SSV Jahn Regensburg vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Regensburg vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Remis in Unterzahl: Union muss sich mit 1:1 in Regensburg begnügen
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin trennt sich 1:1 von Jahn Regensburg. Sebastian Polter hatte die Eisernen kurz vor dem Halbzeitpfiff in Führung gebracht (45.), bevor Jann George per sehenswertem Distanzschuss antwortete (45.+1).
Union bleibt damit auch im 12. Liga-Spiel der Saison ungeschlagen, ist jedoch auch seit vier Partien sieglos.
SSV Jahn Regensburg:
Pentke – Saller, Sörensen, Correia, Föhrenbach – George, Geipl (88. Al Ghaddioui), Fein (71. Lais), Stolze (85. Derstroff)– Grüttner, Adamyan
1. FC Union Berlin:
Gikiewicz – Ryerson, Friedrich, Hübner, Reichel – Prömel, Schmiedebach, Zulj (64. Andersson) – Gogia (63. Hartel), Polter (82. Parensen), Mees
Schiedsrichter: Sascha Stegemann, Mike Pickel, Bastian Börner, Manuel Bergmann
Zuschauer: 10 884
Tore: 0:1 Polter (45.), 1:1 George (45+1.)
Nach dem unglücklichen Pokal-Aus in Dortmund veränderte Union-Coach Urs Fischer seine Startelf auf einigen Positionen, für den heute auf der Bank Platz nehmenden Christopher Trimmel führte Marvin Friedrich die Mannschaft erstmals als Kapitän auf den Rasen. Die Hausherren, in weißen Trikots und roten Hosen, machten von Beginn an Druck und stellten die Köpenicker früh vor Probleme. Regensburg presste mutig in der Offensive, immer wieder erzwangen die Oberpfälzer Ballverluste in der Spieleröffnung des 1. FC Union Berlin. Bereits in der fünften Spielminute verwarnte Schiedsrichter Sascha Stegemann Grischa Prömel, für den Mittelfeldmotor die fünfte Gelbe der laufenden Saison. Der Jahn machte seine Sache gut, zwingende Chancen konnte sich die Elf von Achim Beierlorzer jedoch nicht erspielen. Auf Seiten der Eisernen versuchte sich Robert Zulj nach 19 Minuten das erste Mal im Abschluss, der Schuss aus spitzem Winkel landete jedoch über der Latte. In einer chancenarmen Partie konterte Regensburg nach einer Ecke der Eisernen, an der Strafraumgrenze ging Adamyan im Zweikampf mit Verteidiger Ken Reichel zu Boden. Schiedsrichter Stegemann zeigte auf den Punkt, doch Union-Keeper Rafa Gikiewicz ahnte die richtige Ecke und parierte den Strafstoß von Sebastian Stolze sicher (30.). Die Zweikämpfe im Mittelfeld nahmen an Härte zu, Torchancen blieben jedoch weiter Mangelware. Gerade als sich die Zuschauer mit dem 0:0 zur Pause angefreundet hatten, führte Julian Ryerson einen Einwurf auf der rechten Seite schnell aus, Grischa Prömel startete einen Sololauf über die rechte Seite und bediente Sebastian Polter im Strafraum. Der Stürmer ließ sich nicht zweimal bitten und brachte sein Team per Abschluss ins lange Eck in Führung (45.). Der Jahn zeigte sich davon jedoch nicht beeindruckt und nutzte die angezeigte Nachspielzeit zum Gegenschlag. Jann George versuchte sein Glück von der linken Seite aus knapp 20 Metern, der Ball rauschte sehenswert zum 1:1-Pausenstand in den rechten Winkel.
Im zweiten Abschnitt kamen die Eisernen etwas besser in die Partie, im Mittelfeld blieb die Partie jedoch äußerst umkämpft. Regensburg kam durch einen Konter von George gefährlich vor den Kasten von Gikiewicz, der Keeper zeigte sich jedoch hellwach und parierte im 1:1 gegen den Regensburger (59). SSV-Kapitän Marco Grüttner schloss zweimal per Kopf ab (62., 65.), vergeblich. Nach einer guten Stunde brachte Urs Fischer mit Sebastian Andersson einen zweiten Stürmer auf den Rasen, der erste Abschluss des Schweden landete, nach Ablage von Polter, jedoch deutlich über dem Kasten der Hausherren. Die Eisernen wurden nun etwas stärker und erzielten beinahe den Führungstreffer. Ryerson flankte von der rechten Seite mit Schnitt vor den Kasten des SSV, Polter köpfte gegen die Laufrichtung von Pentke, der Keeper parierte jedoch mit tollem Reflex per Fuß (72.). Auf der anderen Seite ging Grüttner im Strafraum der Eisernen im Zweikampf mit Julian Ryerson zu Fall, diesmal blieb die Pfeife von Schiedsrichter Stegemann jedoch stumm. Knapp 15 Minuten vor dem Schlusspfiff rückte der Unparteiische erneut in den Fokus. Der bereits verwarnte Grischa Prömel erwischte Gegenspieler Geipl im Zweikampf im Gesicht, Stegemann stellte den 23-Jährigen vom Platz. Trotz der zahlenmäßigen Unterzahl mühte sich Union weiter in der Offensive und erzielte durch Ken Reichel den Treffer zur 2:1-Führung (85.). Nach langem Zögern verweigerte Stegemann dem Tor jedoch die Anerkennung, der Linienrichter wollte vor dem Treffer eine angebliche Abseitsstellung von Marcel Hartel erkannt haben. In den Schlussminuten drängte Regensburg noch einmal in Richtung des Union-Tores, die Eisernen wussten das Unentschieden jedoch zu verteidigen.
„Das war heute ein Kampfspiel, von der ersten bis zur letzten Minute. Wir hatten wenig Struktur, es gab viele Zweikämpfe und viele lange und zweite Bälle im Spiel. Regensburg hat es uns heute wirklich sehr schwer gemacht, das haben wir erwartet. Leider sind wir über die 90 Minuten nicht richtig ins Spiel gekommen, es gab immer wieder unpräzise und ungenaue Situationen. Das Spiel ging über die gesamte Zeit hin und her, über 90 Minuten geht das 1:1 wohl in Ordnung. Es gibt immer wieder hektische und umkämpfte Spiele wo man Ruhe braucht. Das haben wir heute leider gar nicht hinbekommen, deshalb müssen wir uns das Spiel nochmal anschauen“, äußerte sich Urs Fischer nach dem Spiel.
Weiter geht es für den 1. FC Union Berlin am Sonntag, dem 11.11.2018. Im letzten Spiel vor der anstehenden Länderspielpause ist die Spielvereinigung Greuther Fürth im Stadion An der Alten Försterei zu Gast. Der Anpfiff gegen den Mittelfranken erfolgt wie gewohnt um 13:30 Uhr.
Union gastiert in Regensburg
Vorbericht
Der 1. FC Union Berlin ist nach dem ebenbürtigen Pokal-Auftritt bei Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund nun wieder in der 2. Bundesliga gefordert. Am Sonntag, dem 04.11.2018 treten die Eisernen um 13:30 Uhr beim SSV Jahn Regensburg in der Continental Arena an.
Rückblick 11. Spieltag: Regensburg kurios und mit Last-Minute-Remis, Union trennt sich torlos
Diese Szene vom Gastspiel Regensburgs beim VfL Bochum wird es wohl in jeden Jahresrückblick schaffen: Es läuft die 54. Spielminute, beim Stand von 1:1 wird dem SSV ein Freistoß in der eigenen Hälfte zugesprochen, etwa 35 Meter vor dem Tor auf halblinks. Torwart Philipp Pentke will schnell ausführen und den Ball diagonal auf die rechte Außenbahn schlagen, wo ein Mitspieler völlig frei im Raum steht. Aus kurzer Entfernung trifft der Jahn-Keeper Bochums Chung-Yong Lee am Rücken, von dort prallt die Kugel genau in den Lauf von VfL-Angreifer Lukas Hinterseer, der ins leere Tor einschiebt.
Hinterseer erzielte wenig später das 3:1, die vermeintliche Vorentscheidung (65.), doch nach einem vergebenen Elfmeter der Ostbayern (70., Jann George) verwandelte Marc Lais im zweiten Anlauf vom Punkt zum Anschluss für die Gäste (77.). In der Nachspielzeit besorgte Hamadi Al Ghaddioui mit der letzten Aktion der Partie den verdienten 3:3-Ausgleich (90.+3).
Deutlich ruhiger ging es im Stadion An der Alten Försterei beim Duell zwischen den Eisernen und Dynamo Dresden zu. Trotz fast einstündiger Überzahl – Dresdens Jannis Nikolaou hatte in der 34. Minute Gelb-Rot gesehen – und zweier Aluminiumtreffer in der Schlussphase (84. Prömel, 90.+3 Gogia) blieb es beim torlosen Unentschieden.
Die Bilanz: Union mit deutlichem Vorteil und erst einer Niederlage
Dem SSV Jahn Regensburg gelang als Aufsteiger mit einem achtbaren 5. Platz in der Zweitligasaison 2017/18 erstmalig in seiner Vereinsgeschichte der Klassenerhalt im Bundesliga-Unterhaus. Zuvor ging es jeweils nach einem Jahr wieder zurück in die Regionalliga Süd (2003/04) bzw. die 3. Liga (2012/2013). Lediglich einen Sieg konnte der SSV in neun Aufeinandertreffen mit Union verbuchen: Im Rückspiel der Spielzeit 2003/04 verloren die Köpenicker auswärts mit 1:3, am Ende der Saison stiegen Regensburg als 16. und die Berliner als 17. der Tabelle gemeinsam in die 3. Liga ab.
Von den restlichen acht Duellen gewann Union fünf, dreimal teilte man sich die Punkte. Die torreichste Begegnung der beiden Teams datiert aus dem Jahr 2012: Damals drehten die Eisernen einen 0:2-Rückstand zunächst zur 3:2-Führung, bevor der Jahn in Person von Abdenour Amachaibou noch zum 3:3-Endstand kam.
Union-Cheftrainer Urs Fischer erwartet in der Oberpfalz eine anspruchsvolle Aufgabe: „Es ist eine Mannschaft, die sehr gut drauf ist im Moment, die Resultate erzielt, aber das auch durch Leistung rechtfertigt. Sie sind gut organisiert im 4-4-2-System, kommen nach Ballverlusten unglaublich schnell wieder hinter den Ball und sind vorne im Umschaltspiel gefährlich“, beschreibt der 52-Jährige den Gastgeber.
Serviceinfos: 1.000 Union-Anhänger mit dabei, Tageskassen im Gästebereich geöffnet
Wie bereits die gesamte Spielzeit über wird Urs Fischers Mannschaft auch in Regensburg wieder von zahlreichen Fans unterstützt, rund 1.000 Gäste-Tickets gingen im Vorverkauf über den Tisch. Für Kurzentschlossene stehen an den Tageskassen im Gästebereich noch Restkarten zur Verfügung.
Wer nicht live im Stadion mit dabei sein kann, bleibt wie gewohnt über den Liveticker (ab ca. 60 Minuten vor Spielbeginn) des 1. FC Union Berlin immer auf dem aktuellen Stand.