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FC St. Pauli vs 1. FC Union Berlin

2. Bundesliga, 30. Spieltag

St. Pauli vs 1. FC Union

2. Bundesliga, 30. Spieltag

Di., 10. April 2012, 17:30 Uhr
Millerntor-Stadion
2 : 1
19.000
wolkig
SR: Tobias Welz | Assistenten: Frederick Assmuth, Marcel Bartsch | Vierter Offizieller: Tim Sönder

So nah dran: Union verliert in letzter Sekunde gegen St. Pauli

Spielbericht

Die angespannte Personalsituation und der Kräfteverschleiß bewegten Union-Trainer Uwe Neuhaus zu einigen personellen Änderungen, die sich auch im System niederschlugen. Umgestellt auf ein 4 – 1 – 4 – 1 agierte Union wie folgt:

Glinker – Pfertzel, Göhlert, Parensen, Trapp (65. G/R) – Karl - Zoundi, Polenz, Belaid, Ede –  Terodde

Das ausverkaufte Millerntor-Stadion bot auch bei Nieselregen eine prächtige Kulisse, die beide Mannschaften zu einem rassigen Kampf einlud. Union eröffnete mit der ersten Großchance. Simon Terodde war jedoch von der sich bietenden Gelegenheit offenbar zu überrascht und schob den Ball aus Nahdistanz Keeper Tschauner in die Arme. Den „Hallo-Wach-Effekt“ verfehlte diese Aktion jedoch nicht und St. Pauli kam in den Folgeminuten zu guten Gelegenheiten. Auch diese blieben ungenutzt und genau das bestrafte Union in der 32. Minute. Der agile Tijani Belaid servierte einen Eckball auf den Kopf von Markus Karl, der am zweiten Pfosten lauerte und über Tschauner hinweg einnetzte.

Bis zur Pause ging es noch munter hin und her, ein weiteres Tor gelang jedoch keiner der beiden Mannschaften.

Unverändert ging es weiter und St. Pauli erhöhte nun den Druck. Deutlich war der Mannschaft anzumerken, dass sie alles versuchen wollte, um hier nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. In der 63. Minute wurde Union zu einem ersten Wechsel gezwungen. Der angeschlagene Jerome Polenz ging vom Feld und es kam Torsten Mattuschka. Nur wenige Minuten später erwischte es jedoch Maurice Trapp richtig heftig. Bereits mit Gelb vorbelastet, stoppte er seinen Gegenspieler an der Außenlinie erneut rustikal und sah prompt Gelb/Rot. Damit wurde Uwe Neuhaus zu einem weiteren Wechsel gezwungen, um auch für die verbleibende Spielzeit eine Viererkette aufbieten zu können. Belaid ging – mit Applaus bedacht – vom Feld, Christoph Menz kam und rückte auf die verwaiste Außenposition rechts in der Abwehr.

Mit Hingabe und Leidenschaft wehrten sich die zehn Unioner gegen den Sturmlauf von St. Pauli und kamen vereinzelt auch noch zu Entlastungsangriffen. In Minute 81 folgte die dramatische Zuspitzung des engagierten Kampfes beider Mannschaften. Marius Ebbers bugsierte frei vor dem Tor von Jan Glinker den Ball über die Linie. St. Pauli bejubelte die Führung, die Unioner reklamierten vehement. Schiedsrichter Tobias Welz konnte die Situation nicht alleine beurteilen und befragte Ebbers persönlich. Der gab zu, den Ball mit der Hand gespielt zu haben und es folgte die Aberkennung des Treffers. „Hut ab vor Ebbers! In so einer Situation so zu entscheiden…“, zollte Uwe Neuhaus dem Hamburger Stürmer im Anschluss höchsten Respekt.

Als der ein Punkt fast schon erkämpft war, passierte es schließlich doch noch: St. Pauli erzielte in der Nachspielzeit einen regulären Treffer und versank im Jubel. Die enttäuschten Berliner sanken auf dem Platz zusammen – fassungslos darüber, nach einer hingebungsvollen Abwehrschlacht am Ende mit leeren Händen dazustehen. Verdientermaßen wurden beide Mannschaften nach dem Schlusspfiff von beiden Fanlagern mit großem Beifall bedacht.

Uwe Neuhaus zog schließlich eine zwiespältige Bilanz: „Ich bin mit der Leistung absolut zufrieden. Das Ergebnis – so kurz vor Schluss das Tor zu kassieren – ist natürlich enttäuschend. In Unterzahl war die Angelegenheit sehr schwierig, aber die Mannschaft hat gefightet bis zum Schluss.“

Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt Union nicht, denn bereits am kommenden Freitag bestreiten die Eisernen ihr nächstes Spiel. Um 18:00 Uhr ist der direkte Tabellennachbar Eintracht Braunschweig zu Gast im Stadion An der Alten Försterei.

Ohne vier nach Hamburg: Union gastiert beim FC St. Pauli

Vorbericht

Union-Trainer Uwe Neuhaus rechnet natürlich mit einem stimmungsvollen Spiel auf dem Kiez, sieht darin aber für seine Mannschaft keinen Nachteil: „Wir müssen diese Atmosphäre aufsaugen und zu unserem Vorteil nutzen. Unsere Heimspiele stehen dem in nichts nach.“

Der Gegner, der nach dem Bundesligaabstieg sofort wieder im Aufstiegsrennen mitmischt, zeigte am vergangenen Spieltag eine spektakuläre Partie. Beim FSV Frankfurt lag man bereits nach 20 Minuten scheinbar aussichtslos mit 0:3 hinten, kämpfte sich aber immerhin zum 3:3 zurück und versäumte es schließlich, die Partie in Überzahl für sich zu entscheiden. „Kraft, Einsatz und Willen“ sah St. Pauli-André Schubert bei seiner Mannschaft und genau das erwartet Union auch am späten Dienstagnachmittag.

„Es geht wieder einmal darum, gegen einen Gegner aus der Spitzengruppe endlich auch auswärts zu bestehen. Das werden wir mit aller Macht versuchen“, gab Simon Terodde Einblick in die Stimmungslage innerhalb der Mannschaft. Der Stürmer, nun mit einem langfristigen Vertag bis 2015 bei Union ausgestattet, sieht in den vielen personellen Umstellungen der letzten Wochen kein Problem: „Letzte Woche erstmals mit Steven Skrzybski von Beginn an – das hat schon ganz gut geklappt, auch wenn wir beide ohne Tor geblieben sind. Wichtig war, dass wir das Spiel gewonnen haben.“

Personell sind die Sorgen für Uwe Neuhaus nicht geringer geworden. Neben Christian Stuff (Lungenentzündung) und Silvio (Sprunggelenk) fallen auch Christopher Quiring (Oberschenkel) und Patrick Kohlmann (Adduktoren) aus. Den eisernen Dauerbrenner auf der linken Abwehrseite wird aller Voraussicht nach Maurice Trapp ersetzen. Darüber hinaus kündigte Neuhaus zwei weitere Umstellungen an, die er jedoch noch nicht konkretisierte. Zumindest einen Rückkehrer hat der Coach wieder zur Verfügung. Patrick Zoundi hat seine Gelbsperre abgesessen und rückt wieder in den diesmal nur 16 Spieler umfassenden Kader.

Die Partie im Hamburger Millerntor-Stadion beginnt um 17:30 Uhr. Union kann sich dabei auf lautstarke Unterstützung verlassen, der Gästebereich ist seit Wochen restlos ausverkauft.

Jan Glinker

Jan Glinker

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen St. Pauli

Jan Glinker

ist Spieler des Tages gegen St. Pauli

SpielStatistiken

FC St. Pauli vs 1. FC Union Berlin

2 Gelbe Karten 1
0 Gelb-Rote Karten 1
0 Rote Karten 0

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Datum Heim Ergebnis Gast