FC Energie Cottbus vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Cottbus vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Überrollt: Union unterliegt in Cottbus
Spielbericht
Statistik:
21 Schüsse gesamt 15
8 Schüsse auf das Tor 6
11 Schüsse neben das Tor 7
2 Abgeblockte Schüsse 2
4 Ecken 5
16 Flanken 19
46% Ballbesitz in % 54%
45% Gewonnene Zweikämpfe am Ball in % 55%
72% Pässe gelungen in % 74%
63% Pässe gelungen in gegn. Hälfte in % 60%
23 Fouls 24
1 Abseits 1
Am 32. Spieltag kam der 1. FC Union Berlin beim FC Energie Cottbus heftig unter die Räder und unterlag verdient mit 2:4. Bereits nach einer Viertelstunde schien die Partie entschieden. Cottbus spielte druckvoll und energisch und hatte in Nils Petersen einen Vollstrecker, der die Chancen konsequent nutzte und beide Tore (5. & 12.) zur 2:0 Führung erzielte. Union war noch gar nicht im Spiel angekommen, als alles schon vorbei schien. Cottbus ließ sich jedoch locken, wollte zu früh zu viel und verlor ein wenig die Ordnung. Prompt gelang Union in der 35. Minute durch Dominic Peitz der Anschlusstreffer und so ging es mit 1:2 in die Kabine.
Nach der Pause waren es die Berliner, die auf Teufel komm raus ein Tor erzwingen wollten und zu viel riskierten. Mit einem Doppelschlag durch Jula (57.) und Rivic (61.) entschied Cottbus in dieser Phase die Partie endgültig für sich. Die Eisernen hatten nun alle Hände voll zu tun, wenigstens das Torverhältnis nicht völlig aus dem Ruder laufen zu lassen. In der 86. Minute konnte es sogar noch ein wenig repariert werden: Es gab Elfmeter für Union und Torsten Mattuschka versenkte den Ball zum 4:2 Endstand im Tor von Gerhard Tremmel. Wenige Minuten später war das Spiel zu Ende und die Cottbuser feierten den nun sicheren Klassenerhalt. Bei Union hingegen herrschte Ernüchterung, für die Trainer Uwe Neuhaus auch deutliche Worte fand: "Wir haben hier eine absolut enttäuschende Leistung geboten. Von dem, was wir uns vorgenommen hatten, war nichts zu sehen und nun müssen wir noch mal richtig aufpassen. Einen Punkt brauchen wir auf jeden Fall noch, um endgültig sicher zu sein. Ich bin mir aber sicher, dass die Mannschaft am Sonntag gegen Bielefeld die richtige Reaktion zeigen wird." Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz fand nicht nur für sein Team lobende Worte: "Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Man hat gesehen, dass wir einen Plan hatten und diesen auch umsetzen konnten. Wer uns zuletzt beobachtet hat, wird uns sicher bestätigen, dass diese Mannschaft eine Entwicklung genommen hat, die ihre Zeit brauchte und nun Früchte trägt. Kompliment auch an die Berliner für eine sehr gute Saison. Union hat 32 Spieltage diese Liga absolut bereichert und nichts mit dem Abstieg zu tun gehabt. Wenn man gesehen hat, wie die Mannschaft hier trotz der Niederlage gefeiert wurde - das ist schon sehr außergewöhnlich. Wir werden uns nun nicht hängen lassen, sondern am Sonntag nach Rostock fahren, um drei Punkte zu holen, das sind wir nicht nur dem Nachbarn, sondern auch der Liga schuldig."
Union empfängt am Sonntag Arminia Bielefeld und hat es selbst in der Hand, den Klassenerhalt endgültig und aus eigener Kraft zu sichern.
Duell in der Lausitz:
Vorbericht
Es ist Derby-Zeit im letzten Montagabendspiel der Saison 2009/10. Der 1. FC Union Berlin und Energie Cottbus werden ab 20:15 Uhr versuchen ihrem jeweiligen Publikum weitere drei Punkte zu schenken, weiß auch Uwe Neuhaus: „Ich mache mir vor dieser tollen Kulisse um die Motivation beider Mannschaften keine Gedanken und erwarte ein tolles Spiel, das wir gewinnen wollen.“
Für Cottbus ist die Abstiegsbedrohung rechnerisch noch nicht gänzlich aus der Welt geschafft, auch wenn schon Ungewöhnliches passieren müsste, damit die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz doch noch auf einen Relegationsplatz abrutscht. Nach zuletzt mustergültigen Auftritten mit Siegen gegen Düsseldorf, 1860 München und Arminia Bielefeld, trat die Energie-Elf am letzten Spieltag drei Punkte an RW Oberhausen ab. So ist es nach wie vor ein Pünktchen, das zur Besiegelung des Spielklassenverbleibes fehlt.
Für Union ist das Zähneklappern vor dem Abstiegsgespenst seit der umjubelten Drei-Punkte-Beute des zurückliegenden Wochenendes Schnee von gestern. In einem mitreißenden Duell zwischen den „Eisernen“ und dem FC St. Pauli obsiegte der Aufsteiger dank eines großen Kämpferherzens und zweier wichtiger Tore. „Wir haben uns mit dem Befreiungsschlag gegen St. Pauli der gröbsten Sorge entledigt“, ordnet Trainer Neuhaus den Erfolg gegen den Tabellenzweiten ganz weit oben ein, und warnt zeitgleich vor der stabilisierten Leistungsfähigkeit der Lausitzer, insbesondere vor heimischem Publikum.
Die Reise ins circa 135 km entfernte Cottbus tritt wohl auch Mittelfeldmann Marco Gebhardt mit an. Auf der linken Seite der Köpenicker klafft durch die Verletzung von Michael Parensen und die Gelbsperre Patrick Kohlmanns eine größere Lücke. Wie der Coach diese füllen wird, hat er vor dem Wochenende noch nicht verraten, doch wäre Routinier Gebhardt neben dem jungen Christoph Menz ebenfalls eine denkbare Alternative für die Startaufstellung im Stadion der Freundschaft.
Auf den letzten Metern dieser Saison begleiten den 1. FC Union Berlin wieder gut 2500 Anhänger. Zu beachten gilt, dass es am Stadion keine Karten mehr für den Gästebereich geben wird. Von einer Anreise ohne gültiges Ticket ist somit unbedingt abzusehen.