1. FC Union Berlin vs Union Saint-Gilloise
UEFA Europa League, Achtelfinale, Hinspiel
1. FC Union vs St. Gilloise
UEFA Europa League, Achtelfinale, Hinspiel
Union spielt 3:3 gegen St. Gilles
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin und Royale Union St. Gilloise trennen sich im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Europa League mit 3:3-Unentschieden. Die Hausherren machen von Beginn an das Spiel, das erste Tor fällt allerdings auf Seiten der Gäste (28.). Josip Juranović gelingt per direktem Freistoß noch vor der Pause der Ausgleich. Auch in der zweiten Hälfte dominieren die Eisernen die Partie, geraten allerdings zweimal in Rückstand. Knoche und Michel treffen jeweils der Ausgleich.
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (77. Gießelmann), Doekhi, Knoche, Leite, Juranović – Thorsby (77. Leweling), Khedira, Haberer (63. Laïdouni) – Becker (77. Michel), Behrens (64. Siebatcheu)
Royale Union St. Gilloise: Moris – Nieuwkoop, Burgess, Kandouss, Van Der Heyden – El Azzouzi, Lynen, Lapoussin – Amani (85. Puertas), Boniface (85. Nilsson), Vertessen (80. Adingra)
Personal: Für das Hinspiel im Achtelfinale der UEFA Europa League nahm Cheftrainer Urs Fischer lediglich eine Veränderung im Vergleich zum letzten Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln vor. Einzig Morten Thorsby rutschte für Aïssa Laïdouni in die Anfangself.
Zuschauer: 21.605
Tore: 0:1 Boniface (28.), 1:1 Juranović (42.), 1:2 Vertessen (58.), 2:2 Knoche (69.), 2:3 Boniface (72.), 3:3 Michel (89.)
Zwei Kunstschüsse führen zu Toren – Juranović verwandelt direkten Freistoß
Das erste Spiel in einem europäischen Achtelfinale der Vereinsgeschichte begannen die Eisernen direkt mit einer klaren Richtung. Vom Anpfiff an ging es nur nach vorne, zumeist über die linke Seite mit Josip Juranović, Janik Haberer und wechselweise Sheraldo Becker. Eine Flanke des Kroaten landete in Minute neun am zweiten Pfosten bei Becker, der sofort den Abschluss suchte. Sein Aufsetzer aus acht Metern Torentfernung wurde für USG-Keeper Anthony Moris so gefährlich, dass dieser auf Nummer Sicher ging und den Ball lieber ins Aus klärte. Den anschließenden Eckball von Kapitän Christopher Trimmel köpfte Morten Thorsby aus dem Gemenge in der Mitte nur knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus. Auch die nächste Chance für die Hausherren ergab sich nach einem Eckball in Minute 16. Juranovićs Ball von der rechten Seite segelte punktgenau auf den Kopf von Kevin Behrens, dessen Kopfball hielt Moris nach starker Reaktion auf der Linie. Die Gäste aus Belgien hatten in der ersten Phase des Spiels sichtlich mit dem Druck der Eisernen zu kämpfen und konnten sich höchstens mit Ansätzen schneller Konter ein wenig Luft verschaffen. Aus dem Nichts und genau genommen mit der ersten längeren Ballbesitzphase erzielten die Gäste dann in Spielminute 28 die Führung. Victor Boniface nutzte in halblinker Position 20 Meter vor dem Tor den ihm gebotenen Platz und versuchte den Distanzschuss. Der Unterschenkel von Kevin Behrens gab dem Ball letztlich die entscheidende Richtung, sodass dieser sich hinter dem überraschten Frederik Rönnow ins Netz senkte. Nach einer etwas ruhigeren Viertelstunde gab Juranović den Union-Fans in Minute 42, nach den zuletzt wenigen offensiven Glücksmomenten, wieder einen Grund zum Jubeln. Einen direkten Freistoß aus halblinker Position 18 Meter vor dem Tor schlenzte er perfekt und unhaltbar ins linke Eck, Torhüter Moris blieben keine Abwehrchancen. Mit dem 1:1 gingen beide Teams kurz darauf in die Pause.
Tore auf beiden Seiten – Michel mit dem Ausgleich kurz Schluss
Den Schwung des Ausgleichs nahmen die Eisernen auch nach dem Wiederanpfiff mit in ihr Spiel, Angriff um Angriff rollte auf die Defensive der Gäste zu, nur die Lücken waren nicht da. Wie in Durchgang eins nahm die Partie eine unerwartete Wendung, wieder ging der belgische Vizemeister aus dem Nichts in Führung (58. Minute). Einen Fehler von Christopher Trimmel kurz hinter der Mittellinie nahm Torschütze Boniface auf und trieb so den Konter an. Wenige Meter vor dem Sechzehner der Köpenicker legte er die Kugel für den mitgelaufenen Yorbe Vertessen auf und ermöglichte ihm so eine gute Schussmöglichkeit. Vertessen zeigte sich kaltschnäuzig und versenkte die Vorlage zum 2:1 aus Sicht der Gäste. Keine zehn Minuten später der nächste Aufreger in einem mittlerweile sehr intensiven Spiel. Bei einem Eckball der Köpenicker klöpte Danilho Doekhi Christian Burgess den Ball eggen die Hand, zu seinem Pech innerhalb des Strafraums, sodass Schiedsrichter Grinfeeld nach Ansicht der Video-Bilder auf Elfmeter für Union entschied. Wie schon dreimal zuvor im Wettbewerb übernahm Robin Knoche die Verantwortung und hatte Glück, dass Moris den ersten Schuss zur Mitte abwehrte. Den Nachschuss aus kurzer Distanz versenkte Knoche zum 2:2-Ausgleich (69.). Der Jubel über den Ausgleich verhallte danach sehr zügig, denn schon drei Minuten später lagen die Eisernen wieder in Rückstand. Einen langen Ball auf Vertessen trieb dieser tief in Unions Hälfte, den Querpass auf Boniface brauchte dieser im Strafraum dann nur noch zur erneuten Führung einschieben (72.). Urs Fischer wechselte nach dem Gegentreffer sofort dreifach und hatte nun mit Jamie Leweling, Sven Michel und Jordan Siebatcheu drei nominelle Angreifer auf dem Feld. Wie schon zuvor spielte die Fischer-Elf nun absolutes Power-Play, konnte sich aber kaum zwingende Chancen erspielen. Die Gäste verteidigten sehr tief und waren ihrerseits bei Kontern stets brandgefährlich. Einen Treffer jedoch konnten die Eisernen noch setzen, nach einem langen Ball in die Spitze verlängerte El Azzouzi unfreiwillig und legte so perfekt auf Sven Michel ab. Der behauptete die Kugel und ließ Torwart Moris im unteren rechten Eck keine Chance. Es gab sechs Minuten Nachspielzeit und Union versuchte immer wieder die Belgier anzulaufen. Letztlich blieb es aber beim Stand von 3:3.
Stimmen nach dem Spiel
“Bei zweieinhalb der drei Gegentore haben wir uns heute zu dumm angestellt, ich glaube, so ehrlich muss man sein. Der Gegner schießt dreimal aufs Tor und dreimal ist er drin, das darf uns nicht passieren. Am Ende sind wir froh, dass das 3:3 noch fällt, aber insgesamt wäre heute mehr drin gewesen”, so ein kritischer Robin Knoche nach dem Abpfiff.
Auch Sven Michel hat Fehler gesehen, zeigt sich aber zuversichtlich: “Der Gegner hat es gut gemacht und bei uns hat die Restverteidigung nicht immer gepasst. Jetzt müssen wir analysieren, woran es gelegen hat und die Fehler schnellstmöglich beseitigen. Das Rückspiel wird auch sehr intensiv, aber ich glaube an unsere Chancen.”
“Wenn ich die Statistiken und das Spiel betrachte, bin ich mit dem Resultat natürlich unzufrieden. Aber wenn man den Gegner so einlädt, wie wir heute, muss man am Ende zufrieden sein. Die Jungs haben eine tolle Moral gezeigt und sind dreimal zurückgekommen. Bei den Gegentoren aber sehen wir teilweise sehr schlecht aus, das können wir viel besser. Das Resultat lässt jetzt noch einiges zu und wir werden im Rückspiel alles geben, um noch eine Runde weiterzukommen”, so das Fazit von Cheftrainer Urs Fischer.
Ausblick auf die kommenden Tage
Bereits am Sonntag reist die Mannschaft des 1. FC Union Berlin im Rahmen der nächsten Bundesliga-Partie zum VfL Wolfsburg. Die Begegnung in der Volkswagen-Arena wird am Sonntag, dem 12.03.2023, um 19:30 Uhr angepfiffen.
Saint-Gilles erneut zu Gast an der Alten Försterei
Vorbericht
Im Achtelfinale der UEFA Europa League empfängt der 1. FC Union Berlin am Donnerstag, dem 09.03.2023, den einzigen belgischen Vertreter Royale Union Saint-Gilloise. Das Hinspiel in der Runde der letzten 16 wird um 18:45 Uhr angepfiffen.
Die Ausgangslage
In der Gruppenphase belegten die Belgier vor den Eisernen, dem SC Braga und Malmö FF den ersten Platz. Zudem waren sie auch die einzige Mannschaft, die es in dieser Saison schaffte, 3 Punkte aus Köpenick mitzunehmen. Am ersten Spieltag der Gruppe D und gleichzeitig dem ersten Europa League-Spiel in der mehr als hundertjährigen Geschichte des Stadions An der Alten Försterei gelang Senne Lynen vor der Halbzeit das entscheidende Tor zum Sieg. Insgesamt holte das Team aus den Brüsseler Gemeinden Saint-Gilles und Forest 13 Punkte während der Gruppenspiele und qualifizierte sich so direkt für das anstehende Achtelfinale.
Mit nur einem Zähler weniger musste die Mannschaft von Union-Trainer Urs Fischer im Februar noch eine Extrarunde in den Finalrunden-Play-offs absolvieren, in Addition von Hin- und Rückspiel besiegte man den niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam mit 3:1 und löste so das Ticket für die nächste Runde.
Der Gegnercheck
Nach 28 Spieltagen in der belgischen Jupiler Pro League rangiert das Team von Karel Geraerts auf dem 2. Tabellenplatz, hat aber auf Tabellenführer KRC Genk bereits acht Zähler Rückstand. Ungeachtet dessen ist der amtierende Vizemeister sechs Runden vor Schluss auch schon fast sicher für die Meisterschafts-Playoffs qualifiziert: 13 Punkte beträgt der Puffer nach hinten. Generell spielen die Belgier eine zahlenmäßig starke Saison, in der Liga stellt man mit 57 eigenen Toren die zweitbeste Offensive und mit 34 kassierten Treffern die viertbeste Abwehr.
Besonders in der Offensive wird die Last auf viele Schultern verteilt, inklusive des im Winter nach New York transferierten Dante Vanzeir haben in der bisherigen Saison gleich fünf Akteure zweistellig getroffen und sogar acht Spieler verzeichnen ein zweistelliges Ergebnis, nimmt man Tore und Vorlagen zusammen. Ein kleiner Wehrmutstropfen beim Anblick der bisherigen Saison ist wohl der Fakt, dass St. Gilles drei der insgesamt acht Saisonniederlagen in den letzten fünf Partien verbuchte. Zwei Pleiten in der Liga folgte vor einer Woche das Aus nach Elfmeterschießen im nationalen Pokal gegen Royal Antwerpen. Liga-Begegnung 28 am vergangenen Sonntag gewann man allerdings wieder, nach 90 Minuten hieß es 2:1 gegen KAS Eupen.
Das Personal
András Schäfer steht nach wie vor nicht zur Verfügung und auch Jérôme Roussillon fällt weiterhin aus.
Die Stimmen vor dem Spiel
Urs Fischer im Vorfeld der Partie: “Das ist ein Gegner, den wir schon kennen. Aber daher wissen wir auch, dass es eine schwierige Aufgabe wird. Im Gruppenspiel hier in der Alten Försterei waren sie damals sehr defensiv eingestellt und haben kaum Chancen von uns zugelassen. Insgesamt ist es eine sehr kompakte und gut organisierte Mannschaft, teilweise spielen sie einen Stil, der unserem sehr ähnlich ist. Wir wollen in den 90 Minuten wie immer alles geben, ein positives Resultat und damit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel holen.”
Auch Morten Thorsby erwartet ein schwieriges Spiel: ”Wir wissen, was uns erwartet, das ist klar. Jetzt müssen wir aus dem Spiel von damals lernen und es besser machen. Trotzdem erwarten wir natürlich ein schweres Spiel, sie sind auch in der belgischen Liga gut drauf und spielen dort eine gute Saison. In unserer Mannschaft ist ein Achtelfinale in einem europäischen Wettbewerb für die meisten Spieler etwas Neues, von daher wollen wir umso mehr alles geben.”
Serviceinfos
Im Heimbereich sind für die Partie keine Tickets mehr verfügbar. Das Stadion An der Alten Försterei öffnet seine Tore wie üblich zwei Stunden vor dem Anpfiff, also um 16:45 Uhr. Aufgrund der Beeinträchtigungen rund um den S-Bahnhof Köpenick und die Hämmerlingstraße werden Fans und Zuschauer gebeten, für die Anreise zum Stadion mehr Zeit einzuplanen.
Das Spiel wird live beim Streamingdienst RTL+ übertragen und ist im rbb24 Inforadio und auf www.rbb24.de zu hören. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.