MSV Duisburg vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 8. Spieltag
Duisburg vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 8. Spieltag
So dicht dran: Union fehlt ein Quäntchen Glück – 1:1 beim MSV Duisburg
Spielbericht
Union Trainer Uwe Neuhaus war durch den krankheitsbedingten Ausfall von Christopher Quiring (Gürtelrose) zu einer Umstellung gezwungen. Für Quiring rückte Patrick Zoundi auf die rechte Außenposition im Mittelfeld der 4 – 4 – 2 – Formation:
Glinker – Pfertzel, Stuff, Madouni, Kohlmann – Karl, Zoundi (68. Ede), Parensen, Mattuschka – Silvio (25. Terodde), Mosquera (74. Menz)
11.347 Zuschauer in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena sahen eine mit großem körperlichen Einsatz zu Werke gehende MSV-Elf. Die bislang deutlich hinter den hohen Erwartungen zurückliegenden Duisburger wollten unbedingt mit einem Sieg in die Saison hineinfinden, trafen jedoch auf eine Union-Mannschaft, die das jüngste Erfolgserlebnis auf eigenem Platz unbedingt auswärts zementieren wollten. Bereits nach fünf Minuten lag der Druck endgültig auf Seiten der Duisburger. Per Direktanspiel hatte Kapitän Torsten Mattuschka den mitgelaufenen John Jairo Mosquera im Strafraum bedient. Dieser vollendete souverän in die linke Ecke zur 1:0-Führung der Berliner.
In der Folge erspielte sich Union eine Reihe hochkarätiger Konterchancen, konnte jedoch die Führung nicht ausbauen. Glück hatten die ganz in schwarz spielenden Unioner zudem als Duisburgs Jürgen Gjasula von Emil Jula bedient wurde und abzog. Vom Innenpfosten prallte der Ball zurück ins Feld. Gemessen an Chancen hätte es zur Pause gut und gerne 3:1 für Union stehen müssen, es blieb jedoch beim äußerst knappen 1:0 für die Gäste. Verletzungsbedingt musste Uwe Neuhaus zudem früh wechseln. Silvio musste mit einer Sprunggelenksverletzung (links) bereits nach 25 Minuten vom Platz und wurde durch Simon Terodde ersetzt.
Halbzeit zwei begann erwartungsgemäß mit energischen Duisburger Angriffen, die jedoch nicht zum Erfolg führten. Union blieb stets gefährlich, denn die gesamte Mannschaft arbeitete unermüdlich. Klare Chancen gab es nun auf beiden Seiten, doch weder Soares per Kopfball nach Ecke für Duisburg noch Simon Terodde aus Nahdistanz trafen das Tor. Das erlösende 2:0 für Union wollte einfach nicht fallen. Weitere Union-Wechsel – Chinedu Ede kam für den ausgepumpten Patrick Zoundi und Christoph Menz für den angeschlagenen John Jairo Mosquera – zeigten ebenfalls nicht die gewünschte Wirkung. Stattdessen rückte Schiedsrichter Harm Osmers in den Mittelpunkt des Geschehens. Osmers zeigte in der 82. Minute nach einem harmlosen Körperkontakt zwischen Markus Karl und dem eingewechselten Duisburger Kastrati zum Entsetzen der Eisernen auf den Elfmeterpunkt. Emil Jula ließ Jan Glinker im Union-Tor keine Chance und verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich. Doch die Partie war noch nicht zu Ende! Torsten Mattuschka zirkelte einen Freistoß um die Duisburger Mauer, doch der Pfosten verhinderte die erneute Union-Führung. Auch Duisburg sah sich am Ende um den Sieg gebracht. Ein Treffer zum 2:1 wurde wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegeben. So blieb es schlussendlich beim 1:1 – ein Ergebnis, über das sich Union-Trainer Uwe Neuhaus nicht freuen konnte: „Ich bin nicht zufrieden. Grund dafür ist die erste Halbzeit. Nach unserer Führung haben wir aus einer sicheren Abwehr vier, fünf, sechs gute Kontermöglichkeiten gehabt und haben es in der Situation nicht verstanden, das Spiel für uns zu entscheiden. In der zweiten Halbzeit, wenn Duisburg alles nach vorne wirft, wird es schwer, dem Druck standzuhalten.“
Mit zumindest einem Auswärtspunkt im Gepäck geht es für Union nun auf die Heimreise. Am kommenden Samstag treffen die Eisernen dann im heimischen Stadion An der Alten Försterei auf Alemannia Aachen.
1. FC Union Berlin zu Gast in Duisburg: „Der Druck liegt beim MSV“
Vorbericht
Anlass zu Optimismus bietet die Art und Weise, mit der das letzte Heimspiel gewonnen wurde. Uwe Neuhaus bremst überzogene Erwartungen jedoch. Der begeisternde Fußball, den seine Mannschaft gegen Ingolstadt zeigte sowie Silvios Traumtor seien eine tolle Sache gewesen, zu überbordender Euphorie tauge dieses Ereignis aber noch nicht. Der Trainer übt sich in Zurückhaltung und bereitete seine Mannschaft derweil zielgerichtet auf die Begegnung in Duisburg vor.
In der vergangenen Spielzeit erwies sich das Stadion unweit der Wedau als ein gutes Pflaster für den 1. FC Union Berlin, wo dem Torschützen zum 1:0-Siegtreffer am Ende sogar ein eigenes Lied gewidmet wurde. Chinedu Ede – damaliger Torschütze - ist aktuell noch ohne Saisontor und könnte diesen Bann gegen seinen Ex-Verein brechen. Doch nicht nur Ede kehrt zur alten Wirkungsstätte zurück. Auch Simon Terodde kennt die Schauinsland-Reisen-Arena, wo er drei Jahre die Töppen schnürte, recht gut. Für den gebürtigen Bocholter kann das Spiel am Sonnabend zu einem Befreiungsschlag in Sachen Torquote werden. In der Vorbereitung machte der Stürmer als Toptorjäger auf sich aufmerksam und hat größtes Interesse, nun auch in der Liga endlich nachzulegen. Da kommt der MSV nicht ungelegen, denn gegen die Meidericher traf der Sturmtank schon für seinen letzten Verein, den 1. FC Köln. Ähnlich wie Chinedu Ede steht auch Simon Terodde für Uwe Neuhaus im Fokus für die Startelf. Endgültig festlegen wird sich der Trainer womöglich erst am Spieltag.
Auch wenn sich die Bilanz gegen die „Zebras“ mit jeweils zwei Siegen für beide Teams in den letzten beiden Jahren ausgeglichen liest, ist Vorsicht angeraten. Duisburg hat in der Sommerpause beachtliche 15 Neuzugänge präsentiert. Die große Qualität der Neuankömmlinge ist unbestritten, doch scheint sich das gewinnbringende Zusammenfügen hervorragender Einzelspieler bislang schwieriger zu gestalten als erwartet. Fünf Punkte aus den bisherigen sieben Ligaspielen sind nicht genug für die ambitionierte Elf von Trainer Milan Sasic. Trainer Uwe Neuhaus erwartet deshalb einen bis in die Haarspitzen motivierten Gegner, der den mäßigen Saisonstart vergessen lassen machen will: „Man wird mit aller Macht versuchen, die drei Punkte dort zu behalten“, ist sich Uwe Neuhaus sicher und verwies auf die aufsteigende Tendenz der Duisburger in der SLR-Arena: “Die kommen langsam ins Rollen. Wir müssen die Zweikämpfe annehmen und aggressiv dagegenhalten“, fordert Neuhaus und betont: „Duisburg ist unter Druck und das Publikum dort reagiert recht schnell.“ Die Chancen auf einen Erfolg für seine Mannschaft sieht Chefcoach Uwe Neuhaus bei 50:50. „Die Tagesform wird entscheidend sein“, so Neuhaus, der Vorteile für sein Team entschieden von sich weist: „In die Favoritenrolle lassen wir uns nicht drängen. Duisburg hat große Qualität im Kader, deren Entfaltung wir unbedingt verhindern müssen.“
Der Gesamtzustand seiner Mannschaft dürfte Uwe Neuhaus hoffnungsvoll stimmen. Marc Pfertzel, Christoph Menz und Ahmed Madouni sind nach ihren Erkrankungen weiter auf dem Weg zu 100-prozentigem Leistungsvermögen. „Ob es schon für 90 Minuten Kampf reicht, müssen wir abwarten. Ich bin aber deutlich optimistischer als noch in der letzten Woche“, so Neuhaus. Daniel Göhlert und Marcel Höttecke werden in der kommenden Woche wohl noch separat trainieren, dann aber in absehbarer Zeit in das Mannschaftstraining zurückkehren.