1. FC Union Berlin vs Fortuna Düsseldorf
2. Bundesliga, 2. Spieltag
1. FC Union vs Düsseldorf
2. Bundesliga, 2. Spieltag
Kapitän sichert Punkt: Kreilach trifft beim 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf
Spielbericht
Norbert Düwel schenkte der gleichen Startelf das Vertrauen wie in der Vorwoche in Karlsruhe. Zudem rückte Christopher Quiring für Abdallah Gomaa in den Kader. Spielen ließ Unions Chefcoach im 3 – 5 – 2-System mit folgenden Akteuren:
Haas – Puncec, Leistner, Schönheim – Kreilach, Özbek – Trimmel, Jopek (76. Kopplin), Köhler (66. Quiring) – Skrzybski (82. Nemec), Brandy
Die Begegnung empfing die 20.562 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei mit einer munteren Anfangsphase. Beiden Teams sah man den Willen an, sich vor der beeindruckenden Kulisse unter Flutlicht zeigen zu wollen. Die beste Chance verbuchten dann zunächst die Gastgeber nach acht Minuten. Sören Brandy spielte von der Grundlinie zurück auf Steven Skrzybski. Der flinke Stürmer fand aus Nahdistanz in Michael Rensing seinen Meister. Fortunas Keeper vereitelte die Großchance reaktionsschnell mit dem Fuß. Auch in der Folge suchten beide Mannschaften den Weg nach vorne. Dann lauerte Christopher Trimmel am langen Pfosten der Gäste. Die Flanke von links erreichte den Österreicher zwar, doch konnten sich die Fortunen im letzten Augenblick in den Schuss des Neuzuganges werfen (13.). Düsseldorf setzte sich durch einen Distanzschuss von Michael Lindl anschließend erstmalig in Szene. Der durchaus gefährlich geschlagene Versuch verpasste das Gehäuse knapp (17.). Die Partie verlor dann etwas an Tempo. Nach einer halben Stunde erarbeitete sich Union wieder eine Halbchance. Benjamin Köhler flankte ins Zentrum, wo Steven Skrzybski aus 13 Metern nicht ausreichend Druck hinter seinen Kopfball bringen konnte – kein Problem für Michael Rensing. Ihren ersten richtig herausgespielten Angriff vollendete Düsseldorf zur Führung. Heinrich Schmidtgal zog den Ball von links flach in den Strafraum. Nachdem Charlison Benschop im Zentrum verpasste, zog aus spitzem Winkel Michael Liendl ab. Das Tackling von Benjamin Köhler konnte den Treffer zum 1:0 nicht verhindern (35.). Düsseldorf wurde nun stärker und verzeichnete mehr Ballbesitzzeiten. Benschop prüfte Daniel Haas kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einem Flachschuss, der im Nachfassen zur Stelle war (44.). Ohne weitere Treffer schickte Schiedsrichter Knut Kircher die Spieler pünktlich in die Pause.
Mit einem Ausrufezeichen kehrte Fortuna Düsseldorf auf den Rasen zurück. Christian Gartner packte viel Kraft in seinen Vollspannschuss aus 20 Metern. Die Kugel rauschte mit Tempo an den linken Pfosten und von dort ins Aus (49.). Gegenüber düpierte Benjamin Köhler gleich zwei Gegenspieler, spielte quer auf Björn Jopek, der platziert schlenzte. Michael Rensing zeigte seine Klasse und wischte den Ball mit voller Körperstreckung um den Pfosten (56). Union beschränkte sich nun nicht mehr einzig auf die Chancensuche aus dem Spiel heraus. Es kamen auch Standards in Betracht, wie nach 64 Spielminuten. Die Ecke von Baris Özbek verlängerte Sören Brandy an den zweiten Pfosten. Kapitän Damir Kreilach entledigte sich seines Bewachers und drückte den Ball nach 28 Spielen ohne eigenen Treffer zum Ausgleich über die Linie. Union wurde präsenter und Düsseldorf wirkte verunsichert. Offensiv fanden nur noch die Platzherren statt, die ihr spielerisches Übergewicht bis an den gegnerischen Kasten herantrugen, die entscheidende Lücke aber nicht fanden. Auch der Kopfball von Christopher Trimmel nach einer Ecke schaffte es nicht bis in die Maschen, da Rensing erneut zupackte (83.). In der ersten Minute der Nachspielzeit bebte nochmal das Aluminium des Tores hinter Daniel Haas. Sergio Pinto schickte das Leder aus 21 Metern an die Unterseite des Quergestänges. Wenig später war das Spiel zu Ende.
„Man muss mit dem Punkt zufrieden sein. Wir haben sehr gut begonnen. Leider hat Michael Rensing einen überragenden Tag erwischt und uns das Leben schwer gemacht. Gegen Ende der ersten Halbzeit haben wir an Aggressivität verloren, was auch zum Gegentor geführt hat. Die Mannschaft hat Moral gezeigt und sich zurückgekämpft. Das Spiel hätte nach Pfosten- und Lattentreffern auch gegen uns laufen können. Aber ich denke, insgesamt hat das Spiel keinen Sieger verdient gehabt“, so die Analyse des Trainers nach interessanten neunzig Minuten.
Die Liga pausiert am kommenden Wochenende. Grund dafür ist die erste Hauptrunde des DFB-Pokal-Wettbewerbes. Hierfür reisen die Union-Profis am nächsten Sonntag nach Heidenheim. Anstoß gegen den Zweitliga-Aufsteiger ist am Montag, dem 18.08.2014 um 18:30 Uhr in der Voith-Arena.
„Der Rasen muss glühen“: Union empfängt Düsseldorf zum Heimdebüt
Vorbericht
Das Remis gegen den KSC war für Abwehrspieler Fabian Schönheim ein annehmbares Resultat zum Start in die neue Spielzeit: „Mit dem 0:0 sind wir ordentlich gestartet, vor allem wenn man sieht, was wir in den letzten Jahren aus Karlsruhe mitgenommen haben“, so der 27-Jährige. „Lieber wären mir natürlich drei Punkte gewesen“, so ein ehrgeiziger Fabian Schönheim, der den Punktgewinn als Abwehrspieler in einem neuen System durchaus als Etappen-Erfolg wertet: „Über neunzig Minuten die Null zu halten, ist ordentlich. Ich denke wir haben allesamt gut verteidigt. Aber natürlich gibt es andere Dinge, die wir im Spiel nach vorn verbessern können. Darauf werden wir hinarbeiten und ich hoffe, dass das gegen Düsseldorf schon besser aussieht.“
Die Bedingungen für das Duell mit den Flingeranern werden nahezu optimal sein. Neben den angenehmen Temperaturen reizt Fabian Schönheim auch die späte Anstoßzeit: „Volles Stadion, Flutlichtspiel – darauf freue ich mich wirklich sehr. Wir werden hoffentlich den Rasen zum Glühen bringen und die Punkte hierbehalten.“
Der Ausblick von Coach Norbert Düwel auf die bevorstehende Partie begann mit einem Rückblick: „Wir haben in Karlsruhe schon vieles richtig gemacht. Nicht umsonst sind wir ohne Gegentor aus der Partie gegangen. Unser Plan wäre zu 100% aufgegangen, wenn wir noch ein bis zwei Nadelstiche mehr hätten setzen können. Was die Defensivarbeit angeht, war das eine gute Basis auf der man aufbauen kann“, so der 46-jährige Fußballlehrer.
Offensiv sieht der gebürtige Altöttinger weit größeres Verbesserungspotenzial: „Bis zum letzten Drittel haben wir teilweise hervorragend gespielt. Dort gab es dann allerdings zu viele Fehler individueller Art. Technische Fehler, unsaubere Abspiele – da haben wir zu viele Bälle leichtfertig verloren. Daran müssen wir arbeiten und uns auch mental verbessern, um mutiger und mit mehr Überzeugung an die Sache heranzugehen.“
Der kommende Gegner Düsseldorf bringt ein anderes Anforderungsprofil als Karlsruhe mit. Dafür müssen das Trainergespann und die Mannschaft neue Lösungen finden: „Fortuna hat eine ganz andere Spielanlage, auf die wir uns einstellen werden“, so Trainer Düwel, der sogleich konkretisiert: „Sie sind gut besetzt und haben extreme Qualität nach vorne. Aber auch sie sind nicht ohne Schwächen, diese werden wir versuchen aufzudecken.“
Fortuna Düsseldorf hat am ersten Spieltag Bundesligaabsteiger Eintracht Braunschweig einen Punkt abgenommen. „Das Unentschieden geht in Ordnung, weil sich Braunschweig diesen Punkt erkämpft hat. Wir werden uns die Punkte in den nächsten Spielen zurückholen“, kündigte Oliver Reck nach dem 2:2-Unentschieden gegen Braunschweig an. In Köpenick ist man vor siegesgewillten Gästen gewarnt, wird sich vor eigenem Publikum aber nicht verstecken.
Im Zuge seiner Personalplanungen muss Norbert Düwel derweil auf Michael Parensen verzichten. Der 28-Jährige kuriert eine Bänderverletzung im Bereich des Knies aus. „Wir arbeiten sehr intensiv daran, dass Michael am Sonntag bei der U23 dabei sein kann, um wieder Anschluss an den Kader zu finden“, sagte Unions Chefcoach. Die Langzeitverletzten Oliver Oschkenat und Tugay Uzan absolvieren ihr Reha-Programm und sind noch nicht einsatzbereit.
Das Stadion öffnet um 19:00 Uhr, die Partie beginnt um 20:30 Uhr. Tickets sind weiterhin im Ticketoffice, im Onlineshop, an den bekannten Union-Vorverkaufsstellen sowie am Spieltag an der Stadionkasse vor der Haupttribüne erhältlich.