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Alemannia Aachen vs 1. FC Union Berlin

2. Bundesliga, 10. Spieltag

Aachen vs 1. FC Union

2. Bundesliga, 10. Spieltag

So., 25. Oktober 2009, 13:30 Uhr
Tivoli
1 : 4
26.050
SR: Robert Hartmann (Ingolstadt)

Das nächste Achtungszeichen

Spielbericht

Bereits zur Pause wurden die Aachener mit einem gellenden Pfeifkonzert in  die Kabine verabschiedet. Zu diesem Zeitpunkt führte Union nach Toren  von Mattuschka und Mosquera bereits 2:0. Lange Zeit hatten sich beide  Teams weitgehend neutralisiert, dann schlug Union zu! Eine Unaufmerksamkeit des Aachener Keepers nutzte Mosquera, spielt den Ball nach außen auf Benyamina, dessen Vorlage schließlich Mattuschka mit sattem Schuss in die linke obere Ecke verwertete. Unmittelbar vor der Pause hatten die Aachener den in der Mitte lauernden Mosquera offenbar  völlig vergessen. Dieser spielte noch Torwart Struckmann aus und schob den Ball seelenruhig ins lange Eck.

Nach der Pause legte Union los wie die Feuerwehr. Jedem Ball wurde  nachgegangen, jeder Zweikampf angenommen. Eigentlich hatte man das Spiel  im Griff, als wie aus dem Nichts der Anschlusstreffer fiel. Es folgten  wütende Angriffe der Gastgeber, doch Unions Defensive hielt dicht. Mehr  noch, sie schaltete sich auch wieder ins Angriffsspiel ein.  Innenverteidiger Christian Stuff war es schließlich, der nach einer Ecke  zum 3:1 einköpfte. Mit diesem Tor war der Aachener Widerstand  weitgehend gebrochen, zu ungenau und unüberlegt wurde nun gespielt. Schließlich endete die Partie mit einem Kuriosum. Einen langen Pass von  Mattuschka nahm der eingewechselte Kenan Sahin in aller Ruhe irgendwo an  der Eckfahne an. Alle dachten, der Ball sei bereits im Aus gewesen,  aber weder Schieds- noch Linienrichter zeigten das an. Also schlug Sahin den Ball Richtung Aachener Tor, wo Mosquera ihn schließlich zum Endstand  über die Linie drückte.

Aachens Trainer Michael Krüger zeigte sich sichtlich irritiert über  einige Gegentore: "Ich bin ja schon eine Weile dabei, aber was sich  meine Abwehr heute in einigen Situationen gedacht hat, kann ich beim  besten Willen nicht erklären. Wir müssen nun akzeptieren, dass wir bis  Weihnachten eher mit den Abstiegsplätzen zu tun haben werde."

Union-Coach Uwe Neuhaus, der sein Team auf zwei Positionen verändert  hatte (Rauw und Parensen standen für Bemben und Gebhardt in der  Startelf), freute sich über die "halbe Miete" zum Klassenerhalt: "Es war  ein wichtiges Spiel und ein wichtiger Sieg. Mit der dritten Niederlage  in Serie hätte der Druck weiter zugenommen. Das haben wir vermieden und  nun 20 Punkte auf dem Konto. Wer uns kennt, weiß, dass wir damit nicht  zufrieden sind. Mindestens das Doppelte sollte es am Ende der Saison  sein."

Neuhaus fordert 100 Prozent Einsatz gegen leidenschaftliche Aachener

Vorbericht

Das Montagsspiel gegen Greuther Fürth und die dort erlittene zweite Saisonniederlage der Unioner sind aufgearbeitet. Nach unbefriedigenden 30 Minuten und einem daraus resultierendem 0:2-Rückstand, bewies die Mannschaft von Trainer Uwe Neuhaus Charakter und kämpfte sich zurück in das Spiel, sodass folgerichtig der Anschlusstreffer fiel. Auch wenn der Ausgleichstreffer nicht mehr gelang, honorierten die Unioner auf den Rängen den hingebungsvollen Kampf der Spieler auf dem Rasen. Die Niederlage verschlug die „Eisernen“ auf Tabellenplatz vier, wobei die Punktekonstellation aufkommender Kritik die Grundlage nimmt. „Vierzehn andere Mannschaften würden sicher gern mit uns tauschen.“, verleiht Neuhaus dem bisher Erreichten Nachdruck. Auch nach Aachen fährt die Mannschaft mit dem Ziel, das Punktekonto weiter aufzustocken. Für dieses Ziel muss vor allem die Durchlässigkeit der Defensive reduziert werden. Elf Gegentore in fünf Spielen lassen die große Abwehrsicherheit der vergangenen Saison vermissen – die in dieser Form in der 2. Liga allerdings auch nicht zu erwarten war. Nach der zweiten Niederlage in Folge käme ein Erfolg auf dem Tivoli gerade recht. „Wir werden auf dem neuen Tivoli eine prickelnde Atmosphäre erleben und auf eine starke Mannschaft treffen, die uns alles abverlangen wird“, warnt Coach Neuhaus.

Bereits drei Duelle bestritten beide Mannschaften im namensgleichen Vorgängerstadion. 2:1 steht es nach Partien für die Schwarz-Gelben, bei denen es derzeit nicht ganz nach Plan läuft. Seit Amtsantritt vor einem Monat ist es dem neuen Trainer Michael Krüger bisher nicht vergönnt gewesen, mit seinem Team einen „Dreier“ feiern zu können. Den zuletzt drei verlorenen Liga-Spielen, in denen Aachen lediglich ein Tor schoss und nur zwei Punkte sammeln konnte, stehen große Erwartungen gegenüber. Aber bereits neun Punkte trennen die Alemannia von einem Aufstiegs-Relegationsplatz. Nicht unwesentlich Schuld am derzeitigen 15. Tabellenplatz ist  die „große Torflaute“. Seit sieben Stunden hat außer Benjamin Auer kein Aachener Spieler mehr getroffen. „Bei den Gegentoren gehören wir zu den Besseren, aber wir selbst erzielen zu wenig Treffer“, analysiert auch Trainer Michael Krüger.

Anders der Berliner Sturm: Hier gibt es mehrere Schultern, auf die sich der Druck des Toreschießens verteilt. Mosquera, Benyamina und Sahin haben jeweils vier Tore auf dem Konto. Das macht die Eiserne Offensive weniger ausrechenbar und stellt die Aachener Defensive vor eine schwere Aufgabe. „Schulter“ ist auch das Stichwort im Fall Shergo Biran. Die abschließende MRT-Untersuchung bestätigte den Verdacht auf eine Schultereckgelenkssprengung. Glück im Unglück für Biran, denn operiert werden muss die Verletzung nicht. „Die konservative Behandlung ermöglicht in bestimmten Bereichen ein dosiertes Training.“, so Sportdirektor Christian Beeck. Mit im Aufgebot sind auch Mosquera, nach Fußprellung, und Sahin, der am Anfang der Woche mit einem leichten Infekt zu kämpfen hatte. Weiterhin nicht zur Verfügung stehen Torwart Christoph Haker, Björn Brunnemann sowie Dominic Peitz.

SpielStatistiken

Alemannia Aachen vs 1. FC Union Berlin

2 Gelbe Karten 2
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

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Datum Heim Ergebnis Gast