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1. FC Union Berlin vs Hertha BSC

2. Bundesliga, 4. Spieltag

1. FC Union vs Hertha

2. Bundesliga, 4. Spieltag

Fr., 17. September 2010, 18:00 Uhr
An der Alten Försterei
1 : 1
18.432
SR: Dr. Felix Brych | Assistenten: Marco Achmüller, Thorsten Schiffner | Vierter Offizieller: Walter Hofmann

Union fängt Feuer: Beste Saisonleistung mit einem Punkt gegen Hertha BSC belohnt

Spielbericht

Glinker – Menz, Madouni, Rauw (39. Göhlert), Kohlmann – Peitz – Brunnemann, Mattuschka (76. Kolk), Parensen ( 80. Savran) – Benyamina, Mosquera

Christoph Menz ersetzte den mit Kniereizung außer Gefecht gesetzten Jerome Polenz auf der rechten Abwehrseite. Bernd Rauw rückte für Daniel Göhlert auf die zweite Innenverteidiger-Position neben Ahmed Madouni. Nach Rauws Verletzung kehrte jedoch Göhlert bereits in der 39. in die Mannschaft zurück. Im linken Mittelfeld gab Michael Parensen sein Comeback in der Startelf und auch John Jairo Mosquera kehrte ins Team zurück, was für den in Paderborn unglücklichen Halil Savran zunächst einen Platz auf der Bank bedeutete. Die größte Überraschung war allerdings die Pause für Santi Kolk, für den das Hinrunden-Highlight der 2. Bundesliga auf der Ersatzbank begann.

Um das Derby herum war die Atmosphäre zum Anstoß friedlich und auch die Choreografien auf der Waldseite waren toll anzusehen. Da passte es nicht so recht, dass das Spielgerät bereits nach zwei Spielminuten zum ersten Mal im Netz der Unioner zappelte. Herthas Peter Niemeyer wuchtete den Ball nach einem Freistoß von Kobiashvilli mit dem Kopf in das von Jan Glinker gehütete Tor. Die kalte Dusche erwies sich jedoch als Initialzündung für die Eisernen. Mit mehr Ballbesitz und auch den besseren Gelegenheiten erarbeitete sich Union ein optisches Übergewicht. Hätte John Jairo Mosquera in der 12. Minute nach einer Parensen-Flanke nicht dem auf der Torlinie postierten Levan Kobiashvilli gegen die Beine geschossen, wer weiß wie das Spiel sich nach dem so möglichen frühen Ausgleich entwickelt hätte.

Wenig später wurde es kribbelig für Schiedsrichter Dr. Felix Brych, der ein klares Foulspiel von Herthas Christian Lell an John Jairo Mosquera im Strafraum übersah. Den fälligen Elfmeterpfiff versagte der Unparteiische Union unverständlicherweise. Im folgenden Spielverlauf schaffte es Hertha nicht, aus den besseren technischen Anlagen Profit zu schlagen. „Wir haben es versäumt nach dem Tor die nötige Dominanz aufzubauen und uns zu befreien“, äußerte sich Markus Babbel unzufrieden nach der Begegnung. Mit Schüssen aus der zweiten Reihe hatte Union vor dem Pausentee noch zwei gute Szenen durch Karim Benyamina (19./45.).

Für den zweiten Durchgang ließ Uwe Neuhaus die Reihen seiner Akteure zunächst unverändert. Die Anhänger von Hertha BSC machten nach Wiederanpfiff mit Pyrotechnik auf sich aufmerksam, sodass die Begegnung für einige Minuten unterbrochen werden musste. Das Spiel verlief nach der vierminütigen Pause dann mit wenigen Höhepunkten, jedoch einer unermüdlich kämpfenden Union-Elf, die schließlich belohnt wurde, als in Minute dreiundachtzig der eingewechselte Santi Kolk nach einem kurzen Antritt mit Ball am Fuß aus 25 Metern vollendete. Der Flachschuss war für den Hertha-Schlussmann Maikel Aerts nicht zu erreichen. Union versuchte weiter nachzusetzen, Zählbares gelang aber nicht mehr.

„Nachdem wir in Rückstand geraten sind, mussten wir uns mit viel Intensität in die Zweikämpfe und in das Spiel reinbeißen. Das ist uns gelungen, womit wir Charakter gezeigt haben. Mit Ausnahme des Ergebnisses haben wir heute viel von dem, was wir uns vorgenommen haben, auch umsetzen können. Wie sich die Mannschaft präsentiert hat, war ein eindeutiges Zeichen, darf aber keine Eintagsfliege bleiben“, so ein zufriedener Uwe Neuhaus in der Pressekonferenz. Besonders lobende Worte fand Neuhaus noch für Michael Parensen: „Nach langer Verletzungspause und nur einem Spiel in der U23 hat sich Michael heute ausgepumpt, bis wirklich gar nichts mehr ging. Seine Mentalität war ein Gewinn für die Mannschaft. Das Spiel heute stimmt mich zuversichtlich“, beschloss Uwe Neuhaus das Pressegespräch gut gelaunt.

Markus Babbel sah das ähnlich: „Wir haben heute einen Punkt gewonnen. Ich habe zur Mannschaft gesagt, wenn man nicht gewinnen kann, darf man zumindest nicht verlieren. Verteidigt haben wir heute wirklich gut, sodass das Gegentor zu einem Zeitpunkt fiel, als ich dachte, dass nichts mehr passieren wird. Das Ergebnis ist in dieser Form auch gerecht.“

Das Derby endet mit einem 1:1-Unentschieden der versöhnlichen Art und lässt nach einem kämpferischen Auftritt des 1. FC Union Berlin mit Zuversicht auf das Mittwochsspiel in Osnabrück schauen.

Derbyzeit im Stadion An der Alten Försterei: 1. FC Union Berlin empfängt Hertha BSC

Vorbericht

Als der Klassenerhalt des 1. FC Union Berlin mit dem 3:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld am 33. Spieltag der vergangenen Saison in trockene Tücher gepackt war, deutete sich bereits an, was am Freitag nun tatsächlich Wirklichkeit wird: Der 1. FC Union Berlin spielt im Rahmen eines Punktspiels gegen den einstigen Champions- und Europa League-Teilnehmer Hertha BSC.  Nach dem Abstieg aus dem Fußball-Oberhaus schrieb sich Hertha umgehend das Projekt „sofortiger Wiederaufstieg“ auf die Fahne und investierte in eine Mannschaft, die bisher alle Erwartungen erfüllt. Drei Siege zu Beginn der Saison nähren nun die Hoffnung des Charlottenburger Anhangs auf die sofortige Rückkehr in Liga 1. Der Wechsel der Spielklasse ist wohl nur als Betriebsunfall zu begreifen, was auch die Mannschaft, die Verantwortlichen des Vereins und die Fans der Blau-Weißen so sehen.

Für die Mannschaft von Uwe Neuhaus könnte nach einem Punkt aus drei Spielen ein Erfolg am Freitag einem echten Befreiungsschlag gleichkommen. „So sehr sich beide Vereine auf finanzieller und struktureller Ebene unterscheiden, so unterschiedlich war auch der Saisonstart. Für das Derby gelten aber andere Gesetze und das bisher Gewesene spielt dann absolut keine Rolle“, ist sich Union-Trainer Uwe Neuhaus sicher und rechnet sich durchaus etwas aus gegen den Favoriten aus Charlottenburg.

„Wir müssen uns gegen Hertha BSC anders präsentieren als in den Spielen zuvor, das ist jedem einzelnen bewusst. Wichtig wird sein, den Gegner in Zweikämpfe zu verwickeln und diese dann mehrheitlich für uns zu entscheiden“, benennt Neuhaus ein mögliches Erfolgsrezept für das Duell unter Flutlicht.

Keine unerhebliche Rolle spielen in diesem intensiven Spiel die frenetischen Zuschauer: „Die zu erwartende Kulisse im Rücken wird bei uns den entscheidenden Tick mehr Offensivgeist wecken. Wenn wir möglichst gefährlich vor das Tor von Hertha kommen und wir es schaffen, dann einmal in Führung zu gehen, könnten wir damit den Ballast der letzten Wochen abwerfen“, so Uwe Neuhaus.

Christian Beeck fasst seine Erwartungen für das Spiel in drei Wünschen zusammen: „Erstens möchte ich von den Spielern am Freitag die Eigenschaften sehen, die Union immer ausgezeichnet haben, nämlich: Leidenschaft, Enthusiasmus und Dynamik. Und zweitens wünsche ich mir eine tolle Stimmung auf den Rängen, mit der wir zeigen, was wir zu bieten haben - bessere Werbung in eigener Sache kann es nicht geben.“ Seinen dritten Wunsch formulierte der Teammanager dann unmissverständlich: „Ich möchte dieses Spiel einfach gewinnen und um 19:45 Uhr drei Punkte mehr auf dem Konto haben.“

Personell ist der Kader gut besetzt, alle Spieler sind gesund. Um eine schlagkräftige Formation in den Kampf um die Punkte zu schicken, wird Trainer Uwe Neuhaus also die berühmte Qual der Wahl haben. Eine Ausnahme ist jedoch Jerome Polenz, der mit einer Reizung im rechten Knie nicht einsatzfähig sein wird.

Das Stadion An der Alten Försterei wird ab 16:00 Uhr geöffnet sein und ist restlos ausverkauft. Alle Besucher werden dringend gebeten mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, da im Umfeld des Stadions kaum Parkplätze zur Verfügung stehen.

Michael Parensen

Michael Parensen

ist Spieler des Tages bei unserem Spiel gegen Hertha

Michael Parensen

ist Spieler des Tages gegen Hertha

SpielStatistiken

1. FC Union Berlin vs Hertha BSC

1 Gelbe Karten 1
0 Gelb-Rote Karten 0
0 Rote Karten 0

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