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1. FC Union Berlin vs SC Paderborn 07

2. Bundesliga, 20. Spieltag

1. FC Union vs Paderborn

2. Bundesliga, 20. Spieltag

So., 30. Januar 2011, 13:30 Uhr
An der Alten Försterei
0 : 2
11.877
SR: Grudzinski (Hamburg) |

Union verpasst Big-Point und unterliegt Paderborn 0:2

Spielbericht

Die Vorzeichen versprachen zunächst eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe. Tabellensituation, Punkteausbeute und Gegentore ließen die Unterschiede zwischen den Tabellennachbarn recht gering erscheinen. Dennoch, in Anbetracht der angespannten Personalsituation sah sich Uwe Neuhaus erneut zu einigen Umstellungen seiner Mannschaft gezwungen. Wie in der Vorwoche fehlte Patrick Kohlmann, dazu tauschte Trainer Neuhaus auf drei weiteren Positionen, um eine 4 – 4 – 2-Formation auf den Rasen zu bringen:

Höttecke – Menz, Stuff, Göhlert, Parensen (46. Brunnemann) – Thomik, Younga-Mouhani (62. Kolk), Mattuschka, Ede – Mosquera, Savran (61. Benyamina)

 

Vorsichtig versuchten beide Kontrahenten nach dem Anpfiff die Kontrolle über das Geschehen zu erlangen, was zunächst keiner Mannschaft so recht gelingen wollte. Auf einem gewalzten, aber schwer zu bespielendem Geläuf hatte Union dann nach zehn Minuten die erste Torchance. John Jairo Mosquera setzte mit seinem Anspiel Halil Savran in Szene, der von links nach innen zog und aus 16 Metern draufhielt. Der Versuch stellte Keeper Masuch im Paderborner Gehäuse aber vor keine größeren Probleme. Kurz darauf hätte es dann fast geklappt mit dem Führungstreffer für die Hausherren (14.). Ein Freistoß von Kapitän Torsten Mattuschka sorgte in der Paderborner Hintermannschaft für Unruhe, bevor Gonther das Leder nach flipperartigen Szenen ins Aus klären konnte. Aber auch die Gäste kamen nun zu mehreren Gelegenheiten, die Marcel Höttecke bravourös parierte (15./17.). In Spielminute 23 bahnte sich dann jedoch an, was wenig später zur bitteren Gewissheit wurde. Nach dem Treffer von Jansen entschied Schiedsrichter Norbert Grudzinski noch auf Abseits, bevor eine Ecke von Alushi durch Sören Brandy zum 0:1 in das Tor flog (25.). Die Eisernen steckten aber nicht auf und versuchten, noch vor der Pause den Ausgleich zu erzwingen. Hätte Halil Savran mit seiner feinen Einzelleistung im Stile eines echten Strafraumstürmers den Ausgleich erzielt (42.), wer weiß wie sich das Spiel entwickelt hätte. So blieb es bis zur Pause bei der Paderborner Führung.

Mit „Aufwachen!“-Sprechchören hatte das Publikum Union in die Kabine begleitet. Die Aufforderung schien auf offene Ohren gestoßen zu sein - als erstes Team auf dem Rasen agierte die Neuhauself in der Folge brandheiß und berannte mit Vehemenz das Gästetor. Chancen durch Chinedu Ede (46.), Torsten Mattuschka (48.) und Halil Savran (50.) führten indes nicht zum ersehnten Ausgleich. Paderborn hielt bei allen Unioner Bemühungen mindestens ein Abwehrbein dazwischen oder konnte sich auf einen aufmerksamen Schlussmann Daniel Masuch verlassen. Als der Ausgleich in der Luft lag, schlugen die Gäste erneut eiskalt zum 2:0 zu (57.). Rolf-Christel Guié-Mien vollendete einen der brandgefährlichen Konter des SCP. Nach einer Flanke des eingewechselten Philipp Heithölter traf der Kongolese per Kopf. Uwe Neuhaus reagierte umgehend und brachte mit Santi Kolk und Karim Benyamina für Macchambes Younga-Mouhani und Halil Savran frisches Offensivpersonal. Die Wechsel zahlten sich aber in der Folge nur bedingt aus. Union, weiterhin die engagiertere Mannschaft, konnte den so wichtigen Anschlusstreffer nicht mehr erzielen. Es fehlte unter dem Strich die nötige Durchschlagskraft gegen Paderborner, die sich auf das Kontern beschränkten und am Ende das Ergebnis verwalteten.

Gästetrainer André Schubert war jedoch hochzufrieden und konnte sein Glück über das Zustandekommen der Tore kaum fassen: „Wenn meine Mannschaft Kopfballtore macht, noch dazu eines nach einer Standardsituation und eines von Guié-Mien, dann ist das fast wie Ostern und Weihnachten zusammen. Ich wünsche Union alles Gute und hoffe, dass sie drinbleiben, denn ich würde sehr gerne auch nächstes Jahr hierherkommen.“

Uwe Neuhaus nahm die Niederlage gefasst auf: „Wir hatten uns natürlich viel mehr vorgenommen, aber es ist uns nicht gelungen. Es ist im Moment zu viel Unruhe in unserem Spiel, was sicher auch damit zusammenhängt, dass wir ständig wechseln müssen, weil Spieler krank oder verletzt sind. Das soll keine Entschuldigung sein, aber es ist eine Erklärung.“

Mit der schmerzlichen Niederlage im Rücken geht es nun zum Auswärtsspiel nach Charlottenburg. Das Berlin-Derby steigt am kommenden Sonnabend, den 05.02.2011 um 13:00 Uhr unter ganz ähnlichen Vorzeichen, wie das Hinspiel. Uwe Neuhaus lässt sich von dem bevorstehenden Berliner Großereignis nicht schrecken: „Wir müssen uns auf dieses Spiel freuen, sonst haben wir keine Chance.“

Union empfängt Paderborn: Uwe Neuhaus nimmt Spieler in die Pflicht

Vorbericht

Bernd Rauw wird die Auftritte der Kollegen nach seiner roten Karte für drei Spiele nur als Zuschauer verfolgen können. Als Alternative für die Innenverteidigung rückt daher Stefan Gill, sonst Kapitän der U23 in der Oberliga, in den Profikader auf. Dominic Peitz nahm trotz Nasenbeinbruchs schon am Mittwochstraining wieder teil. Seine gebrochene Nase verpasste dem defensiven Mittelfeldmann eine wunderliche Färbung um die Augen herum, darüber hinaus möchte sich der Ex-Paderborner durch die Blessur aber nicht vom Fußballspielen abhalten lassen. Gegen seinen ehemaligen Verein will der 1,96 Meter große Peitz unbedingt dabei sein – könnte klappen! Das in Mitleidenschaft gezogene Nasenbein ist dank Kunststoff-Maske ausreichend geschützt. Jetzt muss Trainer Uwe Neuhaus für einen Einsatz noch grünes Licht geben.

Für Paderborn setzte es nach dem Jahreswechsel zunächst eine Niederlage in Aue (0:1) worauf eine Punkteteilung gegen Augsburg (1:1) folgte. Trainer André Schubert trat vor dem Augsburg-Spiel auf die „Erwartungsbremse“ und beging ein wenig Realitätsverbiegung, indem er seinen SCP als „einzige Mannschaft der 2. Bundesliga ohne Vorbereitung im Trainingslager“ wähnte. Neben den Paderbornern, Unioner wissen das, gibt es in der Tat mindestens einen weiteren Verein in der 2. Liga, den es ebenfalls nicht in die Ferne zog. Auch war kein Neuzugang nötig, um Aachen am ersten Spieltag der Rückrunde im Zaum zu halten und den fünften Heimsieg der Saison fix zu machen. Die Heimstärke ist ein Trumpf des 1. FC Union Berlin, warum aber auf den gegnerischen Plätzen das Punktesammeln absurderweise zur Schwierigkeit à la Sisyphos wird, bleibt rätselhaft.

Somit steht nach dem Punktverlust in Fürth am Sonntag nun erneut ein „Sechs-Punkte-Spiel“ an. Ob es möglich sei, jedes Heimspiel so zu gestalten wie gegen Aachen geschehen, wurde Christian Beeck auf der turnusgemäßen Pressekonferenz gefragt. „Das kann man immer schaffen. Der Anspruch diese Leistung abzurufen sollte immer da sein“, antwortete der Teammanager.

Dabei marschieren die Tabellennachbarn sportlich derzeit im Gleichschritt. Sowohl die Punkte als auch die Anzahl der Gegentore sind identisch - einziger Unterschied: Union hat drei Tore mehr erzielt (20). Beginnend mit dem Spiel gegen Paderborn werden in den kommenden vier Heimbegegnungen direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib in Köpenick vorstellig. „Osnabrück, Ingolstadt, Bielefeld und jetzt Paderborn – das könnten 12 eminent wichtige Punkte für unser Saisonziel werden. Automatisch auf dem Konto haben wir die Zähler aber nicht. Ich nehme die auflaufenden Spieler in die Pflicht: Egal wer auf dem Platz steht, er muss sich für den Verein und die Mannschaft zerreißen“, so Neuhaus mit Nachdruck.

Das Personalgefüge muss, zum Unmut von Uwe Neuhaus, gegen Paderborn erneut auf unliebsame Weise durcheinander gewirbelt werden: „Nur vier der bisherigen 19 Spiele haben wir mit der gleichen Aufstellung bestritten. Wir sind durch Verletzungen und Krankheiten oft zum Umbau der Mannschaft gezwungen worden.“

Neben Patrick Kohlmann (Infekt), der definitiv ausfällt, stehen auch hinter den Einsätzen von Christoph Menz (Oberschenkelzerrung), Santi Kolk (Magen-Darm-Infekt), Björn Brunnemann (Leiste) und Dominic Peitz (Nasenfraktur) noch Fragezeichen. Die Offensive wieder verstärken kann dagegen John Jairo Mosquera. Der Kolumbianer wird gegen Paderborn im Kader stehen. Zudem hat sich Uwe Neuhaus für das Paderborn-Spiel auf Marcel Höttecke als neue Nummer 1 festgelegt.

Anstoß ist am Sonntag, 30.01.2011 um 13:30, die Stadiontore öffnen bereits um 12:00 Uhr.

Björn Brunnemann

Björn Brunnemann

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Paderborn

Björn Brunnemann

ist Spieler des Tages gegen Paderborn

SpielStatistiken

1. FC Union Berlin vs SC Paderborn 07

4 Gelbe Karten 2
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

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