Borussia Mönchengladbach vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 29. Spieltag
M'gladbach vs 1. FC Union
Bundesliga, 29. Spieltag
Union schlägt Gladbach mit 1:0
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin gewinnt sein Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach mit 1:0 und verteidigt Tabellenplatz drei. Das Tor des Tages erzielt Sheraldo Becker nach Vorlage von Jérôme Roussillon in Spielminute 60. In einem ausgeglichenen Spiel sind die Eisernen über weite Strecken das aktivere Team mit mehr Offensivszenen. Die Hausherren kommen erst nach dem Rückstand besser in die Partie, scheitern aber an der Köpenicker Defensive.
Borussia Mönchengladbach: Omlin – Scally (69. Lainer), Itakura, Elvedi, Bensebaini (69. Netz) – Weigl, Koné – Hofmann, Neuhaus (69. Ngoumou), Stindl (69. Plea) – Thuram (87. Friedrich)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović, Doekhi, Knoche, Leite, Roussillon (86. Trimmel) – Laïdouni (68. Thorsby), Khedira, Haberer (78. Pantović) – Becker (78. Michel), Behrens (68. Siebatcheu)
Personal: Im Vergleich zur Partie gegen den VfL Bochum vor einer Woche veränderte Cheftrainer Urs Fischer seine Startelf auf einer Position. In der Innenverteidigung ersetzte Diogo Leite den gesperrten Paul Jaeckel.
Zuschauer: 52.107
Tore: 0:1 Becker (60.)
Union aktiver und gefährlicher – keine Tore zur Pause
In der letzten Partie des 29. Spieltags begannen die Eisernen aktiver und konnten insbesondere durch schnelle Angriffe über die Außen Gefahr erzeugen. Sheraldo Becker wurde ein ums andere Mal steil in den freien Raum geschickt und konnte bei einem dieser Versuche nur per Foul gestoppt werden: Fohlen-Innenverteidiger Kou Itakura sah so schon nach acht Minuten die Gelbe Karte. Die Gastgeber ihrerseits verzeichneten nach 16 gespielten Minuten den ersten Abschluss, den Distanzversuch von Manu Koné aus 25 Metern hielt Union-Torwart Frederik Rönnow jedoch ohne Probleme. Auf der anderen Seite war Kevin Behrens der erste gefährliche Köpenicker Abschluss vorbehalten. Sein Sturmkollege Becker hatte den Ball zuvor per starkem Antritt aus dem Mittelfeld nach vorne getrieben und Behrens dann mit einem gut getimten Pass in den Borussia-Strafraum geschickt. Dessen Abschluss ins kurze Eck lenkte VfL-Torwart Jonas Omlin noch ans Außennetz. In der 28. Minute war es wieder der Schweizer Torwart, der die Führung der Eisernen verhinderte. Von Aïssa Laïdouni per punktgenauem Pass in Szene gesetzt, suchte Becker aus halbrechter Position im Strafraum den Abschluss. Der abgefälschte Versuch drohte sich ins hintere Toreck zu senken, doch Omlin parierte aufmerksam. In der Folge gestaltete sich die Begegnung etwas ausgeglichener. Die bis hierhin aktiveren Unioner mussten nun auch mehr und längere Ballbesitzphasen der Borussen verteidigen, taten dies aber meist souverän und sicher. Ohne weitere Möglichkeiten auf beiden Seiten endete die erste Halbzeit nach dreiminütiger Nachspielzeit beim Stand von 0:0.
Becker trifft – Gladbach findet keine Antwort
Ohne Wechsel, dafür weiter mit viel Elan starteten die Köpenicker auch in den zweiten Durchgang. Jérôme Roussillon setzte seine Direktabnahme aus sieben Metern in Minute 49 aber über das Tor der Borussia. Auch in den folgenden Minuten blieben die Eisernen das aktivere Team und suchten mit stetem Wechsel aus schnellem Kurzpassspiel durch die Mitte und Angriffen über die Flügel die Lücke in der Gladbacher Defensive. Eine dieser Lücken hätte Kevin Behrens in Minute 55 fast genutzt, sein Kopfball aus kurzer Distanz flog nur knapp am linken Pfosten vorbei ins Aus. Fast mit der Stundenmarke setzte der umtriebige Roussillon Sheraldo Becker im Strafraum mit einer maßgenauen Flanke in Szene. Dieser setzte sich im Laufduell durch und brachte den Ball mit einer starken Direktabnahme im linken unteren Eck unter. Wenige Minuten nach dem Treffer nahmen beide Trainer die ersten Wechsel vor und insbesondere die vier Neuen auf Seiten der Gastgeber sorgten sofort für ein anderes Spielgeschehen. Die Gladbacher waren nun sicherer in ihrem Spiel und spielten schneller und zielstrebiger nach vorne. Wirklich gefährliche Situationen blieben trotzdem Mangelware. Einzig ein Kopfball von Marcus Thuram senkte sich gefährlich Richtung Union-Tor, landete aber auf dem Tornetz (77.). In einer baugleichen Situation fünf Minuten später visierte Thuram per Kopfball die lange Ecke an, diesmal aber war Rönnow zur Stelle und verhinderte den Ausgleich. Wieder fünf Minuten später war es Manu Kone, der Rönnow aus Distanz prüfte, den Versuch aus 22 Metern hielt der Däne sicher fest. Bis zum Schluss rannte die Farke-Elf an und versuchte mit allen Mitteln, den Ausgleich zu erzielen. Das vermeintliche 2:0 der Eisernen durch den eingewechselten Sven Michel in der Nachspielzeit wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. So endete die Partie wenige Sekunden später mit 1:0 für die Köpenicker.
Stimmen nach dem Spiel
„Wir haben länger auswärts nicht gewonnen, von daher ist das heute umso schöner. Das ist ein wichtiges Ergebnis. Wir sind dankbar für jeden Punkt, alles andere ist für uns kein Thema“, so das Fazit von Rani Khedira nach dem Abpfiff.
Auch Torwart Frederik Rönnow freut sich über das Resultat: „Wir wussten, dass Gladbach ein starker Gegner ist, aber haben es dann umso besser gemacht. Das ganze Spiel über haben wir gut und kompakt verteidigt und hatten dann unsere Umschaltmomente über Sheraldo. Da hat heute vieles gut geklappt. Jetzt freuen wir uns über die drei Punkte.“
„Die jetzt 23 Auswärtspunkte sind eine tolle Statistik, aber mir geht es mehr darum, wie die Mannschaft gespielt hat. Das war sehr diszipliniert über die 90 Minuten, wir waren kompakt und meistens sehr gut organisiert. Hinten haben wir nicht viel zugelassen und nach vorne hatten wir spielerische Momente. So denke ich, dass der Sieg insgesamt verdient ist“, zeigt sich auch Cheftrainer Urs Fischer zufrieden.
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach einer Regenerationseinheit am Montag hat die Mannschaft am Dienstag einen Tag frei. Ab Mittwoch beginnt dann die Vorbereitung auf die nächste Partie in der Bundesliga, am Sonnabend, den 29.04.2023, empfängt der 1. FC Union Berlin Bayer 04 Leverkusen im Stadion An der Alten Försterei. Angestoßen wird die Begegnung um 15:30 Uhr.
Union zu Gast am Niederrhein
Vorbericht
Zum Abschluss des 29. Bundesliga-Spieltags geht es für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin zur Borussia nach Mönchengladbach. Dort gilt es, die Serie von zuletzt fünf nicht verlorenen Bundesliga-Heimspiele (zwei Siege, drei Remis) der Fohlen zu brechen.
Die Ausgangslage
Die Eisernen halten seit vier Bundesliga-Spieltagen den dritten Tabellenplatz und wollen ihren knappen Vorsprung von einem Punkt am kommenden Sonntag verteidigen. 20 der aktuell 52 Punkte holte Union in auswärtigen Stadien. Mit einem Sieg in Mönchengladbach würde Union mit 23 Zählern einen neuen Auswärtspunkterekord in der Bundesliga einfahren.
Die Borussen hingegen hängen seit sieben Spieltagen auf dem zehnten Tabellenplatz fest und dies lässt sich auch am kommenden Spieltag nicht ändern. Mit vier Zählern liegen sie vor dem 1. FC Köln und könnten den Vorsprung vom VfL Wolfsburg auf maximal einen Zähler verringern.
Der Gegnercheck
Ein Blick auf die Statistik lässt bei der Auswertung der letzten acht Bundesligaspiele keinen Sieger ausmachen: Mit zwei Siegen, vier Remis und zwei Niederlagen verbuchten beide Mannschaften jeweils zehn Punkte.
Wachsam sollten die Eisernen vor allem in der Anfangsviertelstunde sein: Jonas Hofmann traf – Ligabestwert - in der aktuellen Saison bereits fünf Mal. Eine Führung heißt bei den Fohlen jedoch nichts: In Frankfurt verspielte die Borussia zum siebten Mal in dieser Bundesliga-Saison eine solche.
Nach dem Abgang von Yann Sommer im Januar dieses Jahres verpflichteten die Fohlen ihre neue Nummer Eins Jonas Omlin. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit nur 55 Prozent abgewehrten Torschüssen verbesserte er seine Bilanz in den letzten drei Partien auf starke 92 Prozent.
Der direkte Vergleich
Bereits neun Aufeinandertreffen gab es seit 2001. Lediglich in einem Testspiel und in der ersten Bundesliga-Saison schafften es die Fohlen als Sieger vom Platz zu gehen. In fünf Spielen gewann Union und zwei Mal trennte man sich mit einer Punkteteilung, nie ging eine Partie torlos aus. Nimmt man die letzten drei Spiele, lässt sich ein Muster erkennen: Immer fielen drei Tore und jedes Mal hieß der Sieger 1. FC Union Berlin.
Das Wiedersehen
Ex-Eiserner: Marvin Friedrich wechselte im Januar 2022 nach vier Jahren beim 1. FC Union Berlin zur Borussia. 2019 gehörte er zu den Aufstiegshelden der Eisernen und spielte darauffolgend 78 Partien für die Berliner.
Das Personal
Für das Auswärtsspiel am Niederrhein muss Unions Cheftrainer Urs Fischer auf den gelb-rot gesperrten Paul Jaeckel verzichten. Andras Schäfer, seit letzter Woche zurück im Mannschaftstraining, ist aufgrund des Trainingsrückstands noch keine Option für den Kader.
Die Stimmen zum Spiel
Urs Fischer erwartet am Sonntag einen sehr spielstarken Gegner: “Nimmt man die letzten drei Spiele, haben sie nur ein Tor gegen sich bekommen und nicht verloren. Sie stehen in Zone Zwei sehr kompakt, haben ein gutes Umschaltspiel und die individuelle Qualität und Geschwindigkeit, um ins Eins gegen Eins zu gehen. Gladbach hat in den letzten Spielen gezeigt, dass es für uns eine herausfordernde Aufgabe wird.”
Auf der Pressekonferenz in Mönchengladbach äußerte sich Daniel Farke lobend über die Eisernen: “Beim 1. FC Union Berlin wird konstant gute Arbeit abgeliefert, der Verein entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter. Nach 28 Spieltagen stehen die Berliner auch zurecht auf Platz 3. Man weiß gegen Union genau, was einen erwartet - das macht die Aufgabe aber nicht einfacher. Im Hinspiel haben wir es lange gut gemacht. Wir wissen demnach, was zu tun ist. Wir müssen die Physis und die Zweikämpfe annehmen, das wird der Schlüssel sein.”
Serviceinfos
Gut 2.400 Fans werden die Eisernen am Sonntag nach Mönchengladbach begleiten. Wichtige Informationen zur Anreise und für den Stadionbesuch sind hier zu finden.
Das Spiel wird live auf DAZN übertragen und wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Liveticker über die Partie. Zusätzlich gibt es einen Audio-Stream auf rbb24 Inforadio und auf rbb24.de.