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Bayer 04 Leverkusen vs 1. FC Union Berlin

DFB-Pokal, Viertelfinale

Leverkusen vs 1. FC Union

DFB-Pokal, Viertelfinale

Mi., 04. März 2020, 18:30 Uhr
BayArena
3 : 1
18.453
SR: Benjamin Cortus

Union unterliegt Leverkusen im DFB-Pokal

Spielbericht

Der 1. FC Union Berlin unterliegt Bayer Leverkusen im Viertelfinale des DFB-Pokals mit 1:3 und muss sich trotz guter Leistung vom Traum des Halbfinaleinzugs verabschieden. Am Ende einer couragierten ersten Halbzeit bringt Marcus Ingvartsen die Köpenicker in Führung (39.), erst ein Platzverweis für Christopher Lenz wendet das Blatt (71. Gelb-Rot). Bellarabi gelingt direkt der Ausgleich (72.), Aranguiz bringt Leverkusen vier Minuten vor dem Ende in Führung (86.). In der Nachspielzeit legt die Werkself noch einen dritten Treffer durch Diaby nach (90.+1) und zieht ins Halbfinale des DFB-Pokals ein.

Bayer 04 Leverkusen: Hradecky – Tah (46. Diaby), S. Bender, Tapsoba – Amiri (46. Weiser), Aranguiz, Demirbay, Sinkgraven – Havertz, Alario, Bailey (69. Bellarabi)

1. FC Union Berlin: Gikiewicz –Friedrich, Schlotterbeck, Parensen – Ryerson, Andrich, Prömel (82. Kroos), Lenz – Ingvartsen, Ujah (70. Andersson), Bülter (73. Trimmel)

Tore: 0:1 Ingvartsen (39.), 1:1 Bellarabi (72.), 2:1 Aranguiz (86.), 3:1 Diaby (90.+1)

Zuschauer: 18 453

Im Vergleich zum Punktgewinn gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Wochenende veränderte Urs Fischer seine Startelf im Pokalduell auf fünf Positionen. Für Trimmel, Subotic, Gentner, Malli und Andersson setzte der Schweizer in Leverkusen auf Ryerson, Parensen, Prömel, Ingvartsen und Ujah. Die gewohnte 3-4-3-Formation behielten die Eisernen dennoch bei.

Die neu formierte Elf der Köpenicker zeigte sich bereits in den Anfangsminuten mutig, indem sie die Hausherren hoch anliefen und früh im Spielaufbau unter Druck setzten. Bereits nach drei Minuten suchte Anthony Ujah im Strafraum der Leverkusener den Abschluss aus der Drehung, Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky zeigte sich jedoch auf dem Posten. Leverkusen trat offensiv erstmals in der zehnten Spielminute durch einen Standard in Erscheinung. Kerim Demirbay versuchte sein Glück mit einem Freistoß aus spitzem Winkel, den der Mittelfeldspieler wuchtig aufs kurze Eck zog. Rafal Gikiwicz im Tor der Eisernen zeigte sich jedoch hellwach und klärte die Situation mühelos mit beiden Fäusten (10.). Kurz darauf antworteten die Köpenicker mit einem Angriff über die rechte Außenbahn. Nach einer Kombination mit Anthony Ujah köpfte Marius Bülter wuchtig auf die kurze Ecke, Hradecky reagierte jedoch glänzend. Erst im Nachhinein ging die Fahne des Schiedsrichterassistenten nach oben, sodass ein möglicher Treffer wohl überprüft worden wäre. Nach einer guten Viertelstunde kehrte plötzlich beeindruckendes Schweigen im Stadionrund ein. Aufgrund eines Notarzteinsatzes im Heimbereich stellten beide Fanlager zunächst den Support ein, um der prekären Lage Respekt zu zollen. Bayer kam nun etwas besser in die Partie und setzte sich Phasenweise am Strafraum der Unioner fest, ohne jedoch zum Abschluss zu kommen. Aus einer gut agierenden und stabilen Defensive zeigt sich Union nun gut im Spiel und ging schließlich in Führung (39.). Bülter setze sich mit einem sehenswerten Solo auf der rechten Außenbahn durch, ließ Gegenspieler Daley Sinkgraven im Laufduell keine Chance und flankte punktgenau auf den mitlaufenden Marcus Ingvartsen der den Ball per Kopf zur 1:0-Pausenführung ins Tor wuchtete.

Während sich beide Teams in der Kabine auf den zweiten Abschnitt der Partie vorbereiteten, machte im Stadion die beruhigende Nachricht die Runde, dass der verletzte Fan der Werkself stabil und auf dem Weg ins Krankenhaus sei.

Zurück auf dem Rasen reagierte Leverkusen-Coach Peter Bosz mit einem Doppelwechsel und stellte seine Formation um. Für Tah und Amiri brachte der Niederländer Mitchell Weiser und Moussa Diaby ins Spiel, letztgenannter sorgte sofort für Betrieb. Nach einem Ballgewinn an der Mittellinie machte sich der flinke Stürmer auf den Weg in Richtung Union-Tor, mit vereinten Kräften bereinigten Parensen und Gikiewicz die aussichtsreiche Chance der Hausherren (47.). Leverkusen präsentierte sich nun deutlich aktiver als im ersten Abschnitt, defensiv zeigten sich die Eisernen jedoch weiter hoch konzentriert. Gerade als Union sich wieder mehr Kontrolle im Spiel erarbeitet hatte, überschlugen sich die Ereignisse in der BayArena. Der bereits verwarnte Christopher Lenz sah nach einem Foul an der gegnerischen Strafraumgrenze die Ampelkarte und musste das Feld verlassen (71.), mit dem nächsten Angriff erzielten die nun in Überzahl agierenden Hausherren den Ausgleichstreffer durch Bellarabi (72.). Urs Fischer reagierte: Ryerson übernahm den Part des Linksverteidigers, Kapitän Christopher Trimmel kam für Marius Bülter und reihte sich wie gewohnt rechts hinten ein. Die Bayer-Elf erhöhte nun merklich die Schlagzahl. Gikiewcz zeichnete sich bei einem Schuss von Bender aus, anschließend jagte Weiser die Kugel knapp am Pfosten vorbei (79.). Leverkusen behielt den Dauerdruck aufrecht, Alario setzte Demirbay in Szene, wieder zischte der Ball knapp neben dem Tor ins Aus (84.). Zwei Minuten später zappelte das Leder dann doch im Netz (86.). Aranguiz setzte sich nach einer Ecke im Kopfballduell gegen Trimmel durch und erzielte das 2:1, in der Nachspielzeit erhöhte Diaby per Konter zum Entscheidenden 3:1.

„Bevor ich etwas zum Spiel sage möchte ich der Person, die im Stadion medizinisch betreut wurde meine besten Genesungswünsche aussprechen. Von meiner Seite alles Gute. Ich bin natürlich enttäuscht über das heutige Ergebnis. Bis zum Platzverweis haben wir eine tolle Leistung gezeigt, ein super Spiel meiner Jungs, wir haben sozusagen alles richtiggemacht. Mein Team hat kaum etwas zugelassen, vorne waren wir selbst auch gefährlich und konnten uns die eine oder andere Möglichkeit erspielen. Die Gelbrote Karte hat uns aus dem Tritt gebracht, Leverkusen hat anschließend seine Qualität gezeigt und enormen Druck entwickelt. Wir gratulieren Leverkusen zum Erreichen des Halbfinals und wünschen ihnen viel Erfolg für die kommenden Aufgaben. Für uns gilt es jetzt, uns auf das schwere Spiel in Freiburg vorzubereiten und gut zu regenerieren“, ließ Urs Fischer in der Pressekonferenz verlauten.

Am kommenden Wochenende steht für den 1. FC Union Berlin das zweite Auswärtsspiel in Folge auf dem Programm. Dabei treten die Eisernen zum zweiten Mal in dieser Spielzeit im Schwarzwald-Stadion an, der Anpfiff gegen den SC Freiburg erfolgt am Sonnabend, dem 07.03.2020 um 15:30 Uhr.

Union misst sich im Pokal mit Leverkusen

Vorbericht

Der 1. FC Union Berlin tritt zum ersten Mal seit der Saison 2000/2001 wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals und trifft am Mittwoch, dem 04.03.2020 auf Bayer 04 Leverkusen. Der Anpfiff in der BayArena erfolgt bereits um 18:30 Uhr.

Rückblick auf die vergangene Runde im DFB-Pokal

Nachdem die Eisernen sich in den ersten beiden Runden erfolgreich gegen Germania Halberstadt (6:0) und Ligakonkurrent SC Freiburg (3:1) durchsetzten, führte der Weg im Achtelfinale nach Ostwestfalen zum SC Verl. Der Regionalligist hatte bereits in den ersten Runden bewiesen, wie gefährlich er für höherklassige Gegner sein kann. Sowohl Bundesligist FC Augsburg, als auch Zweitligist Holstein Kiel mussten in den Runden eins und zwei die Segel streichen.

Auch den Köpenickern machten es die Ostwestfalen in der restlos ausverkauften Sportclub-Arena nicht leicht, sondern setzten Union von Beginn an mit gutem Pressing unter Druck. Die Berliner bestimmten zwar das Spielgeschehen, taten sich auf dem mehr als schwer zu bespielenden Rasen jedoch nicht leicht, entscheidende Torszenen zu erspielen. Verl blieb trotz des dominanten Auftritts der Eisernen stets gefährlich und sorgte ab und an durch schnelle Umschaltmomente für Gefahr vor dem Kasten von Rafal Gikiewicz. Als sich schon viele der 5.135 Zuschauer auf eine mögliche Verlängerung einstellten, fasste sich Robert Andrich in der 85. Spielminute ein Herz und entschied die Partie mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumkante zugunsten des 1. FC Union Berlin.

Die Werkself traf in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Alemannia Aachen (4:1), die zweite Runde bestritten die Leverkusener zuhause erfolgreich gegen Ligakonkurrent SC Paderborn (1:0). Im Achtelfinale ergab das Los ein Aufeinandertreffen mit dem VfB Stuttgart im eigenen Stadion. Die Schwaben starteten mutig in die Partie, Bayer versuchte zunächst mit Ruhe und einer stabilen Defensive in die Partie zu finden. Stuttgart sorgte mit schnellen Umschaltmomenten für Gefahr, ein wuchtiger Schlenzer von Silas prallte jedoch nur an die Querlatte (26.). Kurz vor dem Pausenpfiff gelang Leverkusen der vermeintliche Treffer zur Führung, aufgrund einer Abseitsstellung von Torschütze Kai Havertz verweigerte die Unparteiische Bibiana Steinhaus dem Treffer jedoch die Anerkennung. Nach dem Seitenwechsel entschied Steinhaus bei zwei Treffern der Hausherren auf Abseits (53., 65.), knapp 20 Minuten vor dem Ende gelang den Leverkusenern nach einem Eigentor von VfB-Schlussmann Fabian Bredlow dann doch die Führung (72.). Lucas Alario erhöhte anschließend auf 2:0 (83.), der Anschlusstreffer von Silas Wamangituka (85.) konnte den Sieg der Leverkusener und den damit verbundenen Einzug der Bayer-Elf ins Viertelfinale nicht mehr verhindern.

Gegnercheck

In dieser Saison kommt es bereits zum dritten Mal zum Kräftemessen zwischen dem 1. FC Union Berlin und Bayer 04 Leverkusen. Während sich die Köpenicker im Hinspiel der Bundesliga mit 0:2 geschlagen geben mussten und dabei kaum Chancen hatten, präsentierte sich die Elf von Trainer Urs Fischer im Rückspiel im Stadion An der Alten Försterei von einer völlig anderen Seite. In einem mutigen Auftritt brachte Christian Gentner die Eisernen in Führung (7.), Kai Havertz sorgte Mitte der ersten Halbzeit für den überraschenden Ausgleich (22.). Nach dem Seitenwechsel gelang Moussa Diaby die Führung für die Werkself (83.), Union zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und glich nur vier Minuten später durch einen sehenswerten Treffer von Marius Bülter aus (87.). In der Nachspielzeit schockten die Leverkusener den 1. FC Union Berlin dann doch noch einmal, Karim Bellarabi sorgte in der vierten Minute der Nachspielzeit für den entscheidenden Treffer für Leverkusen (90.+4) und den Endstand zum 3:2 aus Sicht der Gäste.

„Wir hatten eine nicht so gute Leistung in Leverkusen, zuhause war die Leistung meiner Mannschaft aber toll“, fasste Urs Fischer die beiden Duelle mit der Werkself auf der Pressekonferenz vor der anstehenden Pokalpartie zusammen. „Ich glaube, dass wir aus beiden Spielen das eine oder andere mitnehmen können. Leverkusen war unglaublich effektiv und hat unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Das bedeutet wir müssen so wenig Fehler wie möglich machen, uns selbst gewisse Dinge zutrauen und effizient sein.“ In der Medienrunde formulierte der Schweizer die Herangehensweise im Viertelfinale klar: „Natürlich ist es unser Ziel, uns für die nächste Runde zu qualifizieren, sonst hätten wir ja gar nicht mitmachen dürfen. Es ist aber klar, dass es gegen einen sehr guten Gegner eine außergewöhnliche Leistung braucht, um dieses Ziel zu erreichen.“

Personell sieht die Lage bei den Köpenickern gut aus. „Es gibt Spieler, die ein paar Kleinigkeiten aus dem Spiel gegen Wolfsburg mitgenommen haben. Aber nichts außergewöhnliches und nichts, was Einfluss auf Mittwoch haben sollte“, kommentierte Fischer die Nachfrage zum Personal. Neben Joshua Mees und Akaki Gogia, fällt Manuel Schmiedebach weiterhin aus. Der Rest des Kaders steht dem Trainerteam zur Verfügung.

Serviceinfos

Der 1. FC Union Berlin wird beim Auswärtsspiel in Leverkusen von knapp 2.000 Anhängern begleitet. Kurzentschlossene haben an der Tageskasse der BayArena noch die Chance, auf Tickets für den Gästeblock. Auch das Union-Fahr-Zeughaus wird vor Ort sein.

Wer nicht persönlich in Leverkusen dabei sein kann, hat die Möglichkeit das Viertelfinale live und kostenfrei auf Sport 1 zu verfolgen oder sich über den Union-Live-Ticker und die vereinseigenen Social-Media-Kanäle zu informieren.

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SpielStatistiken

Bayer 04 Leverkusen vs 1. FC Union Berlin

4 Gelbe Karten 3
0 Gelb-Rote Karten 1
0 Rote Karten 0

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