Hertha BSC vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 29. Spieltag
Hertha vs 1. FC Union
Bundesliga, 29. Spieltag
Union schlägt Hertha BSC mit 4:1
Spielbericht
Am 29. Spieltag schlägt der 1. FC Union Berlin im Abendspiel Hertha BSC mit einem eindeutigen 4:1-Auswärtssieg. Dabei gingen die Köpenicker durch Haraguchi (31.) verdient in Führung. Nach der Pause kamen die Gastgeber besser aus der Kabine, konnten zunächst noch ausgleichen, ehe Prömel (53.), Becker (74.) und Joker Michel (85.) die Führung um drei Tore ausbauten.
Hertha BSC: Lotka - Gechter, Boyata, Kempf – Eitschberger (46. Dardai), Tousart, Ascacibar, Pekarik – Darida (46. Mittelstädt) - Maolida, Jovetic (21. Belfodil)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Baumgartl, Knoche, Heintz (71. Ryerson), Gießelmann (71. Oczipka) – Haraguchi (61. Schäfer), Khedira, Prömel – Becker (82., Michel), Awoniyi (82., Voglsammer)
Personal: Frederik Rönnow stand wie im Spiel gegen Köln für den erkrankten Andreas Luthe im Kasten. Darüber hinaus nahm Cheftrainer Urs Fischer nur einen Wechsel im Vergleich zu Köln vor. Dominique Heintz ersetzte den gelbgesperrten Paul Jaeckel.
Zuschauer: 74.475
Tore: 0:1 Haraguchi (31.), 1:1 Baumgartl (ET 49.), 1:2 Prömel (53.), 1:3 Becker (74.), 1:4 Michel (85.)
Eiserne Dominanz und knappe Führung
Von Beginn an wurde den gut 74.000 Zuschauern ein spannendes Fußballspiel geboten. Schon in den ersten Minuten zeigte sich Union hellwach und setzte das erste Ausrufezeichen, als Timo Baumgartl nach einer Ecke vollkommen frei zum Abschluss kam und nur durch eine starke Parade von Marcel Lotka, dem Schlussmann der Herthaner, am Führungstreffer gehindert werden konnte. Union ging früh ins Pressing und hielt die Hausherren bis auf wenige Nadelstiche nach vorn vom eigenen Strafraum fern. In der 21. Minute musste Herthas Cheftrainer Felix Magath erstmals reagieren und wechselte den angeschlagenen Stevan Jovetic für Ishak Belfodil aus. Die Eisernen ließen der „Alten Dame“ kaum Zeit zum Atmen und kreierte immer wieder neue Offensivaktionen. Nachdem zunächst Sheraldo Becker noch an Lotka gescheitert war, fiel in der 31. Spielminute der verdiente Führungstreffer durch Genki Haraguchi. Sheraldo Becker setzte sich an der Außenbahn durch und bediente den Mittelfeldakteur mit einer perfekten Flanke, die Haraguchi per Flugkopfball zum 1:0 für die Unioner verwertete. Für die Hausherren war dies ein Wachrütteln, die etwas mutiger wurden und in der 38. Minute durch Maolida auch mal gefährlich vor das Tor von Frederik Rönnow kamen. Der Abschluss verpasste das Tor jedoch um einige Meter. Die Eisernen schafften es ihrerseits nach kurzer Zeit, die Partie wieder zu beruhigen und brachten die hochverdiente, aber zu knappe Führung in die Halbzeit.
Union kontert Ausgleich mit drei Treffern
Bereits kurz nach Wiederanpfiff zappelte das Netz: Dieses Mal für die Hausherren von Hertha BSC. Nach flacher Hereingabe von außen versuchte Abwehrspieler Baumgartl den Ball zu klären, lenkte den Ball jedoch unglücklich ins eigene Tor und verschaffte so den Ausgleichstreffer für die Alte Dame. Doch der Jubel hielt nicht lange an, denn Union spielte mutig weiter und erzielte wenige Zeigerumdrehungen später den erneuten Führungstreffer durch Grischa Prömel. Die Hertha zeigte in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht und bot den Köpenickern mit eigenen Offensivaktionen Paroli. Die Rot-Weißen verteidigten kompakt und ließen kaum Torabschlüsse zu. Union ließ jedoch auch in Halbzeit zwei keinen Zweifel an der Spieldominanz und baute in der 74. Spielminute die Spielführung nach starker Vorlage von András Schäfer durch Sheraldo Becker auf 3:1 aus. Gut fünf Minuten später konnte sich Frederik Rönnow auszeichnen als er einen Schuss von Belfodil durch eine gute Parade entschärfte und so den Anschlusstreffer verhinderte. Fünf Minuten vor Spielende konnte Union dann sogar nochmals erhöhen, als Baumgartl mit einem Direktpass im Zentrum den kurz zuvor eingewechselten Sven Michel fand, der Herthas Schlussmann Lotka mit seinem Flachschuss keine Chance ließ. Unter dem Jubel der mitgereisten Union-Fans pfiff Schiedsrichter Sven Jablonski pünktlich ab und besiegelte damit den klaren 4:1-Auswärtssieg der Rot-Weißen.
Stimmen nach dem Spiel
Urs Fischer sah eine dominante Leistung seiner Mannschaft: “In der ersten Hälfte müssen wir eigentlich höher führen, da wir genug Chancen hatten. In der zweiten waren dann die entscheidenden Momente auf unserer Seite. Ich würde auf jeden Fall von einem verdienten Sieg über 90 Minuten sprechen, wenn auch vielleicht ein Tor zu hoch.”
Kapitän Christopher Trimmel freut sich darüber, dass die Vorbereitung auf das dritte Derby Früchte getragen hat: “Unser Matchplan ging definitiv auf! Wir wollten die Seiten überlagern und sind wirklich gut durchgekommen. Auch nach dem Ausgleich sind wir ruhig geblieben, jeder von uns hat an den Sieg geglaubt. Am Ende ist es ein sehr verdienter Sieg.”
Torschütze Grischa Prömel bedankt sich nach seinem letzten Berliner Derby vor allem beim Support der Unioner auf den Rängen. “Das war mein letztes Derby. Ich habe mir viel vorgenommen und konnte den Unionern mit dem Tor das zurückgeben, was sie mir in den fünf Jahren an Liebe und Vertrauen gegeben haben. Die Unioner haben es im dritten Derby wieder zu einem Heimspiel gemacht. Es ist einfach so schön, die Herthaner dreimal in einer Saison zu besiegen.”
Ausblick auf die kommende Woche
Im Rahmen des 30. Bundesliga-Spieltages empfängt der 1. FC Union Berlin die Mannschaft von Eintracht Frankfurt. Der Anpfiff der Partie erfolgt im Stadion An der Alten Försterei am Ostersonntag, dem 17.04.2022 um 17:30 Uhr.
Union reist nach Charlottenburg
Vorbericht
Der 1. FC Union Berlin trifft am kommenden Sonnabend bereits zum dritten Mal in der laufenden Spielzeit auf den Charlottenburger Nachbarn Hertha BSC. Das Hauptstadtduell wird als das Topspiel des Spieltags am Sonnabend, dem 09.04.2022 um 18:30 Uhr im Berliner Olympiastadion angestoßen. Im November gewann Union zunächst in der Bundesliga mit 2:0 im Stadion An der Alten Försterei, anschließend im Februar mit 3:2 im DFB-Pokal auswärts im Berliner Olympiastadion.
Die Ausgangslage
15 Punkte trennen beide Berliner Klubs in der Bundesligatabelle. Hertha befindet sich mit 26 Zählern aktuell auf dem 17. Tabellenplatz. An den letzten sechs Spieltagen müssen sich die Charlottenburger auf einen Abstiegskampf mit Arminia Bielefeld, VfB Stuttgart sowie dem FC Augsburg und dem VfL Wolfsburg einstellen.
Durch den Sieg gegen den 1. FC Köln (1:0) konnten die Köpenicker den siebten Tabellenplatz zurückerobern. Mit 41 Punkten hat Union derzeit drei Punkte Rückstand auf den SC Freiburg, der aktuell auf einem Europa-League-Platz steht.
Der Gegnercheck
Unter dem ehemaligen Cheftrainer Tayfun Korkut manövrierten sich die Charlottenburger weiter in Richtung der Abstiegsränge. In der Rückrunde gewannen sie zwar das erste Spiel gegen Borussia Dortmund (3:2), fuhren in den nächsten elf Spielen jedoch nur fünf Punkte ein. Am 26. Spieltag – nach der 0:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach – zog Hertha die Reißleine und verpflichtete Felix Magath als neuen Cheftrainer. Dieser kehrte nach mehrjähriger Pause in die Bundesliga zurück. Zuletzt trainierte der 68-Jährige von 2016 bis 2017 den chinesischen Erstligisten Shandong Taishan.
In der taktischen Ausrichtung sieht es bei Felix Magath und Co-Trainer Mark Fotheringham zunächst nach Konstanz aus. In ihren ersten beiden Spielen lief eine Viererkette mit einem kompakten Mittelfeld bestehend aus fünf Spielern und einer Spitze auf. Zuvor ließen Pál Dárdai und Tayfun Korkut mehrere verschiedene Systeme spielen, ohne dass eine nachhaltige Stabilisierung gelang.
Das Personal
Andreas Luthe fällt aufgrund eines Infekts für das Spiel gegen Hertha BSC aus. Außerdem verpasst Paul Jaeckel das Berliner Derby gelbgesperrt. Ansonsten steht Cheftrainer Urs Fischer der gesamte Kader zur Verfügung.
Stimmen vor dem Spiel
Für Urs Fischer verfügen die Herthaner offensiv über Variabilität: “Hertha wendet sehr viel auf und stand in den vorherigen Spielen sehr kompakt. Sie gehen aber nicht nur auf den langen und zweiten Ball. Hertha versucht es immer wieder mit Flanken über die Seite, denn Präsenz im Strafraum haben sie."
Herthas Cheftrainer Felix Magath betont in der PK vor dem Spiel Unions mentaler Stärke: "Union ist anders als andere Bundesliga-Clubs. Sie haben eine klare Linie und weichen davon nicht ab. Wenn man sich die heutige Mannschaft anschaut, sieht man, dass in erster Linie auf die Mentalität der Spieler geachtet wird. Damit fahren sie ganz gut."
Serviceinfos: Volles Olympiastadion und roter Gästeblock
Für das dritte Berliner Derby in dieser Saison können sich die Fans auf ein zumindest fast ausverkauftes Berliner Olympiastadion freuen. Rund 12.000 Unioner haben das offizielle Gästekartenkontingent binnen weniger Stunden komplett abgerufen und werden für lautstarke Unterstützung und – dank eines gemeinsam von Verein und Szene Köpenick entworfenen Choreoartikels - für eine leuchtend rote Wand im Gästeblock sorgen.
Unionern wird die Anreise via S-Bahn empfohlen. Das Stadion öffnet bereits um 16 Uhr, der Zutritt zum Gästeblock erfolgt über das Südtor. Das Tragen von Union-Fankleidung ist außerhalb des Gästeblocks nicht erlaubt. Weitere Hinweise finden sich im Fanbrief der Berliner Polizei.
Das Spiel wird live auf Sky übertragen. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.