SC Paderborn 07 vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Paderborn vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Wie vernagelt: Union trifft das Tor nicht und unterliegt in Paderborn mit 0:2
Spielbericht
Das 4 - 4 - 2 der Startformation sah wie folgt aus:
Glinker - Polenz, Madouni, Göhlert, Kohlmann - Peitz – Brunnemann (80.Sahin), Kolk, Mattuschka (60. Ede) – Benyamina, Savran (60. Mosquera)
Im vierten Anlauf sollten endlich Tore her in der Paderborner Energieteam Arena. Mittels zweier nomineller Spitzen versuchte Uwe Neuhaus den nötigen Druck auf die Paderborner Defensive zu entwickeln. Gegen gut gestaffelte Paderborner taten sich Halil Savran und Karim Benyamina jedoch schon in der ersten Hälfte sichtlich schwer. Man merkte beiden Mannschaften an, dass keiner verlieren wollte - eine gewisse Verunsicherung war spürbar. Paderborn, noch ohne Tor und Punkt, und auch Union begannen das Spiel verhalten. Nach kurzer Eingewöhnungsphase konnte sich die Schubert-Elf leichte Feldvorteile erarbeiten. Die zumeist langen Bälle in den Berliner Strafraum konnte per Kopf vor allem Dominic Peitz entschärfen. Erst in der 11. Spielminute setzte Union ein erstes Ausrufezeichen. Das kurze Anspiel nach Freistoß von Torsten Mattuschka fand in Björn Brunnemann einen schussgewaltigen Abnehmer, jedoch fehlte in dieser Situation die nötige Präzision, sodass der Ball über den Querbalken flog. Das Spiel verflachte daraufhin etwas, bis in der 37. Minute eine Mattuschka-Ecke von Benyamina volley in Richtung des Tores von Daniel Masuch befördert wurde. Der Versuch strich nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Ohne Tore gingen beide Mannschaften nach 45 Minuten in die Pause.
Ohne personelle Wechsel starteten beide Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt. Paderborn kam mit mehr Dynamik aus der Kabine und drückte energisch. Obwohl Union mehr Ballbesitz für sich verbuchen konnte, setzte Paderborn die Akzente. In der 58. Minute wurde Dominic Peitz auf der rechten Abwehrseite überrumpelt, sodass daraufhin Patrick Kohlmann in der Zentrale plötzlich gegen drei Gegenspieler wehrlos war. Manno verwertete diesen Konter in die linke Torecke, Schlussmann Jan Glinker war dabei völlig chancenlos. Nach der Paderborner Führung schien das Nervenkostüm Unions gewaltig zu bröckeln. Es entwickelten sich mehr und mehr gute Möglichkeiten für die Gastgeber. In der 85. Minute entschied Krösche die Begegnung dann vom Elfmeterpunkt. Nach einem Foul von Dominic Peitz auf der Strafraumgrenze, vollendete Paderborns Mittelfeldmann platziert in die rechte Torecke. Bis zum Ende des Spiels gelang Union dann nichts mehr.
Ein sichtlich verärgerter Uwe Neuhaus war nach dem Spiel nicht bereit, die Leistung auf seine Kappe zu nehmen: „Ich kann die Mannschaft heute nicht mehr in Schutz nehmen. Mir hat schon in der ersten Halbzeit die nötige Siegermentalität gefehlt. Wir haben uns damit zufrieden gegeben, den Ball zu kontrollieren. In der zweiten Hälfte haben wir den Gegner mit zu vielen Fehlpässen und technischen Fehlern stark gemacht“, analysierte der Trainer nach der Partie und ergänzte: „Unser Spiel zeugte streckenweise von einer ausgeprägten Dummheit in der Mannschaft. Nachdem Rückstand haben wir es versäumt mit ruhigem Kombinationsspiel weiter an unsere Chance zu glauben. Ich bin absolut enttäuscht von meiner Mannschaft“, fand Uwe Neuhaus deutliche Worte für die Leistung seines Teams.
„Es wird Veränderungen geben“: 1. FC Union Berlin vs. SC Paderborn 07
Vorbericht
In Paderborn bereitet man sich auf den Gegner aus Berlin sehr gewissenhaft vor. Als „psychisch und physisch stark“ gelobt, sehen die Westfalen Unions Stärken vornehmlich im Kopfballspiel, in einem sich nie erschöpfenden Kampfgeist und nicht zuletzt auch in den gefährlichen Freistößen von Kapitän Torsten Mattuschka.
Derart viel Lob täuscht aber über eines nicht hinweg: Paderborn hat kurz vor dem Ende der ersten Transferperiode auf dem Spielermarkt nochmal kräftig zugeschlagen. Nicht weniger als fünf Neuzugänge präsentierte der sportliche Leiter und Chef-Trainer Andre Schubert kurz vor Toresschluss. Jukka Raitala (finnischer Nationalspieler | Leihbasis 1899 Hoffenheim), Dragan Gjorgiev (U21-Nationalspieler Mazedonien | Leihbasis FSV Mainz) und Edmond Kapllani (albanischer Nationalspieler | Leihbasis FC Augsburg) sind Spieler, die sofort als echte Verstärkung ins Geschehen eingreifen und der Mannschaft weiterhelfen werden. Ob die drei jedoch nach ihren Länderspieleinsätzen unter der Woche schon gegen Union zum Einsatz kommen, ist derweil noch nicht klar.
Die Schubert-Elf ist bis dato das einzige Team der zweiten Liga, welches nach zwei Spieltagen noch ohne Punkt und ohne geschossenes Tor dasteht. „Paderborn kann bisher keinen Torerfolg verbuchen, was aber nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass sie sich eine Menge guter Torchancen erarbeitet haben. Ich glaube, dass keiner von uns den Gegner unterschätzen wird“, versicherte Uwe Neuhaus auf der Spieltags-Pressekonferenz.
Um den ersten 3er der Saison einzufahren, kündigt der Trainer Umstellungen an: „Wir haben lange Zeit an einer Anfangsformation festgehalten, die unser absolutes Vertrauen hatte – dieses aber nicht in Erfolge ummünzen konnte. Es wird sich daher etwas verändern.“ In welchem Maße und welcher Konstellation sich diese Neuerungen darstellen werden, wollte Uwe Neuhaus aber noch nicht verraten.
Beste Chancen auf einen Einsatz könnte sich indes Halil Savran erarbeitet haben. „Seine Einsatz-Chancen sind gestiegen, er hat sich mit seinen zwei Toren gegen Babelsberg gezeigt“, so Uwe Neuhaus. Auch Michael Parensen schnupperte nach einem halben Jahr Verletzungspause gegen Babelsberg erstmalig wieder Wettkampfatmosphäre und kam im Freundschaftsspiel 30 Minuten zum Zuge: „Er ist ein ganz wichtiger Spieler für die Mannschaft, da wollen wir nicht den Fehler machen und ihn zu früh ins kalte Wasser werfen. Für Paderborn wird’s nicht reichen, das weiß Michael auch“, legte sich Uwe Neuhaus bei der Personalie Parensen schon früh fest. Zum Duell gegen seinen jüngeren Bruder Steffen wäre es ohnehin nicht gekommen, da auch dieser nach Verletzung noch nicht einsatzbereit ist.
Zurück im Kader ist nach guten Trainingsleistungen Kenan Sahin, der jedoch sicher noch nicht in die Startformation rücken wird. Zurück in Berlin bleiben Paul Thomik, Christian Stuff und Christopher Quiring. Die beiden letztgenannten verstärken zusammen mit Michael Parensen Unions U 23 beim morgigen Derby gegen Tennis Borussia.
Die Pressekonferenz vor dem Spiel finden Sie auf www.aftv-online.de