1. FC Union Berlin vs SC Paderborn 07
2. Bundesliga, 12. Spieltag
1. FC Union vs Paderborn
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Kalte Dusche: Union unterliegt Paderborn verdient mit 0:2
Spielbericht
Unions Cheftrainer Sascha Lewandowski hatte gegenüber dem 3:3-Unentschieden gegen St. Pauli am vergangenen Wochenende keine Änderungen in der Startformation vorgenommen. Erneut ließ der 44-jährige Fußballlehrer sein Team im 4 – 2 – 3 – 1-System auflaufen:
Haas – Kessel, Puncec (30. Redondo), Leistner, Parensen – Zejnullahu, Kreilach – Brandy (78. Quiring), Daube, Thiel (60. Skrzybski) – Wood
Die Euphorie auf Seiten der Hausherren nach dem Last-Minute-Ausgleich sieben Tage zuvor gegen St. Pauli, war bereits nach drei Minuten zerstört. Die Hausherren leisteten sich einen vermeidbaren Ballverlust im Mittelfeld. Der aus dieser Situation resultierende kluge Pass von Mahir Saglik in den Lauf von Süleyman Koc überwand die Union-Abwehr. Koc, der freie Bahn hatte, ließ Daniel Haas bei seinem Schuss keine Chance und schoss zur schnellen Führung ein (3.). Nur wenige Minuten später kam es aus Sicht der Rot-Weißen noch schlimmer. Moritz Stoppelkamp narrte seinen Gegenspieler im Strafraum und legte ab auf Torschütze Koc, der einen Flankenball maßgeschneidert auf den Kopf von Saglik legte. Der Kopfball des quirligen Angreifers fand unhaltbar den Weg zum 2:0 ins Tor (6.). Im Anschluss an die beiden Gegentreffer sammelten sich die Eisernen und kamen etwas besser in die Partie. Die schnellen Offensivspieler der Paderborner bereiteten den Berlinern jedoch immer wieder große Probleme. Chancen, den Abstand noch vor der Pause zu verkürzen, hatte Bobby Wood, der zwei Mal knapp das Tor verfehlte (29., 45.). Am Ende blieb es zur Pause beim 0:2 aus Sicht der Köpenicker.
Das Spiel der Eisernen krankte auch in der zweiten Hälfte an der nötigen Durchschlagskraft im Angriff. Gefährlich wurde es nur selten vor dem Tor von SCP-Schlussmann Lukas Kruse. Maximilian Thiel hatte mit einem Distanzschuss nach 60 Minuten noch die beste Möglichkeit. Die Paderborner verstanden es, die Räume für die Berliner eng zu machen und erstickten die Angriffsbemühungen der Unioner oft im Keim. Auf der anderen Seite kam die Truppe von Stefan Effenberg zu einigen gefährlichen Konteraktionen, die allesamt ungenutzt blieben. Am Ende blieb es nach einer ereignisarmen zweiten Hälfte beim 0:2 aus Sicht der Hausherren.
„Das war ein völlig verdienter Sieg für Paderborn. Ich empfinde das als absoluten Tiefpunkt bei uns, in einer Phase wo wir dachten, dass wir viele Dinge richtig machen. Heute haben keine unserer Elemente gegriffen. Nach dem schlechten Start ins Spiel hatten wir noch viel Zeit, aber selbst da waren unsere Abläufe sehr unsicher und fehlerhaft“, so ein sichtlich angefressener Sascha Lewandowski nach dem Spiel, der auch nicht nach Ausreden suchen wollte: „Ich arbeite jetzt neun Wochen mit der Mannschaft. Wir müssen vieles hinterfragen, so eine Leistung ist nicht mein Anspruch.“
Am nächsten Wochenende reisen die Eisernen nach Baden-Württemberg. Am Samstag, dem 31.10.2015 steht das Spiel gegen Heidenheim auf dem Programm. Die Partie in der Voith-Arena wird um 13:00 Uhr angepfiffen.
Auf Heimspiel folgt Heimspiel: Paderborn zu Gast im Stadion An der Alten Försterei
Vorbericht
Der Gegner kommt mit einem Sieg im Gepäck nach Berlin-Köpenick. Die Ostwestfalen warteten zuvor drei Begegnungen auf ein Erfolgserlebnis. Gegen personell gebeutelte Braunschweiger platzte der Knoten und der Bundesligaabsteiger durfte sich über den dritten Sieg der Saison freuen. Welche Rolle die kurz zuvor und vielbeachtete Neubesetzung des Paderborner Trainerstuhls dabei einnimmt, bleibt abzuwarten.
Union-Trainer Sascha Lewandowski führt die verbesserte Leistung des Gegners vorwiegend auf die Akteure auf dem Rasen zurück: „Mich interessiert mehr, welche Waffen der Gegner zur Verfügung hat“, so der 44-Jährige. Für Unions Chefcoach sind Nick Proschwitz, Mahir Saglik, Moritz Stoppelkamp und Süleymann Koc die tragenden Säulen in der starken Offensive: „Wir treffen auf einen Gegner, der sich lange unter Wert verkauft hat. Sie haben letzte Woche erstmals wieder ihre Waffen gezündet“, sagte Sascha Lewandowski und fügte an: „Was die Spieler im vorderen Bereich betrifft, hat das beim Gegner viel mit 1. Liga zu tun.“
„Unser Anspruch ist es, Lösungen und Antworten zu finden und zu haben“, formulierte Coach Lewandowski. Im Offensivbereich sieht der gebürtige Dortmunder seine Mannschaft dabei auf einem sehr guten Weg: „Im Angriff sehe ich eine gute Entwicklung, aber in der Verteidigung war unser Spiel gegen St. Pauli eher ein Rückschritt.“ Insgesamt wünscht sich Lewandowski mehr Konstanz und weniger individuelle Schwächephasen. „Die Trainingsleistungen sind gut, jetzt brauchen wir den Übertrag in die Spiele. Wir sollten mitnehmen, dass wir im letzten Spiel auch die letzten 20 Minuten mit Intensität und Dynamik prägen konnten. Dabei sind wir konzentriert geblieben und hatten einen wachen Geist.“
Raffael Korte trainierte zu Beginn der Woche nicht gemeinsam mit der Mannschaft auf dem Platz. Die Frage, ob der Mittelfeldspieler bis zur Aufgabe gegen den ostwestfälischen Sportclub rechtzeitig wieder fit sein wird, beantwortete Trainer Sascha Lewandowski eindeutig mit einem deutlichen Nein. Die Zerrung im Oberschenkel macht dem 25-Jährigen weiterhin zu schaffen, sodass dieser erst in der kommenden Woche in das Mannschaftstraining einsteigen kann. Collin Quaner hat seine Rückenprobleme überwunden und ist wieder ein Kandidat für den Spieltags-Kader. Darüber hinaus fehlen weiterhin die Langzeitausfälle Benjamin Köhler, Fabian Schönheim und Adrian Nikci.
Das Stadion An der Alten Försterei öffnet um 11:30 Uhr. Tickets sind weiterhin im Ticketoffice, im Onlineshop, an den bekannten Union-Vorverkaufsstellen sowie am Spieltag an den Stadionkassen erhältlich.