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FC Ingolstadt 04 vs 1. FC Union Berlin

2. Bundesliga, 14. Spieltag

Ingolstadt vs 1. FC Union

2. Bundesliga, 14. Spieltag

So., 28. November 2010, 13:30 Uhr
Audi Sportpark
1 : 0
5.500
SR: Frank Willenborg (Osnabrück) | Die Namen der Assistenten des Schiedsrichters sind derzeit nicht bekannt.

Unglücklich aber nicht unverdient: Union verliert beim FC Ingolstadt 0:1

Spielbericht

Union hatte im Vorfeld der Partie zahlreiche Ausfälle zu verzeichnen und musste insgesamt drei Spieler ersetzen, die beim Heimsieg gegen Düsseldorf noch in der Startelf gestanden hatten. Wie angekündigt wechselte Uwe Neuhaus positionsbezogen im zuletzt stets favorisierten 4 – 4 – 2 – System:

Höttecke – Menz, Stuff, Rauw, Kohlmann – Göhlert, Thomik (66. Younga-Mouhani), Polenz (88. Skrzybski), Ede (46. Sahin) – Benyamina, Mosquera

War mit den Einsätzen von Göhlert und Rauw durchaus gerechnet worden, überraschte Neuhaus mit Polenz im offensiven Mittelfeld wohl nicht nur Ingolstadts Trainer Benno Möhlmann. Dieser hatte unter der Woche befürchtet, Union sei durch den Ausfall von Kapitän und Lenker Torsten Mattuschka schwerer auszurechnen. Allerdings machten sich die Eisernen heute das Leben vor allem selbst schwer. Unglaublich viele Ballverluste und Abspielfehler sorgten dafür, dass nie Ruhe ins eigene Aufbauspiel kam. Ingolstadt hatte vom Anpfiff an mehr vom Spiel, ohne selbst besonders viel dafür tun zu müssen. Je mehr Minuten so verstrichen, desto sicherer wurden die Gastgeber und so war es in der 1. Halbzeit vor allem Union-Keeper Marcel Höttecke und zweimal auch dem Posten zu verdanken, dass es ohne Gegentor in die Kabine ging. An einen eigenen Treffer war kaum zu denken. Lediglich ein Stuff-Kopfball strich knapp am Tor von Sascha Kirschstein vorbei.

Uwe Neuhaus reagierte zur Pause und brachte Kenan Sahin für Chinedu Ede. Eine echte Wende führte jedoch auch dieser Wechsel nicht herbei. Fünf Minuten waren in der 2. Halbzeit gespielt, da hatte es erneut zweimal lichterloh gebrannt im Union-Strafraum. Völlig unverhofft wäre jedoch in dieser Phase beinahe die Führung für Union gelungen. Nach einer Ecke in der 54. Minute setzte Karim Benyamina, der heute auch die Kapitänsbinde trug, einen wuchtigen Kopfball an die Latte und damit zumindest ein kleines Achtungszeichen.

Es dauerte jedoch bis zur 65. Minute, bis ein weiterer Entlastungsangriff gelang. Diesmal war John Jairo Mosquera, dessen Schrägschuss von rechts knapp am linken Pfosten des Tores vorbeirauschte. Von nun an bekam Union die Partie mehr und mehr unter Kontrolle und als in der 74. Minute der eingewechselte Mac Younga-Mouhani den Ball erobert und über rechts Benyamina in Szene gesetzt hatte, lag der eiserne Torjubel schon in der Luft. Erneut war jedoch der Pfosten im Weg und rettete für den geschlagenen Kirschstein. Es wäre auch zu schön gewesen... Als in der 78. Minute erneut Marcel Höttecke mit einer Glanzparade einen Schuss der Ingolstädter abgewehrt hatte, schien ein torloses Unentschieden das wahrscheinlichste Endergebnis dieser Partie, aber es sollte anders kommen. In der 86. Minute entschied Schiedsrichter Frank Willenborg nach einem Befreiungsschlag von Mosquera auf Freistoß für die Gastgeber. Aus gut und gerne dreißig Metern Entfernung zog Stefan Leitl den Ball scharf auf das Union-Tor. An Freund und Feind vorbei ging der Ball direkt rein – der Siegtreffer für die Gastgeber.

Uwe Neuhaus war nach Partie aber weit davon entfernt, die Schuld für die Niederlage beim Schiedsrichter zu suchen: „Es ist, was Zeitpunkt des Gegentores betrifft, eine bittere Niederlage, aber sie ist auf keinen Fall unverdient. Ingolstadt hat einfach mehr investiert und wir hatten große Probleme in der Defensive. Marcel Höttecke hat uns da mehrfach im Spiel gehalten. Auch die Ausfälle lasse ich als Entschuldigung nicht gelten. Die Spieler, die reingekommen sind, wollten auch schon lange unbedingt spielen. Da muss dann einfach mehr kommen. Statt elf Punkte Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz sind es nun nur noch fünf“, so Neuhaus sichtlich verärgert nach dem Spiel.

Sein Kollege Benno Möhlmann war hingegen sehr zufrieden: „Wir haben 90 Minuten kompakt gespielt und gut gearbeitet, auch wenn wir in der 2. Halbzeit mehr Gelegenheiten gegen uns haben zulassen müssen. Am Ende bin ich froh, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben.“

Zum wiederholten Male steht Union vor dem nächsten Heimspiel nun gehörig unter Druck. Gegner am Montag, 6. Dezember ist der Bundesligabasteiger VfL Bochum.

„Drei Punkte wären sinnvoll“: Union mit letztem Aufgebot nach Ingolstadt

Vorbericht

Die Unglücksnachrichten häuften sich vor dem Spiel in Ingolstadt in dieser Woche. Neben dem ohnehin nicht einsatzfähigen Michael Parensen (Knieprobleme) fallen auch Björn Brunnemann (Muskelfaserriss), Santi Kolk (Einblutung Wade), Dominic Peitz (5. Gelbe) und Ahmed Madouni (Innenbandanriss) für die Partie gegen die Donaustädter aus. Als sei es nicht schwer genug, diese Spieler zu ersetzen, erwischte es am Donnerstag zu allem Überfluss auch noch Kapitän Torsten Mattuschka. Der Torschütze zum 1:0-Siegtreffer gegen Düsseldorf meldete sich am Donnerstag vom Training ab und muss wegen eines fiebrigen Infekts seit dem das Bett hüten. Inzwischen stellte sich heraus, dass ein Entzündungsherd am rechten Bein Ursache des Fiebers ist.  Mattuschka wurde zur antibiotischen Behandlung in ein Krankenhaus eingewiesen. „Seitdem ich beim 1. FC Union Berlin in der Verantwortung stehe, hatten wir eine Verletztenmisere eines solchen Ausmaßes noch nie zu verzeichnen“, zeigte sich Christian Beeck besorgt über die vielen Ausfälle. Der Teammanager sieht in dieser misslichen Lage aber auch eine große Chance für den einen oder anderen Spieler: „Ohne Frage ist diese lange Ausfallliste prekär, aber die Spieler, die bisher nicht so stark im sportlichen Fokus gestanden haben, erhalten ab sofort die große Chance sich zu präsentieren.“

Ganz anders sind die Vorzeichen hingegen beim Gegner. In Ingolstadt gab es jüngst einen Trainerwechsel und prompt landete die Mannschaft unter der Führung von Neu-Coach Benno Möhlmann einen 4:1-Achtungserfolg in Bochum. Unter diesen Umständen stellt sich natürlich die Frage, was Union-Trainer Uwe Neuhaus für seine Mannschaft für möglich hält im Spiel an der Donau.

„Es ist klar, dass unsere Situation alles andere als optimal ist, das wünscht man sich als Trainer nie“, erklärt Neuhaus seine Gefühlslage. Angesichts der Tabellenposition und der Punktekonstellation mahnt Neuhaus sein Team zur Wachsamkeit: „Wir sind nach wie vor unter Punktedruck, insofern besitzt jedes Spiel einen hohen Stellenwert für uns. Das Ergebnis von Ingolstadt in Bochum, vor allem in der Höhe, war schon ein außerordentliches Ausrufezeichen. Sie werden jetzt Morgenluft wittern und versuchen uns wieder ein wenig mit reinzureißen“, gibt der Cheftrainer seinen Spielern mit auf den Weg. Die Konzentration solle jetzt nach innen gerichtet werden, denn: „Uns hat in der Vergangenheit immer unser Teamgeist ausgezeichnet, auch wenn uns das Wasser tabellarisch oder so wie jetzt personell bis zum Halse gestanden hat.“

Den Kader wird Uwe Neuhaus zwangsläufig umkrempeln müssen, am System will der Trainer jedoch voraussichtlich festhalten und rechnet auch fest mit einem Einsatz von Marcel Höttecke. Der Schlussmann hatte in der Woche mit einer Verhärtung im Adduktorenbereich zu kämpfen, weshalb Neuhaus aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Christoph Haker den A-Jugend-Torhüter Kilian Pruschke bei den Profis mittrainieren ließ. Ob dieser die Reise nach Ingolstadt mit antritt und Kenan Sahin den Sprung in die Startelf schaffen wird, entscheidet Uwe Neuhaus erst nach den verbleibenden zwei Trainingseinheiten.

Dass Uwe Neuhaus für das Duell mit Ingolstadt nichts anderes als Punkte im Sinn hat unterstrich er abschließend wie folgt: „Der Trainer hat Geburtstag, da wären drei Punkte sehr sinnvoll für die Mannschaft“, und ergänzte lächelnd: „Das war keine Drohung.“

Anstoß der Partie FC Ingolstadt vs. 1. FC Union Berlin ist am Sonntag, 28.11.2010 um 13:30 Uhr.

Marcel Höttecke

Marcel Höttecke

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Ingolstadt

Marcel Höttecke

ist Spieler des Tages gegen Ingolstadt

SpielStatistiken

FC Ingolstadt 04 vs 1. FC Union Berlin

1 Gelbe Karten 3
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

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