1. FC Union Berlin vs MSV Duisburg
2. Bundesliga, 6. Spieltag
1. FC Union vs Duisburg
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Mit Kampfgeist und Leidenschaft: Union besiegt den MSV Duisburg mit 2:0
Spielbericht
Uwe Neuhaus veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:4-Niederlage gegen Osnabrück auf vier Positionen. Neu in die Startelf schafften es Halil Savran, Chinedu Ede, Christian Stuff und der Holländer Santi Kolk. Im Gegenzug nahmen dafür John Jairo Mosquera,, Karim Benyamina, Daniel Göhlert und Björn Brunnemann die Plätze auf der Bank ein. Im 4 – 3 – 3 trat Union mit folgender Aufstellung an:
Glinker – Menz, Madouni (42. Göhlert), Stuff, Kohlmann – Mattuschka, Peitz, Parensen (65. Younga-Mouhani) – Kolk, Savran ( 71. Mosquera), Ede
Die Spielanteile waren in der Anfangsphase gleichmäßig verteilt. Die als Favoriten nach Berlin gereisten Duisburger wurden den ihnen angereichten Vorschusslorbeeren zunächst nicht gerecht. Uwe Neuhaus forderte von seiner Mannschaft vor dem Spiel ein hochgeklapptes Visier und forderte eine galligere Spielweiser als im letzten Auftritt gegen Osnabrück. Von Beginn an beherzte das Team um Kapitän Torsten Mattuschka die Forderung des Chef-Trainers. Die Zweikämpfe wurden leidenschaftlich geführt und das eigene Offensivspiel mit vielen Chancen sehr lebhaft gestaltet. Die erste nennenswerte Gelegenheit hatte Halil Savran, dessen Flachschuss von Duisburgs Keeper Yelldell pariert werden konnte (9.). Nur ein halber Meter fehlte kurz darauf zum Torerfolg von Santi Kolk, diesen erreichte ein steiles Anspiel von Chinedu Ede nicht (15.) In der Folge spielte sich Torsten Mattuschka mit viel Übersicht und gefährlichen Offensiv-Aktionen in den Fokus.
Die Offensive der „Zebras“ fand über weite Teile der Halbzeit nicht statt, zu sehr rieb sich Duisburgs Spitze Maierhofer zwischen den aufmerksamen Innenverteidigern Christian Stuff und Ahmed Madouni, später Daniel Göhlert, auf. Einen echten Adrenalinstoß verpasste Schiedsrichter Schößling den Zuschauern in Minute 30, als Chinedu Ede von links in den Strafraum eindrang und von Julian Koch abgeräumt wurde, es jedoch keinen Pfiff zu vernehmen gab. Nur wenig später stand der für den verletzten Ahmed Madouni (Schulter) in die Partie gekommene Daniel Göhlert im Mittelpunkt. Göhlert wurde von Sukalo geschubst, woraufhin der Slowene aus Nahdistanz in die Maschen köpfte. Schiedsrichter Christian Schößling war das Foul aber nicht entgangen und gab den Treffer zur Recht nicht (45.). Torlos ging es in die Kabinen.
Uwe Neuhaus ließ seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel unverändert und auch auf dem Rasen bot sich das gleiche Bild wie in der ersten Hälfte. Es spielte weiterhin nur eine Mannschaft, der 1. FC Union Berlin. Union, war wesentlich präsenter und erspielte sich durch kämpferische Ballgewinne ein klares Übergewicht. Daher dauerte es auch nicht lange, bis die nächste gute Verwertungsgelegenheit für die Hausherren heraussprang. Peitz läutete den zweiten Abschnitt mit seinem Schuss aus der Distanz ein. Nach überlegter Rückgabe von Torsten Mattuschka zieht der Sechser einfach mal, der Ball war allerdings noch ein wenig zu hoch für den Torjubel. Keine Minute später machte Kapitän Mattuschka dann ernst: Nach ansehnlicher Einzelleistung durch Chinedu Ede auf der linken Seite bekam „Tusche“ den Ball im Strafraum serviert, ließ Soares mit einer Finte ins Leere laufen, und schob aus etwa sieben Metern ein.
Mit spürbarem Rückenwind knüpfte Union auch in der Folgezeit an die Leistungen aus dem Derby an. Die Einstellung der Neuhaus-Elf stimmte in der zweiten Hälfte, die Spieler wollten den Sieg mit aller Macht und kämpften aufopferungsvoll. Allen voran ging immer wieder Michael Parensen, bis er nach einem Zusammenprall mit Koch verletzt aus dem Spiel gehen musste. „Wir warten die Diagnose ab, aber es täte schon sehr weh, wenn Michael jetzt, wo er sich zurückgekämpft hat, wieder ausfiele“, zeigte sich Uwe Neuhaus besorgt.
Die Entscheidung des Spiels fiel in der 83. Minute durch Santi Kolk. Peitz setzte über die linke Offensivseite zu einem eindrucksvollen Flankenlauf an und brachte die Kugel punktgenau auf Kolk, der mit dem Kopf aus fünf Metern gegen den unglücklichen Schlussmann Yelldell vollendete.
Auch wenn der Holländer damit zum Matchwinner avancierte, blieb leider ein bitterer Beigeschmack. Nach einem Foul applaudierte Kolk dem Unparteiischen, während dieser ihm den gelben Karton zeigte – Schiri Schößling ließ sich nicht lange bitten und schickte den Torschützen mit der Gelb-Roten Karte frühzeitig unter die Dusche. Kolk wird demnach gegen 1860 München fehlen.
Duisburg war gefordert, machte aber nicht den Anschein, noch an eine Wende zu glauben. So blieb es beim 2:0 für und Union und das hingebungsvolle Publikum konnte gemeinsam mit der Mannschaft endlich den ersehnten ersten Saisonsieg feiern.
MSV-Trainer Milan Sasic: „Ich beglückwünsche Union zu diesem verdienten Sieg. Wir haben aus meiner Sicht zwar gut begonnen, aber Union hat insgesamt mehr investiert“, so der Gästecoach und war auch von der Stimmung auf den Rängen angetan: „Sehr gute Stimmung und eine tolle Atmosphäre hier im Stadion.“
Uwe Neuhaus: „Wir sind alle richtig erleichtert und freuen uns über diesen absolut verdienten Sieg. Von der ersten Minute an haben wir richtig Gas gegeben, haben die Zweikämpfe gesucht und Duisburg nie zur Ruhe kommen lassen. Ich wünsche mir jetzt, dass es uns gelingt, diese Leistung konstant zu halten“, wagte der Trainer schon den Ausblick auf die kommende Aufgabe in München.
Nach einer Woche Verschnaufpause geht es für den 1. FC Union Berlin am nächsten Sonntag, 03.10.2010, (13:30 Uhr) zu den Löwen von 1860 München in die Allianz-Arena.
„Mit offenem Visier“: Uwe Neuhaus erwartet Zusammenhalt gegen Duisburg
Vorbericht
Die „Zebras“ gewannen am Mittwoch vor eigenem Publikum gegen den FC Augsburg mit 1:0 und setzten sich damit in der Spitzengruppe der 2. Liga fest.
Der Blick auf die Tabelle verrät, dass der MSV Duisburg von den ersten sechs Partien fünf für sich entscheiden konnte und sich dank dieser Leistung zu Recht auf der dritten Tabellenposition wiederfindet. Mit Baljak, Grlic und dem Österreicher Maierhofer hat Duisburg eine torgefährliche Achse in der Offensive, die bisher sieben von zehn Toren beisteuerte und auch bei Standards brandgefährlich in Erscheinung tritt. Im Kontrast zur Dominanz der „Zebras“ hat die Startphase der Saison 2010/2011 für den 1. FC Union Berlin deutlich holpriger begonnen.
Das Spiel gegen Hertha BSC schien der Anfang vom Aufbruch zu sein. Mit Leidenschaft und Kampf begeisterte die Mannschaft von Uwe Neuhaus das Publikum im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei. Genau das und noch ein wenig mehr erwartete der Trainer auch für das Spiel in Osnabrück. Sein Team sollte „noch eine Schippe“ drauflegen – was in den Anfangsminuten auch zu gelingen schien. Nach dem Abpfiff blieben vier Gegentore und die große Enttäuschung.
Damit gegen Duisburg trotz des Negativerlebnisses eine selbstbewusste Mannschaft auf dem Rasen stehen kann, wurde am Donnerstag akribisch auf die Fehlleistungen eingegangen: „Wir haben unsere Wunden geleckt, das Spiel analysiert und über Fehler gesprochen. Daraus ergibt sich die Zuversicht, dass diese nicht wieder auftreten. Noch haben wir zwei Tage Zeit, um uns detailliert auf Duisburg vorzubereiten, diese Zeit werden wir nutzen“, versicherte Uwe Neuhaus und führte weiter aus: „Unsere Situation ist klar, wir haben sehr großen Druck und brauchen drei Punkte. Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie das Visier hochklappt, sich nicht versteckt und wirklich alles dafür tut, die Punkte hier zu behalten. Zusammen und nur zusammen kann uns der Erfolg am Sonntag gelingen“, appelliert Uwe Neuhaus an seine Mannschaft.
Bereits fest für die Startelf eingeplant ist Santi Kolk, bei Michael Parensen ist ein Einsatz dagegen noch fraglich. Ob der nach langer Verletzungspause in den letzten beiden Spielen zum Einsatz gekommene Mittelfeldmann bis zum Sonntag die nötige körperliche Frische erlangen kann, scheint nicht gesichert: „Ich werde mich mit Michael abstimmen. Wenn er mir signalisiert, dass er sich gut fühlt, ist ein Einsatz nicht ausgeschlossen“, so Uwe Neuhaus.
Das Stadion An der Alten Försterei öffnet um 12:00 Uhr seine Tore, der Anstoß erfolgt um 13:30 Uhr.