FC Erzgebirge Aue vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 9. Spieltag
Aue vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 9. Spieltag
2:1-Erfolg: Union erkämpft drei Punkte in Aue
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin gewinnt das zweite Spiel in Folge und erkämpft sich beim FC Erzgebirge Aue drei Punkte. 9450 Zuschauer im Sparkassen-Erzgebirgsstadion sahen eine torlose erste Halbzeit, im zweiten Abschnitt sorgten Marcel Hartel, Sebastian Polter und der Auer Sören Bertram für die Treffer.
Nach dem erfolgreichen Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern sah Trainer Jens Keller vor der Partie in Aue keinen Grund, seine Aufstellung zu verändern. Wie bereits am Montag setzte der 46-Jährige im 4-2-3-1-System auf folgende Elf:
Busk – Trimmel, Leistner, Schönheim, Pedersen – Kroos, Prömel – Skrzybski (65. Gogia), Hartel (78. Kreilach), Hedlund – Polter (86. Fürstner)
Zuschauer: 9450
Tore: Hartel (55.), Polter (70.), Bertram (73.)
Unter besten Bedingungen bei Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad lieferten sich beide Mannschaften in der ersten Halbzeit eine taktisch geprägte Partie, mit leichten Vorteilen für die Eisernen. Sowohl Union, als auch die Hausherren waren darauf bedacht, in der Defensive gut zu stehen und kaum Chancen des Gegners zuzulassen. Die Veilchen waren von Beginn an gut im Spiel und versuchten immer wieder, mit langen Bällen hinter die Abwehrkette für Gefahr zu sorgen. Torhüter Jakob Busk zeigte sich allerdings hellwach, spielte gut mit und machte so die Chancen der Auer schon früh zu Nichte. Union variierte in der Offensive zwischen langen Bällen und kurzen Passkombinationen. Für den ersten gefährlichen Abschluss der Eisernen sorgte Steven Skrzysbki, der in der 19. Minute nach Vorlage von Polter und Hedlund zu hoch zielte. Mit zunehmender Spielzeit übernahm Union mehr und mehr die Kontrolle auf dem Rasen und ließ den Ball streckenweise gut laufen, der letzte Pass wollte jedoch nicht ankommen. Die Auer Angriffsversuche blieben zumeist in der Abwehrreihe der Eisernen hängen. In der 37. Spielminute wurde es dennoch gefährlich, als Köpke sich im Laufduell mit Leistner glücklich durchsetzte, seinen Abschluss aus spitzem Winkel entschärfte Busk jedoch mit einer Parade. Mit dem leistungsgerechten Unentschieden verabschiedeten sich die Mannschaften schließlich in die Halbzeitpause.
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine, den besseren Start erwischten jedoch die Hausherren. Aue setzte Union früh unter Druck und sorgte durch schnelle Angriffe für Gefahr vor dem Kasten von Jakob Busk. Der Treffer fiel jedoch auf der anderen Seite. Polter setzte sich auf der rechten Angriffsseite gegen Rupp durch und flankte in die Mitte, wo Hartel den Ball per Kopf zur 1:0-Führung in die Maschen drückte (55.). Trotz des Rückstands spielten die Sachsen mutig weiter nach vorne und erarbeiteten sich in der 64. Spielminute die große Chance zum Ausgleich. Nach einer Flanke von Bertram sprang die Kugel direkt vor die Füße von Torjäger Köpke, der freistehend vor Busk zu hoch zielte und aus guter Position vergab. Trotz Druckphase der Hausherren waren es die Eisernen, denen der nächste Treffer gelang. Nach einer Ecke brachte Linksverteidiger Pedersen den Ball vom langen Pfosten per Kopf vors Tor, dort versenkte Polter die Kugel zum 2:0 (70.). Während die Eisernen nur zehnt auf dem Platz standen, Grischa Prömel musste nach dem Treffer behandelt werden, antworteten die Sachsen direkt. Nach einer Flanke von Nazarov tauchte Sören Betram freistehend im Strafraum auf und markierte mit einem wuchtigen Kopfball den 1:2-Anschluss. Damit läuteten die Veilchen die spannende Schlussphase ein. Aue warf in den letzten Minuten alles nach vorne und suchte den Abschluss aus allen Lagen, Union verlegte sich aufs Kontern. Ein Schuss vom eingewechselten Damir Kreilach verfehlte den langen Pfosten dabei nur knapp. Trotz aller Bemühungen und zahlreicher erarbeiteter Standards der Hausherren ließ Union keinen weiteren Treffer zu und ging nach 93. Minuten als Sieger vom Platz.
„Wir sind glücklich, dass wir nach den letzten beiden Auswärtsspielen heute einen Dreier mitgenommen haben. Dier erste Halbzeit war von uns taktisch sehr gut, wir haben das Geschehen klar beherrscht, ohne dass wir uns zwingende Chancen rausgespielt haben. Da hat uns der letzte Punch gefehlt. In der zweiten Halbzeit sind wir durch zwei tolle Aktionen in Führung gegangen, haben uns dann aber zu früh hinten reindrücken lassen und den Anschlusstreffer zu schnell bekommen. Danach haben wir uns körperlich gut reingehauen und verdient den Dreier geholt“, zeigte sich Keller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zufrieden.
Die anstehende Länderspielpause nutzen die Profis des 1. FC Union Berlin, um weiterhin Spielpraxis zu sammeln. Am kommenden Dienstag, dem 03.10.2017 (Tag der deutschen Einheit), treten die Eisernen um 14:00 Uhr im Helmut-Schleusener-Stadion zum Testspiel gegen eine Berlin-Liga-Auswahl an. Zwei Tage später testet die Mannschaft von Trainer Jens Keller im Stadion An der Alten Försterei gegen FK Dinamo Brest. Dabei „muss“ Keller auf einen Spieler verzichten: Marcel Hartel wurde in die U21-Nationalmannschaft berufen und steht bei den EM-Qualifikationsspielen gegen Aserbaidschan und Norwegen im Kader von Trainer Stefan Kuntz.
Sieg im Visier: Union will im Schacht punkten
Vorbericht
„Mit der Art und Weise wie wir am Montag ins Spiel gegangen sind, haben wir Kaiserslautern verunsichert. Sie sind nach dem Trainerwechsel hoch motiviert in die Partie gegangen, aber wir haben ab der ersten Sekunde gezeigt, dass es bei uns nichts zu holen gibt. Siege tun jeder Mannschaft gut, sie geben Selbstvertrauen. Nach den fünf Spielen ohne Sieg tun der Dreier und die Art unseres Auftretens aber natürlich besonders gut. Wir haben bisher zu wenig Punkte geholt, für die Psyche war der Erfolg gegen Kaiserslautern enorm wichtig“, ließ Jens Keller den Erfolg vom Montag noch einmal Revue passieren.
Anschließend lenkte der 46-Jährige den Fokus aber auf die anstehende Partie. „Es wird ein ganz schweres Spiel, darauf müssen wir uns einstellen. Ob sie zwei Heimspiele in Folge haben, ist dabei egal. Wir werden taktisch ein paar Dinge anders machen, weil Aue anders auftritt als Kaiserslautern. Kein Spiel ist 1:1 übertragbar. Wir wollen unsere Qualitäten in den Vordergrund stellen und ich habe immer gesagt, dass es dann schwer wird gegen uns Punkte zu holen. Die Voraussetzung ist aber, dass wir zu 100 Prozent unsere Leistung bringen“, machte der Übungsleiter auf der Pressekonferenz vor dem Spiel klar.
Für den FC Erzgebirge Aue gestaltete sich der Saisonstart schwierig. Nachdem Trainer Domenico Tedesco die Sachsen nach der letzten Saison in Richtung Gelsenkirchen verließ, übernahm Thomas Letsch das Kommando im Erzgebirge. Nach vier Spielen ohne Punkt musste der neue Trainer allerdings schon wieder seinen Hut nehmen, Co-Trainer Robin Lenk ersetzte ihn interimsweise. Anschließend verpflichtete Aue Hannes Drews als Chefcoach. In vier Spielen gingen die Veilchen seitdem dreimal als Sieger vom Platz, lediglich gegen Holstein Kiel gingen die Auer leer aus. Aktuell steht der FC Erzgebirge damit auf dem respektablen siebten Tabellenplatz.
„Aue spielt eine gute Saison trotz der einen oder anderen Niederlage. Sie sind enorm kompakt und taktisch gut ausgebildet. Vorne haben sie Spieler, die wissen, wo das Tor steht. Es wird ein ganz schweres Spiel, darauf müssen wir uns einstellen“, lobte Union-Coach Keller den kommenden Gegner. Dass das Stadion in Aue aktuell umgebaut wird, spielt für ihn dabei keine Rolle: „Letztes Jahr wurde dort auch gebaut, das war kein Problem. Wir haben auswärts schon oft gewonnen und das trauen wir uns auch am Samstag zu.“
Personell sieht es bei den Eisernen aktuell gut aus. Kenny Prince Redondo kehrte nach seiner Schulterverletzung zurück ins Mannschaftstraining und auch Christoph Schösswendter steht nach überstandenen muskulären Problemen wieder auf dem Trainingsplatz. Die Zusammenstellung des Kaders wird für Keller damit allerdings nicht einfacher: „Es tut mir für die Jungs weh, wenn ich sehe wie sie trainieren und immer alles geben. Wenn ich den Kader zusammenstelle, muss ich entscheiden, wer dabei ist und wer nicht. Aber auch alle von denen, die nicht im Kader sind, hätten es eigentlich verdient, von Anfang an zu spielen. Ich habe leider noch keinen Trainer gesehen, der 23 Spieler auf den Platz bringen kann. Ich muss mich für elf entscheiden, dazu noch sieben auf der Bank. Das ist für viele Spieler eine bittere Entscheidung, aber es macht die Qualität des Kaders aus, dass diese Spieler nicht wegbrechen, sondern weitermachen und darauf warten, dass sie durch Ausfälle oder Leistungskrisen ihre Möglichkeit bekommen. Momentan ist da alles im Takt und ich hoffe, dass es so bleibt.“
Der Gästebereich im Sparkassen-Erzgebirgsstadion ist ausverkauft. Das Stadion öffnet um 11 Uhr, alle Informationen zu Anreise- und Parkmöglichkeiten sind hier zu finden.