SC Paderborn 07 vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Paderborn vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Wieder keine Tore: Union unterliegt in Paderborn
Spielbericht
Statistik:
15 Schüsse gesamt 13
8 Schüsse auf das Tor 2
5 Schüsse neben das Tor 7
2 Abgeblockte Schüsse 4
5 Ecken 3
23 Flanken 23
43% Ballbesitz in % 57%
52% Gewonnene Zweikämpfe am Ball in % 48%
66% Pässe gelungen in % 66%
56% Pässe gelungen in gegn. Hälfte in % 56%
21 Fouls 22
3 Abseits 1
Union legte auch blitzartig los, nur mit einem Reflex konnte der Paderborner Keeper den Kopfball von Kenan Sahin entschärfen. In der Folge erspielten sich die Eisernen eine optische Überlegenheit, klare Chancen hatte jedoch der Gegner. Vor allem Union-Keeper Jan Glinker war es zu verdanken, dass es mit einem 0:0 in die Pause ging. Mit mehreren Glanzparaden brachte er die Paderborner Akteure zum Verzweifeln. Nach vorne ging jedoch kaum etwas für Union.
Nach der Pause spürte man, das der SC Paderborn nun mit aller Macht auf den Führungstreffer drängte. Dieser fiel schließlich in der 67. Minute aus einer Freistoßsituation für Union. Die Berliner verloren den Ball und Saglik schloss den Konter erfolgreich ab. Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, lag der Ball erneut im Berliner Kasten. Sören Brandy drückte den Ball drei Minuten nach seiner Einwechslung über die Linie. Mit diesem Doppelschlag war der Weg für den Sieg geebnet, Union fand nicht mehr zurück in die Partie. Bezeichnend, dass der dritte Treffer Frank Löning wenige Sekunden nach seiner Einwechslung gelang.
Am Ende konstatierte Uwe Neuhaus einen verdienten Sieg für Paderborn und ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: "Ich glaube, wir haben nach dem Rückstand den Glauben und den Willen verloren. Am Ende muss man froh sein, dass Paderborn nicht noch mehr seiner Torchancen genutzt hat." Sein Gegenüber, André Schubert, war hingegen vollends zufrieden mit seiner Mannschaft: "Die Stürmer haben Tore geschossen, wir haben zu null gespielt und den ersten Heimsieg in diesem Jahr gelandet. Damit haben sich die Jungs zwei freie Tage verdient." Ganz im Gegensatz zu den Union-Spielern. Auf sie wartet zunächst die lange Busfahrt nach Hause und morgen um 11:00 Uhr die nächste Trainingseinheit. Schließlich gilt es, die Niederlage schnellstmöglich zu verarbeiten und sich akribisch auf das Heimspiel gegen Koblenz am kommenden Freitag vorzubereiten.
Aufsteigerduell mit Spektakelgarantie
Vorbericht
Als Spitzenmannschaften der 3. Liga wechselten beide Teams gemeinsam die Spielklasse. Für den 1. FC Union Berlin begann das Experiment 2. Bundesliga mit viel Schwung. Inzwischen ist die Mannschaft von Uwe Neuhaus aufgrund der beherzten Punktejagd zum Saisonstart dem Ziel Klassenerhalt sehr nah. Ein Sieg in der Energieteam-Arena am morgigen Freitag gegen Paderborn wäre ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung der vielfach beschworenen 40 Punkte-Grenze und würde den Abstand zur Spitzengruppe noch einmal verringern. Deshalb kündigt Uwe Neuhaus an: „Wir fahren nach Paderborn, um drei Punkte zu holen.“ Ferner appelliert Neuhaus an seine Spieler: „Ich erwarte von jedem Einzelnen vollstes Engagement. Jeder hat die Chance, sich in den nächsten Spielen zu beweisen.“ Dies sagt Uwe Neuhaus mit Bedacht, denn durch die aktuellen Verletzungssorgen tun sich Lücken auf. Jüngstes Beispiel ist die Besetzung der rechten Position in der Viererkette. Nach dem Ausfall von Paul Thomik spielte Christoph Menz gegen Augsburg dort eine gute Rolle und wird demnach wohl auch in Paderborn seine Position neben der ebenfalls umgestellten Innenverteidigung einnehmen. Dort trennten sich zum Ende der Hinrunde die Wege des in der Aufstiegssaison hochgelobten Innenverteidiger-Duos Daniel Göhlert und Christian Stuff. Nun sieht es nach einem Startelf-Comeback für Christian Stuff aus. Bernd Rauw, der sich nach ersten Probeläufen auf der Außenposition zuletzt neben Göhlert als feste Größe in der Innenverteidigung etabliert hatte, fällt für das Paderbornspiel aufgrund von Sprunggelenks-Problemen aus.
Das Union-Lazarett ist leider inzwischen wieder beachtlich gefüllt: Nach Björn Brunnemann, Michael Bemben, Daniel Schulz und Paul Thomik verlängerte sich die Krankenliste neben Bernd Rauw (linkes Sprunggelenk) auch um Shergo Biran (Gürtelrose).
Karim Benyamina macht derweil weiter Fortschritte und hat laut Uwe Neuhaus in dieser Trainingswoche zu seinen Mannschaftskameraden aufgeschlossen. „Karim nutzte die Trainingseinheiten und intensivierte seinen Zug zum Tor. Über zahlreiche Zweikämpfe in den Einheiten konnte er einen guten Schritt nach vorn machen“, lobte der Trainer seinen Stürmer.
Paderborn schätzt Uwe Neuhaus als eine Mannschaft mit bestechendem Kombinationsfußball ein. „Das quirlig schnelle Spiel mit technisch sehr guten Akteuren lässt sich nur durch den konsequenten Einsatz unserer Tugenden unterbinden. Wir werden die Räume eng machen, jeden Zweikampf suchen und annehmen und versuchen, mit viel Aggressivität und Leidenschaft zum Erfolg zu kommen“, benennt Uwe Neuhaus die Erfolgsstrategie.
Für einen ist die Reise nach Paderborn ein ganz besonderer Moment: Marcel „Bambino“ Hegert steht zum ersten Mal im Zweitligakader. „Beide Youngster – auch Christopher Quiring – haben sehr gut trainiert und sind auf Augenhöhe mit den etablierten Spielern. In Paderborn müssen wir die vielen Ausfälle in der Defensive kompensieren, deshalb habe ich mich für Hegert entschieden“, lobt der Union-Coach seine beiden jüngsten Spieler.
Nun muss nur noch der Winter mitspielen und sich in den nächsten Stunden vor allem mit Neuschnee ein wenig zurückhalten. Derzeit zumindest steht dem Anstoß der Partie in Ostwestfalen nichts im Wege.