FC Erzgebirge Aue vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 7. Spieltag
Aue vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 7. Spieltag
Verflixte Sieben: Nur Minuten fehlten zum Sieg in Aue
Spielbericht
Haas – Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann (37. Menz) – Karl – Quiring (88. Belaid), Mattuschka, Jopek – Terodde, Silvio (66. Nemec)
Im von Trainer Uwe Neuhaus favorisierten 4-4-2-System mit Raute ging es, unverändert zum Köln-Spiel, gegen eine offensiv aufgestellte Mannschaft von Erzgebirge Aue kontrolliert los. Die drei Stürmer der Sachsen versuchten zwar früh zu stören, scheiterten in der Anfangsphase aber an der aufmerksamen eisernen Abwehrreihe. Als es dann schnell über die linke Unioner Seite ging, war es Fabian Müller, der Torsten Mattuschka nur mit einem Foul stoppen konnte. Den fälligen Freistoß übernahm der Kapitän selbst und brachte das Spielgerät scharf in den Strafraum. Dort schraubte sich Simon Terodde am höchsten und überköpfte den herauseilenden Martin Männel (7.). Mit der frühen Führung im Rücken zogen sich die Köpenicker in die eigene Hälfte zurück und formierten sich bei Auer Ballbesitz in ein 4-1-4-1-System, um so die Räume eng zu halten. Die Erzgebirg(l)er brauchten einige Minuten bis sie zu ihrem Spiel fanden, doch dann wurde es brenzlig. Jakub Sylvestr setzte nach einem beherzten Solo Marc Hensel in Szene, der sich nicht lange bitten ließ. Keeper Daniel Haas musste sein gesamtes Können aufbieten, um den knallharten Schuss aus zentraler Position zu parieren (15.). Das Anrennen der Gastgeber nutzten die Berliner geschickt und konterten immer wieder über die Flügel. Vor allem die rechte Seite mit Marc Pfertzel und Christopher Quiring bereitete den Hausherren Kopfzerbrechen. So war es der junge Ur-Unioner, der in der 23. Spielminute das 2:0 auf dem Fuß hatte. Sein Schuss aus spitzem Winkel verfehlte den Kasten von Männel nur knapp. Nur zwei Minuten war es wieder Quiring, der sich die Aufmerksamkeit der Auer Hintermannschaft erdribbelte. Über die rechte Seite schickte er Simon Terodde in den Strafraum, der den Ball aus vollem Lauf an den Außenpfosten wuchtete. Das Spiel drohte jedoch in der Folge in Richtung der Veilchen zu kippen, die zunehmend mehr Torgefahr ausstrahlten. Das traurige Highlight der ersten Hälfte setzte Halil Savran. Der Ex-Unioner grätschte seinem ehemaligen Mannschaftskollegen Patrick Kohlmann in die Beine, worauf dieser mit einer Knieverletzung für Christoph Menz ausgewechselt werden musste (37.) Mit der knappen 1:0-Führung ging es in die Pause.
Die zweiten 45 Minuten begannen mit einer klaren Marschroute: Mit viel Ballbesitz Ruhe ins eigene Spiel bringen, was den Eisernen zunächst gut gelang. Die Zuschauer im Sparkassen-Erzgebirgsstadion mussten sich bis zur 60. Minute gedulden bis es zur ersten guten Torgelegenheit kam. Halil Savran prüfte Daniel Haas aus knapp acht Metern mit einem Gewaltschuss. Den Abpraller nutzte Ronny König mit dem Kopf für den zweiten Versuch und scheiterte wieder am glänzend aufgelegten Haas. Die Hausherren wurden zunehmend stärker und Daniel Haas musste sich keine zehn Minuten später wieder auszeichnen. Nach einem langen Freistoß rutschte der Ball auf Thomas Paulus durch, der nur Zentimeter am Ausgleich vorbeigrätschte (69.). Wieder war es der starke Sylvestr, der den nächsten Angriff für die Gastgeber forcierte. Nach seinem Hacken-Pass stand Guido Kocer plötzlich allein in der Gefahrenzone und schob den Ball nur knapp am eisernen Gehäuse vorbei. Die Köpenicker ließen unterdes echte Torgefahr vermissen, was in der 83. Minute bestraft wurde. Fabian Schönheim rutschte unglücklich in einen Querpass von Mike Könnecke und von seinem Fuß kullerte der Ball ins eigene Tor. Das folgende Aufbäumen der Berliner kam zu spät und so ging es für die Spieler nach 90 Minuten mit einem 1:1-Unentschieden auf die Heimreise.
Das Fazit von Uwe Neuhaus war unmissverständlich: „Für uns sind es zwei verlorene Punkte. Das Ergebnis ärgert uns maßlos. Ein paar Minütchen länger und wir hätten es geschafft gehabt. Aber man muss auch sagen, dass sich Aue das Unentschieden redlich verdient hat. Für das zweite Tor hat uns heute die nötige Qualität gefehlt“, so der Chefcoach.
Das dritte Kapitel der Englischen Woche findet wieder auf heimischem Boden statt. Am Samstag, 29.09.2012 um 13:30 Uhr empfängt der 1. FC Union Berlin den FC Energie Cottbus im Stadion An der Alten Försterei.
Englische Woche: Uwe Neuhaus erwartet Kampfspiel in Aue
Vorbericht
„Das Gefühl zu gewinnen, war schön“, erinnerte sich Christopher Quiring an seine Emotionslage nach dem Abpfiff des Spiels gegen den 1. FC Köln. Am Anfang der Saison war vorrangig Patrick Zoundi auf der rechten Außenbahn gesetzt. Doch der 21 Jahre alte Ur-Unioner kniete sich rein und konnte sich über das Training aufdrängen. Der Flügelflitzer nimmt vor dem Spiel für sich in Anspruch, was vor der Begegnung in Aue gleichsam für die gesamte Mannschaft gilt: „Ich muss genau da weitermachen, wo ich gegen Hertha und Köln aufgehört habe und darf mich nicht ausruhen.“
Das flinke Eigengewächs rennt beim Trainer mit dieser Einstellung sicherlich offene Türen ein. „Die Freude und das Selbstvertrauen sollten wir mitnehmen, uns aber nicht zu sicher sein. Ein Sieg aus sechs Spielen - ich sehe keinen Grund, sich zurückzulehnen“, findet Uwe Neuhaus.
Folgerichtig erwartet Unions Chefcoach von seiner Mannschaft eine aufmerksame und leidenschaftliche Vorstellung: „Wir wissen was auf uns zukommt und werden uns dem stellen. In erster Linie kommt es darauf an, den Kampf anzunehmen. Erst der Kampf, dann das Spielerische - eine andere Reihenfolge wäre fatal.“
In Aue hat man seine ganz eigenen Probleme zu bewältigen dieser Tage. Denn obwohl der FC Erzgebirge einen ordentlichen Start in die Liga hinlegte und ferner sogar Eintracht Frankfurt aus dem Pokal schoss, stockt es seit drei Spielen bei den Sachsen. Dreimal vergingen jüngst die neunzig Minuten, ohne das die „Veilchen“ ein Tor bejubeln durften. „Aue ist in einer Situation, wo der Verein von außen betrachtet etwas unruhig wirkt“, sagte Uwe Neuhaus, aber: „Was drum herum passiert, darf uns nicht interessieren. Einzig die Leistung auf dem Platz ist entscheidend.“
Auf Aues Seite wird Kapitän René Klingbeil am Mittwochabend nicht auf dem Rasen stehen. Der gebürtige Berliner fehlt Trainer Karsten Baumann nachdem er gegen Aalen im Zuge eines groben Foulspiels die Rote Karte gesehen hatte. Im Gegensatz zum Gegner ist Uwe Neuhaus nicht gezwungen, nach Alternativen für seine Startelf zu suchen: „Ich sehe keinen großen Grund viel zu verändern. Ich gehe davon aus, dass der Kader identisch zu dem von Köln aussehen wird.“
Damit bleibt auch die Liste der Verletzten unverändert lang. Felipe Gallegos (Mittelfußbruch), Michael Parensen (Fissur Wadenbein), Patrick Zoundi (Faserriss) und Björn Kopplin (Adduktoren) warten weiter auf ihre vollständige Gesundung.
An den Auer Tageskassen werden am Spieltag auch für den Gästebereich noch ausreichend viele Tickets verfügbar sein.