FC St. Pauli vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 19. Spieltag
St. Pauli vs 1. FC Union
Bundesliga, 19. Spieltag
Union verliert 0:3 gegen St. Pauli
Spielbericht
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin muss sich im späten Sonntagsspiel auswärts beim FC St. Pauli mit 0:3 geschlagen geben. Die ersten beide Tore der Hamburger erzielt Morgan Guilavogui in der 31. und 51. Minute. In der Nachspielzeit markiert Danel Sinani den 0:3-Endstand (90.+3).
1. FC Union Berlin: Schwolow – Juranovic, Doekhi, Querfeld (60. Vertessen), Leite, Skov (71. Rothe) – Haberer (71. Skarke), Schäfer (46. Bénes), Kemlein – Siebatcheu (60. Volland), Hollerbach
FC St. Pauli: Vasilj – Nemeth, Wahl, Ritzka (46. Boukhalfa) – Saliakas (90. Stevens), Irvine, Sands, Treu – Guilavogui, Eggestein (90. Sinani), Weißhaupt (78. Afolayan)
Personal: Unions Trainerteam schickte nach dem erfolgreichen Rückrundenauftakt gegen den 1. FSV Mainz 05 dieselbe Elf auf den Rasen.
Zuschauer: 29.546
Tore: 1:0 Guilavogui (31.), 2:0 Guilavogui (51.), 3:0 Sinani (90.+3)
Kiezkicker mit der Führung – Vasilj pariert gegen Hollerbach
Das Duell auf St. Pauli begann mit einer spielerischen Dominanz der Gäste aus Berlin-Köpenick, die in den Anfangsminuten viel Ballbesitz verzeichneten. Bereits in der vierten Minute ergab sich so die erste Gelegenheit der Partie: Robert Skov setzte einen Freistoß aus rund 18 Metern jedoch knapp über die Latte. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt waren beide Teams zunächst darauf bedacht, defensiv sicher zu stehen und ließen nur wenig Raum für gefährliche Offensivaktionen des Gegners. Der erste nennenswerte Angriff der Gastgeber resultierte aus einem kurz ausgeführten Eckball, der am Ende in den sicheren Händen von Unions Torhüter Alexander Schwolow landete (18.). Nur zwei Minuten später wurde es auf der Gegenseite brenzlig: Nach einer Ecke der Eisernen stieg Kapitän Danilho Doekhi am höchsten, setzte seinen Kopfball jedoch knapp neben das Tor (20.).
Für einen kurzen Moment der Aufregung sorgte Morgan Guilavogui in der 28. Minute, als sein Schuss die Latte touchierte. Allerdings stand der Angreifer zuvor im Abseits, weshalb es mit einem Freistoß für Union weiterging. Die Aktion schien jedoch das Offensivspiel der Kiezkicker zu beleben und nur eine Minute später prüfte Jackson Irvine Unions Schlussmann Schwolow mit einem Schuss auf die kurze Ecke (29.). In der 31. Minute wurde dann Guilavogui mit einem präzisen Steilpass in den Strafraum geschickt und schweißte den Ball unhaltbar unter die Latte – 1:0 für FC St. Pauli.
Die Antwort der Eisernen ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Ein weiter Pass hinter die Abwehr fand Benedict Hollerbach, doch der Stürmer scheiterte im Eins-gegen-Eins an Paulis Torhüter Nikola Vasilj (33.). Kurz vor der Halbzeit hatte Hollerbach eine weitere Möglichkeit, als er im Strafraum zum Abschluss kam. Allerdings traf der Union-Angreifer den Ball nicht sauber, sodass dieser ins Toraus rollte (43.). Mit einem 0:1-Rückstand aus Sicht der Eisernen ging es in die Kabinen.
Zweiter Guilavogui-Treffer nach dem Seitenwechsel – Kein Durchkommen für Union
Der 1. FC Union Berlin kam kurz nach Wiederanpfiff zur ersten Gelegenheit: Josip Juranovic fing einen ungenauen Pass der Hamburger ab und setzte Jordan Siebatcheu mit einem Steckpass in Szene. Der Mittelstürmer zog sofort ab, doch ein Verteidiger der Gastgeber warf sich im letzten Moment in den Schuss und verhinderte den Abschluss. Den nächsten Torschrei gab es allerdings wieder auf der anderen Seite: Morgan Guilavogui wurde im Strafraum der Eisernen auf der rechten Seite freigespielt und versenkte den Ball mit Wucht zum 0:2 (51.).
Nur sechs Zeigerumdrehungen später hatte Union die Möglichkeit, den Anschlusstreffer zu erzielen. Siebatcheu setzte seinen Körper clever im Duell gegen einen Innenverteidiger der Gastgeber ein, sodass ein hoher Ball auf Hollerbach durchrutschte, doch aus spitzem Winkel brachte die Nummer 16 den Ball nicht im Tor unter. Die Gäste mussten kurz darauf erneut zittern: Nach einem Ballgewinn in der gegnerischen Hälfte kam Noah Weißhaupt zum Abschluss. Sein leicht abgefälschter Schuss segelte im hohen Bogen über den chancenlosen Alexander Schwolow hinweg und prallte schließlich an den Pfosten (67.).
In der Schlussphase setzte Union alles auf Offensive und stellte von einer Fünfer- auf eine Viererkette um, doch die Defensive der Kiezkicker blieb weiter fehlerlos. Ein Freistoß aus dem Halbfeld in der 81. Minute brachte noch einmal Gefahr, Diogo Leites Abschluss per Kopf wusste Torhüter Nikola Vasilj jedoch zu parieren. Wenig später köpfte der eingewechselte Tom Rothe nach einer Ecke knapp am Tor vorbei (84.). Die Standardsituationen der Eisernen häuften sich in den letzten Minuten der Partie, doch der Ball wollte nicht den Weg ins Tor finden. So markierte der kurz zuvor eingewechselte Danel Sinani auf der Gegenseite den 0:3-Endstand in der Nachspielzeit.
Stimmen nach dem Spiel
“Das war heute wirklich keine gute Leistung von uns. Sie haben uns von der ersten Minute an unter Druck gesetzt und damit hatten wir viele Probleme. Das müssen wir jetzt aufarbeiten und analysieren. Ich würde auch nicht sagen, dass wir keine Chancen hatten, wir müssen nur fokussierter sein und diese auch nutzen”, lautete das Fazit von Josip Juranovic.
“Das ist sehr bitter, solche Spiele darf man nicht verlieren und jetzt ist St. Pauli wieder punktgleich mit uns. Wir hatten uns andere Ziele gesetzt und uns viel vorgenommen, gehen jetzt aber wieder ohne Punkte nach Hause. Bei den Chancen fehlen uns vielleicht ein wenig Glück und Klarheit, dann kann das hier ganz anders ausgehen”, äußerte sich Benedict Hollerbach.
Unions Cheftrainer Steffen Baumgart im Anschluss: “Die ersten 20 Minuten hatten wir unter Kontrolle und dann kommt der erste gut gespielte Angriff. Danach sind wir bis zur Halbzeit geschwommen, hatten aber trotzdem die Möglichkeit zum Ausgleich. Wenn du die Dinger dann aber nicht reinmachst und auch noch zwei Gegentore bekommst, machst du insgesamt nicht die beste Figur.”
Ausblick auf die kommenden Tage
Die Bundesligamannschaft des 1. FC Union Berlin hat nach der nicht-öffentlichen Trainingseinheit am Montagmorgen einen freien Tag am Dienstag vor sich. Ab Mittwoch richtet sich der Fokus voll und ganz auf die Vorbereitung des nächsten Heimspiels. Am Sonnabend, dem 01.02.2025 um 18:30 Uhr empfängt Union die Mannschaft von RasenBallsport Leipzig im Stadion An der Alten Försterei.
Union auswärts bei St. Pauli gefordert
Vorbericht
Am Sonntag, dem 26.01.2025 kommt es für die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin zum Aufeinandertreffen mit dem FC St. Pauli. Die Auswärtspartie im Millerntor-Stadion wird um 17:30 Uhr angepfiffen.
Die Ausgangslage
Beide Teams kommen aus einer durchwachsenen englischen Woche. Die Kiezkicker starteten mit zwei 0:1-Niederlagen gegen Frankfurt und Bochum, konnten sich jedoch am vergangenen Wochenende mit einem 2:0-Erfolg in Heidenheim rehabilitieren, Matchwinner waren dabei Johannes Eggestein und Morgan Guilavogui.
Union durchlebte ebenfalls ein Auf und Ab: Nach Niederlagen gegen Heidenheim (0:2) und Augsburg (0:2) gelang den Eisernen zum Start der Rückrunde ein Befreiungsschlag: Vor heimischer Kulisse setzten sie sich mit 2:1 gegen Mainz durch.
Der Gegnercheck
Der FC St. Pauli steht in der Bundesliga-Saison 2024/25 vor allem für eines: unermüdliche Laufarbeit. Kein Team legte mehr Kilometer zurück als die Boys in Brown – mit Jackson Irvine haben sie zudem den zweitfleißigsten Spieler der Liga in ihren Reihen, der bisher mit zahlreichen intensiven Läufen glänzte.
Trotz der Laufstärke bleibt der Ertrag vor dem gegnerischen Tor überschaubar: Mit nur 14 Treffern stellt St. Pauli die schwächste Offensive der Liga. Besonders im Millerntor-Stadion hapert es: Die Hamburger blieben in sieben ihrer bisherigen acht Heimspiele ohne eigenen Treffer. Abgesehen davon zahlen sich die Extrameter in der Abwehrarbeit aus: der FCSP spielte schon sechsmal zu null und nur die Bayern kassierten weniger Gegentore als die Hamburger (21).
All das führt die Kiezkicker auf den 14. Tabellenplatz in Deutschlands höchster Spielklasse, mit einem Torverhältnis von 14 zu 21. Der gebürtige Hannoveraner Johannes Eggestein war dabei allein an sechs Treffern direkt beteiligt und ist so etwas wie der offensive Fixpunkt der Hanseaten.
Der direkte Vergleich
Ganze 28 Duelle trugen beide Mannschaften bereits untereinander aus. Davon gewannen die Unioner 13, neun Begegnungen konnten die St. Paulianer für sich entscheiden. In sechs Partien konnte kein Sieger ausgemacht werden. In der Bundesliga ist die Geschichte hingegen noch jung: Das bisher einzige Duell entschied Union in der Hinrunde mit 1:0 für sich.
Personal
Unions Cheftrainer Steffen Baumgart muss auf Andrej Ilic, David Preu, Oluwaseun Ogbemudia und Yannic Stein verzichten.
Das Wiedersehen
Für zwei Unioner wird das Spiel eine besondere Note haben: Aljoscha Kemlein, 20-jähriger Mittelfeldspieler, war in der Rückrunde der letzten Saison an St. Pauli ausgeliehen und hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Kiezkicker. In 17 Einsätzen überzeugte er im braun-weißen Trikot.
Auch Tom Rothe kennt den FCSP aus seiner Jugend. Von 2018 bis 2021 spielte der Außenverteidiger im Nachwuchs der Hamburger, bevor er in die U19 von Borussia Dortmund wechselte.
Stimmen vor dem Spiel
“St. Pauli ist sehr gut in der Bundesliga angekommen und hat mit dem Trainerwechsel auf der Spielweise aus der vergangen Zweitligasaison aufbauen können. Zudem sind sie, wie wir, eine Mannschaft mit einer hohen Laufbereitschaft, weswegen es ein intensives Duell sein wird, in dem die Kleinigkeiten entscheidend sein werden“, so Cheftrainer Steffen Baumgart im Vorfeld der Partie.
“Es wird ein Duell, dass uns alles abverlangen wird. Union kommt mit einer etwas breiteren Brust nach Hamburg. Am letzten Spieltag haben sie wieder auf die gewohnte Fünferkette umgestellt und eine intensive Spielweise aufgezeigt. Wir wollen aber alles dafür geben, dass wir das zweite Spiel in Folge gewinnen”, erklärte Alexander Blessin vor dem Aufeinandertreffen.
Serviceinfos
Für das Auswärtsspiel in die Hansestadt Hamburg begleiten knapp 3.000 Unioner ihr Team. Ebenfalls vor Ort sein wird das Union-Fahr-Zeughaus. Hinweise zum Stadionbesuch gibt es hier.
Die Partie wird live von DAZN übertragen. Darüber hinaus gibt es einen Audiostream im rbb24 Inforadio und bei rbb24. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.