Bayer 04 Leverkusen vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 18. Spieltag
Leverkusen vs 1. FC Union
Bundesliga, 18. Spieltag
Union spielt 2:2 in Leverkusen
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin nimmt nach einer sehenswerten Partie gegen Bayer 04 Leverkusen einen Punkt mit zurück in die Hauptstadt. Nach einem Rückstand drehten die Eisernen durch einen Doppelpack von Grischa Prömel die Partie. Kurz vor Schluss konnten die Hausherren durch einen Kopfball von Jonathan Tah noch ausgleichen.
Bayer 04 Leverkusen: Hradecky – Frimpong (83. Alario), Tah, Hincapie, Bakker - Andrich, Demirbay (77. Bellarabi) - Wirtz - Diaby, Schick, Paulinho (77. Adli)
1. FC Union Berlin: Luthe - Jaeckel, Knoche, Friedrich – Trimmel (77. Ryerson), Khedira, Prömel (71. Möhwald), Gießelmann (26. Oczipka) – Haraguchi (46. Öztunali) - Kruse, Behrens (46. Voglsammer)
Tore: 1:0 Schick (38.), 1:1 Prömel (45.), 1:2 Prömel (49.), 2:2 Tah (83.)
Leverkusen geht in Führung, Union gleicht aus
Die erste Torchance der Partie Bayer 04 Leverkusen gegen den 1. FC Union Berlin ließ 10 Minuten auf sich warten und dann waren es die Leverkusener gleich dreifach: Zuerst versuchte sich Schick per Kopfball, ehe kurze Zeit später auch Wirtz an Andreas Luthe im Union-Tor scheiterte. Erneut wenige Sekunden später stieg Abwehrspieler Tah nach einer Leverkusener Ecke im Strafraum hoch, dessen Kopfball flog jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. Während die Unioner auf den ersten Torabschluss hinarbeiteten, war für Niko Gießelmann das Spiel früh zu Ende. Ohne Fremdeinwirkung verletzte sich der Abwehrspieler und verließ in der 26. Spielminute das Spielfeld. Für ihn kam Bastian Oczipka neu in die Partie. Leverkusen präsentierte sich spielstark und versuchte immer wieder einen Weg durch die kompaktstehende Abwehrreihe der Eisernen zu finden. Doch auch hier blieben weitere Torabschlüsse aus. Doch in der 38. Minute war es dann soweit: Patrik Schick traf zum 1:0 aus Sicht der Hausherren. Zuvor war Diaby am Schlussmann der Köpenicker gescheitert, der parierte Ball landete beim Schick, der aus spitzem Winkel den Ball wuchtig im Tor unterbrachte. Bayer setzte nach, doch Union wehrte sich. Und kam noch vor der Pause zu einer eigenen Gelegenheit: Max Kruse brachte einen Eckstoß von links in den Strafraum. Den scharfen Schuss von Christopher Trimmel konnte Hradecky nur nach vorne prallen lassen. Behrens köpfte in Richtung des langen Pfostens, doch erneut bekam der Leverkusener Keeper noch die Fingerspitzen an den Ball. Doch nun war Grischa Prömel zur Stelle und versenkte die Kugel im Tor – der Ausgleich zum 1:1. Nach einer Minute Nachspielzeit ging es mit diesem Stand in die Halbzeitpause.
Union dreht, Leverkusen kommt zurück
Während Leverkusen unverändert aus der Kabine kam, blieben bei Union Kevin Behrens und Genki Haraguchi in der Kabine. Für sie kamen Levin Öztunali und Andreas Voglsammer ins Spiel. Und Union macht in den ersten Minuten nicht nur mit frischen Kräften auf sich aufmerksam: In der 49. Minute eroberte Max Kruse den Ball und legte sich die Kugel von den rechten auf den linken Fuß, ehe er den Ball geschickt im langen Eck unterbringen wollte. Vermutlich wäre die Kugel knapp am Tor von Hradecky vorbeigegangen, doch Grischa Prömel reagierte erneut gedankenschnell und schob den Ball entgegen der Laufrichtung vom Schlussmann der Werkself über die Linie. Mit dem Führungstreffer drehte die Elf von Cheftrainer Urs Fischer auf und fand zu alter Stärke zurück. In der 55. Minute versuchte es Max Kruse von der Strafraumkante, der Abschluss wurde zur Ecke abgefälscht und Marvin Friedrich kam mit einstudierte Eckenvariante zum Abschluss, traf aber leider seinen Abwehrkollegen Robin Knoche. In der 62. Minute dann ein Ausrufezeichen der Hausherren: Schick zog aus knapp 20 Metern ab, schaffte es dieses Mal jedoch nicht, Andreas Luthe im Union-Tor zu überwinden. Und die Druckphase der Werkself schien erst zu beginnen: Auch Paulinho prüfte Luthe mit einem wuchtigen Schuss, blieb aber ebenso ohne Erfolg. Und die Paraden des Schlussmanns ließen nicht nach: Nach einer Ecke und dem erneuten Abschluss von Paulinho lenkte Luthe den Ball in letzter Sekunde über den Querbalken. In der 79. Minute dann ein weiterer sehenswerter Abschluss der Eisernen: Max Kruse zog von rechts nach innen und zog mit seinem starken linken Fuß ab, während Hradecky geschlagen gewesen wäre, rettete diesmal der Querbalken für die Hausherren. Nach einem nicht geahndeten Foul an Levin Öztunali ging es ganz schnell: Diaby setzte sich mit seiner Schnelligkeit durch, im Duell behielt Marvin Friedrich jedoch die Oberhand, der den Abschluss per Grätsche verhinderte. Dann fiel der Ausgleich für die Hausherren doch. Eine Hereingabe von Bellarabi erwischte Tah mit dem Kopf und stellte in der 84. Minute auf 2:2. Wer nun gedacht hatte, die Hausherren würden das Spiel noch drehen, sah sich getäuscht. Stattdessen blies Union zur Schlussattacke und spielte sich bis in die Nachspielzeit noch mehrere Großchancen heraus. Kruse, Voglsammer, Öztunali und Oczipka sogar an den Pfosten – alle hatten den Siegtreffer auf dem Fuß, aber er wollte nicht fallen. So endete die in der zweiten Halbzeit sehr ansehnliche Partie mit dem Endstand von 2:2.
Stimmen nach dem Spiel
Für Urs Fischer ist Union nach der ersten Hälfte mit dem Remis gut weggekommen. „Ich bin sehr glücklich mit einem Unentschieden nach einer sehr schwachen ersten Hälfte. Wir waren überhaupt nicht im Spiel, das 1:1 war das Beste, was uns passieren konnte. Leverkusen hätte das Spiel im ersten Durchgang entscheiden müssen. Das haben sie nicht und danach war es eine tolle Leistung der Mannschaft. Am Ende hat nicht viel zum Auswärtssieg gefehlt.“
Grischa Prömels Doppelpack reichte nicht für den Auswärtssieg. Dennoch ist er zufrieden mit dem Unentschieden. „Klar ärgern wir uns darüber, wenn wir in der Schlussphase noch den Ausgleich bekommen. Am Ende hatten wir dann sogar beim Pfostenschuss von Basti noch ein bisschen Pech. Aber ich denke auch, dass ein Punkt in Leverkusen in Ordnung geht.“
Torhüter Andreas Luthe sah in der zweiten Hälfte eine deutliche Steigerung des Teams. „Das war ein schönes Auswärtsspiel, obwohl wir schwer reingekommen sind, weil Leverkusen ständig Druck gemacht hat. Dann haben wir uns in die Partie gekämpft und nachdem Grischa den Ausgleich gemacht hat, waren wir richtig gut im Spiel. Mit den vielen Konterchancen hätten wir das Spiel sogar gewinnen können.“
Ausblick auf die nächste Partie
Das erste Heimspiel im neuen Jahr bestreitet der 1. FC Union Berlin am kommenden Sonnabend, dem 15.01.2022. Zu Gast im Stadion An der Alten Försterei ist die TSG 1899 Hoffenheim und der Anpfiff der Partie erfolgt um 15:30 Uhr.
Union reist nach Leverkusen
Vorbericht
Im ersten Rückrundenspiel der aktuellen Saison tritt der 1. FC Union Berlin am kommenden Sonnabend beim Tabellenvierten Bayer 04 Leverkusen an. Um 15:30 Uhr startet Union in der BayArena in das neue Spieljahr. Auf einen Leverkusener freuen sich die Köpenicker ganz besonders.
Wie lief das Hinspiel?
Das jüngste Aufeinandertreffen war gleichbedeutend mit dem Saisonstart und dem ersten Heimspiel in der Spielzeit 2021/22. Beide Teams steckten dabei die sehenswertesten Szenen in die Anfangs- und Schlussphase. Zu dieser Zeit stand Robert Andrich noch bei Union unter Vertrag, bevor er Mitte August vergangenen Jahres zur Werkself wechselte. Für die Eisernen absolvierte der 27-Jährige 66 Spiele, konnte sechsmal treffen und neun Assists beisteuern.
Bereits in der 7. Minute markierte Taiwo Awoniyi den ersten Saisontreffer für die Eisernen. Bayers Moussa Diaby bremste nur vier Minuten später mit seinem Ausgleich die Köpenicker Euphorie. Danach passierte lange Zeit wenig, erst in den letzten 20 Minuten zogen beide Mannschaften nochmal deutlich an und suchten die Entscheidung. Der Lucky Punch gelang allerdings keinem Team. Der ausführliche Spielbericht des Hinspiels ist hier nachzulesen.
Der Gegnercheck
Sieben Spiele. Fünf Siege. Leverkusens Start in die Saison verlief aus Sicht des neuen Trainers Gerardo Seoane beinahe optimal. In diesen sieben Partien kristallisierte sich auch schon heraus, wo Bayers Stärken liegen. Allein in diesen Spielen erzielten sie 20 Treffer, bis zum Ende der Hinrunde verdoppelten sie ihre Tore nochmal. Leverkusens Offensivreihe ist damit fast Ligaspitze: Nur Bayern und der BVB trafen häufiger.
Bezüglich der Offensivkraft der Werkself ist Patrik Schick besonders hervorzuheben. 16-mal zappelte der Ball nach Abschlüssen des Tschechen im Netz. Gegen Greuther Fürth (7:1) gelang dem 25-Jährigen sogar der erste Viererpack seiner Profikarriere. Auch Florian Wirtz hat einen großen Anteil an der starken Hinrunde. Der erst 18-Jährige Spielmacher ist mit fünf Toren und acht Vorlagen bei den unter 23-Jährigen bester Scorer der Bundesliga.
Der Schweizer Seoane fand bereits zu Beginn der Saison die seiner Meinung nach passende taktische Ausrichtung für die junge Leverkusener Mannschaft. In 15 von 17 Bundesligapartien lief Bayer in einem 4-2-3-1 mit einer klassischen Doppelsechs, zwei schnellen Außenspielern und idealerweise Florian Wirtz hinter dem Mittelstürmer Patrik Schick auf.
Personal
Pawel Wszolek und Sheraldo Becker befinden sich aufgrund eines positiven Corona-Tests in häuslicher Isolation und fallen somit aus. Für Laurenz Dehl steht nach seiner Operation noch Aufbautraining auf dem Plan, dazu fehlt Taiwo Awoniyi aufgrund seiner Teilnahme am Afrika-Cup.
Stimmen vor dem Spiel
Union-Cheftrainer Urs Fischer: „Das ist ein schwieriges Spiel zum Rückrundenstart. Bayer hat eine sehr gute Mannschaft mit individueller Qualität. Man kann die Handschrift des neuen Trainers klar erkennen – sie agieren aggressiv in Zone 2 und sind sehr gefährlich im Umschaltspiel.“
Über das Wiedersehen mit Robert Andrich sagte Fischer folgendes: „Er hat eine tolle Entwicklung gemacht, für die er selbst verantwortlich ist. Bei seinem Wechsel war ein weinendes und lachendes Auge mit dabei. Ich habe mich für ihn gefreut, war aber auch enttäuscht, dass wir einen solchen Spieler verloren haben."
Serviceinfos: Geisterspiele in NRW
Seit dem 28. Dezember 2021 werden in Nordrhein-Westfalen Großveranstaltungen nur noch ohne Zuschauer ausgetragen. Somit findet die Partie am kommenden Sonnabend als Geisterspiel statt.
Das Spiel wird live auf Sky übertragen. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.