Eintracht Frankfurt vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 8. Spieltag
Frankfurt vs 1. FC Union
Bundesliga, 8. Spieltag
Union unterliegt in Frankfurt
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin kassiert am 8. Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison die erste Niederlage. Beim 2:0 für Eintracht Frankfurt treffen Mario Götze (12.) und Jesper Lindström (42.) vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel sieht Randal Kolo Muani, Vorbereiter des 1:0 durch Götze die Gelb-Rote Karte. Bereits verwarnt foult er András Schäfer gelbwürdig. Die Offensivbemühungen der Unioner, besonders gen Spielende, beschränken sich zu sehr auf hohe Bälle und Flanken in den Strafraum der Gastgeber, bleiben aber allesamt nicht zwingend genug. In Überzahl finden zwei kraftvolle Abschlüsse von Tim Skarke bei Frankfurt-Torwart Kevin Trapp ihr Ende, dann ist die Niederlage besiegelt.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Jaeckel, Baumgartl (74. Skarke), Leite, Gießelmann – Thorsby (57. Schäfer), Khedira (74. Behrens), Haberer (66. Seguin) – Becker (66. Michel), Siebatcheu
Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta, Hasebe, Ndicka – Knauff, Kamada, Rode (71. Dina Ebimbe), Pellegrini (71. Lenz) – Lindström (85. Borré), Götze (66. Sow) – Kolo Muani
Personal: Im Vergleich zur Partie gegen den VfL Wolfsburg vor 13 Tagen wechselte Urs Fischer nach der Länderspielpause auf zwei Positionen. In der Dreierkette startete Timo Baumgartl zum zweiten Mal in Folge, diesmal jedoch für Robin Knoche auf der zentralen Position. Neu in die Startelf rückte Paul Jaeckel. Im Mittelfeld rotierte Morten Thorsby wieder in die Startelf, András Schäfer bekam nach zwei Einsätzen für Ungarn über die volle Distanz eine Pause. Julian Ryerson musste aufgrund eines Infektes passen und trat die Reise nach Frankfurt nicht an.
Zuschauer: 50.500
Tore: 1:0 Götze (12.), 2:0 Lindström (42.)
Union nicht zwingend genug – Frankfurt effektiv zur Führung
Die Anfangsminuten waren auf beiden Seiten zunächst von vorsichtigem Spielaufbau geprägt, beiden Teams merkte man die zweiwöchige Liga-Unterbrechung ein wenig an.
Dies hatte zur Folge, dass es kaum ein Angriff gefährlich in den Strafraum des Gegners schaffte. In der zwölften Spielminute war es aber dann die Eintracht, die mit dem ersten nennenswerten Spielzug in Führung ging. Union hatte sich gerade am Frankfurter Strafraum festgespielt, als die Eintracht einen Ballgewinn zum Konter nutzte. Randal Kolo Muani setzte sich erst auf der rechten Außenbahn gegen Timo Baumgartl, dann im Strafraum gegen Diogo Leite durch, seine Hereingabe von der Grundlinie in den Rückraum verwertete Mario Götze aus neun Metern direkt ins lange Eck. Unions Schlussmann Frederik Rönnow blieb da ohne Abwehrchance nur das Nachsehen. Die Eisernen waren ihrerseits direkt bemüht, wieder Ordnung in das eigene Spiel zu bekommen, sahen sich aber permanent schnellen Angriffen der Gastgeber ausgesetzt. Besonders Sturmspitze und Vorlagengeber Kolo Muani wurde oft gesucht. In Minute 22 hätten die Frankfurter, nach ähnlichem Muster wie bei der Führung, fast das 2:0 erzielt. Wieder hatte sich Kolo Muani auf der rechten Seite durchgesetzt und einen Pass in den Strafraum gespielt. Der Ball ging zunächst an Freund und Feind vorbei, landete dann bei Luca Pellegrini, der seinen Schuss aus 20 Metern aber über das Tor der Eisernen setzte. Nach 28 Minuten verzeichneten die Unioner den ersten eigenen gefährlichen Abschluss in Person von Janik Haberer. Die Eintracht konnte den Ball zuvor nicht ausreichend klären, Pellegrini legte dann im Gestocher unfreiwillig für Haberer auf. Dessen Direktabnahme zwang Kevin Trapp zu einer starken Parade. Die anschließende Ecke brachte nichts ein. Direkt im Gegenzug prüfte Jesper Lindström ebenfalls per Fernschuss erneut Frederik Rönnow. Aus 18 Metern in halblinker Position hatte er den langen Pfosten im Visier, Frederik aber konnte das 0:2 per Parade verhindern. Der direkten Konter brachte die Eisernen dann über Diogo Leite, Jordan Siebatcheu und Sheraldo Becker fast zum Ausgleich. Der finale Pass auf Siebatcheu war aber zu ungenau, sodass Tuta am Ende klären konnte. Der nächste Aufschrei folgte in Minute 37, als Kolo Muanis Schussversuch im Strafraum der Unioner zunächst von Timo Baumgartl geblockt wurde, der freie Ball im Anschluss aber bei Pellegrini landete. Dieser ging wieder volles Risiko, nahm den Ball volley, traf am Ende aber nur die Oberkante der Latte. Minute 42 brachte dann das 2:0 für die Gastgeber. Lindström eroberte sich zunächst auf der linken Seite den Ball gegen Paul Jaeckel, drang dann in den Strafraum ein, umdribbelte dabei Jaeckel und Baumgartl und schob den Ball im Anschluss überlegt ins kurze Eck am wieder chancenlosen Rönnow vorbei ins Tor. Nach 60 Sekunden Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Sascha Stegemann kurz darauf die erste Halbzeit.
Union ohne Glück im Abschluss – Eintracht bringt Führung in Unterzahl ins Ziel
Auch nach dem Wiederanpfiff zeigte sich die Eintracht direkt wieder gefährlich. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld schickte Götze den gestarteten Lindström in die Tiefe. Dieser erreichte den Ball fast noch, um gefährlich zum Abschluss zu kommen, aber Rönnow war schneller und klärte die Situation per Fuß. Nach 54 Minuten machte Rönnow sich erneut lang, musste aber dann doch nicht eingreifen, um einen Schuss von Pellegrini zu parieren. Dieser hatte sich an der Mittellinie den Ball von Christopher Trimmel geschnappt und war dann bis kurz vor den Strafraum der Unioner gelaufen um abzuschließen. Nur wenige Sekunden später hätte Union fast den Anschluss erzielt. Becker hatte Haberer per Heber über die Abwehrreihe der Eintracht in Szene gesetzt, dessen Abschluss aber war zu unkontrolliert, sodass Trapp den Ball zunächst abwehren konnte. Beim anschließenden Nachschuss zielte Niko Gießelmann knapp zu hoch und das Spielgerät flog Zentimeter über den Kasten. Wenig später, in Minute 63, verzeichnete Gießelmann auch die nächste Möglichkeit. Zuvor hatte sich der eingewechselte András Schäfer im Strafraum durchgesetzt und über Umwege den Ball zu Haberer gebracht, welcher das Leder direkt weiter auf Gießelmann am zweiten Pfosten köpfte. Im Eins-gegen-Eins war Kevin Trapp aber nicht zu überwinden. Kolo Muani, Aktivposten der Frankfurter in Halbzeit Eins, musste in Minute 68 vorzeitig vom Platz, nachdem Schiedsrichter Stegemann ihm nach harten Einsteigen gegen Schäfer die Gelb-Rote Karte gezeigt hatte. In Überzahl wechselte Trainer Urs Fischer nun offensiv und auch die Spieler auf dem Rasen agierten direkter nach vorn. Viele Flanken von außen waren die Folge, die Eintracht aber blieb Herr der Lage und klärte jede Situation, spätestens im zweiten Versuch. Geradeso klären konnte Trapp einen Gewaltschuss von Tim Skarke in Minute 79. Nach einem Eckball gelangte der Ball in den Rückraum, wo Skarke aus 20 Metern das Leder volley aufs Tor schoss. Trapp nutzte seine ganze Körpergröße und verhinderte den Anschlusstreffer. Einer der nun seltenen Entlastungsangriffe brachte den Gastgebern in der 88. Minute fast das 3:0. Der eingewechselte Djibril Sow prüfte Rönnow per Direktabnahme aus 19 Metern. Rönnow aber bekam die Fäuste rechtzeitig in die Höhe und verhinderte den höheren Rückstand. Bereits in der Nachspielzeit musste sich auch Kevin Trapp noch einmal beweisen, nachdem Tim Skarke den Ball nach Pass von Paul Seguin von der Strafraumkante aufs Tor gebracht hatte. Direkt im Anschluss beendete der Unparteiische das Spiel mit dem Endergebnis von 0:2 aus Union-Sicht.
Stimmen nach dem Spiel
„Ich glaube, dass wir ganz gut reingekommen sind ins Spiel. Aber dann standen wir immer öfter in Eins-gegen-Eins-Duellen, welche die Frankfurter stark ausgespielt haben und in denen wir nicht immer konsequent genug waren. Beim 0:2 unterläuft mir natürlich ein Fehler, das darf so nicht passieren. Jetzt geht es im nächsten Spiel wieder um Punkte für den Klassenerhalt“, äußerte sich Paul Jaeckel nach der Partie.
„In den ersten 10-15 Minuten hatten wir ein gutes Gefühl, danach bekamen wir immer mehr Probleme in der letzten Kette. Das hat Frankfurt sehr gut gespielt. Die beiden Tore waren aber letztlich auch Geschenke von uns. Jetzt gilt es, das zu analysieren und sich dann auf die nächsten Aufgaben vorzubereiten“, so Kapitän Christopher Trimmel im Anschluss.
Auch Union-Trainer Urs Fischer sah es ähnlich: „Heute haben wir die Basics vermissen lassen, da hat einiges gefehlt. Und Frankfurt hat es dafür sehr gut gemacht. Sie waren griffiger, ekliger und auch spritziger. Bei den Toren waren wir nicht aufmerksam genug und besonders das 0:2 war schon fast ein Geschenk. Am Ende hatten wir noch ein paar gute Tormöglichkeiten, aber vielleicht passt es zu solch einem Spiel, dass dann auch kein Ball reingeht.“
Ausblick auf die kommenden Tage
In den nächsten Tagen vor dem Spiel in der Europa League am kommenden Donnerstag hat Trainer Urs Fischer nochmals die Möglichkeit seine Spieler auf die kommenden Wochen vorzubereiten. Am Mittwoch steht für die Mannschaft die Reise ins schwedische Malmö auf dem Plan, wo im Eleda Stadion am Donnerstag, dem 06.10.2022 um 18.45 Uhr die Partie gegen Malmö FF angepfiffen wird.