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OFC Kickers 1901 vs 1. FC Union Berlin

DFB-Pokal, Runde 2

OFC Kickers 1901 vs 1. FC Union

DFB-Pokal, Runde 2

Mi., 31. Oktober 2012, 19:00 Uhr
Sparda-Bank-Hessen-Stadion
2 : 0
12.247

Die größte Enttäuschung: Union unterliegt mit 0:2 in Offenbach

Spielbericht

Trainer Uwe Neuhaus wich von der bevorzugten Raute ab und stellte seine Mannschaft im folgenden  4-1-4-1-System auf:

Haas - Pfertzel, Stuff, Puncec, Schönheim (76. Kohlmann) - Karl - Quiring, Mattuschka (82. Zoundi), Belaid, Jopek (67. Terodde) - Silvio

Beide Mannschaften starteten mit offenem Visier - von einer langen Abtastphase keine Spur. Zwar ergaben sich in den ersten Minuten keine zwingenden Torgelegenheiten, doch waren die Teams bemüht, über den Kampf ins Spiel zu finden. Flüssige Kombinationen blieben bis zur 10. Minute Mangelware. Dann hatte der Drittligist in kürzester Zeitabfolge gleich zwei gute Torszenen. Erst war es die einzige Kickers-Sturmspitze Mathias Fetsch (10.), dann Nicolas Feldhahn, der den Ball nach Kopfballablage von Ex-Herthaner Marc Stein über das  Tor hämmerte (12.). Die favorisierten Köpenicker brauchten einige Zeit, um zur ersten guten Chance zu kommen. Fabian Schönheim marschierte nach einem Konter über die gesamte linke Flanke, sah den im Zentrum mitgelaufenen Silvio und passte die Kugel mustergültig in seinen Lauf. Der Brasilianer verpasste die Chance zur Führung nur um Haaresbreite (17.). Den größeren Zug zum Tor behielten jedoch die Gastgeber. Thomas Rathgeber spielte in der 24. Spielminute seinen Mannschaftskollegen Julius Reinhardt frei, der jedoch die dritte gute Einschusschance für die Hausherren vergab. Die mitgereisten Unioner im Sparda-Bank-Hessen-Stadion mussten sich fast eine halbe Stunde gedulden, bis die Eisernen wieder gefährlich vor den Kasten vom ehemaligen Union-Keeper Robert Wulnikowski kamen. Nach einem Strafraumgewusel legte sich Kapitän Torsten Mattuschka den Ball zurecht und zog aus knapp 20 Metern ab. Wulnikoski hätte keine Chance gehabt, das Leder ging allerdings knapp am Pfosten vorbei (29.). Die Unsicherheiten in der neuformierten Berliner Abwehr nutzte der OFC immer wieder geschickt aus, ließ aber die nötige Treffsicherheit vermissen. Der Schiedsrichter hatte die Pfeife schon im Mund, als Christopher Quiring artistisch fast das Führungstor erzielt hätte. Marc Pfertzels Hereingabe wollte der junge Dribbler per Seitfallzieher abschließen, jagte den Ball jedoch über das Quergestänge. So ging es torlos in die Kabine.

Trainer Uwe Neuhaus verzichtete auf Wechsel, jedoch starteten die zweiten 45 Minuten mit einer Kuriosität: Tijani Belaid hatte seinen Schienbeinschoner in den Katakomben vergessen und Union musste kurzzeitig mit 10 Mann spielen. Es dauerte wieder gut 10 Minuten bis es das erste Raunen im Rund gab. Bei einer Flanke von Marc Stein musste der starke Daniel Haas eingreifen und seine noch ungeordnete Abwehr vor dem Rückstand bewahren (57.). In der Folge blieb Offenbach seiner gutsortierten defensiven Grundordnung treu und lauerte auf Konter. Mit dem Spiel seiner Elf sichtlich unzufrieden stellte Uwe Neuhaus in der 67. Spielminute wieder auf die Rauten-Formation im Mittelfeld um und brachte für Björn Jopek Simon Terodde. Die Umstellung machte sich prompt bemerkbar. Eine Flanke von Fabian Schönheim aus dem linken Halbfeld erreichte den in der Mitte positionierten Silvio, der mit seinem Kopfball jedoch an OFC-Keeper Wulnikowski scheiterte (68.). Als die Eisernen endlich aktiver wurden und sich in der besten Phase der Partie befanden, platzte das Tor für die Hausherren in die Szenerie.  Feldhahn flankte den Ball in die Mitte auf den mitgeeilten Fetsch. Der von Christian Stuffs Fuß abgefälschte Schussversuch landete unhaltbar für Daniel Haas in den Maschen (74.). Fünf Minuten vor dem Ende machte der "Underdog" dann den Sack vorzeitig zu. Reinhardt zirkelte einen Freistoß direkt auf den eingewechselten Vogler, der per Kopf das 2:0 markierte (86.). Der Drittligist verwaltete den Vorsprung und konnte den Sieg locker ins Ziel bringen.  

Tief enttäuscht verlor Trainer Uwe Neuhaus nur wenige Worte in seiner Analyse. „Offenbach hat verdient gewonnen, weil sie die bessere Mannschaft waren. Sie haben auch gewonnen, weil sie das Spiel als Pokalfight angenommen haben. Das war die größte Enttäuschung, seit dem ich Trainer bei Union bin. Der Stachel sitzt sehr tief, wir werden auf keinen Fall zur Tagesordnung übergehen“, kündigte Unions Cheftrainer an.

Am kommenden Sonntag, 04.11.2012 um 13:30 Uhr wartet gegen Dynamo Dresden das nächste Punktspiel auf Union. 

DFB-Pokal in Offenbach: Mit Drittrunden-Einzug will Union Winterurlaub verkürzen

Vorbericht

Die Profis hatten in der Ballsporthalle an der Hämmerlingstraße soeben Stabilisationsübungen hinter sich gebracht und machten sich auf den Weg auf die regenerative Waldrunde. Bis auf die Langzeitverletzten Felipe Gallegos, Björn Kopplin und Michael Parensen waren alle Spieler mit an Bord, auch Torsten Mattuschka. Der Kapitän hatte tags zuvor einen Pferdekuss in den rechten Oberschenkel erhalten, machte die Übungseinheit aber voll mit. „Alle sind gesund. Torsten hat einen kleinen Pferdekuss, ansonsten gibt’s nichts Größeres zu beklagen“, gab Uwe Neuhaus Entwarnung und setzt gegen Offenbach auf den Einsatz seines Spielführers.

Die Startelf vom Wochenende wird Unions Chefcoach für das Pokalspiel demnach kaum wesentlich umstellen müssen. „Wichtig ist die Gesundheit und Fitness der Spieler, da werde ich mir Rückmeldungen holen und dann entscheiden, ob es Veränderungen geben wird“, so der Trainer, der auf ein hohes Leistungsvermögen seiner Spieler angewiesen ist: „Der Gegner wird sich seine Chancen ausrechnen. Sie sind seit mehreren Wochen nicht mehr als Verlierer vom Platz gegangen. Das wird ein Kampf auf Biegen und Brechen. Auf dem Papier sind wir vielleicht der Favorit, aber für mich stehen die Chancen 50:50.“ Seit elf Spieltagen sammeln die Offenbacher Kickers unter Trainer Arie van Lent im Ligabetrieb Punkte. Vorsicht ist daher oberstes Gebot.

Aber nicht nur sportlich ist Offenbach ein ernstzunehmender Widersacher, auch die Kulisse im neu errichteten Sparda-Bank-Hessen-Stadion sei nicht zu unterschätzen. „Bis jetzt kenne ich nur den alten Bieberer Berg. Ich erinnere mich an eine stimmungsvolle, fußballfanatische Atmosphäre dort. Das wird auch im neuen Stadion nicht anders sein“, weiß Uwe Neuhaus um die Kraft eines frenetischen Heimpublikums.

Den Sprung in die dritte Pokalrunde im diesjährigen Anlauf tatsächlich zu meistern ist das große Ziel: „Im Pokal-Wettbewerb bin ich weder als Spieler noch als Trainer so richtig weit gekommen, das soll sich unbedingt ändern“, verrät der Coach und würde sich sehr über einen verkürzten Winterurlaub freuen: „Als Anreiz winken ein, zwei Tage weniger Freizeit. Die dritte Runde zu erreichen wäre sowohl gut für den Verein und für die Mannschaft zeitgleich nochmal ein kleiner Schub für die Meisterschaft“, erkennt Neuhaus noch einen weiteren, nicht zu vernachlässigenden Aspekt des möglichen Weiterkommens.

Wenn irgend machbar, soll der Weg in die nächste Runde am liebsten nicht länger als neunzig Minuten dauern. Mit dem Szenario Elfmeterschießen beschäftigt sich rund um das Stadion An der Alten Försterei deshalb auch niemand. „Elfmeterschießen zu üben bringt nichts. Im Training haut Torsten Mattuschka 29 von 30 rein. Den 30. verschießt er vielleicht, weil er den Ball über das Tor lupft“, argumentiert Uwe Neuhaus deshalb schlüssig.

Für lautstarke Unterstützung im fernen Hessen werden über eintausend eiserne Schlachtenbummler sorgen. Karten für alle Kurzentschlossenen sind an den Tageskassen erhältlich. 

SpielStatistiken

OFC Kickers 1901 vs 1. FC Union Berlin

0 Gelbe Karten 0
0 Gelb-Rote Karten 0
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