SSV Jahn Regensburg vs 1. FC Union Berlin
DFB-Pokal, Runde 1
Regensburg vs 1. FC Union
DFB-Pokal, Runde 1
Intensiver Pokalfight: Union zieht nach 2:1-Sieg bei Jahn Regensburg in die nächste Runde ein
Spielbericht
Union Trainer Uwe Neuhaus musste seine Elf aufgrund der Verletzung von Mario Eggimann zwangsläufig umbauen. In der Innenverteidigung begann Christian Stuff neben Fabian Schönheim. Zudem nahm der Trainer einige Veränderungen in der Offensive vor. Auf der rechten Außenbahn fand Sören Brandy seinen Platz, auf links Benjamin Köhler. Zudem erhielt Youngster Steven Skrzybski die Chance, sich von Beginn an zu beweisen.
Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Parensen – Kreilach – Brandy, Köhler (82. Kohlmann) – Mattuschka – Skrzybski (72. Özbek), Nemec (75. Terodde)
Beide Teams begannen die Pokal-Partie verhalten. Die unglaublich hohen Temperaturen und die tiefstehende Sonne hatten sicherlich ihren Anteil daran. Nach gut einer Viertelstunde wurden die Gastgeber aktiver und waren zumindest optisch das überlegenere Team. Durch eine Reihe von Eckbällen kam das Heimteam dann auch zu einigen Chancen. Aus einem dieser Standards resultierte der etwas kuriose Regensburger Führungstreffer. Die Berliner schienen den Ball bereits geklärt zu haben, doch noch in der Gefahrenzone verloren sie ihn wieder. Völlig freistehend hatte Abdenour Amachaibou keine große Mühe, die Kugel an Daniel Haas vorbei zum 1:0 ins Netz zu schieben (19.). Die Unioner schockte der Rückstand jedoch nicht, die Antwort folgte prompt. Michael Parensen versuchte es aus gut 22 Metern mit einem Distanzschuss, sein Flachschuss wurde jedoch zur Vorlage für Sören Brandy, der aus dem Getümmel heraus den Ball in den linken Winkel drosch (21.). Beide Teams versuchten es weiterhin mit kontrollierten Bällen in die Offensive. Kurz vor der Pause führte einer dieser Angriffe zum gewünschten Erfolg auf Seiten der Gäste. Sören Brandy marschierte auf der rechten Seite bis zur Grundlinie und flankte gefühlvoll an den Elfmeterpunkt. Benjamin Köhler entledigte sich clever seiner Gegenspieler und vollendete völlig freistehend per Kopf zum 2:1 für Union (42.). Mit der knappen Führung ging es in die Pause.
Mit der Führung im Rücken kam Union besser aus der Pause. Sören Brandy hätte bereits nach 55. Minuten für die Vorentscheidung sorgen können. Doch der Angreifer schaffte es nach einer mustergültigen Vorbereitung von Benjamin Köhler nicht, den Ball frei vor dem Tor aus fünf Metern über die Linie zu drücken. Bis Mitte der zweiten Hälfte passierte auf beiden Seiten nicht mehr viel. Die letzten 20 Minuten der Partie hatten es dann jedoch in sich. In der 70. Minute bot sich den Regensburgern die ultimative Chance zum Ausgleich. Nachdem der Schiedsrichter ein Foul von Marc Pfertzel im Strafraum geahndet hatte, entschied er folgerichtig auf Strafstoß. Zusätzlich schickte er den Elsässer vorzeitig Duschen. Mario Neunaber wollte es jedoch punktgenau machen und setzte den Ball an den linken Pfosten. In Unterzahl beschränkten sich die Eisernen in die Abwehrschlacht. Die wütenden Angriffe der Gastgeber hielten bis zum Schluss an, blieben aber allesamt ohne Torerfolg. Die letzten Minuten mussten die Regensburger ebenfalls zu zehnt bestreiten. Nach wiederholtem Foulspiel sah Sebastian Nachreiner die Gelb-Rote Karte. Mit großem Kampf und viel Engagement brachte Union den knappen Vorsprung über die Zeit.
„Natürlich bin ich erleichtert und froh, dass wir die zweite Runde erreicht haben. Es war ein richtig schweres Spiel. Aber wir haben nichts anderes erwartet. Die Regensburger haben ihr gutes Kombinationsspiel von der ersten bis zur letzten Minute durchgezogen – das nötigt mir schon Respekt ab. Das 2:1 vor der Pause war natürlich Gold wert. Ich glaube bis zum Elfmeter hatten wir Spiel weitestgehend im Griff. Den Strafstoß kann man sicherlich geben. Gott sei Dank ist der Ball nicht im Netz gelandet. Mit viel Glück und Hektik haben wir die letzten Minuten überstanden“, analysierte Uwe Neuhaus das Spiel und freute sich über den Einzug in die zweite Runde des DFB-Pokals.
Nach dem Pokalfight bleibt den Eisernen nur wenig Zeit zur Regeneration. Bereits am kommenden Freitag, den 09.08.2013 steht der 3. Spieltag in der 2. Bundesliga auf dem Plan. Die Köpenicker reisen zum Schlagerspiel nach Dresden. Die Begegnung gegen Dynamo wird um 18:30 Uhr angepfiffen.
Zum Pokal nach Regensburg: Union will Zweitrunden-Ticket lösen
Vorbericht
Mit einem Sieg und einer Punkteteilung liest sich die Bilanz der beiden letztjährigen Aufeinandertreffen positiv für die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus. Am Ende der Saison wechselten die Ostbayern als Tabellenachzehnter die Spielklasse und starteten jüngst mit zwei Unentschieden in die 3. Liga. Ein Achtungszeichen setzte Unions Pokalgegner bereits in der Vorbereitung, als man in einem Testspiel 1860 München bezwingen konnte (3:1). Die Union-Profis sind demnach gewarnt und versichern mit der gebührenden Aufmerksamkeit an die Aufgabe heranzutreten. „Regensburg hat eine gute Mannschaft, die wir ernst nehmen müssen. Wir sind klarer Favorit, wollen diese Rolle auch annehmen und das Spiel unbedingt gewinnen“, lautete das kurze und klare Bekenntnis von Fabian Schönheim.
Mit der richtigen Einstellung sieht Abwehrchef Fabian Schönheim seine Mannschaft auf einem guten Weg. „Uns ist bewusst, dass es im Pokal immer Überraschungen geben kann. In den letzten Jahren musste Union diese Erfahrung leider mehrfach selbst machen. Ich hoffe auf ein frühes Tor. Sollte uns dies nicht gelingen, müssen wir dem Gegner weiter unser Spiel aufdrängen und Ruhe bewahren“, so der aus Kirn in Rheinland-Pfalz stammende Verteidiger.
Beim SSV Jahn Regensburg wurde nach dem Abstieg ein radikaler Schnitt angesetzt. Trainer Thomas Stratos, der als Profi bei Arminia Bielefeld und dem Hamburger SV aktiv war, ist ebenso neu im Amt wie der sportliche Leiter Christian Keller. Das Duo hat in Windeseile ein konkurrenzfähiges Team formiert, das spielerische Lösungen finden will und auffällig laufstark ist. Besondere Rollen in der Regensburger Formation kommen Oliver Hein im defensiven Mittelfeld und Abdenour Amachaibou, der als hängende Spitze permanent anspielbar ist, zu. „Regensburg hat einige Spieler, die Zweitliga-Niveau besitzen“, weiß Uwe Neuhaus um die Stärken des Gegners.
Darüber hinaus spricht Trainer Uwe Neuhaus dem Kontrahenten insgesamt einiges an Qualität zu, auch weil das Korsett der Elf nach dem Abstieg zu großen Teilen zusammengehalten werden konnte. „Die Mannschaft ist routiniert und eingespielt. Wir haben Regensburg beobachtet und waren teilweise beeindruckt, auch von der Mentalität“, erklärte Unions Cheftrainer, der aber keinen Zweifel an den Kräfteverhältnissen aufkommen lassen wollte: „Wir bereiten uns gewissenhaft auf das Spiel vor, damit wir unserer Favoritenrolle gerecht werden können. Unser Ziel ist es dorthin zu fahren und das Spiel zu bestimmen. Wir haben im Pokal in den letzten Jahren einiges an Geld liegen gelassen. Das wollen wir dieses Mal vermeiden.“
Für das Flutlichtspiel in der Oberpfalz muss Uwe Neuhaus auf die Dienste von Mario Eggimann (Bänderverletzung Sprunggelenk), Björn Jopek (Kreuzbandriss) und Ahmed Waseem Razeek (Kreuzbandriss) definitiv verzichten. Gravierende Veränderungen zur Begegnung in Bielefeld stellte Coach Neuhaus nicht in Aussicht, ließ sich punktuelle Wechselmöglichkeiten aber offen.