1. FC Union Berlin vs SV Sandhausen
2. Bundesliga, 31. Spieltag
1. FC Union vs Sandhausen
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Trotz Unterzahl: Union bezwingt Sandhausen
Spielbericht
Nach dem Ausfall von Steven Skrzybski veränderte Union-Trainer Jens Keller seine Taktik und schenkte Philipp Hosiner als zweiter Spitze das Vertrauen. Die Aufstellung im 4-4-2-System las sich zu Beginn des Spiels wie folgt:
Mesenhöler – Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen – Fürstner – Kroos (79. Daube), Kreilach – Hedlund (82. Kessel) – Polter, Hosiner (70. Redondo)
Die Eisernen starteten gut in die Partie, setzten die Gäste früh unter Druck und erarbeiteten sich bereits in der sechsten Spielminute die erste hochkarätige Torchance. Damir Kreilach legte die Kugel per Kopf quer auf Landsmann Roberto Puncec, der Torhüter Marco Knaller mit seinem wuchtigen Kopfball zu einer Glanztat zwang. Die Gäste warfen sich in die Zweikämpfe, offensiv gelang den Sandhäusern jedoch wenig. Union kombinierte sich gut durchs Mittelfeld und erspielte sich immer wieder gute Tormöglichkeiten. In der 34. Minute belohnten sich die Köpenicker schließlich mit dem Treffer zum 1:0. Nach guter Flanke von Christopher Trimmel verlängerte Simon Hedlund den Ball leicht mit dem Kopf direkt in den Lauf von Philipp Hosiner, der sich nicht zweimal bitten ließ und die Kugel zur Führung ins Tor beförderte. Nur Sekunden später scheiterte Damir Kreilach per Kopf am Außenpfosten (35.). Bis zur Pause behielt Union die Oberhand und kontrollierte das Geschehen.
Die Gäste kamen motiviert aus der Kabine und erspielten sich in der 49. Spielminute die erste gute Möglichkeit. Richard Sukuta-Pasu scheiterte jedoch aus kurzer Distanz an Daniel Mesenhöler, den Nachschuss setzte der Stürmer über den Kasten. Union ließ sich von den stärker werdenden Gästen nicht beeindrucken, sondern legte direkt nach. Toni Leistner verlängerte eine Ecke auf den zweiten Pfosten zu Rechtsverteidiger Pedersen. Den Abschluss des 21-Jährigen konnte Marco Knaller noch parieren, den Abpraller staubte Kreilach jedoch trocken zur 2:0-Führung ab (54.). Gerade als es schien, dass die Eisernen die Partie im Griff hätten, musste die Mannschaft einen herben Rückschlag hinnehmen. Nach einem Foul an Tim Kister zückte Schiedsrichter Sven Jablonski die rote Karte gegen Sebastian Polter und schickte den Stürmer vorzeitig vom Platz. Auch in Unterzahl blieb der 1. FC Union Berlin in einem immer hektischer werdenden Spiel tonangebend und erspielte sich weitere Möglichkeiten. Trotz guter Chancen waren es jedoch die Gäste, denen in der 76. Spielminute das Tor gelang. Nach Flanke von Kulovits stieg der eingewechselte Lucas Höler am höchsten und versenkte den Ball per Kopf zum Anschlusstreffer. In den letzten Minuten zogen sich die Eisernen weit zurück in die eigene Hälfte und verteidigten die Führung mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
„Die Stimmung wirkt hier ein bisschen bedrückt. Sicher haben wir Sebastian Polter verloren, aber wir haben drei Punkte geholt. Wir sind froh über die Punkte, aber ich glaube, sie waren hoch verdient. Bis zur 55. Minute haben wir klar dominiert und hatten viele Aktionen Richtung Tor. Wir haben gut gespielt, die Bälle früh erobert und bis zur roten Karte ein sehr gutes Spiel gemacht. Danach hat die Mannschaft gefightet und trotz Unterzahl keine Chance zugelassen. Unterm Strich ist der Sieg verdient“, lautete das Fazit von Jens Keller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Das nächste Pflichtspiel der Eisernen steht am Montag, dem 08.05.2017 auf dem Programm. Im Eintracht-Stadion trifft der 1. FC Union Berlin am 32. Spieltag um 20:15 Uhr im Spitzenspiel auf Eintracht Braunschweig.
Volle Hütte: Union im Duell mit Sandhausen
Vorbericht
Jens Keller hakte die Niederlage vom Montag auf der Pressekonferenz vor der Partie schnell ab: „Sicherlich hat die Niederlage am Montag wehgetan, aber man muss auch einfach akzeptieren, dass Stuttgart ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Sie haben selbst gesagt, dass sie gegen uns ihr bestes Saisonspiel gemacht haben. Jetzt zählt es, den Fokus nach vorne zu richten und am Freitag hier zu Hause den Dreier zu holen.“ Außerdem machte der 45-Jährige klar, was er in den kommenden Wochen von seiner Mannschaft erwartet: „Es kommt nach wie vor nur darauf an, dass wir ein Team sind. Egal ob wir gewinnen oder verlieren. Man muss die Situationen gemeinsam durchstehen und darf sich gegenseitig keine Schuld zuweisen. Das wichtigste ist, dass die Mannschaft geschlossen auftritt.“
Trotz der Niederlage sieht Keller sein Team auf einem positiven Weg: „Wir sind in einem Lernprozess, die Mannschaft kennt die Situation, in solchen Tabellenregionen zu spielen, nicht. Wir haben viele Spieler, die letztes Jahr nicht so viel gespielt haben und auch nicht auf diesem Niveau. Das Spiel in Stuttgart hat auf jeden Fall wieder dazu beigetragen, dass die Spieler lernen und sich weiterentwickeln. Es ist sehr wichtig, dass wir in diesen Bereichen Erfahrungen sammeln.“
Mit dem SV Sandhausen ist am Freitag der aktuelle Tabellenneunte zu Gast im Stadion An der Alten Försterei. Nach dem 4:0-Derbysieg gegen den KSC am vergangenen Wochenende muss Trainer Kenan Kocak seine Startelf auf mindestens zwei Positionen umbauen. Sowohl Rechtsverteidiger Philipp Klingmann (10.), als auch Mittelfeld-Stratege Denis Linsmayer (5.) fehlen aufgrund von Gelbsperren. Den Druck sieht Kocak nur bei den Eisernen: „Union muss gewinnen, für sie ist jedes Spiel ein Endspiel und einen Punktverlust gegen Sandhausen kann man sich da nicht erlauben. Wir haben jetzt noch vier Spiele und die wollen wir erfolgreich gestalten, angefangen mit dem Auswärtsspiel am Freitag. Mein Ziel ist es, gegen Union zu gewinnen.“
Die Köpenicker müssen am Freitag auf Offensiv-Allrounder Steven Skrzybski verzichten, auch der Einsatz von Kapitän Felix Kroos ist derzeit noch fraglich. „Steven wird definitiv nicht spielen können, er hat nach dem Spiel in Stuttgart muskuläre Probleme. Bei Felix Kroos müssen wir mal schauen“, so Keller auf der Pressekonferenz.
Im Hinblick auf das anstehende Spiel gegen den SV Sandhausen sieht der Trainer der Eisernen die Rollen klar verteilt: „Jedes Spiel geht bei Null los. Niederlagen geben sicherlich kein Selbstbewusstsein, aber wir sind hier zu Hause und meiner Meinung nach auch klarer Favorit. Wir wollen das Spiel gewinnen!“ Keller mahnte jedoch auch zur Konzentration: „Ich habe in dieser Saison keinen Gegner gesehen, der nicht unbequem ist. Wir müssen zu 100 Prozent in die Spiele gehen, es gibt keinen angenehmen Gegner.“
Der Anpfiff zum vorletzten Heimspiel der Saison erfolgt um 18:30 Uhr, die Stadiontore werden 1,5 Stunden vorher geöffnet. Wie berichtet, konnten Unioner Tickets für den Gästeblock erwerben. Alle Union-Anhänger mit Karten für Sektor 5 (Blöcke Z1 & Z2) werden gebeten, die Gäste-Eingänge auf der Wuhleseite zu nutzen. Tageskassen sind am Spieltag nicht geöffnet.