1. FC Union Berlin vs SC Freiburg
Bundesliga, 5. Spieltag
1. FC Union vs Freiburg
Bundesliga, 5. Spieltag
Punkteteilung zwischen Union und Freiburg
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin und der SC Freiburg trennen sich am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 1:1-Unentschieden. Die Köpenicker erwischen den besseren Start in die Partie und setzen den SCF von Beginn an unter Druck, überraschenderweise sind es jedoch die Breisgauer, die nach 34 Minuten mit ihrem ersten Abschluss durch Vincenzo Grifo in Führung gehen (34.). Union zeigt sich jedoch unbeeindruckt und erzielt umgehend den Ausgleichtreffer durch Robert Andrich (36.). Nach der Pause entwickelt sich eine offene Partie mit Chancen auf beiden Seiten, ein Tor will aber keiner Mannschaft mehr gelingen.
1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel (80. Ryerson), Friedrich, Knoche, Lenz – Gentner (71. Griesbeck), Andrich – Becker (71. Endo), Kruse, Ingvartsen (59. Bülter) – Pohjanpalo (71. Awoniyi)
SC Freiburg: Müller – Schmid, Lienhart, Heintz, Günter – Sallai (78. Kwon), Santamaria (61. Tempelmann), Höfler, Grifo (78. Jeong) – Petersen (87. Demirovic), Höler
Schiedsrichter: Robert Schröder, Jan Neitzel-Petersen, René Rode, Florian Heft
Tore: 0:1 Grifo (34.), 1:1 Andrich (36.)
Im Gegensatz zum 1:1-Unentschieden auf Schalke am vergangenen Sonntag veränderte Union-Trainer Urs Fischer seine Startelf auf zwei Positionen. Für den angeschlagenen Grischa Prömel rutschte Christian Gentner ins Mittelfeld, Marcus Ingvartsen erhielt den Vorzug vor Marius Bülter auf dem linken Flügel. SCF-Coach Christian Streich vertraute seiner Startelf vom 1:1-Unentschieden gegen den SV Werder Bremen und schickte das gleiche Team wie am vergangenen Wochenende auf den Rasen.
Da gemäß Berliner Infektionsschutzverordnung Fangesänge und Sprechchöre bei Sportveranstaltungen untersagt sind, brachten die anwesenden Unioner zahlreiche Utensilien mit ins Stadion An der Alten Försterei, mit denen sich Lärm erzeugen ließ. Unter dieser kuriosen aber stimmungsvollen Beschallung dauerte es nur bis zur vierten Minute, bis die Köpenicker das erste Mal gefährlich vor dem Tor der Breisgauer auftauchten. Nach einer Kombination über die linke Seite versuchte sich Joel Pohjanpalo mit dem Abschluss im Fallen, Innenverteidiger Domique Heintz klärte die Kugel jedoch auf der Linie (4.). Die Anfangsphase gehörte klar den Eisernen und die regelmäßig für Betrieb vor dem Kasten der Freiburger sorgten. Müller parierte einen Schuss von Robert Andrich (6.), eine gute Flanke von Sheraldo Becker beförderte Max Kruse per Kopf ins Zentrum, der Freiburger-Schlussmann rettete jedoch vor dem einschussbereiten Pohjanpalo (7.). Wenig später prüfte der finnische Stürmer Keeper Müller per Flugkopfball, wieder behielt der Schlussmann die Oberhand (8.). Die Gäste aus Freiburg zogen sich weit in die Defensive zurück, offensiv ließen die gut gestaffelten Unioner kaum Aktionen des SCF zu. Union spielte weiter munter nach vorne und erarbeitete sich weitere Möglichkeiten. Der schnelle Becker flankte von der rechten Seite punktgenau auf Pohjanpalo, der, geblendet von der tiefstehenden Sonne, den Kopfball nur Zentimeter über die Querlatte (20.) setzte. Union dominierte das Geschehen und kam zu weiteren Abschussmöglichkeiten durch Becker (24.), Ingvartsen (25.) und Andrich (31.). Den Treffer erzielten jedoch die Gäste. Nach einer Unachtsamkeit in der Hintermannschaft fasste sich Vincenzo Grifo aus spitzem Winkel ein Herz und schloss an den Innenpfosten ab, von wo die Kugel über die Linie prallte (34.). Der Spielverlauf war damit vollkommen auf den Kopf gestellt, Union ließ sich jedoch nicht beeindrucken und sorgte umgehend für den mehr als verdienten Ausgleich. Freigespielt von Max Kruse schloss Robert Andrich wuchtig von der Strafraumkante ab und ließ Müller mit seinem Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit (36.). Bis zur Pause spielten die Hausherren weiter nach vorn, ließen in den Abschlusssituationen jedoch die letzte Konsequenz vermissen. Mit dem schmeichelhaften Unentschieden aus Sicht der Gäste, verabschiedeten sich die Mannschaften nach 45 Minuten in die Pause.
Während sich beide Teams in den Kabinen auf die zweite Halbzeit vorbereiteten, wurde Union-Busfahrer Sven Weinel auf dem Rasen von den Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei verabschiedet. Nach 22 Jahren, in denen er die Köpenicker stets sicher ans Ziel brachte, verlässt der 57-Jährige den 1. FC Union Berlin, um eine neue berufliche Herausforderung anzutreten.
Beide Teams starteten schwungvoll in die zweite Hälfte und sorgten für Unterhaltung vor den Toren. Roland Sallai traf aus guter Position lediglich das Außennetz (47.), Becker zielte nur eine Zeigerumdrehung später zu hoch (48.). Marcus Ingvartsen prüfte Müller mit einem wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz, wieder blieb der Torhüter jedoch Sieger, ebenso wie beim anschließenden Kopfball von Becker (49.). Union kombinierte sich über Kruse und Andrich sehenswert in den Strafraum der Breisgauer, im letzten Moment vereitelte Heintz jedoch den Abschluss der Köpenicker (51.). Auf der Gegenseite prüfte Grifo Andreas Luthe mit einem strammen Schuss, der 33-Jährige Schlussmann parierte jedoch mit beiden Fäusten (58.). Nach einer Stunde reagierten beide Trainer und brachten frisches Personal ins Spiel. Bei Union ersetzte Marius Bülter Marcus Ingvartsen (59.), Streich brachte Lino Tempelmann für Baptiste Santamaria auf den Rasen (61.). Union drückte weiter auf die Führung, konnte den Ball aber nicht im Netz unterbringen. 20 Minuten vor dem Ende brachte Urs Fischer mit Taiwo Awoniyi, Sebastian Griesbeck und Keita Endo gleich drei Neue ins Spiel. Auch in der Schlussphase agierte Union weiter druckvoll, ein guter Abschluss von Kruse wurde von Christian Günter geblockt (75.). Marvin Friedrich, der nach der Auswechslung von Christopher Trimmel die Kapitänsbinde trug, versuchte sein Glück mit einem knapp zu hoch angesetzten 25-Meter-Schuss (86.), wenig später verfehlte ein Kopfball des Innenverteidigers das Tor des SC Freiburg nur um wenige Zentimeter (89.). Da auch den Gästen kein Treffer mehr gelingen wollte, trennten sich die Mannschaften am Ende 1:1.
„Ich habe heute ein tolles Fußballspiel gesehen, das gilt für beide Mannschaften. Kompliment an die Zuschauer im Stadion, das war trotz des Verbotes zu Singen eine tolle Stimmung. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich heute sehr zufrieden. Wenn man aber einen so hohen Aufwand betreibt und so viele Möglichkeiten hat, dann musst du das Spiel gewinnen. Deshalb dürfen wir mit dem Resultat nicht zufrieden sein. Am Schluss war es ein verdienter Punkt, jetzt müssen wir gut regenerieren und uns auf die Aufgabe in Hoffenheim fokussieren“, so Urs Fischer auf der anschließenden Pressekonferenz.
Zum Abschluss des sechsten Spieltags der Bundesliga tritt der 1. FC Union Berlin am Montag, dem 02.11.2020 bei der TSG Hoffenheim an. Der Anpfiff in der PreZero-Arena erfolgt um 20:30 Uhr.
SC Freiburg zu Gast im Stadion An der Alten Försterei
Vorbericht
Am Sonnabend, dem 24.10.2020 empfängt der 1. FC Union Berlin den SC Freiburg im Stadion An der Alten Försterei. Der Anpfiff der Partie im Rahmen des 5. Spieltags der 1. Bundesliga erfolgt um 15:30 Uhr.
Rückblick auf den letzten Bundesligaspieltag:
Für das Team von Union-Trainer Urs Fischer ging es am vergangenen Sonntag zum FC Schalke 04. Die Hausherren setzten die Köpenicker von Beginn an mit frühem Pressing unter Druck. In der sechsten Spielminute war es Can Bozdoğan, der den ersten Torschuss der Partie abgab. Die Eisernen kamen anschließend besser ins Spiel und kreierten durch Grischa Prömel (21.) und Robert Andrich (22.) erste gefährliche Torchancen. Mit den besseren Möglichkeiten für Union ging es für beide Mannschaften nach 45 Minuten in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Köpenicker besser aus der Kabine und setzten das erste Ausrufezeichen durch Christopher Lenz, der aus kurzer Distanz an Schalke-Keeper Frederik Rönnow scheiterte. In der 55. Spielminute war es Union-Kapitän Christopher Trimmel, der Vizekapitän Marvin Friedrich in Szene setzte. Die Flanke aus dem Halbfeld fand den Kopf von Friedrich, der am kurzen Pfosten den Ball ins Tor der Schalker befördern konnte. Eine Viertelstunde später zwang Ex-Union-Profi Steven Skrzybski Andreas Luthe in der 68. Spielminute aus spitzem Winkel zu einer sehenswerten Parade. Die anschließende Ecke (69.) brachte die Hausherren mit dem Ausgleichstreffer durch Gonçalo Paciência zurück in die Partie. Mit dem 1:1 ging es in die Schlussphase, in der die Hausherren dem Dreier etwas näher waren. Die Kopfballversuche von Matija Nastasić und Salif Sané fanden jedoch beide nicht den Weg ins Tor und so endete das Spiel mit einem Remis.
Der SC Freiburg empfing bereits am Sonnabend den SV Werder Bremen im Schwarzwald-Stadion. In einer anfänglich zähen Partie waren es die Hausherren, die durch Ex-Bremer Nils Petersen in der neunten Minute die erste Torchance verzeichnen konnten. Die Freiburger setzten die Bremer immer wieder unter Druck und erzwangen so fast ein Eigentor von Gebre Selassie. Die nachfolgende Ecke brachte die Freiburger durch Philipp Lienhart (16.) in Führung. Der 24-jährige Österreicher bugsierte den Ball zu seinem ersten Bundesligator aus kurzer Distanz hinter die Linie. Fünf Zeigerumdrehungen später traf Jonathan Schmid zum vermeintlichen 2:0, der Treffer wurde nach Intervention von Videoassistentin Bibiana Steinhaus zurückgenommen, da sich Roland Sallai im Abseits befand. Kurze Zeit später mussten die Breisgauer einen weiteren Rückschlag einstecken: Nach einem Foulspiel an Leonardo Bittencourt gab es Elfmeter für die Gäste und Niclas Füllkrug erzielte in der 24. Spielminute den Ausgleich. Im weiteren Verlauf der Partie verpassten es die Hanseaten, den Spielstand durch Josh Sargent und Nick Woltemade zu drehen und so ging es mit einem 1:1 in die Halbzeitpause. Nach dem Wiederbeginn nahm die Partie sofort Fahrt auf, die Flanke von Jean-Manuel Mbom traf die Latte. Auf der Gegenseite war es dann Petersen, der einen Abpraller neben das Tor setzte. Im weiteren Verlauf der Partie egalisierten sich beide Mannschaften. Erst in der Schlussphase übernahmen die Hausherren wieder das Zepter, das Siegtor gelang ihnen aber nicht mehr.
Gegnercheck:
Beide Teams trafen in der Vergangenheit bereits neun Mal aufeinander. Dabei konnte Union vier Siege erkämpfen. Eine weitere Partie endete unentschieden, ebenfalls vier Spiele entschieden die Freiburger für sich. Beim letzten direkten Aufeinandertreffen im März 2020 mussten sich die Eisernen am 25. Spieltag im Schwarzwald-Stadion mit 1:3 geschlagen geben. Die Breisgauer konnten die zurückliegende Saison unter Trainer Christian Streich auf dem achten Tabellenplatz abschließen und verpassten die Teilnahme der Europa League um einen Punkt. In der aktuellen Bundesligasaison belegt der Sport-Club nach dem 4. Spieltag mit fünf Punkten den 12. Tabellenplatz.
„Wir erwarten ein schwieriges Spiel. Die Mannschaft von Christian Streich ist gut organisiert und wird es uns unheimlich schwer machen. Sie sind aggressiv in Zone Zwei und arbeiten viel über die Außen. Außerdem sind sie im Strafraum sehr präsent, nutzen aber auch Chancen außerhalb des Strafraums. Es gilt, wieder gut organisiert zu sein und die Flanken zu unterbinden, um diese schwierige Aufgabe zu lösen“, kommentierte Union-Trainer Urs Fischer das Spiel am kommenden Sonnabend.
„Berlin hat sich spielerisch noch einmal verbessert, nicht zuletzt auch mit dem Neuzugang Max Kruse, aber auch allgemein die Entwicklung einiger Spieler. Berlin spielt einen sehr intensiven, aggressiven und harten Fußball. Da müssen wir uns drauf einstellen. Da geht es ganz viel über Körperlichkeit im Eins-gegen-Eins. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir körperlich und in der Haltung extrem gefordert sind, weil wir natürlich auch eine Mannschaft sind, die in dem Punkt eigentlich relativ zurückhaltend ist und nicht ausgerichtet ist auf diese Härte. Aber damit werden wir umgehen müssen, wenn wir in Berlin nicht verlieren wollen“, so das Statement von SCF- Trainer Christian Streich zur bevorstehenden Aufgabe im Stadion An der Alten Försterei.
Personal:
Für das Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg muss das Trainerteam um Urs Fischer weiterhin auf Anthony Ujah und Nico Schlotterbeck verzichten. Für die Spieler Grischa Prömel, Jakob Busk und Loris Karius bleibt der Einsatz am kommenden Sonnabend fraglich, nachdem sie zuletzt nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnten.
Informationen zum Spiel:
Für alle Stadionbesucher öffnet das Stadion An der Alten Försterei um 13:30 Uhr seine Tore. Der 1. FC Union Berlin empfiehlt allen Karteninhabern, rechtzeitig anzureisen und bittet um Beachtung der allgemeinen Hinweise, zu denen auch die allgemeine Maskenpflicht im Stadion (außer beim Essen und Trinken) sowie das Unterlassen von Fangesängen und Sprechchören gehört.
Die Partie wird live auf Sky übertragen. Wie gewohnt informiert Union im vereinseigenen Live-Ticker über das Spielgeschehen. In der Union-App ist der Live-Ticker am Spieltag ab 60 Minuten vor Anpfiff direkt auf der Startseite zu finden. Zudem bietet Union die Möglichkeit, den Audiokommentar vom Spiel live auf AFTV zu verfolgen.