1. FC Union Berlin vs 1. FC Köln
2. Bundesliga, 30. Spieltag
1. FC Union vs Köln
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Trotz Führung 1:2 verloren: Union ohne Punkte gegen Köln
Spielbericht
Die Elf von Uwe Neuhaus veränderte sich im Vergleich zur Niederlage in Aue nur auf einer Position. So begann Marc Pfertzel auf der rechten Abwehrseite. Björn Kopplin nahm auf der Bank Platz. Trotz der klaren Favoritenrolle für Köln, verzichtete Uwe Neuhaus auf die zweite Absicherung im defensiven Mittelfeld. Das 4 – 4 – 2-System wartete mit einer Mittelfeldraute und folgendem Personal auf:
Haas – Pfertzel, Puncec, Schönheim, Kohlmann – Kreilach – Quiring (83. Gomaa), Dausch – Mattuschka (70. Köhler) – Brandy, Skrzybski (70. Terodde)
Die von Beginn an sehr offensive Gangart des Gastgebers beeindruckte die Kölner sichtlich. Union hielt sich nicht zurück und übte Druck auf die Abwehrreihe der Elf von Köln-Coach Peter Stöger aus. Mit einer Handvoll Standardsituationen näherten sich die Köpenicker dem gegnerischen Tor. Es schien, als wenn der Spitzenreiter stets den entscheidenden Schritt hinterherhinkte. Nach zehn Minuten bestrafte Union die lockere Gangart der Geißböcke. Marc Pfertzel schlug mit seinem linken Fuß eine Flanke auf den langen Pfosten. Dort stürmte Martin Dausch heran und nahm das Spielgerät mit einem gekonnten Dropkick. Die Kugel schlug aus sieben Metern im Tor von Keeper Timo Horn, der nicht den Hauch einer Abwehrchance hatte, ein. Die Führung des Gegners schien den FC anzustacheln. Die Gäste gingen nun weitaus giftiger zu Werke und ließen den Gegenspielern bedeutend weniger Platz, als in der Anfangsphase. Ein langer Ball aus dem Halbfeld segelte dann in den Strafraum der Platzherren, wo Roberto Puncec beim Versuch den Ball zu klären vor allem den Gegenspieler traf. Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte auf den Punkt, von wo Patrick Helmes zum 1:1 ausglich (26.). Dann zappelte das Leder zum zweiten Male im Netz der Kölner. Damir Kreilach köpfte eine Flanke über die Linie. Doch zur Enttäuschung der Unioner unter den 21.717 Zuschauern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei stand der Kroate wenige, aber entscheidende Zentimeter im Abseits (28.). Es entwickelte sich in der Folge eine offene Begegnung. Das Stöger-Team ließ Union zunächst machen und wartete auf Kontersituationen, die aber häufig zu ungeduldig ausgespielt verpufften.
Nach Wiederanpfiff machte es Union wie zu Spielbeginn. Forsch legten die Platzherren den Vorwärtsgang ein und kamen durch Steven Skrzybski zu einer Halbchance (47.). Den Schuss des Youngsters konnten die Kölner im Strafraum noch blocken. Glück hatten die Gäste in der 52. Spielminute. Damir Kreilach drückte den Ball nach einer Flanke am langen Pfosten erneut in die Maschen. Allerdings sprang dem 24-Jährigen das Spielgerät zuvor an die Hand, weshalb auch dieser Treffer nicht zählte. Auf der anderen Seite machte es Köln cleverer. Den auf das Foulspiel von Christopher Quiring folgenden direkten Freistoß brachte Patrick Helmes aus 20 Metern flach in der Torwartecke unter (59.). Die Domstädter hatten das Spiel gedreht und die Eisernen erlebten mit dem auf die eigene Führung folgenden Rückstand ein quälendes Déjà-vu. Etwas mehr als eine Stunde war gespielt, als Wolfgang Stark das deutlich sichtbare Handspiel von Dominic Maroh im Kölner Strafraum großzügig durchgehen ließ (65.). Es folgte die schwächste Phase der Begegnung. Erst nach 83 Minuten ergab sich eine weitere Chance für Union. Doch Christopher Quiring setzte die Hereingabe von Marc Pfertzel aus sechs Metern rechts neben den Pfosten. Der verpasste Ausgleich markierte zugleich die letzte nennenswerte Szene des Spiels.
„Man muss unterscheiden: Das Ergebnis ist mal wieder enttäuschend, an der Art und Weise gibt es wenig zu bemängeln. Wir wollten den Müll, den wir uns in den letzten Wochen in den Rucksack geladen hatten, abwerfen. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt auch verdient und natürlich kann man solch einen Gegner nicht 90 Minuten unter Druck setzen. Es war das sechste Mal, dass wir nach einer Führung noch verloren haben. Das ist auch Ausdruck der Unsicherheit in den letzten Spielen. Den Handelfmeter für uns muss man geben, da fehlt auch das Quäntchen Glück im Moment. Aber wenn wir so weiterarbeiten, werden wir uns das auch wieder erarbeiten“, so die Analyse von Trainer Uwe Neuhaus nach dem Abpfiff.
Die kommende Partie wird wieder auf fremdem Platz ausgetragen. Am Ostersonnabend, dem 19.04.2014 um 13:00 Uhr trifft die Elf von Trainer Uwe Neuhaus im Karlsruher Wildparkstadion auf den Karlsruher SC.
"An die eigene Nase fassen": Union empfängt Spitzenreiter Köln
Vorbericht
Die Unzufriedenheit über das Ergebnis in Aue war Fabian Schönheim auf Nachfrage auch anlässlich der Spieltags-Pressekonferenz noch deutlich anzumerken. "Die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben, war enttäuschend. Wir hatten uns ganz klar etwas anderes vorgenommen", ärgerte sich der Abwehrspieler. Das Gesicht der Mannschaft sei nicht das gewesen, welches zuvor Cottbus in die Knie gezwungen hatte. Die Niederlage begreift Schönheim als Makel, den es im Duell mit den Domstädtern auszubessern gilt.
Mit dem 1. FC Köln gastiert der Top-Favorit für den Aufstieg in Berlin-Köpenick. Großes Sensationspotential hat die Platzierung der Mannschaft von Trainer Peter Stöger sicherlich nicht. In den Listen der Buchmacher dürften auf die Geißböcke schon vor dem Saisonstart die geringsten Quoten entfallen sein. Es glückte dem Österreicher Stöger früh, die individuelle Qualität seiner Elf in Form zu gießen. "Wenn man sieht, welche Einzelspieler sie haben und wie sie sich als Mannschaft in der Saison entwickelt haben, konnte man davon ausgehen, dass sie ganz oben mitspielen. Sie haben im entscheidenden Moment auch die schlecht laufenden Spiele knapp gewonnen", benannte Fabian Schönheim einen entscheidenden Unterschied.
Die Union-Profis möchten die Saison mit der höchstmöglichen Ausbeute beschließen. "Uns liegen die Duelle unter Flutlicht, wenn die Hütte voll ist. Wir wollen Köln ärgern und werden alles versuchen, ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen. Das Hinspiel haben wir ebenfalls nicht vergessen. Wir Spieler sollten uns an die eigene Nase packen, denn so etwas wollen wir uns und den Fans nicht nochmal antun", beteuert Fabian Schönheim.
Uwe Neuhaus spricht im Zusammenhang mit der Partie in Aue von einem Nackenschlag. Das kurze Zwischenhoch gegen Cottbus kann Unions Cheftrainer nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ergebnisse der letzten Wochen für alle Beteiligten unbefriedigend waren. "Jeder hat sich etwas mehr erhofft, das ist nicht eingetreten", so Neuhaus, der anfügt: "Trotzdem brauchen wir gegen Köln einen klaren Kopf und dürfen uns nicht runterziehen lassen. Wir brauchen den vollen Fokus und müssen das Geschehene abhaken."
Im 1. FC Köln sieht der Union-Trainer die beste Mannschaft der Liga: "Sie haben sich das erarbeitet und allein in den letzten 14 Spielen 8 Mal zu Null gespielt. Das ist ein eingespieltes Team, das defensiv sattelfest ist. Sie verfügen personell über große Qualität. Die Kunst ist es, diese Qualität konstant abzurufen. Köln wird sicher aufsteigen, daran zweifelt wohl niemand mehr", zollt Uwe Neuhaus dem kommenden Gegner großen Respekt, aber: "Wenn wir unsere beste Leistung abliefern, haben wir eine Chance gegen Köln. Daran müssen wir glauben!"
Bis auf Michael Parensen, der nach Nasenbein-OP erst am Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen worden ist, genießt Uwe Neuhaus freie Auswahl bei der Kaderzusammenstellung.
Die letzten Tickets für die Begegnung sind ausschließlich im Ticketoffice erhältlich. Die Kassen am Spieltag bleiben geschlossen.
Durch das hohe Fan-Aufkommen zum Spiel empfiehlt sich die rechtzeitige Anreise. Bitte nutzen Sie auch die öffentlichen Verkehrsmittel.
Weitere Informationen rund um das Spiel hat die Berliner Polizei im Fanbrief zusammengefasst.