Union gewinnt in Chemnitz mit 2:1
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin hat seine Erstrundenpartie im DFB-Pokal beim Chemnitzer FC mit 2:1 nach Verlängerung gewonnen. Vor 13.465 Zuschauen im Chemnitzer Stadion an der Gellertstraße entwickelte sich ein zunehmend intensives, aber faires Spiel. Die Führung des CFC durch Tobias Müller (62.) konnten die Unioner postwendend durch einen spektakulären Treffer von Jordan Siebatcheu ausgleichen (64.), die Entscheidung musste dann allerdings in der Verlängerung fallen. Nach einem Standard in der 114. Spielminute entschied der eingewechselte Kevin Behrens die Partie für die Eisernen.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Jaeckel, Knoche, Heintz, Gießelmann (79. Ryerson) – Haraguchi (69. Schäfer), Khedira, Haberer (62. Voglsammer) – Becker (79. Pantovic), Siebatcheu (105. Behrens)
Chemnitzer FC: Jakubov – Berger (99. Ulrich), Zickert, Pelivan, Campulka, Walther – Müller, Kurt (89. Keller), Pagliuca (89. Stagge) – Roscher (75. Kircicek), Brügmann (106. Mensah)
Zuschauer: 13.465
Tore: 1:0 Müller (62.), 1:1 Siebatcheu (64.), 1:2 Behrens (114.)
Union mit Chancenplus – Chemnitz hält die Null
Das Spiel im Stadion an der Gellertstraße begann zunächst sehr hektisch, beide Teams suchten daher in der Folge die Sicherheit im Ballbesitz. Einzig die Spieler aus Berlin wussten daraus jedoch auch Torchancen zu kreieren. Einen langen Abschlag von Torhüter Frederik Rönnow konnte Stürmer Jordan Siebatcheu für Sheraldo Becker verlängern, dessen Abschluss ging aber über das Tor der Gastgeber. Das gleiche Schicksal ereilte wenig später in Minute 14 Christopher Trimmel, nachdem der Ball nach einem Freistoß zu ihm durchgerutscht war und sein Schuss nur das Außennetz traf. Motiviert durch die ersten Möglichkeiten blieben die Unioner im Anschluss am Drücker und hatten in Spielminute 16 durch Robin Knoche die nächste gute Möglichkeit zur Führung. Einen Eckball von Niko Gießelmann köpfte er aber genau mittig auf das Tor und somit in die Arme von CFC-Torhüter Jakub Jakubov. In der Folge nahmen Qualität und Tempo des Spiels ein wenig ab, Fehlpässe und Spielunterbrechungen waren die bestimmenden Aktionen. Niko Gießelmann hatte davon aber nach 29 Minuten genug, eine zu ihm auf die linke Seite durchgerutschte Flanke nahm er volley per Direktabnahme. Das Resultat war aber ähnlich wie bei den bisherigen Abschlüssen: Der Ball verfehlte sein Ziel und ging über den Querbalken. Auch die nächste nennenswerte Aktion verbuchten wieder die Berliner für sich, Yannik Haberers Schuss aus 17 Metern Torentfernung verfehlte das Ziel aber um einen guten Meter und ging links am Tor vorbei ins Aus. Das war zugleich auch die letzte Torannäherung in Durchgang Eins, mit einem 0:0 ging es nach 45 Minuten in die Kabinen.
Chemnitzer Führung – Union kontert schnell
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten sich insbesondere die Gastgeber aus Chemnitz viel vorgenommen. Eine scharfe Hereingabe durch Max Roscher von der rechten Seite konnte die Unioner Defensive in höchster Not klären und auch den folgenden Eckball wussten die Eisernen in Person von Siebatcheu abzuwehren. Die Spieler des CFC witterten nun aber ihre Chance, nach einem Konter über drei Stationen landete der Ball wieder bei Roscher auf der rechten Seite. Seinen Flachschuss in die rechte Ecke konnten Rönnow im Tor der Berliner aber stark zum nächsten Eckball abwehren. 51 Minuten waren da absolviert. Die nächsten Minuten sollten dann aber für das bisherige Spiel entschädigen. Zuerst konnten die Gastgeber in Form Tobias Müller in Führung gehen. Er köpfte eine Freistoßflanke von Kilian Pagliuca für Rönnow unhaltbar ins Tor. Unterstützt von seinen Anhängern wusste der 1. FC Union Berlin aber postwendend zurückzuschlagen. Angetrieben vom kurz zuvor eingewechselten Andreas Voglsammer landete der Spielball im 5-Meterraum der Chemnitzer, wo Siebatcheu ihn per Fallrückzieher artistisch im Tor unterbrachte. Der wenige Sekunden zuvor eingewechselte Milos Pantovic sorgte in der 80. Spielminute für die nächste gefährliche Torannäherung der Unioner. Seine Hereingabe von der rechten Seite wurde von der Chemnitzer Defensive so unzureichend geklärt, dass Siebatcheu um ein Haar zu seinem zweiten Tor einköpfen konnte. Torwart Jakubov konnte die Situation aber klären. Genauso wie auch die nachfolgende Szene. Abermals konnte sich Pantovic auf der rechten Seite durchsetzen und von der Grundlinie eine Flanke gefährlich in den Strafraum bringen. Dort wartete Andràs Schäfer mit einem gezielten Kopfball ins rechte Toreck, wo aber wieder bei CFC-Torwart Jakubov Endstation war. Die Spieler des 1. FC Union Berlin hielten den Druck in der Folge hoch und erarbeiteten sich Chance um Chance. Um ein Haar erfolgreich war Kapitän Christopher Trimmel in Minute 85. Von der rechten Strafraumkannte schloss er mit links ab, traf aber nur den linken Außenpfosten. Dies sollte auch die letzte Chance in den regulären 90 Minuten gewesen sein. Somit folgte beim Stand von 1:1 die Verlängerung.
Union siegt in Verlängerung – Behrens mit Siegtor
In den ersten Minuten der Verlängerung zeigten sich die Spieler der Eisernen in erster Linie nach Standardsituationen gefährlich. Eckball um Eckball flog durch den Strafraum der Gastgeber, doch wirklich brenzlig wurde es nicht. Auch in der Folge waren die Berliner zwar spielbestimmend, klare Chancen ergaben sich jedoch keine. Nach dem Seitenwechsel in der Verlängerung war es dann abermals der Union-Kapitän, der die Entscheidung herbeiführen wollte. Von der linken Seite dribbelte er sich in den Strafraum an zwei Chemnitzern vorbei, sein Abschluss mit rechts verfehlte das Tor allerdings um einen Meter. Besser machte es dann in der 114. Minute Kevin Behrens, der eine Ecke von Trimmel in die Maschen des Chemnitzer Tores köpfte. Nach dem Treffer passierte vor beiden Toren nicht mehr viel und somit konnten die Unioner nach 120 Minuten einen Sieg und den Einzug die nächste Runde des DFB-Pokals feiern.
Stimmen nach dem Spiel
„Das wäre schön, wenn das immer so klappt, wenn ich ins Spiel komme. Aber darauf sind wir alle vorbereitet, wir wollen der Mannschaft immer helfen. Beim Tor hatte ich direkt ein gutes Gefühl und bin super froh, dass es geklappt hat. Trotzdem müssen wir am Samstag als Mannschaft besser sein“, so Matchwinner Kevin Behrens nach dem Spiel.
„Wenn man sich die 120 Minuten ansieht, ist der Sieg verdient. In der ersten Hälfte haben wir uns schwergetan, nicht das umgesetzt, was wir machen wollten. Und die Chancen, die wir hatten, müssen wir dann auch nutzen. Aber die Mannschaft hat gut reagiert, auch gerade nach dem Rückstand. Am Ende zählt, dass wir im Pokal eine Runde weiter sind“, fasste Union-Trainer Urs Fischer das Spiel zusammen.
Ausblick auf die nächsten Tage
Nach dem ersten Pflichtspiel der Saison geht es für die Profis des 1. FC Union Berlin am Dienstag wieder auf den Trainingsplatz. Im Vorfeld des Heimspiels gegen Hertha BSC am Sonnabend, dem 06.08.2022, wird es zudem jeden Tag eine weitere Trainingseinheit geben.
Union reist zum DFB-Pokal nach Chemnitz
Vorbericht
Im ersten Pflichtspiel der Saison 2022/23 geht es für den 1. FC Union Berlin gegen einen alten Bekannten. Mit dem Chemnitzer FC treffen die Eisernen in der ersten Runde des DFB-Pokals auf einen alten Rivalen aus DDR-Zeiten.
Der Gegnercheck
Wie viele Vereine aus der früheren DDR tut sich Chemnitzer FC seit vielen Jahren sportlich schwer. Nach der Wiedervereinigung und der Eingliederung in die 2. Bundesliga schaffte es der CFC zunächst, sich dort zu etablieren. Ab der Jahrtausendwende kamen die Sachsen jedoch nicht mehr über die dritte Spielklasse hinaus. Durch den Abstieg aus der 3. Liga im Jahr 2020 geht Chemnitz nun in seine dritte Regionalliga-Saison in Folge.
Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive verpflichteten die Chemnitzer zur neuen Saison zwei potenzielle Leistungsträger. Rechtsverteidiger Robert Berger wechselte innerhalb Sachsens von Lok Leipzig zu den Himmelblauen. Seine Bilanz in der abgelaufenen Saison: Ein Treffer und sieben Vorlagen, damit war Berger in seiner Liga der zweitbeste Verteidiger in Sachen Assists. Mit Lukas Stagge bekommt der CFC vor allem eins: Konstanz. Als Kapitän bei Union Fürstenwalde verpasste der 25-Jährige nur vier Partien und erzielte in 34 Partien 19 Scorerpunkte.
Der frischgebackene Sachsenpokalsieger bereitete sich mit einer Testspielphase auf die bevorstehende Saison vor. Der CFC entschied dabei zuletzt das Testspiel gegen den VFC Plauen mit 2:0 für sich und konnte mit dem gleichen Ergebnis auch den FC Viktoria Berlin besiegen (2:0). Zwei Erfolge, die für Chemnitzer Selbstvertrauen vor dem Duell gegen den 1. FC Union Berlin sorgen dürften.
Der direkte Vergleich
In der Historie des CFC und des 1. FC Union Berlin gab es bereits zahlreiche Aufeinandertreffen auf dem Spielfeld. Am deutlichsten dürfte vielen Unionern der 3:2-Auswärtssieg ihrer Mannschaft vom 28.05.1988 in Erinnerung geblieben sein. Die Eisernen sicherten sich mit dem Siegtreffer in der Nachspielzeit am letzten Oberliga-Spieltag den Klassenerhalt in der höchsten Spielklasse. Zu einem DFB-Pokalduell kommt es am Montag jedoch zum ersten Mal. Zuletzt trafen beide Teams im September 2019 im Rahmen eines Testspiels aufeinander, das die Unioner mit 3:1 für sich entscheiden konnten.
Stimmen zum Spiel
Unions Co-Trainer Markus Hoffmann, der den am Rücken verletzten Cheftrainer Urs Fischer in der Pressekonferenz zum Spiel vertrat, nimmt das Duell gegen den Regionalligisten keinesfalls auf die leichte Schulter: “Die Favoritenrolle müssen wir annehmen, das ist klar. Bei Chemnitz ist die Handschrift von Christian Tiffert aber bereits sichtbar. Der CFC hat eine Mannschaft, die auf Ballbesitz spielt und kompakt ist, aber auch mutig herausspielt.”
“Wir wollen nicht vor Ehrfurcht erstarren, das Spiel soll für uns ein Highlight werden. Ich habe keine Lust, dass die Jungs sich verstecken, wenn sie vor ausverkauftem Haus spielen. Natürlich spielen wir gegen einen Erstligisten und sind der krasse Außenseiter. Wir wollen aber schon versuchen, unseren Fußball zu spielen”, betonte CFC-Trainer Christian Tiffert vor dem Spiel.
Das Personal
Union kann für das Spiel aus dem Vollen schöpfen. Aktuell gibt es keine verletzungs- oder krankheitsbedingten Ausfälle im Team.
Serviceinfos
Wichtige Informationen zum Stadionbesuch in Chemnitz können hier nachgelesen werden. Das Spiel wird live auf Sky übertragen. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.