Karlsruher SC vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 21. Spieltag
KSC vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 21. Spieltag
2:1: Union erkämpft drei Punkte im Karlsruher Wildpark
Spielbericht
Vor dem Anpfiff wurde Union-Coach Jens Keller wieder einmal zum Umbau seiner Startelf gezwungen. Felix Kroos, der eine Gelb-Sperre absitzen musste, wurde von Eroll Zejnullahu ersetzt, Steven Skrzybski übernahm die Kapitänsbinde von Kroos:
Busk – Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen – Zejnullahu (71. Parensen), Fürstner, Kreilach – Skrzybski (74. Redondo), Polter, Hedlund (88. Kessel)
Die Partie begann furios. Union erarbeitete sich bereits in der ersten Minute die erste Ecke und ging nach sechs Minuten durch einen Strafstoß mit 1:0 in Führung. Sebastian Polter war nach einem Zweikampf mit Kinsombi zu Boden gegangen, den fälligen Elfmeter verwandelte Simon Hedlund trocken in die rechte Ecke. Karlsruhe zeigte sich von dem frühen Rückstand kaum geschockt, sondern reagierte mit wütenden Angriffen. Mehr als ein Pfostentreffer von Stürmer Stefan Mugosa wollte den Hausherren trotz aller Bemühungen in der Anfangsphase nicht gelingen. Union sorgte vor allem durch schnelle Konter für Entlastung, der KSC wirkte mit seinen Angriffen jedoch gefährlicher. In der 35. Spielminute waren es jedoch trotzdem die Hausherren, die erneut einen Gegentreffer hinnehmen mussten. Nach sehenswertem Zuspiel von Eroll Zejnullahu in die Spitze legte Simon Hedlund die Kugel zum einschussbereiten Sebastian Polter. Beim Rettungsversuch bugsierte Abwehrspieler David Kinsombi das Leder vor Polter zum 2:0 in die eigenen Maschen. Kurz vor der Pause versuchte sich noch KSC-Stürmer Hoffer mit guten Schuss, Jakob Busk zeigte sich jedoch hellwach und wehrte den Ball ab, anschließend ging es für beide Mannschaften in die Kabine.
Das erste Ausrufezeichen im zweiten Spielabschnitt setzte Moritz Stoppelkamp. Der sehenswerte Schuss des Karlsruhers landete jedoch krachend am Querbalken (52.). Auf Seiten der Eisernen versuchte es Zejnullahu zwei Mal aus der Distanz. Seine Versuche landeten aber, ebenso wie ein Freistoß von Kreilach, über dem Kasten. Ansonsten erspielten sich beide Teams kaum Möglichkeiten, lediglich Mugosa scheiterte aus ähnlicher Distanz wie schon vor ihm Stoppelkamp. Per Strafstoß gelang den Hausherren schließlich aber doch der Anschlusstreffer. Nach Foul von Toni Leistner an Mugosa ließ sich Stoppelkamp nicht zweimal bitten und erzielte den Treffer zum 1:2 (77.). Nur wenige Momente später bot sich die Chance zum 3:1 für die Eisernen, der Schuss von Kenny Prince Redondo strich jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. Die letzten zehn Minuten gehörten allerdings klar den Hausherren, die alles nach vorne warfen, um den Ausgleich zu erzielen. In der 90. Minute scheiterte Franck Kom zweimal aus aussichtsreicher Position per Kopf, nur Sekunden später kassierte der Karlsruher Mittelfeldakteur auf der Gegenseite die Gelb-Rote Karte nach Foul an Polter. Auch in den Schlussminuten schafften es die Köpenicker mit vereinten Kräften das eigene Tor zu verteidigen und gingen am Ende mit 2:1 als Sieger vom Platz.
„Wir haben heute sicherlich nicht unser bestes Spiel gemacht. Trotzdem hat die Mannschaft heute eine gute Facette gezeigt, nämlich dass sie fighten und arbeiten kann. Die frühe Führung hätte uns eigentlich in die Karten spielen müssen, aber wir haben nicht das auf den Platz gebracht, was uns eigentlich auszeichnet. Außerdem haben wir heute einige dumme Freistöße verursacht. Unter dem Strich haben wir aber drei Punkte und wenn wir auf die Tabelle schauen sind wir zufrieden“, so Jens Keller auf der Pressekonferenz nach der Partie in Karlsruhe
Am kommenden Spieltag steht für die Eisernen das nächste Heimspiel auf dem Programm. Im Stadion An der Alten Försterei trifft der 1. FC Union Berlin am Freitag, dem 24.02.2017 auf den TSV 1860 München. Der Anpfiff gegen die Mannschaft aus Oberbayern erfolgt um 18:30 Uhr.
Union reist mit breiter Brust nach Karlsruhe
Vorbericht
KSC-Trainer Mirko Slomka fand vor der Partie gegen die Eisernen lobende Worte für die Köpenicker und bezeichnete das Team von Jens Keller als „gefestigtes Team“ und „Spitzenmannschaft“. Diese Komplimente nahm Keller gerne an: „Wenn man nach dem 20. Spieltag in der Tabelle so weit oben steht und Tuchfühlung nach ganz oben hat, ist man in der Momentaufnahme wohl ein Spitzenteam. Und es ist schön, dass wir auch so von außen wahrgenommen werden. Jetzt ist aber wichtig, dass wir uns davon nicht einlullen lassen, sondern unsere Leistung auf dem Platz bringen.“
Erst im Dezember hatte der Karlsruher SC Trainer Thomas Oral freigestellt, Mirko Slomka übernahm zum Rückrundenstart das Amt an der Seitenlinie. Seitdem holte der KSC in drei Ligaspielen vier Punkte, musste sich am letzten Spieltag erst in der Nachspielzeit geschlagen geben. „Karlsruhe hat im Winter einige Spieler dazu geholt und sich somit verstärkt. Wenn man sich anschaut, wie sie in der Rückrunde bisher aufgetreten sind, sieht man, dass die Mannschaft sich gefestigt hat“, so Keller über den kommenden Gegner.
Auf der Pressekonferenz machte er außerdem deutlich, was er von seiner Mannschaft im Karlsruher Wildpark erwartet: „Jedes Spiel ist ein Schlüsselspiel, es gibt keine Selbstläufer in der Liga. Unser Ziel ist es trotzdem drei Punkte einzufahren, aber es ist nicht so, dass man gegen die Teams aus den unteren Tabellenregionen einfach so gewinnt! Entscheidend ist, dass wir auf dem Platz bereit sind Wege zu gehen, und dass die läuferische Leistung stimmt. Gegen Bielefeld waren wir absolut bereit. Am Sonntag ist es wichtig, dass wir wieder unsere Geschwindigkeit umsetzten können und das Gegenpressing gut funktioniert.“
Wie bereits in der letzten Partie gegen Bielefeld, muss Jens Keller auf einen wichtigen Akteur in seiner Elf verzichten. Kapitän Felix Kroos fehlt wegen einer Gelbsperre, Innenverteidiger Toni Leistner steht dagegen nach abgesessener Sperre wieder zur Verfügung. Wer Kroos im Mittelfeld ersetzten wird, ließ Keller noch offen. „Eroll Zejnullahu ist sicherlich eine Option, wir könnten aber auch Redondo oder Skrzybski dort spielen lassen. Auch die Umstellung auf zwei Spitzen mit Philipp Hosiner ist möglich. Wir haben in dieser Saison schon viele taktische Varianten gezeigt, deshalb sind wir nicht auf eine festgelegt“, ließ sich der 45-Jährige nicht in die Karten schauen.
Doch nicht nur die Eisernen, auch die Karlsruher müssten am Sonntag auf Spieler verzichten. Olympiateilnehmer Grischa Prömel (Gelb-Rot) fehlt Trainer Mirko Slomka ebenso wie Mittelfeldmotor Hiroki Yamada (5. Gelbe Karte). Zudem stehen mit Ylli Sallahi, Gaetan Krebs, Boubacar Barry, Manuel Torres und Florian Kamberi fünf weitere Akteure verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Der Anpfiff im Karlsruher Wildparkstadion erfolgt am Sonntag, dem 19.02.2017 um 13:30 Uhr. Wer sich vor Ort noch mit Union-Fanartikeln eindecken möchte, hat dazu Gelegenheit: das Union-Fahr-Zeughaus reist mit in den Südwesten und ist auf dem Stadiongelände hinter dem Gästeblock zu finden.