1. FC Union Berlin vs VfB Stuttgart
Bundesliga, 26. Spieltag
1. FC Union vs Stuttgart
Bundesliga, 26. Spieltag
Union schlägt Stuttgart mit 3:0
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin gewinnt sein Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit 3:0 und behauptet damit den 3. Tabellenplatz. Nach einer chancenarmen und torlosen ersten Halbzeit zeigen sich die Eisernen nach dem Seitenwechsel effektiver und gehen durch Sheraldo Becker nach 51 Minuten in Führung. Zwei schnelle aufeinanderfolgende Tore durch Kevin Behrens (67.) und Eigentorschütze Genki Haraguchi (68.) sorgen für die frühe Entscheidung.
1. FC Union Berlin: Grill – Trimmel, Doekhi, Knoche, Diogo, Roussillon (77. Gießelmann) – Laïdouni (59. Thorsby), Khedira, Haberer (90.+1 Pantović)– Behrens (77. Leweling), Becker (77. Siebatcheu)
VfB Stuttgart: Bredlow - Vagnoman, Mavropanos, Zagadou, Ito - Endo, Anton (63. Führich), Haraguchi (79. Nartey)- Millot, Perea (63. Coulibaly), Tomas (63. Guirassy)
Personal: Nach der Länderspielpause in der vergangenen Woche rotierte das Trainerteam des 1. FC Union Berlin im Gegensatz zum letzten Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt auf gleich sechs Positionen. Für die angeschlagenen Akteure Frederik Rönnow und Paul Seguin rückten Lennart Grill und Aïssa Laïdouni in die Startformation. Außerdem kamen Christopher Trimmel, Diogo Leite, Jérôme Roussillon und Kevin Behrens für Josip Juranović, Timo Baumgartl, Niko Gießelmann und Jordan Siebatcheu.
Zuschauer: 22.012
Tore: 1:0 Becker (51.), 2:0 Behrens (67.), 3:0 Haraguchi (ET 68.)
Ausgeglichene 1. Halbzeit – Union ohne zwingende Torchance
Direkt zu Beginn der Partie ließ sich der Matchplan beider Mannschaften gut erkennen. Während die Hausherren spielerische Lösungen über die Außen zu kreieren versuchten, fokussierte sich das Team aus Stuttgart auf lange Bälle hinter die letzte Kette der Unioner. Knapp zehn Minuten waren vergangen, da kam Stuttgart immer besser ins Spiel und schaffte es, die Eisernen in der eigenen Hälfte festzusetzen. Die Köpenicker Defensive blieb stabil und wehrte die Angriffe der Canstätter ab. Auf den ersten Torabschluss musste das ausverkaufte Stadion An der Alten Försterei lange warten, auch nach über 20 Minuten schafften es beide Mannschaften nicht, einen Torschuss zu verbuchen. Bis zur 29. Minute, als Zagadou mit einer perfekten Hereingabe in den Strafraum bedient wurde, das runde Leder jedoch aus kurzer Distanz knapp über den Querbalken köpfte. Auf der Gegenseite war es kurze Zeit später dann Kevin Behrens, der nach der Ecke von Christopher Trimmel per Kopf zum Abschluss kam. Auch er zwang den Schlussmann des VfB nicht zum Eingreifen und setzte die Kugel über die Latte (32.). Wenige Zeigerumdrehungen später zappelte das Netz für die Gäste, der Jubel hielt jedoch nicht lange an. Der VAR meldete sich: dem Tor durch Perea war ein Handspiel vorgegangen. Die Stuttgarter suchten in der Folge immer wieder Lücken in den Reihen der Hausherren, die sich allerdings nicht verunsichern ließen. Auch die erneute Gelegenheit für Stuttgart, knapp drei Minuten vor der Halbzeit, löste die Defensive gemeinschaftlich mit Schlussmann Lennart Grill und verhinderte so den Rückstand zur Pause.
Union trifft früh zu Führung – VfB ohne Chance gegen starke Defensivleistung
Zurück aus der Pause kreierten die Hausherren knapp zwei Minuten nach Wiederanpfiff die erste große Möglichkeit. Mit einem perfekten Pass in die Gasse bediente Behrens seinen Teamkollegen Janik Haberer, der aus spitzem Winkel den langen Pfosten nur knapp verfehlte. In der 51. Minute jubelte das Stadion An der Alten Försterei dann jedoch haltlos. Erneut war Haberer ins Geschehen involviert, bediente aus der Zentrale seinen Abwehrkollegen Roussillon, der mit einer genauen Flanke Sheraldo Becker in Szene setzte. Becker flog am langen Pfosten ein und brachte seine Mannschaft in Führung. Auch in der Folge brachte Union seine Tugenden zurück auf den Platz. Mit Kompaktheit und Willen in den Zweikämpfen ließ man dem VfB keine Möglichkeiten, ins Spiel zu kommen. Erst nach einer Ecke kamen die Schwaben zum Abschluss, verfehlten den Kasten von Grill jedoch um wenige Meter (59.). Drei Zeigerumdrehungen später waren es wieder die Hausherren, die durch Becker erneut zum Abschluss kamen. Dieses Mal war VfB-Schlussmann Bredlow zur Stelle und hielt seine Mannschaft mit einer Parade weiter im Spiel. In der 65. Minute dann der erneute Jubel für Union: Roussillion bediente Becker erneut am langen Pfosten, der den Ball direkt auf seinen Sturmkollegen Behrens abgab. Auch Behrens zahlte dem Trainer sein Vertrauen zurück und erhöhte auf 2:0. Stuttgart blieb keine Möglichkeit zum Verschnaufen, da zappelte das Netz erneut: Nach Wiederanpfiff gewann der eingewechselte Morten Thorsby den Ball im Mittelfeld und schickte Torschütze Behrens, der mit seinem scharfen Pass Becker suchte. Stuttgarts’ Klärungsversuch endete unglücklich im eigenen Tor (68.). Der VfB gab sich nicht auf und versuchte, die Gegentreffer abzuschütteln. Zuerst parierte Grill stark gegen Millot, ehe Roussillion den Abschluss von Guirassy mit der Hacke kurz vor der Linie klärte (74.). Beide Trainer brachten in der Schlussphase der Partie noch einmal frische Kräfte. Für Union machten die Torschützen Becker und Behrens Platz für Jordan Siebatcheu und Jamie Leweling und auch der an zwei der drei Tor beteiligte Roussillion, verließ für Niko Gießelmann den Platz (77.). Wiederum nur ein paar Minuten später zeigte Grill im Union-Tor erneut seine Reflexe und partierte einen Kopfball von Mavropanos aus kurzer Distanz stark. Bis zum Ende versuchten die Gäste immer wieder, mit direkten Pässen in den Strafraum der Köpenicker zu gelangen, scheiterten aber jedes Mal an deren starker Verteidigung. Und so endete die Partie nach zusätzlichen drei Nachspielminuten mit einem 3:0 für die Gastgeber.
Stimmen zum Spiel
“Die erste Hälfte war nicht gut von uns, da waren wir nicht aggressiv genug und haben ohne Power gespielt. Nach der Pause war es dann aber besser, der Trainer hat in der Kabine die richtigen Worte gewählt. Wir haben drei Tore geschossen und das ist am Ende das, was zählt”, zeigte sich Torschütze Sheraldo Becker zufrieden mit der Leistungssteigerung.
“Ich selber habe ein paar Momente gebraucht, um ins Spiel zu kommen”, gibt Torhüter Lennart Grill nach der Partie zu. “Aber das galt für die ganze Mannschaft. Umso bemerkenswerter war die Steigerung nach der Halbzeit. Der Trainer hat uns gut darauf eingestellt und die Mannschaft hat dann geliefert”.
Union-Cheftrainer Urs Fischer im Nachgang zum Spiel: “Im ersten Durchgang haben wir alles vermissen lassen, das war ein Spiel ohne Schärfe und ohne Tempo. Und bei den Möglichkeiten von Stuttgart hatten wir dann auch noch Glück. Nach dem Seitenwechsel ist die Mannschaft so aufgetreten, wie es sein sollte. Da meine ich nicht unbedingt die Tore, sondern die generelle Einstellung.”
Ausblick auf die kommende Woche
Bereits am Dienstag geht es für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin im DFB-Pokalviertelfinale nach Frankfurt. Dort trifft das Team auf den amtierenden Europa League-Sieger. Angepfiffen wird das Spiel um 18 Uhr im Deutsche Bank Park.
Union empfängt Stuttgart
Vorbericht
Der 1. FC Union Berlin empfängt am Sonnabend, dem 01.04.2023, den VfB Stuttgart im heimischen Stadion An der Alten Försterei. Die Partie im Rahmen des 26. Bundesliga-Spieltages wird um 15:30 Uhr angepfiffen.
Die Ausgangslage
Während die Eisernen am Sonnabend das Ergebnis der Partie gegen Eintracht Frankfurt (2:0) vor der Länderspielpause bestätigen wollen, geht es für die Schwaben vom VfB darum, die aktuelle Negativserie von vier Spielen ohne Sieg zu beenden. Zuletzt konnte man nur beim Remis in Frankfurt einen Zähler verbuchen, davor und danach verlor man auf Schalke, sowie daheim gegen Bayern München und den VfL Wolfsburg.
Abgesehen vom klaren 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln an Spieltag 21 liegt der letzte Sieg des Clubs aus dem Stuttgarter Bezirk Bad Cannstatt sogar noch länger zurück. Noch vor der WM-Pause bezwang man in der heimischen Mercedes-Benz-Arena Hertha BSC mit 2:1.
Als Resultat der eigenen Misserfolge und der Ergebnisse der anderen Teams aus der unteren Tabellenhälfte rutschten die Stuttgarter am vergangenen Spieltag erstmals in der laufenden Spielzeit auf Tabellenrang 18 ab.
Der Gegnercheck
Die Mannschaft von Cheftrainer Bruno Labbadia steht nach nunmehr 25 absolvierten Bundesliga-Spieltagen immer noch ohne Auswärtssieg da, in der Auswärtstabelle reichen somit einzig fünf Unentschieden für Platz 17. Labbadia, der zudem in seinem 100. Bundesliga-Spiel als VfB-Trainer erstmals im Stadion An der Alten Försterei zu Gast sein wird, will mit seinem Team sicherlich den ersten Sieg gegen Union im Deutschen Fußball-Oberhaus einfahren. Von bisher fünf Duellen endeten drei mit einem Remis, zweimal behielten die Köpenicker die Oberhand.
Mit 29 erzielten Treffern stellt der VfB ligaweit die Offensive mit den drittwenigsten Toren, einzig der FC Schalke 04 (21) sowie der VfL Bochum (27) waren bisher seltener erfolgreich im Erzielen von Treffern. Toptorschütze Serhou Guirassy, der bisher sechsmal einnetzen konnte, fehlt am Sonnabend voraussichtlich weiterhin verletzt. Die beiden nächstbesten Torschützen, Chris Führich und Silas, trafen bisher viermal und sollten auch am Wochenende als Leistungsträger im Stadion An der Alten Försterei auflaufen.
Das Wiedersehen
Ein Wiedersehen feiern am Wochenende Rani Khedira, Timo Baumgartl, Genki Haraguchi sowie Christian Gentner. Union-Profi Timo Baumgartl blickt auf acht Jahre beim VfB zurück. Bei Stuttgart verbrachte der Schwabe den Großteil seiner Karriere, von 2011 bis 2019 spielte der jetzt 27-Jährige in der B- und A-Jugend sowie der zweiten und ersten Mannschaft. Khedira blickt auf eine noch längere Zeit beim VfB zurück. Sie begann im Jahr 2005, endete im Sommer 2014 und umfasste insgesamt 128 Spiele für die Schwaben.
Auf der anderen Seite wechselte Genki Haraguchi erst im abgelaufenen Winter-Transferfenster nach Baden-Württemberg, nachdem er zuvor in anderthalb Saisons 61 Partien für die Eisernen absolviert hatte.
Aufstiegsheld Christian Gentner kehrt ebenfalls an die alte Wirkungsstätte zurück. Seit Anfang dieses Jahres leitet “Gente” die Lizenzspielerabteilung des VfB. Für die Eisernen stand der mittlerweile 37-Jährige 57-mal auf dem Rasen.
Das Personal
András Schäfer befindet sich noch im Aufbautraining und steht damit noch nicht zur Verfügung. Jakob Busk und Sheraldo Becker sind aktuell erkrankt, Paul Seguin leicht angeschlagen, alle drei könnten jedoch noch eine Option für den Kader sein.
Die Stimmen vor dem Spiel
Urs Fischer lässt sich von der Tabellensituation der Schwaben nicht täuschen: “Die vergangenen Spiele des VfB waren alle sehr eng, für mich macht die Mannschaft einen aktiven und selbstbewussten Eindruck. Trotz der aktuellen Situation sucht Stuttgart immer wieder spielerische Lösungen, dazu besitzen sie ein gutes Spiel über die Seiten.”
Bruno Labbadia lobt vor dem Duell vor allem die Disziplin der Eisernen: „Es ist toll anzusehen, wie Union als Mannschaft funktioniert. Jeder ist bereit, die gewünschten Wege zu gehen. Sie sind unglaublich kompakt – in alle Richtungen. Man muss immer gegen ein extremes Bollwerk arbeiten.“
Serviceinfos
Das Stadion An der Alten Försterei ist ausverkauft und öffnet seine Tore wie üblich zwei Stunden vor dem Anpfiff.
Das Spiel ist live auf Sky zu sehen und im rbb24 Inforadio und auf rbb24.de zu hören. Wie gewohnt berichtet Union auch im vereinseigenen Liveticker von der Partie.