1. FC Union Berlin vs SC Rot-Weiß Oberhausen
2. Bundesliga, 11. Spieltag
1. FC Union vs Oberhausen
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Zurück zum Glück: Der 1. FC Union Berlin gewinnt 2:1 gegen Rot-Weiß Oberhausen
Spielbericht
Im Vergleich zum Spiel in Bielefeld änderte Union-Trainer Uwe Neuhaus seine Formation für das Heimspiel gegen Oberhausen auf prominenter Position. Im Tor der Eisernen musste Jan Glinker seinen Platz für Marcel Höttecke räumen. Getreu dem Motto „Never change a winning team“ vertraute Neuhaus ansonsten der gleichen Startaufstellung, die schon vor einer Woche in Bielefeld erfolgreich war. Der zuletzt wegen einer Wadenverletzung zur Pause gezwungene Santi Kolk kehrte ins Team zurück, nahm aber zunächst auf der Bank Platz. Union betrat das Spielfeld im 4-1-3-2 mit folgender Startelf:
Höttecke – Menz, Stuff, Göhlert, Kohlmann – Peitz – Thomik (77. Quiring), Mattuschka, Ede – Benyamina, Mosquera (68.Kolk)
Nach neun Minuten ergab sich für Union die erste echte Torgelegenheit durch Chinedu Ede, der nach Kopfballverlängerung von John Jairo Mosquera in aussichtsreicher Position vergab. Pirson, der Schlussmann der Oberhausener konnte diesen Versuch aber parieren. In der Folge drückte Union dem Spiel seinen Stempel auf, war deutlich besser in der Partie und hätte in Führung gehen müssen. So fand ein Kopfball von Christian Stuff nach Ecke von Torsten Mattuschka nur die Querlatte (11.) und wiederum Stuff scheiterte in der 28. Spielminute, erneut mit dem Kopf, am gut aufgelegten Oberhausener Keeper. So stellte die Führung der Gäste in der 30. Minute den Spielverlauf gänzlich auf den Kopf. Eben noch scheiterte Paul Thomik beim Versuch Pirson zu umkurven, konterte im nächsten Augenblick Oberhausen gekonnt und ein wahrer Sonntagsschuss von Felix Luz aus 25 Metern brachte neben der ersten Chance auch die unverdiente Führung für die Gäste. Für Startelf-Debütant Marcel Höttecke gab es bei diesem Gegentor rein gar nichts zu halten. Union beeindruckte dies aber wenig – es wurde einfach weiter gespielt. Wenig später war es dann soweit: Kapitän Mattuschka brachte Christoph Menz ins Spiel, der direkt auf Benyamina passte. Der algerische Neu-Nationalspieler ließ sich diese Chance nicht entgehen und spitzelte das Leder fein über Pirson hinweg ins Tor (43.). Kurz darauf ging es mit einem für die Gäste glücklichen 1:1-Unentschieden in die Kabine.
Nach dem Wiederanpfiff drückte die Mannschaft von Uwe Neuhaus auf den Führungstreffer. „Tusche“ legte sich den Ball zu einem Freistoß an der Strafraumkante zurecht und prüfte mit seinem Kunstschuss Pirson, der den Ball von der Linie kratzte (52.). Die Fülle von guten Torchancen in der ersten Halbzeit konnte Union nach der Pause nicht mehr herausspielen, war aber weiterhin absolut dominant. Oberhausen wurde erst in der 65. Minute wieder gefährlich. Über die linke Außenbahn setzte sich Schmidtgal in Szene und scheitert an Höttecke, der mit einer spektakulären Fußabwehr die Führung der Gäste vereitelte. Gefährliche Torchancen erspielten sich die Eisernen nun kaum noch und so kam erneut Oberhausen zur nächsten dicken Möglichkeit. Schmidtgal trifft mit einer Flanke von links den Kopf des kurz zuvor eingewechselten Ronny König, dessen wuchtiger Kopfball an den Pfosten klatschte – kollektives Aufatmen bei Union. Als sich die 14.168 Zuschauer schon auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, fiel er doch noch, der ersehnte Siegtreffer: Linksverteidiger Patrick Kohlmann spielt nach starkem Solo gegen drei Gegner auf Benyamina, der mit einer Körpertäuschung an Pirson vorbei geht und dann aus spitzem Winkel von links zum frenetisch umjubelten 2:1-Endstand vollendet.
Mit nunmehr 12 Punkten rangiert Union vorübergehend auf Tabellenplatz 13 und kann nach einer begeisternden Darbietung am nächsten Wochenende mit reichlich Selbstvertrauen nach Frankfurt fahren. In der aktuellen Verfassung könnten die zwei Siege in Folge zu einer echten Serie reifen und der Sprung aus der Abstiegszone gelingen.
„Wir müssen dranbleiben“: 1. FC Union Berlin empfängt Rot-Weiß Oberhausen
Vorbericht
Zwei der acht Tage vom zurückliegenden Freitag bis zum Punktspiel gegen Oberhausen nutzte die Mannschaft, um nach dem Sieg in Bielefeld ein wenig die Seele baumeln zu lassen. „Nach einer derart langen Durststrecke mit drei Punkten nach Hause zu kommen ist schon wesentlich angenehmer. Das Aufatmen nach diesem wichtigen Sieg war bei allen spürbar. Wir haben uns zwei Tage gefreut und dann wieder intensiv die Arbeit aufgenommen“, so Teammanager Christian Beeck.
Dass die kommende Aufgabe gegen Oberhausen kein Selbstläufer wird und absolute Konzentration von entscheidender Bedeutung ist, stellte Union-Trainer Uwe Neuhaus auf der Spieltags-Pressekonferenz heraus: „Nach dem ersten Auswärtssieg in Bielefeld ist dieses Duell ein enorm wichtiges. Wir müssen jetzt dranbleiben und mit einem Sieg eine kleine Serie starten. Damit können wir den Abstand zum Mittelfeld verkürzen“, so der Trainer, der einen Konzentrationsabfall nach dem Bielefeld-Sieg nicht befürchtet: „Klar, Auswärtspunkte tun gut, aber noch haben wir nur einen Zähler Abstand zum Relegationsplatz, das sollte Warnung genug sein.“
Unions Formkurve geht nach oben, die der „Kleeblätter“ klar nach unten. Unsere Gäste haben nach einer beeindruckenden Startphase mit nur einer Niederlage aus sechs Partien und dem zwischenzeitlich dritten Tabellenplatz in der jüngsten Vergangenheit etwas nachgelassen. Seit vier Spielen wartet Oberhausen mittlerweile auf einen Sieg, wofür Uwe Neuhaus jedoch eine einfache Erklärung hat: „Oberhausen hat ein unglaubliches Verletzungspech, durch welches sie mit Moses Lamidi unter anderem auf ihren besten Torschützen (4 Tore) verzichten müssen. Mit den verletzungsbedingten Umstellungen ist die aktuelle Negativserie ganz einfach zu erklären.“
Dazu kommt, dass der Mannschaft von Trainer Hans-Günter Bruns seit 375 Minuten kein Tor gelungen ist. Die angepeilte Vorgehensweise unserer Gäste ist daher nicht weiter verwunderlich: „Dann muss es in den Zweikämpfen wieder richtig knallen, da muss man auch mal ein dreckiges Zeichen setzen“, fordert Oberhausens Angreifer Felix Luz.
Personell werden Uwe Neuhaus definitiv Michael Parensen und Ahmed Madouni nicht zur Verfügung stehen. Bei Santi Kolk möchte der Trainer noch abwarten: „Santi Kolk hat gute Fortschritte gemacht, aber auch bei ihm werden wir die letzten Trainingseinheiten nutzen, um eine endgültige Entscheidung zu treffen.“
Das Stadion An der Alten Försterei öffnet am Sonntag um 12:00 Uhr, der Anstoß zum Spiel erfolgt um 13:30 Uhr.