Hannover 96 vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Hannover 96 vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 26. Spieltag
0.2: Union unterliegt in Hannover
Spielbericht
Vor der Partie veränderte Trainer Jens Keller seine Elf im Vergleich zum letzten Pflichtspiel auf zwei Positionen. Der wiedergenesene Kristian Pedersen ersetzte Michael Parensen auf der linken Abwehrseite, Dennis Daube den frisch am Knie operierten Stephan Fürstner. Die Eisernen starteten in folgender Aufstellung:
Mesenhöler – Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen – Kroos, Daube (69. Redondo), Kroos (78. Zejnullahu) – Skrzybski, Polter, Hedlund (69. Hosiner)
Beide Teams zeigten sich von Beginn an siegeswillig und traten in der Offensive mutig auf. Das erste Ausrufezeichen im Spiel setzte Steven Skrzybski, sein Schuss von der Strafraumkante verfehlte den Kasten jedoch knapp. Für den ersten Abschluss der Hausherren sorgte kurze Zeit später Stürmer Martin Harnik. Der Versuch des Österreichers rauschte jedoch am langen Pfosten vorbei (21.). Zwei Minuten später scheiterte Marvin Bakalorz mit einem Schussversuch aus der zweiten Reihe. Die Eisernen machten ihre Sache gut, gewannen viele Zweikämpfe und zeigten einige sehenswerte Kombinationen. Lediglich die Präzision beim finalen Pass ließen die Köpenicker im ersten Abschnitt vermissen. In der Defensive ließ der Verbund um Abwehrchef Toni Leistner den Hausherren nur wenige Räume, Torhüter Daniel Mesenhöler musste lediglich beim Abfangen von Flanken seine Klasse beweisen. Mit dem gerechten Unentschieden verabschiedeten sich beide Teams nach 45 Minuten in die Halbzeitpause.
Beide Teams kamen unverändert zurück auf den Rasen, die Hausherren erwischten allerdings den besseren Start. Felix Klaus verfehlte den Kasten bei seinem Versuch knapp, Niklas Füllkrug machte es in der 54. Minute besser. Nach einem schnellen Angriff von Martik Harnik über die rechte Seite kam der 24-Jährigeim Strafraum an den Ball und versenkte die Kugel zur 1:0-Führung. Die Eisernen zeigten sich vom Gegentreffer geschockt und mussten knapp zehn Minuten später einen weiteren Rückschlag einstecken. Nach einem Eckball von Edgar Prib beförderte Damir Kreilach den Ball unglücklich zum 0:2 ins eigene Netz (67.). Trainer Jens Keller reagierte prompt mit einem Doppelwechsel und brachte Hosiner und Redodo für Hedlund und Daube. Trotz des Rückstands gaben sich die Köpenicker nicht auf und versuchten weiter ihr Glück in der Offensive. Bei den Pässen in die Schnittstellen ließen die Eisernen jedoch die Präzision vermissen, sodass kein eigener Treffer mehr gelang. Ungeachtet der Niederlage wurde die Mannschaft von den mehr als 10 000 mitgereisten Unionern auch nach dem Abpfiff frenetisch gefeiert und mit frischem Mut in die kurze Erholungspause verabschiedet.
„Herzlichen Glückwunsch zum Sieg an Hannover. In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und uns taktisch richtig gut verhalten. Hannover kam da nur durch lange Bälle ins Spiel und wir hatten zwei gute Möglichkeiten. Es war fast klar, dass derjenige gewinnt, der das erste Tor macht. Beim ersten Gegentreffer waren wir unaufmerksam und haben den Ball zu leicht hergegeben. Das war sehr ärgerlich. Obwohl die Mannschaft wollte, sind wir nach dem Tor nicht mehr richtig ins Spiel gekommen. Hannover hat nach der Führung seine hohe Qualität gezeigt und die Partie gut runtergespielt“, so Keller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Viel Zeit zu verschnaufen bleibt den Eisernen nach der Niederlage nicht. Aufgrund der englischen Woche steht bereits am Mittwoch, dem 05.04.2017 das nächste Pflichtspiel auf dem Programm. Im Stadion An der Alten Försterei trifft der 1. FC Union Berlin auf den FC Erzgebirge Aue, der Anpfiff erfolgt bereits um 17:30 Uhr.
In Rot nach Hannover: Union bei 96 zu Gast
Vorbericht
„Das wird ein interessantes Spiel, die Chancen sehe ich bei 50:50. Es ist eine Momentaufnahme, dass wir Erster sind und Hannover Vierter. Hannover hat eine qualitativ sehr starke Mannschaft mit unheimlich viel Bundesligaerfahrung. Sie sind ein starker Gegner“, freut sich Union-Trainer Jens Keller auf die Partie.
Seit dem 2:1-Sieg der Köpenicker im Hinspiel wurde bei den Hannoveranern einiges verändert. Anfang März wurde Martin Bader von Horst Heldt als Sportdirektor ersetzt. Vor knapp zwei Wochen musste auch Trainer Daniel Stendel seinen Hut nehmen, André Breitenreiter übernahm das Kommando und wird am Samstag erstmals in einem Pflichtspiel für Hannover an der Seitenlinie stehen. „Mit André habe ich in Wolfsburg eine Saison zusammengespielt, aber ansonsten ist das für mich keine spezielle Konstellation. Horst Heldt war wichtig für meinen Werdegang als Trainer. Wir haben ohne Frage ein freundschaftliches Verhältnis, aber aktuell gibt es keinen Kontakt. Am Wochenende heißt es nicht Held gegen Keller, sondern Hannover gegen Union“, kommentierte Keller die Personalwechsel des Gegners.
Für die Fans verspricht die Partie am Samstag höchste Spannung. Hannover sammelte in den letzten zehn Heimspielen 26 Punkte, die einzige Heimniederlage der Saison mussten die Niedersachsen am vierten Spieltag hinnehmen. Doch auch Union reist mit breiter Brust zum Auswärtsspiel. Die Eisernen gewannen die letzten sechs Partien in Folge und sind in der Rückrunde noch ungeschlagen. Mit einem Sieg in Hannover könnte der Abstand auf die Niedersachen auf sieben Zähler ausgebaut werden.
Nicht mithelfen kann am Samstag Stephan Fürstner. Der Mittelfeldstratege wurde am Montag am Knie operiert und absolviert aktuell ein Reha-Programm. Dafür kehrt der zuletzt verletzte Linksverteidiger Kristian Pedersen zurück in den Kader. Trotz der Genesung von Torhüter Jakob Busk wird es zwischen den Pfosten keine Veränderung geben. „Es war eine Bauchentscheidung“, so Keller zur Torhüterfrage. „Am Dienstag habe ich es den beiden bekannt gegeben. Jakob hat vor seiner Verletzung gut gehalten, war jetzt aber vier Wochen weg. Mesi hat seine Sache aktuell sehr gut gemacht, deswegen werden wir auf dieser Position nichts verändern.“
„Die Mannschaft ist nicht euphorisch, aber selbstbewusst. Sie weiß was sie bisher erreicht hat und hat eine breite Brust. Alle sind nach wie vor fokussiert, wir haben in den letzten Wochen viel und hart trainiert. Ich bin überzeugt, dass Hannover am Wochenende den Druck hat. Wenn sie verlieren würden, wäre der Abstand in der Tabelle sehr groß. Deshalb glaube ich, dass wir eher befreit aufspielen können. Wir freuen uns auf die tolle Kulisse vor 50 000 Zuschauern, schon in Dortmund hat man gesehen, dass so etwas unsere Mannschaft nicht lähmt. Die Unterstützung unserer vielen Fans beflügelt die Mannschaft dort sicherlich noch mehr“, zeigte sich Keller auf der Pressekonferenz optimistisch.
Unter dem Motto „Alle in Rot nach Hannover“ werden sich deutlich mehr Unioner auf den Weg machen, als in den 4 500 Personen fassenden Gästeblock passen und auch die angrenzenden Blöcke in leuchtendes Union-Rot tauchen.
Der Anpfiff in der HDI-Arena erfolgt am Samstag, dem 01.04.2017 um 13:00 Uhr, die Stadiontore öffnen zwei Stunden vor Spielbeginn. Allgemeine Hinweise für die Besucher des Spiels gibt es hier.