Rot Weiss Ahlen vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 24. Spieltag
RW Ahlen vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Sturmtief am Tabellenende: Union verliert in Ahlen
Spielbericht
Statistik:
11 Schüsse gesamt 9
6 Schüsse auf das Tor 3
4 Schüsse neben das Tor 3
1 Abgeblockte Schüsse 3
3 Ecken 10
14 Flanken 25
37% Ballbesitz in % 63%
47% Gewonnene Zweikämpfe am Ball in % 53%
58% Pässe gelungen in % 67%
51% Pässe gelungen in gegn. Hälfte in % 58%
21 Fouls 16
5 Abseits 2
Auf morastigem Boden entwickelte sich von Beginn an ein rassiges Spiel, das Union zunächst klar im Griff hatte. Bei böigem Wind schlichen sich jedoch nach und nach Unsicherheiten in das Berliner Defensivverhalten ein. Mit einem Freistoß konnte Ahlen tatsächlich in Führung gehen. Der Ball tippte auf glitschigem Boden unmittelbar vor Glinker auf und rutschte schließlich über die Linie. Die Unioner antworteten jedoch mit verstärkten Angriffsbemühungen und wurden noch vor der Pause belohnt. Ein Foul an John Jairo Mosquera im Strafraum ahndete Schiedsrichter Georg Schalk mit Elfmeter und Torsten Mattuschka verwandelte eiskalt zum Ausgleich.
Nach der Pause übernahmen die Ahlener mit dem Mut der Verzweiflung die Initiative und gingen in der 56. Minute erneut in Führung. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit etlichen hektischen und unübersichtlichen Situationen. Eine davon endete für Unions Kapitän Daniel Göhlert mit einer gelb-roten Karte, als der zuvor bereits verwarnte Verteidiger an der Mittellinie zu einer Grätsche ansetzte. Noch bevor sich Union neu geordnet hatte, schlug der Ball erneut im Berliner Gehäuse ein. Die Eisernen steckten nicht auf, kämpften verbissen um jeden Ball und kamen schließlich noch zum Anschlusstreffer. Da lief jedoch schon die Nachspielzeit und unmittelbar danach wurde die Partie beendet.
Trotz der Niederlage wollte Uwe Neuhaus seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: "Wir haben unter schwierigen Bedingungen alles versucht, um dieses Spiel erfolgreich zu gestalten. Ich kann meiner Mannschaft vom Einsatz und der Laufbereitschaft her keinen Vorwurf machen." Sein Ahlener Kollege Christian Hock lobte die Leistung seiner Mannschaft: "Wir haben den Überlebenskampf in der 2. Liga angenommen und die Niederlage in Düsseldorf gut verarbeitet. Genau so wollen und müssen wir auch unsere nächsten Punkte holen."
Union verlor nicht nur die Punkte, sondern zu allem Überfluss auch noch Michael Parensen. Der Mittelfeldspieler erhielt einen Schlag in die Muskulatur und musste noch vor der Pause ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose wird morgen erwartet.
Besuch im Münsterland
Vorbericht
Trotz der scheinbar eindeutigen Tabellenpositionen beider Mannschaften ist ein Sieg der Eisernen am Sonntag kein Selbstläufer, denn nach bereits sieben Punkten in 2010 hegt der Tabellenletzte wieder Hoffnungen auf den Klassenverbleib. Anlass für den neuen Optimismus sind die Siege gegen Oberhausen und die Münchner Löwen. Auch wenn es zuletzt zwei Niederlagen gegen Bielefeld und Düsseldorf setzte, sind die Verantwortlichen in Ahlen nach wie vor überzeugt, das Unmögliche doch noch zu schaffen. „Es ist noch überhaupt nichts verloren, im Sport ist nahezu alles möglich“, gibt sich Aufsichtsrat-Chef Bernd Mehring zuversichtlich. Nach einer deutlichen Niederlage in Düsseldorf sind es gegenwärtig fünf Punkte bis zum 16. Tabellenrang. Das Duell gegen Union ist für Ahlen wohl ein Schlüsselspiel, soll das Abrutschen in die dritte deutsche Spielklasse noch vermieden werden. Ahlens Trainer Christian Hock hat sein Team in der Winterpause auf einigen Positionen erfolgreich verändert. Die umgekrempelte Mannschaft hat im Vergleich zur Partie im Hinspiel insbesondere in der Offensive ein neues Gesicht.
In Liga zwei gelang es Union bisher nicht, drei Punkte aus dem Ahlener Wersestadion zu entführen. Der nächste Anlauf soll nunmehr die Wende bringen und diese unschöne Serie beenden. Auch deshalb entschied sich die sportliche Leitung angesichts des zweiten Auswärtsspiels innerhalb von vier Tagen für einen Tapetenwechsel. Die zugeschneiten Trainingsplätze am Stadion An der Alten Försterei ließen in den vergangenen Wochen fast nur konditionelle Einheiten mit Treppenläufen im Stadion und alternative Trainingsformen in der Ballsporthalle an der Hämmerlingstraße zu. Doch das für Fußballer Essentielle, nämlich wettkampfnahes Üben auf entsprechendem Geläuf, kam entschieden zu kurz.
Das Kurztrainingslager in Marienfeld nutzte Union-Trainer Uwe Neuhaus daher vorwiegend, um Spielformen und Zweikämpfe trainieren zu lassen. Auch er sieht in der Begegnung beim Tabellenletzten ein Schlüsselspiel: „Die Ausgangsposition hat sich auch nach dem Unentschieden in Rostock nicht wesentlich verändert. Gewinnen wir in Ahlen, sind wir mit 37 Punkten schon fast im sicheren Hafen. Mit unserem Auftreten in Rostock konnten wir durchaus zufrieden sein, wenn auch erneut die Durchschlagskraft im Sturm gefehlt hat“, so der Coach am heutigen Freitag. Grund zu entscheidenden Veränderungen sieht der Trainer nicht: „Die Mannschaft hat in Rostock gut gespielt und sollte an diese Leistung auch in Ahlen anknüpfen. Wir haben im Moment sicher nicht das nötige Quäntchen Glück im Abschluss, aber wir werden weiter daran arbeiten. Manchmal muss man das Glück auch erzwingen. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen und das müssen wir von Beginn an zeigen“, beschreibt Neuhaus die Marschroute für Sonntag. Personell hat sich die Lage weiter entspannt, da Kenan Sahin nach abgesessener Gelb-Sperre wieder zur Verfügung steht und zusammen mit Christopher Quiring und Marcel Hegert ins Trainingslager nachgereist ist.