe gewisse Zweifel, aber wir arbeiten mit Hochdruck an seiner Einsatzfähigkeit.“
Das Merck-Stadion am Böllenfalltor öffnet um 17:00 Uhr die Türen, der Anpfiff erfolgt 18:30 Uhr. Tickets sind an den Tageskassen im Gästebereich zum Preis von 12,- € (erm. 9,- €) für Stehplätze und 20,- € für Sitzplätze noch verfügbar.
Hinweise zur Parkplatzsituation am Stadion, der Anreise mit der Bahn und weitere Informationen rund um das Spiel hat das Polizeipräsidium Südhessen in seinem Infobrief zusammengefasst.