FC Erzgebirge Aue vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Aue vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 10. Spieltag
3:1 in Aue: Union siegt im 350. Zweitligaspiel
Spielbericht
Auf dem Rasen musste Union Trainer Jens Keller kurzfristig auf Kapitän Felix Kroos verzichten, der wegen muskulärer Probleme in Aue passen musste. Für Kroos rückte Dennis Daube in die Startelf, Steven Skrzybski, der heute hinter der Doppelspitze agierte, übernahm die Kapitänsbinde. Kristian Pedersen kehrte nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre auf seine angestammte Position als Linksverteidiger zurück.
Busk - Trimmel, Leistner (24. Pogatetz), Puncec, Pedersen - Kreilach, Fürstner, Daube, Skrzybski – Quaner (80. Redondo), Hosiner (64. Hedlund)
Der Spielbeginn verlief für die Eisernen nach Plan, Union dominierte die Anfangsphase und kontrollierte den Ball. Die Hausherren zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück und spekulierten auf Fehler der Köpenicker. Mit zunehmender Spielzeit ging die Taktik der Auer immer besser auf. Mit schnellen Angriffen über die Außenpositionen stellte Aue die Defensive der Eisernen immer wieder vor Probleme. Nach einem Konter über die Außenbahn tauchte Mario Kvesic frei im Berliner Strafraum auf und erzielte den 1:0-Führungstreffer für Aue. Bereits nach 24 Minuten sah sich Union-Trainer Jens Keller das erste Mal zum Handeln gezwungen. Für den Gelb-Rot gefährdeten Toni Leistner kam Emanuel Pogatetz auf den Rasen. Am Spielverlauf änderte sich zunächst nichts, Union versuchte das Spiel zu machen, Aue lauerte weiter auf Konter. Nach einem Standard gelang Union kurz vor der Pause schließlich doch der Ausgleich. Einen Freistoß vom Dennis Daube bugsierte Collin Quaner zunächst an den rechten Pfosten, den Abpraller drückte Damir Kreilach dann aber aus kurzer Distanz mit dem Kopf über die Linie (42.). Mit dem 1:1-Unentschieden verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Halbzeitpause.
Die Minuten nach dem Seitenwechsel gehörten klar den Gastgebern, die mit viel Energie aus der Kabine kamen. Die Lila-Weißen erarbeiteten sich immer wieder gute Chancen über die Flügel. Pascal Köpke hatte die Führung schon auf dem Fuß, vergab jedoch freistehend vor dem Tor von Jakob Busk. Der Treffer fiel schließlich eher überraschend auf der anderen Seite. Dem von Quaner unter Druck gesetzten Daniel Haas versprang ein Rückpass, Damir Kreilach ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und schob den Ball zur 2:1-Führung der Eisernen ein. Nach der Führung sortierte sich Union taktisch neu, erarbeitete sich wieder mehr Spielanteile und zeigte sich in der Defensive stabiler. Mit einem sehenswerten Heber über Daniel Haas hinweg erzielte Steven Skrzybski acht Minuten vor dem Ende einen weiteren Treffer (82.). Im Anschluss zeigten sich die Eisernen noch zweimal durch Konter gefährlich, ein weiterer Treffer wollte jedoch nicht mehr gelingen.
„Wir sind gut ins Spiel gekommen und hatten in den ersten 15 Minuten alles im Griff. Durch einfache individuelle Fehler haben wir dann aber das Spiel aus der Hand gegeben, sind nicht mehr ins Pressing gekommen und hatten keinen richtigen Zugriff mehr. Trotzdem hat die Mannschaft heute großen Charakter gezeigt. Nach der Pause hatten wir auch ein bisschen Glück, Aue hätte in Führung gehen können, vielleicht sogar müssen. Vorne waren wir aber eiskalt und haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht“, so Jens Keller auf der Pressekonferenz nach der Partie in Aue.
Viel Zeit zu verschnaufen bleibt den Kickern des 1. FC Union Berlin nach der Partie nicht. Bereits am Mittwoch, dem 26.10.2016 treten die Eisernen in der zweiten Runde des DFB-Pokals bei Vizemeister Borussia Dortmund an. Der Anpfiff im Signal Iduna Park erfolgt um 20:45 Uhr.
Zu Gast in Aue: Union will weiter punkten!
Vorbericht
Obwohl Aue vor heimischem Publikum in vier Spielen bisher nur vier Punkte sammeln konnte forderte Union-Trainer Jens Keller auf der Pressekonferenz am Freitag vor der Partie höchste Konzentration von seiner Mannschaft: „Wir haben bisher neun Spiele gemacht, dabei hat jede Mannschaft immer alles gegeben und uns alles abverlangt. Genauso wird das auch am Wochenende sein. Aue ist ein Team, das als Mannschaft sehr gut funktioniert, viel marschiert und viel unterwegs ist. Deshalb wird das Spiel genauso schwer, wie gegen jeden anderen Gegner auch.“
In Aue treffen die Eisernen am Sonntag auf einen alten Bekannten. Nach der schweren Verletzung von Torhüter und Kapitän Martin Männel verpflichteten die Auer Anfang Oktober Unions Ex-Keeper Daniel Haas, der zwischen 2012 und 2016 insgesamt 115-mal für die Eisernen auflief. In seinem ersten Spiel für die Sachsen holte Haas direkt einen Sieg am Hamburger Millerntor und steht mit seiner Mannschaft momentan auf Platz 13 der Tabelle. Dass das Erzgebirgsstadion im Moment umgebaut wird und die Spielstätte einen ungewöhnlichen Charakter aufweist, spielte in der Vorbereitung für den Trainerstab der Eisernen dagegen nur eine geringe Rolle: „Wir haben uns mit dem Stadion befasst, das ist klar. Als Gastmannschaft kann die fehlende Heimspielatmosphäre ein Vorteil sein. Wir haben unsere Jungs auf den Umbau hingewiesen, allerdings darf uns das nicht beeinflussen und ist höchstens eine Randnotiz. Viel wichtiger ist, dass wir uns auf die Stärken und Schwächen des Gegners fokussieren.“
Nach dem guten Spiel gegen Hannover 96 entspannt sich auch die personelle Situation beim 1. FC Union Berlin. „Wir haben das große Glück, dass mittlerweile im Prinzip keiner mehr verletzt ist. Auch Fabian Schönheim und Maxi Thiel waren am Freitag mit auf dem Platz, diese Situation ist als Trainer natürlich schön“, so Keller auf der PK. Die konkrete Aufstellung wollte der Übungsleiter natürlich noch nicht preisgeben, einige Hinweise zur Kadergestaltung gab Keller dennoch: „Fabian Schönheim ist noch nicht so weit und deshalb am Wochenende noch keine Option. Bei Michael Parensen geht es um die Schmerzproblematik. Er hatte zuletzt ein paar Tage Pause, wenn er mir das Signal gibt, dass er fit ist, dann ist er am Sonntag im Kader. Diese Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch. Taktisch ist es für uns wichtig, was der Gegner macht und wo wir die Möglichkeiten sehen, den Gegner knacken zu können. In unseren Formationen sind wir variabel. Natürlich ist es eine Option Hosiner und Quaner zusammen spielen zu lassen, allerdings ist es auch gut einen der beiden von der Bank bringen zu können.“
Das Sparkassen-Erzgebirgsstadion, Lößnitzer Str. 95, 08280 Aue, öffnet seine Tore am Sonntag, dem 23.10.2016 um 11:30 Uhr. Der Anpfiff erfolgt zwei Stunden später, um 13:30 Uhr.