Eintracht Braunschweig vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Braunschweig vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 32. Spieltag
In Unterzahl: Union verliert 1:3 gegen Braunschweig
Spielbericht
Am 32. Spieltag der 2. Bundesliga standen sich im Eintracht Stadion zu Braunschweig der Tabellendritte Eintracht Braunschweig und der Tabellenvierte 1. FC Union Berlin gegenüber. Vor 23.225 Zuschauern behielten robuste Gastgeber durch Tore von Ken Reichel (6./64.) und Domi Kumbela (75.) die Oberhand. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer für die Eisernen besorgte Maxi Thiel (65.)
Union-Trainer Jens Keller musste nach der Rotsperre gegen Sebastian Polter und dem Ausfall des immer noch verletzten Steven Skrzybski abermals rotieren und schickte sein Team in einem 4-2-3-1-System auf den Rasen:
Mesenhöler – Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen – Fürstner (70. Korte), Kroos – Hedlund (46. Thiel), Kreilach, Redondo – Hosiner.
Die Partie begann temporeich und die Hausherren versuchten sofort klarzumachen, wer im Eintracht Stadion regiert. Die erste Chance des Spiels gehörte Mirko Boland (4.), der jedoch zu ungenau abschloss. Besser machte es nur zwei Minuten später Ken Reichel. Die noch etwas unsortierte Defensive der Eisernen bekam den Ball nicht aus dem eigenen Sechzehner und als es dann doch geklappt hatte, wurde das Spielgerät Boland quasi auf dem Silbertablett serviert. Dessen zentraler Schuss aus 18 Metern wurde zu allem Überfluss noch unhaltbar für Mesenhöler abgefälscht - keine Chance für den Keeper und somit das frühe 1:0 für die Gastgeber.
In der Folge entwickelte sich eine zunehmend umkämpfte, aber überwiegend faire Partie auf Augenhöhe. Zu weiteren Treffern reichte es allerdings hüben wie drüben nicht in den ersten 45 Minuten. Die Köpenicker hatten durch Philipp Hosiner (9.) und Simon Hedlund (22., Parade Fejzic aus kurzer Distanz) ihre Möglichkeiten, das Chancenübergewicht lag jedoch auch in der Folgezeit deutlich bei Braunschweig. Ken Reichel (25./32.), Gustav Valsvik (20./39.) und Kumbela (10.) hätten für weitere Treffer sorgen können, zielten aber entweder zu ungenau oder scheiterten an Daniel Mesenhöler. So ging es mit einer verdienten 1:0-Führung für den BTSV in die Pause.
Die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit plätscherten etwas dahin, in Minute 54 dann der erste Aufreger: Nach einem Foul im Mittelfeld sah Roberto Puncec seine zweite gelbe Karte und musste folglich mit Gelb-rot in der Addition vom Platz. Die Überzahl wusste Braunschweig, nach einigen weiteren guten Szenen nur zehn Minuten später zu nutzen: Nyman setzte in einer eigentlich geklärten Spielsituation entschieden nach, schob die Kugel nach innen und Reichel schlenzte den Ball mit seinem zweiten Treffer zum 2:0 ins lange Eck. Nur 26 Sekunden später fiel jedoch der Anschlusstreffer für die Eisernen. Fejzic ließ einen Schuss von Philipp Hosiner prallen, der Ball landete am zweiten Pfosten, wo Maxi Thiel gegen die Laufrichtung des Keepers einschieben konnte. Die Niedersachsen reagierten wütend und warfen unaufhaltsam alles nach vorne. In Minute 71 rettete Mesenhöler abermals mit einem erstklassigen Reflex gegen den Kopfball von Nyman aus fünf Metern, vier Minuten später war er jedoch machtlos. Domi Kumbela zog von halbrechts auf das Tor der dezimierten Köpenicker, fasste sich ein Herz und zimmerte die Kugel mit einem satten Schuss aus 18 Metern ins lange Eck – die Entscheidung in der 75. Minute. Valsvik, der gleich mehrere Kopfbälle liegen ließ (58./60./86.), Kijewski und Khelifi (82.) hätten in der Folge für spielfreudige Niedersachsen noch erhöhen können, letztendlich blieb es aber beim 3:1 Heimsieg für den neuen Tabellenzweiten.
„Wir haben Braunschweig zu Beginn immer wieder durch Fehlpässe eingeladen und bekommen dann etwas unglücklich das Tor. Danach sind wir besser ins Spiel gekommen. Nach der gelb-roten Karte wurde es dann unheimlich schwer, aber die Mannschaft hat alles versucht und bis zuletzt gekämpft. Trotzdem bleibt uns heute nur der Glückwunsch an Braunschweig“, kommentierte ein sichtlich enttäuschter Jens Keller die Partie in aller Kürze und ergänzte: „Dennoch werden wir den Kopf jetzt nicht in den Sand stecken!“
Für den 1. FC Union geht es am kommenden Sonntag, im letzten Heimspiel der Saison, zuhause im Stadion An der Alten Försterei gegen den 1. FC Heidenheim. Anstoß ist um 15:30 Uhr.
Topspiel am Montag: Union will den Sieg in Braunschweig
Vorbericht
Anstoß ist um 20:15 Uhr im Eintracht-Stadion. Der Gästeblock ist bereits seit Wochen ausverkauft, mindestens 2.300 Anhänger aus Berlin werden erwartet.
Union-Coach Jens Keller möchte an den Erfolg der Heimspielpartie gegen den SV Sandhausen anschließen und schaut entschlossen auf die Partie: „Es ist ein sehr, sehr wichtiges Spiel. Wenn wir unsere Ziele verfolgen und erreichen möchten, dann müssen wir erfolgreich sein.“
Mit 57 Punkten auf dem 4. Platz der Tabelle stehend, spielen die Berliner momentan ihre stärkste Saison in der 2. Bundesliga. Allerdings schwächelten die Eisernen in den letzten Auswärtsspielen etwas und konnten aus drei Partien nur einen Zähler mitnehmen. Gegen die direkten Aufstiegskonkurrenten aus Stuttgart und Hannover konnte Union keine Punkte erbeuten.
Beim Flutlichtspiel am Montag wird Stürmer Sebastian Polter fehlen, der nach dem letzten Heimspiel eine Rot-Sperre für zwei Spiele erhielt. Außerdem muss Union nach wie vor auf Steven Skrzybski verzichten, der verletzungsbedingt ausfällt. Für Jens Keller zählt das jedoch nicht: „Wir haben schon bewiesen, dass wir auch in anderer Besetzung erfolgreich sein können. Mit Philipp Hosiner haben wir einen Stürmer, der zuletzt richtig gut drauf war und wichtige Tore für uns erzielt hat.“
Die Braunschweiger sind gemeinsam mit den Köpenickern unter den vier Vereinen in der oberen Tabellenhälfte, die um den Aufstieg kämpfen. Momentan belegt die Eintracht mit 60 Punkten den Relegationsplatz in der Tabelle, konnte jedoch noch gegen keinen direkten Konkurrenten (Union, Stuttgart und Hannover) einen Sieg herausspielen. Allerdings gehen sie gestärkt aus den letzten sechs Spielen hervor. Lediglich ein Gegentor mussten die Braunschweiger dabei hinnehmen. Außerdem gewannen sie die letzten drei Heimspiele allesamt. Personell muss auch Eintracht Coach Torsten Lieberknecht zwei wichtige Spieler ersetzen. Seit Mitte März fehlt Kapitän Marcel Correia aufgrund einer komplizierten Verletzung. Zudem ist Innenverteidiger Saulo Decarli für die Partie gegen Union gesperrt.
Der Stärke der Niedersachsen ist sich auch Union-Trainer Jens Keller bewusst: „Braunschweig ist eine Mannschaft, die sehr kompakt agiert. Sie haben zuletzt unheimlich wenig Gegentore bekommen und sehr gut verteidigt. Sie haben Qualität, sie haben Geschwindigkeit nach vorne und sie hatten in den letzten Wochen auch das nötige Spielglück.“
Die Stadiontore öffnen am Montag um 18:30 Uhr. Weitere Informationen zur Parkplatz- und Anreisesituation sowie weitere Themen rund um den Spieltag hat die Polizei Braunschweig in einer Faninformation zusammengefasst. Das Union-Fahr-Zeughaus ist in Braunschweig natürlich auch mit von der Partie.