1. FC Union Berlin vs SpVgg Greuther Fürth
2. Bundesliga, 11. Spieltag
1. FC Union vs Fürth
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Serie reißt und hält: Union bezwingt Greuther Fürth mit 3:1
Spielbericht
Im Gegensatz zum 2:0-Erfolg im letzten Pflichtspiel bei Jahn Regensburg veränderte Trainer Jens Keller seine Startelf auf einer Position und brachte Peter Kurzweg auf der Linksverteidiger-Position für den wegen muskulärer Probleme nicht einsatzfähigen Kristian Pedersen. Die Aufstellungen der beiden Teams:
Busk – Trimmel, Leistner, Schönheim, Kurzweg (73. Parensen) – Kroos (58. Daube), Prömel, Hartel (80. Kreilach) – Gogia, Polter, Hedlund
Burchert - Maloca, M. Caligiuri, Magyar - Hilbert (70. P. Hofmann), Aycicek (65. Raum), J. Gjasula, Wittek - Torres, Steininger (19. Dursun), Narey
Tore: 1:0 Kurzweg (3.), 2:0 Gogia (41.), 2:1 Wittek (57.), 3:1 Hedlund (76.)
Neun Punkte und 9:1 Tore aus den vergangenen drei Punktspielen – mit diesem Rückenwind gehen die Eisernen in ihr einziges Oktober-Heimspiel. Torjäger Sebastian Polter (fünf Treffer und eine Vorlage), Junioren-Nationalspieler Marcel Hartel (ein Treffer, eine Vorlage), Linksverteidiger Kristian Pedersen (zwei Vorlagen) sowie und Torhüter Jakob Busk (gehaltener Elfmeter und auch sonst sehr stark in Regensburg) stachen in diesen drei Spielen besonders heraus. Die gesamte Teamleistung bestimmte die Richtung in der Tabelle.
Und dann gibt es da noch die vielbesprochene Serie des Gegners. Die Franken liegen im direkten Zweitliga-Vergleich – insgesamt 20 Spiele – klar vor den Eisernen: neun Fürther Siege, neun Unentschieden, nur zwei Union-Siege. Also nur 15 von 60 möglichen Punkten für Union.
Das ganze Gerede vom Angstgegner Fürth war jedoch nur ein Randthema. Zumal Jens Keller mit seiner Mannschaft in zwei Spielen gegen die Spielvereinigung vier Punkte durch ein 1:1 zu Hause und ein 2:1 auswärts einfahren konnte.
Entsprechend optimistisch ging Union in die Partie. Mit Peter Kurzweg für Kristian Pedersen, das erste Zweitliga-Spiel für den 23-Jährigen, der im Sommer aus Würzburg nach Köpenick wechselte. Erstmals dabei am elften Spieltag und gleich mittendrin nach dem 1:0 nach nicht einmal drei Minuten: Fürths Hilbert verlor gegen Kurzweg den Ball, Hartel sowie Gogia kombinierten schnell, in der Mitte stand Kurzweg völlig frei und verwandelte Gogias Hereingabe aus Nahdistanz.
Dass die Fürther durch das schnelle Gegentor kein Selbstvertrauen tanken konnten, zeigte der weitere Verlauf der ersten Hälfte. Schöne Kombinationen mit verbesserungsfähigen Abschlussaktionen bei Union, kaum Offensivaktionen und damit wenig Arbeit für die Abwehr der Eisernen durch Fürth.
Bei Chancen von Gogia (10.) und Hartel (14.) hatten die Unioner den zweiten Torjubel schon auf den Lippen. Es folgte eine Doppelchance von Gogia und Polter drei Minuten später - Union hatte das Spiel klar im Griff, machte aber zu wenig daraus.
Erst in der 41. Minute – vorher hatte Torres (33.) die einzige nennenswerte Chance der Gäste vergeben – fiel das verdiente 2:0. Trimmel machte Druck über rechts, bediente auf Strafraumhöhe Gogia. Der lief ein paar Schritte, schaute und platzierte die Kugel aus fast zentraler Position präzise in die linke Torecke.
15 Minuten später ging es in unveränderten Formationen weiter, aber auf dem Platz stand plötzlich ein anderer Gegner. Fürth machte Druck und brachte die Eisernen zunehmend in Schwierigkeiten.
Zuerst rettete Jakob Busk noch bei einem Querschläger. Doch dann lag der Ball nach einem 25-m-Schuss von Wittek hinter dem Dänen im Netz.
Unions Abwehr hatte nun viel zu tun und behielt die Nerven. Gjasula (69.), Narey und Torres wenig später vergaben den möglichen Ausgleich. Für die Elf von Jens Keller ließen zweimal Gogia (67., 75.) und dazu Hartel (74.) wieder Chancen liegen.
Doch Simon Hedlund schraubte in der 76. Minute einen Deckel auf die Drangphase der Fürther. Mit genauso viel Überlegung wie Gogia beim 2:0, allerdings aus spitzem Winkel über rechts kommend, versenkte er den Ball erneut in die linke Torecke Gäste.
Nach dreiminütiger Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Martin Petersen schließlich die Partie. Für Union der vierte Sieg in Folge. „Man hat gesehen, die Mannschaft will das Spiel unbedingt gewinnen. Jeder hat den letzten Meter gemacht. Wir hätten natürlich noch das ein oder andere Tor mehr durch die Konter machen müssen, aber wir sind hochzufrieden mit dem 3:1“, so Keller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Nun jetzt gilt alle Regeneration und Konzentration dem Pokal-Duell am kommenden Dienstag, dem 24.10.2017, bei Bayer Leverkusen. Anstoß in der BayArena ist um 18:30 Uhr.
Weiter siegen: Union empfängt Greuther Fürth
Vorbericht
Andererseits kommt am 11. Zweitligaspieltag mit den Kleeblättern so etwas wie Unions Angstgegner ins Stadion An der Alten Försterei. Von 20 Zweitligapartien gegen Fürth gewannen die Eisernen nur zwei. Dem stehen neun Unentschieden und neun Niederlagen gegenüber. Den jüngsten Sieg bejubelten gut 3.000 mitgereiste Unionfans am letzten Spieltag der Vorsaison beim 2:1 in Fürth. Zu Hause gab es neben einem 3:0-Zweitligasieg in der Saison 2003/04 noch ein weiteres Duell, das die Unioner für sich entscheiden konnten – ein 1:0 in der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals, als man am Ende der Aufstiegssaison 2000/01 sensationell ins Pokalfinale einzog.
An Kellers Personalsituation hat sich nach dem letzten Spiel nicht viel verändert. Dem Chef-Trainer stehen bis auf Atsuto Uchida alle Spieler zur Verfügung, was Keller erneut vor eine schwierige Wahl stellt. Anders sieht es bei den Kleeblättern aus. Der eigentliche Stammtorhüter Balasz Megyeri, der am letzten Spieltag nur auf der Bank Platz nehmen durfte, fällt mit einer Schulterverletzung wohl länger aus und muss möglicherweise operiert werden. Stürmer Sercan Sararer, der kürzlich eine Leisten-Operation hinter sich brachte, fehlt ebenso wie Nik Omladic (Entzündung der Fußsohle) und Mathis Bolly (Verletzung am Hüftbeuger). Voraussichtlich wird auch Julian Green nach überstandenem Infekt mit Adduktorenproblemen ausfallen. „Wir müssen aus der Mannschaft das Maximale rausholen, um weiter zu punkten“, äußerte Fürths Trainer Damir Burić am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem anstehenden Spieltag.
Er verwies außerdem auf den positiven Trend der Eisernen, die er als einen „richtig schweren Gegner im Aufwind“ einschätzte. „Wir wollen in Berlin die Räume zustellen und im Verbund kompakt bleiben, aber auch die Nadelstiche nach vorne setzen“, so der 53-jährige, der sich auf die „tolle Atmosphäre“ im Stadion an der Alten Försterei freut. Vor dem Heimspiel gegen Aue hatten sich die Mittelfranken noch einmal mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Roberto Hilbert (33) verstärkt, der seit der Sommerpause vereinslos war. „Wir haben auch durch die Verpflichtung von Roberto Hilbert Stabilität in unser Spiel bekommen und wollen das auf den Platz bringen“, erklärte Burić.
Obwohl die Punkteausbeute der Fürther bisher hinter den Erwartungen zurückblieb, stellte Union-Trainer Keller klar, dass sein Team keinen Grund hätte, irgendeinen Gegner leicht zu nehmen. Auch in Regensburg habe seine Mannschaft nicht alles nach Plan umgesetzt. „Wir haben zwar kein schlechtes Spiel gemacht, aber wir können es deutlich besser“, so Keller. Er glaube nicht, dass sich die Fürther auf dem Platz verstecken werden: „Sie haben auf den Außen schnelle Leute. Ich denke, dass sie aus einer kompakten Defensive heraus mit schnellem Umschaltspiel“ agieren werden.
Für die Partie stehen dank des erweiterten Sektor 4 (Zusatzblock X) noch einige Restkarten zur Verfügung. Stadionbesucher, die für diesen Block Karten erworben haben, benutzen bitte am Spieltag die Eingangsbereiche zu Sektor 4 und werden gebeten, die entsprechenden Hinweise auf ihren Eintrittskarten zu beachten. Anstoß im Stadion um 13:00 Uhr. Die Stadiontore öffnen um 11:30 Uhr.