FC Ingolstadt 04 vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 13. Spieltag
Ingolstadt vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 13. Spieltag
Ausgleich mit dem Abpfiff: Union hat Ingolstadt am Rande einer Niederlage
Spielbericht
Norbert Düwel war gezwungen, seine Elf im Vergleich zum letzten Spiel gegen Fürth umzustellen. Es galt Sören Brandy zu ersetzten, der in der Vorwoche die Rote Karte sah und demzufolge nicht mitwirken konnte. Unions Chefcoach setzte auf Martin Kobylanski. Zudem spielte Kapitän Damir Kreilach wieder von Beginn an. Die erste Elf las sich wie folgt:
Amsif – Trimmel, Puncec, Leistner, Parensen – Kreilach, Köhler (90. Hollwitz) – Quiring (78. Dausch), Thiel – Kobylanski (53. Zejnullahu), Polter
Mit schnellem Offensivfußball stellte die Elf von Ralph Hasenhüttl die Union-Defensive zu Beginn vor eine schwierige Aufgabe. Bereits nach vier Minuten zappelte der Ball erstmals hinter Mohamed Amsif im Netz. Schiedsrichter Tobias Stieler verwehrte dem Treffer wegen eines Foulspiels jedoch die Anerkennung. Nach gut 15 Minuten wendete sich das Blatt. Christopher Quiring wurde im Ingolstädter Strafraum regelwidrig am Schussversuch gehindert. Der Unparteiische zeigte ohne zu zögern auf den Elfmeterpunkt. Benjamin Köhler ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher zur Gästeführung (17.). Plötzlich ergaben sich für die Berliner mehr Räume, die sie eiskalt nutzten. Einen mustergültigen Konter, eingeleitet von Damir Kreilach, vollendete der pfeilschnelle Quiring mit einem satten Rechtsschuss (21.). Geschockt vom Zwei-Tore-Rückstand benötigten die Schanzer etwas Zeit, um wieder offensiv in Erscheinung zu treten. Ein langer Ball aus der Ingolstädter Hälfte erreichte Mathew Leckie, der sich gegen Roberto Puncec und Michael Parensen durchsetzen konnte. Der Klärungsversuch von Parensen landete letztendlich mit viel Pech im eigenen Tor (36.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kamen die Ingolstädter sogar zum Ausgleich. Einen Freistoß aus dem linken Halbfeld erreichte den Kopf von Marvin Matip, der völlig frei zum 2:2 in die Maschen köpfte (45. +1). Diesem Treffer war jedoch eine fragwürdige Freistoßentscheidung vorausgegangen.
Die Gastgeber kamen mit enorm viel Druck aus der Kabine. Eine Möglichkeit jagte die nächste. Doch die Berliner überstanden die Druckphase und hatten nach gut 60 Minuten Spielzeit die Partie wieder etwas besser im Griff. Nach einigen Halbchancen der „Schanzer“ stellten die Gäste aus Berlin mit dem ersten gefährlichen Angriff in der zweiten Hälfte die Partie erneut auf den Kopf. Sebastian Polter, in Szene gesetzt von Maximilian Thiel, erzielte nach 79 Minuten die 3:2-Führung. Wieder versuchten es die Hausherren mit wilden Angriffen, die jedoch zumeist vor dem Sechzehnmeterraum hängen blieben. Die letzte Standardsituation des Spiels brachte Ingolstadt nochmal vor das Union-Tor. Nach einem Eckball konnten die Berliner das Leder nicht aus der Gefahrenzone befördern. Den zweiten Ball köpfte der eingewechselte André Mijatovic unhaltbar zum 3:3-Ausgleich ins Netz (90. +2).
„Ich glaube, dass wir heute ein sehr interessantes und kampfbetontes Spiel gesehen haben. Meine Mannschaft war vor allem in den ersten 25 Minuten richtig stark. Wir führen 2:0 und geben dann etwas nach. Leider haben wir es nicht geschafft, die Aggressivität bis zum Pausenpfiff beizubehalten. Dann werden wir folgerichtig bestraft. In Hälfte zwei haben wir über weite Strecken sehr gut verteidigt. Dann gelingt es uns, mit einer Aktion den Spielverlauf der zweiten Halbzeit auf den Kopf zu stellen. Beim erneuten Ausgleich in der Schlussminute stellen wir uns natürlich dilettantisch an“, so ein enttäuschter Norbert Düwel nach dem Spiel.
Aufgrund der Länderspiele pausiert die 2. Liga am kommenden Wochenende. Daher bestreiten die Union-Profis ihr nächstes Pflichtspiel erst in zwei Wochen. Am Samstag, dem 22.11.2014 gastiert der TSV 1860 München im Stadion An der Alten Försterei. Die Partie beginnt um 13:00 Uhr. In einem kurzfristig anberaumten Testspiel trifft die Mannschaft von Norbert Düwel am Donnerstag, dem 13.11.2014 auf FK Dukla Prag. Die Partie gegen den tschechischen Erstligisten beginnt um 19:00 Uhr und wird im Stadion An der Alten Försterei ausgetragen.
„Es braucht Mut“: Union gastiert bei Tabellenführer Ingolstadt
Vorbericht
Union-Trainer Norbert Düwel ist die hohe Bedeutung des bevorstehenden Aufeinandertreffens bewusst: „Auch dieses Mal gibt es nur drei Punkte zu holen. Allerdings ist der Anreiz, den Tabellenführer zu schlagen, groß. Und selbstverständlich ist es reizvoll denjenigen zu schlagen, der bis jetzt ungeschlagen ist. Wir werden versuchen genau diese Mannschaft zu sein.“
Dass seine Elf als Spitzenreiter immer mehr zum gejagten Favoriten wird, hat Ingolstadt-Coach Ralph Hasenhüttl bereits registriert: „Die Gegner versuchen uns mit allen Mitteln zu schlagen“, sagte der 47-Jährige. Sein Köpenicker Pendant wird dies ebenfalls in Angriff nehmen: „Wir werden an unsere Grenzen gehen und im läuferischen Bereich viel investieren müssen. Im Spiel nach vorne braucht es Mut“, so Norbert Düwel, der einen gut organisierten Gegner erwartet, der mit der Verletzung von Danny da Costa (Schienbeinbruch) einen schweren Verlust zu kompensieren hat.
Union-Coach Düwel sieht das Ingolstädter Mannschaftsgefüge allerdings als gefestigt, weshalb der empfindliche Ausfall der Stärke des Gegners insgesamt wohl keinen Abbruch tun wird. Einen Matchplan hat sich Norbert Düwel bereits zurecht gelegt und kündigt leichte Veränderungen der Startformation an. So wird Sören Brandy nach seinem Foul gegen den Fürther Stephan Schröck eine drei Meisterschaftspartien umfassende Rotesperre verbüßen müssen.
Vorsichtig optimistisch ist Düwel beim gesundheitlichen Zustand von Fabian Schönheim und Michael Parensen: „Beide haben wieder mittrainiert, daher besteht berechtigte Hoffnung, dass sie auch zum Einsatz kommen.“ Sollte einer der Spieler doch ausfallen, wird Norbert Düwel auf David Hollwitz, Kapitän der U23, zurückgreifen können, der die Woche bereits mit den Profis trainierte. „Holle kann jederzeit Fuß fassen. Er hat im Training gezeigt, dass er ein Spieler ist, der von 0 auf 100 da ist.“ Definitiv nicht dabei ist Mario Eggimann. Der Schweizer hatte sich im Training eine knöcherne Stauchung im linken Sprunggelenk zugezogen und wird längerfristig ausfallen.
Genaueres zu taktischen Überlegungen wollte Norbert Düwel nicht preisgeben. „Es ist zu früh, sich dahingehend festzulegen. Wir werden noch ein paar Konstellationen durchspielen und uns dann entscheiden, ob wir mit zwei oder drei Stürmern in einer taktischen Formation mit Dreier- oder Viererkette auflaufen werden“, behält sich der 46-jährige Entscheidungen vor.
Der Audi-Sportpark öffnet um 12:00 Uhr seine Türen für Besucher und ist nach Beendigung des GdL-Streiks am Sonnabend um 18:00 Uhr auch für alle Bahnreisenden erreichbar.
Alle relevanten Informationen zur Begegnung mit dem FC Ingolstadt hat die Polizeiinspektion Ingolstadt in ihrem Fanbrief zusammengestellt.