Der 1. FC Union Berlin gewinnt sein Heimspiel gegen den SC Braga im Stadion An der Alten Försterei mit 1:0. Vor 21.082 Zuschauern erzielt Robin Knoche in der 68. Minute per Elfmeter das Tor des Tages. Trotz eines Chancenplus im erwartbar engen Spiel gegen die Portugiesen gelang es Union zuvor nicht, in Führung zu gehen.

In der nächsten Woche geht es am letzten Spieltag der Europa League-Gruppenphase gegen Royale Union Saint Gilloise um das direkte Weiterkommen im Wettbewerb. 

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Doekhi, Knoche, Leite, Ryerson – Thorsby (46. Schäfer), Khedira, Haberer (90.+4 Haraguchi) – Becker (90.+1 Leweling), Siebatcheu (63. Behrens)

SC Braga: Matheus – Fabiano (80. Banza), Tormena, Paulo Oliveira, Sequeira (90.+1 Djalo) – Iuri Medeiros (75. Gomes), Al Musrati, Castro (75. A. Horta), R. Horta – Ruiz, Vitinha

Personal: Für das letzte Heimspiel in der Gruppenphase der UEFA Europa League nahm das Trainerteam des 1. FC Union Berlin auf drei Positionen Änderungen vor: Für Paul Jaeckel, Niko Gießelmann und Andras Schäfer rückten Danilho Doekhi, Julian Ryerson und Morten Thorsby in die Startelf.

Zuschauer: 21.082

Tore: 1:0 Knoche (68.)

Union dreht zum Ende der Halbzeit auf

Vor ausverkauftem Heimbereich setzten die Hausherren aus Berlin-Köpenick direkt das erste Ausrufezeichen nach nicht einmal zwei Minuten: Die Hereingabe von rechts bekam Sheraldo Becker im Strafraum zu ungenau, um direkt abzuziehen und leitete das runde Leder auf Morten Thorsby weiter, der es aus kurzer Distanz mit dem Abschluss per Kopf versuchte. Schlussmann Matheus behielt jedoch die Nerven und sicherte den Ball. Die Portugiesen ließen den Worten ihres Trainers Taten folgen, hielt den Ball lange in den eigenen Reihen und versuchten den kontrollierten Spielaufbau aus der letzten Reihe. Union ließ sich davon in keiner Weise beeindrucken und so folgten gefühlt im Minutentakt die Flanken in den Strafraum des Gegners. Und auch wenn die Gäste aus Portugal die Hereingaben nicht zu verhindern wussten, konnten sie sich auf ihren Schlussmann verlassen, der die Angriffe vereitelte. Die Mannschaft des SC Braga schaffte es dennoch, über weite Strecken der ersten Halbzeit immer wieder die Kontrolle über das Spiel zu erlangen. In der 30. Spielminuten waren es erneut die Unioner, die nach einer Ecke zum Torabschluss kamen: Die gute Hereingabe von Christopher Trimmel fand erneut Morten Thorsby, dessen Kopfball das Tor nur knapp verfehlte. Doch auch die Gäste schafften es wenig später, ihren ersten ernsthaften Abschluss zu verbuchen. In der 32. Minute wählten sie eine kurz ausgeführte Standardvariante und versuchten es dann mit dem Distanzschuss auf das kurze Eck. Frederik Rönnow war zur Stelle und sicherte den Ball im Nachfassen. Braga machte immer mehr Druck, durchbrach die Defensive der Köpenicker immer wieder, fand jedoch keinen Weg an Unions Schlussmann Rönnow vorbei. In der 38. Minute dann die Großchance für die Eisernen: Julian Ryerson bediente Becker mit einer perfekten Flanke in den Strafraum. Der Stürmer versuchte es mit der Direktabnahme, scheiterte jedoch auch am Keeper. Fünf Minuten vor dem Ende war es dieses Mal Kapitän Trimmel, der mit einer Hereingabe von Becker bediente wurde und das runde Leder am zweiten Pfosten knapp über den Querbalken köpfte. Mit einem klaren Chancenplus gingen die Eisernen in die Kabine.

Union mit dem Tor des Tages per Strafstoß

Die zweite Halbzeit begann wie die erste endete: Beide Mannschaften kamen gut aus der Kabine und suchten zielstrebig den Weg Richtung gegnerisches Tor. Dennoch mussten die Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei bis zur 57. Spielminute warten, ehe es zum ersten richtigen Torabschluss kam. Fabiano versuchte sich an einem satten Torschuss und zwang Rönnow zum Eingreifen. Unions Nummer Eins pfaustete den Schuss aus seinem Strafraum und sicherte seiner Mannschaft hinten die Null. In der 65. Spielminute unterbrach der Unparteiische die Partie und der VAR schaltete sich ein. Geprüfte wurde ein möglicher Strafstoß für die Eisernen. Der Unparteiische ging zur Seitenlinie, betrachtete die Szene noch einmal und entschied auf Handspiel und Elfmeter für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin. Wie bereits im Rückspiel gegen Malmö FF schnappte sich Robin Knoche die Kugel und verwandelte sicher vom Punkt zum 1:0 (68.). Keine drei Zeigerumdrehungen später zeigte Janik Haberer sein Können und schloss aus knapp 18 Meter mit einem Volleyschuss in der Drehung ab und verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter. Bragas Trainer Artur Jorge reagierte und brachte für die Schlussphase frische Kräfte in die Partie. Direkt im Spiel war kurz darauf der eingewechselte Rodrigo Gomes, der nach einem Chipball von Al Musrati frei vor Rönnow auftauchte, aus dieser Möglichkeit aber nicht viel machen konnte. Die Defensive der Eisernen drängte ihn aus dem Strafraum und so gab es keinen nennenswerten Abschluss. In den Schlussminuten suchten die Gäste permanent den schnellen Weg nach vorne Richtung Sechzehner der Unioner, hatten aber oftmals keine klare Linie in ihren Aktionen, es folgten viele hohe Bälle. Gefährlich wurde es in Minute 89, als Ricardo Horta einen Freistoß aus halblinker Position vor dem Strafraum direkt auf das Tor der Berliner schoss. Torwart Rönnow rutschte der Ball über die Handschuhe und ging letztlich über dem Querbalken ins Toraus. Auch danach liefen die Portugiesen verzweifelt an, kamen aber nicht mehr zu einer Tormöglichkeit und so endete die Partie nach 94 Minuten beim Stand von 1:0 für Union.

Stimmen nach dem Spiel

Innenverteidiger Diogo Leite war vom Sieg der Eisernen überzeugt: “Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird. Aber genauso wussten wir, dass wir hier heute gewinnen können, wenn wir unsere Arbeit machen und das umsetzen, was unser der Trainer mit auf den Weg gegeben hat. Wir sind alle sehr glücklich!”

Torschütze Robin Knoche ist froh über die Leistung und seinen entscheidenden Elfmetertreffer: “Was auf dem Spiel steht, wussten wir vorher. Jetzt haben wir noch ein Endspiel und auch da werden wir versuchen, unsere Leistung konzentriert auf den Platz zu bringen. Besonders in so einem Spiel, in dem sich beide Teams neutralisieren, nimmt man so einen Elfmeter dann gerne mit.”

Union-Cheftrainer Urs Fischer sah einen guten Auftritt seines Teams: “Am Ende ist es ein verdienter Sieg, auch aufgrund der ersten Hälfte. Da waren wir dominant und hatten auch Möglichkeiten, in Führung zu gehen. Zwar hat die Effizienz etwas gefehlt, aber die Mannschaft hat das über 90 Minuten sehr gut gemacht, weil sie einfach im Spiel waren. Zwar fällt das 1:0 dann mit etwas Glück, aber dann haben sie es clever nach Hause gespielt.”

Ausblick auf die kommende Woche

Für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin geht es am morgigen Tag mit der Vorbereitung auf den 12. Bundesliga-Spieltag weiter. Der Gegner im Stadion An der Alten Försterei heißt dann Borussia Mönchengladbach. Der Anpfiff der Partie erfolgt am Sonntag, dem 30.10.2022 um 15:30 Uhr.