FSV Frankfurt 1899 vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 12. Spieltag
FSV vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Unnötig und ärgerlich: Union unterliegt dem FSV Frankfurt 1:2
Spielbericht
Wie erwartet ließ Uwe Neuhaus seine Mannschaft in der gleichen Formation auflaufen, wie zum Heimspiel gegen Oberhausen vor einer Woche:
Höttecke – Menz, Stuff, Göhlert, Kohlmann – Peitz, Thomik (67. Brunnemann), Mattuschka, Ede (64. Kolk) – Benyamina, Mosquera (83. Skrzybski)
Mit breiter Brust waren die Eisernen nach zuletzt zwei Siegen in Folge angereist, doch noch bevor das Spiel richtig begonnen hatte, lagen sie bereits im Rückstand. Exakt 26 Sekunden rollte der Ball, da hatte Sascha Mölders ihn im Union-Tor versenkt. Von Schock oder Entsetzen war bei Union aber nichts zu spüren und so stand es bereits eine Minute später 1:1, nachdem Mosquera zum Ausgleich getroffen hatte. Damit ging das Spiel im Grunde von vorne los und Union fand nun besser in die Partie. In der 9. Minute zwang Torsten Mattuschka FSV-Keeper Klandt per Freistoß zu einer Glanzparade, die anschließende Ecke brachte aber nichts Zählbares. Das Spiel wogte nun hin und her, doch ein Treffer gelang keiner Mannschaft. Union war permanent durch Standards gefährlich, die es reichlich gab, weil Mosquera ein ums andere Mal zum Teil rüde von den Beinen geholt wurde. Auf der anderen Seite zeigte sich Marcel Höttecke im Union-Kasten glänzend aufgelegt und parierte etliche Hochkaräter der Gastgeber. Unmittelbar vor der Pause geriet Union unter Dauerdruck, doch mit dem 1:1 ging es in die Kabine.
Nach der Pause bot sich ein ähnliches Bild: Union war bemüht, das Spiel in die Hand zu nehmen, Frankfurt setzte blitzschnelle und brandgefährliche Gegenstöße. Der Kulminationspunkt des Spiels war schließlich die 62. Minute. Mattuschka hatte die Riesenchance zur Führung auf dem Fuß, vertändelte jedoch in einer Weise, die wie Uwe Neuhaus später anmerkte, „nach Bestrafung schreit“. Diese folgte postwendend mit einem weiten Pass auf die rechte Angriffsseite der Frankfurter. Die scharfe Hereingabe spitzelte erneut Mölders an Höttecke vorbei ins Tor. Uwe Neuhaus reagierte umgehend und brachte mit Santi Kolk und Björn Brunnemann frische Offensivkräfte. Tatsächlich hatte Kolk zweimal den Ausgleich auf dem Fuß. In der 71. Minute zog er den Ball von der Strafraumgrenze links am Tor vorbei, in der 82. halfen der linke Pfosten und das Glück dem Frankfurter Keeper und verhinderten den Ausgleich.
In der Schlussphase setzte Union alles auf eine Karte, konnte aber nicht mehr entscheidend vor das Frankfurter Tor kommen. Daran konnte auch der eingewechselte A-Junior Steven Skrzybski nichts ändern, der heute zu seinen ersten Zweitliga-Minuten kam. So brachten die Frankfurter den Sieg über die Zeit und die Eisernen haderten hinterher einmal mehr mit dem Schicksal, dass ihnen auswärts nur selten hold ist.
Uwe Neuhaus machte anschließend zwei Dinge für die Niederlage verantwortlich: „Zum einen haben wir Sascha Mölders nie richtig in den Griff bekommen, zum anderen hatten wir erneut eine schlechte Chancenverwertung. Am Ende hat nicht unbedingt die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die geduldigere.“
Frankfurts Coach Hans Jürgen Boysen freute sich vor allem über die drei Punkte:“Wir hatten sehr große Probleme mit einem spielstarken Gegner. Es war ein schwer zu erringender Sieg, der uns gut tut.“
Für die Eisernen heißt es nun wieder mal, eine Niederlage aus den Knochen zu schütteln. Am kommenden Freitag geht es bereits weiter, dann empfängt man den punktgleichen Tabellennachbarn Fortuna Düsseldorf zu einem richtungsweisenden Spiel im Stadion An der Alten Försterei.
Das Ziel ist eine Serie: Union gastiert am Bornheimer Hang
Vorbericht
Anhängerschaft, Journalisten und wohl auch Uwe Neuhaus selbst hatten sich längst auf eine Punkteteilung eingestellt, als in der zweiten Minute der Nachspielzeit doch noch der ganz große Jubel ausbrach. Der Sieg gegen die „Kleeblätter“ von Rot-Weiß Oberhausen geriet zur großen Gala von Stürmer und Doppeltorschütze Karim Benyamina. Christian Beeck erkannte in dem Last-Minute-Sieg gar mehr als nur drei Punkte: „Das war die Belohnung für unseren Kampf und die Unermüdlichkeit über Tage und Wochen hinweg, sowie den festen Glauben daran, Spiele gewinnen zu können“, so Unions Teammanager, der am Samstag auf eine Wiederholung der Geschehnisse hofft: „Am Sonnabend sollte uns der Transport dieser Dinge nach Frankfurt gelingen. Mit Konzentration und Geschlossenheit kann uns diese kleine Serie im Volksbank Stadion gelingen.“
Im Vergleich zur Hinrunde des letzten Jahres ist die Mannschaft des FSV Frankfurt kaum wiederzuerkennen. Die Elf von Trainer Hans-JürgenBoysen präsentiert sich sehr stark und hat zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison bereist 18 Punkte auf dem Konto. Stellt sich nunmehr die Frage, wie diesem harten Brocken entgegnet werden kann, um drei Punkte aus dem Volksbank-Stadion zu entführen. „Frankfurt ist sehr unbequem zu spielen, sie stehen sehr kompakt und haben ein wahres Abwehrbollwerk auf dem Feld. Selten agieren die Hessen nur offensiv ausgerichtet, im Gegenteil, meist versuchen sie gut organisiert und kontrolliert defensiv zu stehen“, analysiert Uwe Neuhaus. Die beachtliche Punkteausbeute ist auch deshalb erstaunlich, weil das Team von Trainer Boysen zu Saisonbeginn den Abgang von 15 Akteuren kompensieren musste. Dass sich diese neu formierte Mannschaft dennoch so schnell gefunden hat, ist bemerkenswert.
Nach einem durchwachsenen Start in die Saison kommt der 1. FC Union Berlin immer besser in Schwung. Das ist gut so, denn in Frankfurt hat Union noch eine Rechnung zu begleichen. „Wenn ich an das letzte Spiel dort denke, haben wir den Gegner ganz gut im Griff gehabt und hätten die Partie unbedingt gewinnen müssen. Am Ende gingen wir trotz 1:0-Führung doch noch als Verlierer vom Platz. Wenn wir nicht auf der Hut sind, wird uns das dort wieder passieren“, rückt Uwe Neuhaus die Schwierigkeit der bevorstehenden Aufgabe nochmals ins rechte Licht.
Für die Startaufstellung sieht der Coach keine Veranlassung für große Veränderungen: “Wir sind auf dem Weg eine Formation zu finden, bei der ein Rad ins andere greift. Eine Systemumstellung wird es also nicht geben, darüber hinaus habe ich personell ebenfalls keine großen Nöte.“
Ahmed Madouni und Björn Brunnemann kehren nach längerer Pause in den Kader zurück. Nicht mit nach Frankfurt fahren der zuletzt leicht angeschlagene Jerome Polenz und Christopher Quiring, der am Sonntag Unions U23 im Spiel gegen den Berliner AK verstärkt.