1. FC Heidenheim 1846 vs 1. FC Union Berlin
DFB-Pokal, Runde 1
Heidenheim vs 1. FC Union
DFB-Pokal, Runde 1
Bitteres Pokal-Aus: Union unterliegt 1:2 in Heidenheim
Spielbericht
Die Aufgabe gegen den 1. FC Heidenheim im Erstrundenspiel des DFB-Pokals nahm Union-Trainer Norbert Düwel zum Anlass, um seiner Ankündigung Taten folgen zu lassen. Mohamed Amsif erhielt die Gelegenheit, sich erstmals in einem Pflichtspiel für die Köpenicker zu beweisen. Zudem begann im Vergleich zum Zweitligaspiel gegen Fortuna Düsseldorf Torsten Mattuschka für Benjamin Köhler. In der 3 – 5 – 2-Formation betrat folgende Elf das Grün:
Amsif – Puncec, Leistner, Schönheim – Kreilach, Özbek (68. Dausch) – Trimmel, Mattuschka, Jopek – Skrzybski (57. Nebihi), Brandy
In den Anfangsminuten versteckte sich Union keinesfalls. Hochstehend drückten die Berliner Heidenheim zunächst in die eigene Hälfte. Die Gastgeber warteten ab und ließen die Berliner zur Entfaltung kommen. Torchancen konnte sich die Mannschaft von Norbert Düwel dabei allerdings nicht erspielen. Anders Heidenheim, das über einen Freistoß von Marc Schnatterer schon früh erstmals in Tornähe kam (6.). Mohamed Amsif war zur Stelle und packte sich den Ball sicher. Gegen den abgefälschten Schuss von Sebastian Griesbeck hatte Amsif wenig später ebenso die passenden Mittel parat, wie gegen den Distanzversuch von Marc Schnatterer, den der Keeper mit den Fingerspitzen über das Gehäuse klärte (12.). Die Platzherren hatten auch in der Folge deutlich mehr von der Partie. Union fehlten bei Ballbesitz die zündenden Ideen gegen die engmaschige Defensive. So ging die kampfbetonte aber an Torchancen arme erste Halbzeit nach 45 Minuten 0:0 zu Ende.
Heidenheim kam mit viel Elan aus der Pause und versuchte, an die überlegen geführte erste Halbzeit anzuknüpfen. Die erste Gelegenheit verzeichnete jedoch der Gast aus Berlin. Björn Jopek schloss von der linken Strafraumkante ab, setzte den Ball allerdings deutlich über den gegnerischen Kasten (49.). Kurz darauf ging es einmal mehr um die Regelauslegung durch den Schiedsrichter. Toni Leistner drehte sich bei einem Schuss von Marc Schnatterer weg und bekam den Ball aus unmittelbarer Nähe an den Arm. Der Unparteiische Robert Hartmann unterstellte Absicht und zeigte auf den Punkt, von wo aus Schnatterer auf 1:0 stellte (53.). Union schien durch den diskussionswürdigen Rückstand nun völlig von der Rolle zu sein. Heidenheim war spielbestimmend und setzte immer wieder Nadelstiche, so auch beim 2:0. Aus einer zunächst abgewehrten Ecke landete der Ball über die zweite Welle als Flanke am langen Pfosten. Mohamed Amsif zögerte den Bruchteil einer Sekunde, was Adriano Grimaldi mit dem Kopf ausnutzte (68.). Belebend für das Union-Spiel wirkte sich in der Folge die Einwechslung von Martin Dausch aus, der die Heidenheimer mehrfach durcheinander wirbelte. Für den Anschlusstreffer musste indes Verteidiger Fabian Schönheim zur Tat schreiten. Nach einer Ecke faustete Sattelmaier im FCH-Tor nicht kräftig genug heraus. Der Ball landete vor den Füßen von Schönheim, der mit der Innenseite traf (79.). Mit dem Glauben an den möglichen Ausgleich mobilisierten die Union-Profis endlich alle Kräfte. In den Schlussminuten entwickelte sich so ein würdiger Pokalfight, den Heidenheim unter dem Strich zum Einzug in die zweite Pokalrunde nutzen konnte.
„Wir haben nicht geschafft Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Der Gegner war gut auf uns eingestellt. Es hat uns der nötige Mut gefehlt, vernünftig hinten rauszuspielen. In den letzten 20 Minuten haben wir gezeigt, wozu wir eigentlich fähig sind. Das reicht aber nicht aus, am Ende sind wir verdient ausgeschieden“, zog ein enttäuschter Union-Trainer Norbert Düwel sein Fazit.
Noch in der Nacht geht es für Union mit dem Bus zurück nach Berlin. Sieben Tage haben die Eisernen dann Zeit, bis am Montag, dem 25.08.2014 das Duell mit dem VfL Bochum ansteht. Anstoß im Bochumer rewirpowerSTADION an der Castroper Straße ist um 20:15 Uhr.
„Erfahrung ist auf unserer Seite“: Union zum Pokalspiel in Heidenheim
Vorbericht
„Wir wollen im Pokal eine Runde weiterkommen. Der Wettbewerb ist sehr lukrativ, das muss man immer im Auge behalten“, sagte Norbert Düwel im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz. Dass der Zweitrundeneinzug gegen die Baden-Württemberger eine hart zu knackende Nuss werden könnte, weiß Unions Cheftrainer ganz genau: „Dort ist etwas gewachsen, da steht eine Einheit auf dem Platz. Deshalb müssen wir alles investieren und reinwerfen was wir haben“, so Düwel, der trotz des berechtigten Respekts vor dem Gegner selbstbewusst bleibt: „Ich denke, dass wir über die notwendige Qualität verfügen. Wir haben als etablierter Zweitligist die Erfahrung auf unserer Seite, das muss sich auch durchsetzen.“
Die Favoritenrolle kommt als gestandenem Zweitligisten den Eisernen zu, was auch Norbert Düwel so sieht: „Von uns wird einiges erwartet und auch wir selbst erwarten viel von uns.“ Der sportliche Ehrgeiz ist demnach geweckt, aber auch wirtschaftlich wird ein Zweitrundeneinzug im Pokal belohnt. „Es ist für jede Mannschaft interessant weiterzukommen, auch weil es eine finanzielle Dimension gibt. Der Pokal hat seinen eigenen Reiz, dem wollen wir uns nicht entziehen.“
Dass Heidenheim im letzten Jahr als souveräner Aufsteiger eine überragende Saison gespielt hat, ist Norbert Düwel nicht verborgen geblieben. „Die Mannschaft ist zusammengeblieben und weiß um ihre Stärken. Wir haben sie uns ganz genau angeguckt und einen Plan zurechtgelegt. Am Montag werden wir sehen, ob dieser aufgeht.“
Auch wenn Heidenheim im Anschluss an den Auftaktsieg gegen den FSV Frankfurt (2:1) am zweiten Spieltag gegen Bundesligaabsteiger Eintracht Braunschweig klar die Waffen strecken musste (0:3), glaubt Coach Düwel nicht an einen nachteiligen Effekt für den Pokalgegner: „In Heidenheim werden die Leute realistisch genug sein, das Ergebnis einordnen zu können. Braunschweig ist personell sehr gut aufgestellt und wird ganz sicher um den Aufstieg mitspielen. Da kann ein Aufsteiger wie Heidenheim nicht erwarten, problemlos zu gewinnen. Das Spiel am Montag ist ein ganz anderes. Der Pokal bietet ihnen eine große Chance, das Ergebnis gegen Braunschweig vor eigenem Publikum wieder gut zu machen“, glaubt Norbert Düwel, der einen aufopferungsvoll kämpfenden Gegner erwartet.
Personell hat der Trainer nahezu alle Möglichkeiten. Sowohl Mario Eggimann (Nackenwirbelsäule) als auch Toni Leistner (Achillessehne) haben ihre Verletzungen überwunden. Einzig Michael Parensen wird aus gesundheitlichen Gründen in Heidenheim nicht dabei sein können. Der 28-Jährige ist erkrankt und fällt für das Pokalspiel definitiv aus. Auf der Torhüterposition hält sich Norbert Düwel zudem weitere Wechseloptionen für die Startformation offen. „Ich bin froh zwei so gute Torhüter zu haben. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass ich Mohamed Amsif die Chance im Pokal gebe“, so der Uniontrainer abschließend.
Unter dem Motto „Alle in Rot nach Heidenheim!“ werden die Eisernen trotz der extrem ungünstigen Spielansetzung am frühen Montagabend von mehreren hundert Fans in den Südwesten begleitet. Ein Anreiz mehr, mit aller Macht zu versuchen, die zweite Runde zu erreichen...