FC Energie Cottbus vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Cottbus vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Gute Chancen, keine Tore: Union mit Remis in Cottbus
Spielbericht
Die Berliner nutzten die zweiwöchige Pause, um zu regenerieren und sich intensiv auf die Partie gegen die Lausitzer vorzubereiten. Der lange Zeit verletzte Mario Eggimann kurierte seine Rückenverletzung aus und gehörte wieder zum Kader. Für den Sprung in die Anfangsformation reichte es für den Schweizer allerdings noch nicht. Union bestritt die Partie in folgender Besetzung:
Haas – Pfertzel, Puncec, Schönheim, Parensen – Kreilach, Özbek – Brandy (77. Dausch), Köhler – Mattuschka (92. Kohlmann) – Terodde (62. Nemec)
Beiden Teams merkte man gleich zu Beginn die zweiwöchige Pause an. Von Müdigkeit keine Spur. Mit viel Tempo suchten sowohl die Gäste als auch die Gastgeber ihr Heil in der Offensive. Die ersten Minuten gehörten optisch den Cottbusern, ohne dass diese jedoch wirklich zwingend vor das Tor der Berliner kamen. Nach gut zehn Minuten übernahmen die Köpenicker die Spielkontrolle und erarbeiteten sich einige vielversprechende Möglichkeiten. Die beste Gelegenheit der ersten Hälfte ergab sich in der 19. Minute für Benjamin Köhler. Ein Pass von Torsten Mattuschka erreichte Simon Terodde, der direkt und mit Hilfe eines Cottbusers den Ball zu Köhler weiterleitete. Der Mittelfeldakteur war plötzlich im Strafraum frei vor Energie-Keeper Robert Almer und schien selber etwas überrascht. Sein Versuch, den Ball über den Schlussmann zu heben, missglückte. Kurz danach setzte sich Union-Angreifer Simon Terodde im Strafraum in Szene, schoss das Spielgerät aus spitzem Winkel jedoch über den Kasten (23.). Die letzten Minuten der ersten Hälfte verliefen unspektakulär. Folgerichtig ging es mit dem torlosen Unentschieden in die Pause.
Die Berliner kamen sichtlich besser aus der Kabine. Simon Terodde hatte kurz nach Wiederanpfiff erneut eine gute Möglichkeit. Seinen Schuss aus zwölf Metern konnte Almer nur mit viel Mühe zur Seite abwehren (51.). Die eingewechselten Boubacar Sanogo und Charles Takyi verliehen Cottbus etwas mehr Zug zum Tor. Sanogos erster Ballkontakt bescherte den Gastgebern ihre bis dato beste Chance. Sein Kopfball nach einer Ecke segelte jedoch knapp über den Kasten (58.). Das Spiel gewann nun zusehends an Spannung. Zwei nahezu identische Situationen auf beiden Seiten bescherten den Teams kurz vor dem Ende hochkarätige Möglichkeiten. Damir Kreilach scheiterte nach einem Mattuschka-Freistoß mit dem Kopf aus gut fünf Metern an Almer (82.). Ivica Banovic hatte in dieser Situation wohl zu genau bei seinem Landsmann zugeschaut und setzte seinen Kopfball auf der Gegenseite über den Kasten (85.). Kurz vor dem Ende hätte Torsten Mattuschka mit einem feinen Schlenzer fast für das Tor des Tages gesorgt. Der Schuss des gebürtigen Cottbusers touchierte jedoch nur die Oberkante der Latte (87.). Das war der Schlusspunkt unter eine spannende Partie.
„Ein 0:0 hatte sicherlich keiner so richtig auf der Rechnung. Trotz des Ergebnisses war es von beiden Mannschaften ein gutes Spiel, einzig die Tore haben gefehlt. In der ersten Hälfte hatten wir das Spiel gut im Griff und eine Riesenchance durch Benjamin Köhler. Wenn wir da in Führung gehen, haben wir gute Chancen, das Spiel zu gewinnen. In der zweiten Hälfte, vor allem mit der Hereinnahme von Sanogo, war Cottbus gefährlicher. Aber wir hatten auch unsere Gelegenheiten. Beide Teams hätten das Spiel für sich entscheiden können. Ich bin nicht total unzufrieden und glaube, wir haben uns gut präsentiert. Das I-Tüpfelchen, das Tor, hat gefehlt. Wenn wir unser nächstes Heimspiel gegen Aue gewinnen, dann hilft uns dieser Punkt sicherlich trotzdem weiter“, so Union-Trainer Uwe Neuhaus nach dem Spiel.
Ihr nächstes Spiel bestreiten die Köpenicker vor heimischem Publikum. Am 12. Spieltag der 2. Bundesliga empfängt der 1. FC Union Berlin am Sonntag, den 27.10.2013, Erzgebirge Aue im Stadion An der Alten Försterei. Die Partie beginnt um 13:30 Uhr.
„Weder überheblich, noch arrogant“: Union fährt selbstbewusst nach Cottbus
Vorbericht
Die Länderspielpause kam Simon Terodde nicht ungelegen. „Nach einigen schwierigen Spielen kam uns die Länderspielpause entgegen. Jeder ist mal froh, ein paar Tage abzuschalten“, so der Angreifer. Es soll dabei jedoch nicht der Eindruck entstehen, man hätte alle Viere von sich gestreckt: „Wir haben die Zeit genutzt, um im körperlichen Bereich zu arbeiten. Seit Montag gilt die gesamte Konzentration dem Spiel in Cottbus, auf das wir uns sehr freuen.“
Die Vorfreude der mitreisenden Union-Anhänger teilt die Mannschaft uneingeschränkt. Auch sonst sind die Vorzeichen gut. Die Mannschaft von Uwe Neuhaus hat acht der letzten zehn Spiele (inklusive der Pokalspiele in Regensburg und Osnabrück) gewonnen. Auswärts sind die Köpenicker noch ungeschlagen und blieben wettbewerbsübergreifend dreimal in Folge ohne Gegentor. Uwe Neuhaus mahnt trotz der positiven Vorzeichen: „Wir sind weder überheblich, noch arrogant und wissen, dass wir hart arbeiten müssen.“
In Cottbus liest sich die Bilanz dagegen weniger positiv. Nur eine der letzten sieben Partien konnte Energie für sich entscheiden, was Simon Terodde aber nicht zu vorzeitigem Optimismus bewegen kann: „Ich halte von diesen Statistiken wenig. Am Freitag geht es um 18:30 Uhr bei 0:0 los. Die letzten beiden Spiele in Cottbus waren schon sehr knapp. Es ist eine kurze Anfahrt, unsere Fans werden uns in großer Zahl zujubeln und wir werden unser Bestes tun, um ihnen drei Punkte zu schenken“, so der Offensivspieler.
Auch Uwe Neuhaus übt sich in Zurückhaltung: „Cottbus ist heimstark und hat die meisten Tore im eigenen Stadion erzielt.“ Rudi Bommer, sein Pendant auf Cottbuser Seite, sieht sich derweil mit einigen Personalfragen konfrontiert. „Auch wenn Sanogo ausfallen sollte, haben sie eine gut funktionierende Offensive. Sie haben eine Reihe angeschlagener Spieler. Ich denke Cottbus wird alles daran setzen, diese wieder rechtzeitig gesund zu bekommen“, so die Einschätzung des Trainers.
In den letzten zwei Jahren waren die Eisernen schon nah dran, die drei Punkte aus der Lausitz mitzunehmen. Sollte seiner Elf der Sieg gelingen, wäre das konkrete Ergebnis nicht vorrangig. „Mir ist ein 4:3 genauso lieb, wie ein 1:0. Hauptsache die drei Punkte gehören uns“, so Uwe Neuhaus, der erklärend anfügte: „Wir sind eine Mannschaft, die offensiv spielen will. Mal gelingt uns das besser, mal weniger gut. Der Gegner legt sich eben auch einen Plan zurecht. Wie es läuft, weiß man vorher nie. Wichtig ist, dass wir mit Selbstvertrauen dort hinfahren.“
Personell bieten sich Union neue Optionen. Mario Eggimann hat vor Wochenfrist im Test gegen die U23 auch die letzte Angst nach seiner Verletzung verloren und könnte eine Alternative sein. „Ich werde noch mit ihm sprechen, um herauszufinden, ob er schon wieder bei 100 Prozent ist“, will Uwe Neuhaus jedoch jedes Restrisiko ausschließen. Sören Brandy konnte bedingt durch einen Magen-Darm-Infekt elf Tage nicht trainieren. Seit Montag tastet sich der Blondschopf mit Lauftraining und ersten Einheiten mit der Mannschaft wieder an den Kader heran. Ob es für einen Einsatz in Cottbus reichen wird, bleibt abzuwarten.
Das komplette Kontingent für den Gästebereich ist ausverkauft. Rund 3.000 Anhänger werden den 1. FC Union Berlin nach Cottbus begleiten.