1. FC Heidenheim 1846 vs 1. FC Union Berlin
2. Bundesliga, 13. Spieltag
Heidenheim vs 1. FC Union
2. Bundesliga, 13. Spieltag
Auswärtsdreier: Kreilach und Skrzybski treffen beim Sieg in Heidenheim
Spielbericht
Unter der Woche hat sich Union-Trainer Sascha Lewandowski entschieden, Benjamin Kessel das Kapitänsamt zu übertragen. Angeführt vom 28-Jährigen schickte Lewandowski seine Elf im 3 – 5 – 2-System auf den Platz:
Haas – Puncec, Leistner, Parensen – Kessel, Zejnullahu, Fürstner (85. Trimmel), Thiel – Kreilach – Wood (73. Quaner), Skrzybski (70. Brandy)
Beide Teams gingen hochkonzentriert in die Partie und verstanden es, kämpferisch unheimlich viel in die Waagschale zu werfen. Das spielerische Niveau jedoch, vor allem im Offensivbereich, blieb dadurch zu Beginn der Partie weitestgehend auf der Strecke. Weder die bis dato heimstarken Hausherren noch die Eisernen kamen allzu häufig vor den Kasten des Gegenübers. Eine Standardsituation verhalf den Gästen aus Berlin-Köpenick dann zur Führung. Stephan Fürstner beförderte das Spielgerät von der Eckfahne flach zu Maximilian Thiel, der an der Strafraumkante lauerte. Seine präzise Flanke fand Damir Kreilach am zweiten Pfosten. Der Kroate drückte das Leder mit etwas Glück an FCH-Keeper Jan Zimmermann vorbei über die Linie (20.). Mit der Führung im Rücken agierten die Köpenicker auch in der Folgezeit bis zur Halbzeit stabil in der Defensive und ließen die Heidenheimer nur wenig bis gar nicht in den eigenen Strafraum vordringen. Mit der knappen Union-Führung ging es in die Pause.
Die Heidenheimer kamen wesentlich aggressiver aus der Kabine und brachten die Berliner Hintermannschaft das ein ums andere Mal in Schwierigkeiten. Die Drangphase der Hausherren endete indes mit einem Kuriosum. Eroll Zejnullahu wurde von Schiedsrichter Sören Storks in die Kabine geschickt, weil der Youngster 15 Minuten unbemerkt mit dem Trikot von Steven Skrzybski spielte, dass er sich versehentlich in der Halbzeitpause übergezogen hatte. Just in dieser Phase baute der „echte“ Steven Skrzybski in Unterzahl die Führung der Eisernen aus. Einen langen Ball von Damir Kreilach konnte die Heidenheimer Hintermannschaft nicht konsequent klären. Der agile Skrzybski schnappte sich die Kugel, ließ Gegenspieler und Gäste-Keeper aussteigen und vollendete zum 2:0 (60.). Die Heidenheimer Gegenwehr war danach weitestgehend gebrochen und die Berliner – inzwischen wieder vollzählig – spielten den Vorsprung sicher runter und ließen keinen Zweifel daran aufkommen, dass die drei Punkte nach Berlin gehen.
„Ich bin sehr zufrieden, wie sich die Truppe in Sachen Mentalität, taktischer Disziplin und Defensivverhalten präsentiert hat. Heute haben wir einen Riesenschritt nach vorn gemacht und uns darüber den Sieg geholt. Wir waren spielerisch bis zum 2:0 etwas verkrampft. Das war den Jungs anzumerken, aber lag wohl auch an der aktuellen Situation, in der wir uns befinden. Aber wir haben in der Defensive sehr kompakt gestanden und darüber freue ich mich sehr“, so ein sichtlich erleichterter Sascha Lewandowski nach der Partie.
Am 14. Spieltag der 2. Bundesliga treffen die Eisernen auf den 1. FC Nürnberg. Das Spiel gegen die Franken findet am kommenden Samstag, dem 07.11.2015 statt und wird um 13:00 Uhr im Stadion An der Alten Försterei angepfiffen.
„Möglichst viel punkten“: Union gastiert in Heidenheim
Vorbericht
„Ein Rückschritt wie gegen Paderborn muss einen nachdenklich machen. Nachdenklich zu sein, ist grundsätzlich erstmal positiv“, so Unions Cheftrainer Sascha Lewandowski. Man habe viele Gespräche geführt, aus denen sich vor der anspruchsvollen Aufgabe in Heidenheim bereits wichtige Entscheidungen ergaben. So übernahm Benjamin Kessel das Kapitänsamt von Damir Kreilach und trainieren Bajram Nebihi als auch Denis Prychynenko nicht mehr mit dem Profikader.
„Für uns geht es darum, Lösungsansätze zu erkennen. Was ist auf Strecke wirksam und was hilft uns unmittelbar. Hier haben wir angesetzt. Die Dinge direkt anzupacken ist, was von einem Trainer erwartet wird“, begründete Sascha Lewandowski seine Entscheidungen. Von seiner Mannschaft erwarte er ab sofort, dass diese die sportliche Situation annimmt, wie sie ist. Ein Drittel der Saison sei bereits gespielt und die Mannschaft habe mehr Spiele absolviert als sie Punkte einsammelte. „Da muss man selbstkritisch sein“, merkte Trainer Lewandowski an.
Vom Anspruch, die Spielanlage auf ein deutlich höheres Niveau zu bringen, sieht sich Sascha Lewandowski aktuell weit entfernt. Nach der fehlenden Stabilität in allen Bereichen reifte die Erkenntnis, dass bis zur Winterpause Lösungen von Spiel zu Spiel gesucht werden müssen. „Es geht zunächst nicht mehr um die große spielerische Weiterentwicklung. Wir müssen jetzt jedes Wochenende die Basics abrufen, um bis zur Winterpause so viel wie möglich zu punkten“, so Lewandowski zum Ernst der Lage.
Von den verbleibenden sieben Spielen finden vier auf fremden Plätzen statt, wovon Heidenheim, Bochum und Freiburg von Sascha Lewandowski als „sehr hohe Hürden“ bezeichnet werden. Auf das Auswärtsspiel in der Heidenheimer Voith-Arena freut sich Sascha Lewandowski dennoch besonders. „Ich habe zusammen mit Frank Schmidt den Fußballlehrer-Lehrgang absolviert. Es ist toll, was er dort aufgebaut hat. Ich freue mich auf die Begegnung“, so der gebürtige Dortmunder Sascha Lewandowski, der die Spielanlage des Gegners als klar und effektiv charakterisiert.
Zudem ist es gegen keine andere Mannschaft in der Liga schwieriger Treffer zu erzielen. Nur acht Mal musste Heidenheim-Keeper Jan Zimmermann bisher hinter sich greifen. Mit dem Achtelfinaleinzug im DFB-Pokal gegen den SV Sandhausen unter der Woche dürften die Gastgeber ihr Selbstbewusstsein zusätzlich gestärkt haben.
Die Reise in den Süden der Republik nicht mit angetreten haben aus gesundheitlichen Gründen Benjamin Köhler, Fabian Schönheim, Adrian Nikci und Raffael Korte.
Die Voith-Arena öffnet um 11:00 Uhr.