1. FC Union Berlin vs FSV Frankfurt 1899
2. Bundesliga, 10. Spieltag
1. FC Union vs FSV
2. Bundesliga, 10. Spieltag
Hart erkämpft und sehr wertvoll: Union gewinnt 1:0 gegen den FSV Frankfurt
Spielbericht
Trainer Uwe Neuhaus vertraute der gleichen Startelf, die auch schon gegen St. Pauli von Beginn an auf dem Feld stand und ordnete sie im folgenden 4 – 4 - 2-System an:
Haas – Pfertzel, Stuff, Puncec, Kohlmann – Karl – Quiring (76.Belaid), Mattuschka, Jopek (41.Zoundi) – Nemec (68.Silvio), Terodde
Um einen sicheren Spielaufbau bemüht, ließen die Gastgeber den Ball in den Anfangsminuten viel durch die eigenen Reihen laufen. Der FSV ließ die Eisernen weitestgehend gewähren und so entwickelte sich ein ruhiger Beginn, der allerdings jäh unterbrochen werden sollte. Bereits in der sechsten Spielminute holte sich Marc Heitmeier die erste, folgenschwere gelbe Karte ab, die ihm nur zehn Minuten später zum Verhängnis werden sollte. Im Strafraum nahm der Frankfurter Verteidiger die Hand zur Hilfe und verhinderte so eine klare Torchance für die Köpenicker. Schiedsrichter Thorsten Schriever hatte keine andere Möglichkeit, als den Vorbelasteten vom Platz zu stellen und auf den Elfmeterpunkt zu weisen. Unions Kapitän Torsten Mattuschka schnappte sich die Kugel und verwandelte sicher zum 1:0. Es deutete sich ein ruhiger Nachmittag für Keeper Daniel Haas an, der bis dato erst einmal eingreifen musste (12.). Nach einer guten Chance von Simon Terodde (23.) verpassten es die Hausherren jedoch, den Sack frühzeitig zu zumachen und die Gäste kamen überraschend wieder ins Spiel. Ohne zwingende Torszenen, jedoch nicht ganz ungefährlich, ließen die Frankfurter ihre zahlenmäßige Unterlegenheit vergessen und stemmten sich gegen die drohende Niederlage.
So ging auch die erste Chance der zweiten 45 Minuten an die Blau-Schwarzen. John Verhoek drückte den Ball nach einem Freistoß per Kopf nur knapp über den Kasten von Daniel Haas (51.). Union agierte im Bemühen um Sicherheit zu einfallslos und stellte den eigenen Anhang in den erneut ausverkauften Heim-Bereichen auf eine harte Geduldsprobe. Mit einem fulminanten Weckschuss sorgte Abwehrrecke Christian Stuff für ein Raunen im Rund. Der blonde Hüne marschierte durch das gesamte Mittelfeld und zog aus 25 Metern ansatzlos ab, doch der Ball knallte gegen den Querbalken. Nun boten sich hüben wie drüben Möglichkeiten zum Torerfolg. Mathew Leckie (62.) und Nils Teixeira (73.) hätten ebenso für den Jubel der mitgereisten FSV-Anhänger sorgen können wie Simon Terodde (57.), Christopher Quiring (66.) oder Torsten Mattuschka (90.) auf der anderen Seite. Da jedoch alle Chancen vergeben wurden, blieb es beim 1:0 für die Gastgeber, die sich mit dem Sieg auf den zehnten Tabellenplatz schieben konnten.
Union-Trainer Uwe Neuhaus zeigte sich nach Spielschluss erleichtert: „Ich glaube, dass wir gut ins Spiel gekommen sind - spielerisch stark, haben Druck ausgeübt und sind dann folgerichtig in Führung gegangen. Danach, besonders in der zweiten Halbzeit haben wir es nicht gut gemacht und haben viele Chancen vergeben, die zum beruhigenden 2:0 hätten führen müssen. Natürlich spielen dann die Nerven eine große Rolle. Die Angst vor dem Gegentor wurde von Minute zu Minute größer. Deswegen freue ich mich über so ein richtig schönes dreckiges 1:0“, so der Coach in der anschließenden Pressekonferenz.
Am 28.10.2012 geht es für Union erneut im Stadion An der Alten Försterei weiter. Der Gegner am kommenden Sonntag ist der SC Paderborn 07.
„Gutes Omen ist keine Garantie“: 1. FC Union Berlin fordert FSV Frankfurt
Vorbericht
Schenkt man einem erfahrenen Spieler wie Marc Pfertzel Glauben, so gibt es im Fußball tatsächlich so etwas wie Lieblingsgegner. „Es gibt Mannschaften, wo ich von vornherein ein gutes Gefühl habe. Beispielsweise habe ich gegen Cottbus noch nie verloren“, gibt der Franzose zu bedenken. Auch was den FSV Frankfurt betrifft, ist der 32-Jährige guter Dinge. Nicht nur die Statistik, die in drei Heimspielen gegen die Main-Hessen weder ein geschossenes Tor noch einen Punktgewinn der Gäste ausweist, untermauert den Standpunkt des Rechtsverteidigers. Die ansteigende Formkurve vor der Länderspielpause sorgt ebenso für positive Prognosen. „Wir haben momentan einen guten Lauf, hoffentlich bleibt es so“, gibt sich Marc Pfertzel zuversichtlich.
Den Lauf beizubehalten und das Selbstbewusstsein der zurückliegenden Punkteausbeute mit in das anstehende Spiel hinüber zu retten, ist auch der Anspruch von Uwe Neuhaus. Dabei verlässt sich Unions Chefcoach keinesfalls auf die für Union als gutes Omen anführbare Statistik der Vergangenheit. „Der FSV hat sich im Vergleich zur Vorsaison vor allem im Offensivbereich deutlich verstärkt. Mit Edmond Kapllani (5 Tore) und John Verhoek (3 Tore) haben sie sich große Qualität in den Kader geholt“, weiß Uwe Neuhaus. Mit Zufall hatte der Frankfurter Blitzstart für den Union-Trainer nichts zu tun. „Dass sie dort oben stehen, ist kein Glück. Sechs Punkte mehr als wir auf dem Konto, das ist eine ganze Menge“, findet Uwe Neuhaus.
Aber die Mannschaft von Benno Möhlmann hatte zuletzt einige Wackler in der Leistungskurve und steckt in einer kleinen Schwächephase. Zwei verlorenen Spielen folgte ein glücklicher Punkt gegen Paderborn. „Das muss nichts heißen. In Frankfurt hatte man ebenfalls Zeit, um sich 14 Tage auf das Spiel vorzubereiten. Auch wenn wir zuhause eine gute Bilanz gegen Frankfurt haben, die Spiele waren immer lange auf der Kippe“, so die Warnung des Trainers, der seine Mannschaft nicht ins offene Messer laufen sehen möchte.
„Die ein zwei Chancen, die sich uns eröffnen, müssen wir eiskalt nutzen, wollen wir das Spiel nach Hause bringen. Wir haben gegen St. Pauli bewiesen, dass wir jederzeit ein Tor machen können und das sollten wir auch am Sonntag auf den Platz bringen“, so die Forderung von Uwe Neuhaus. Felipe Gallegos (Mittelfuß), Michael Parensen (Fissur Wadenbein) und Björn Kopplin (Schambeinentzündung) bleiben für die Kaderplanung weiterhin außen vor. Fabian Schönheim ist nach seiner Roten Karte letztmalig zum Zusehen gezwungen.
Die restlichen Karten sind am Sonntag ausschließlich im Ticketoffice erhältlich. Am Spieltag wird es in den Heimbereichen daher keine Tageskassen geben. Tags zuvor können am Sonnabend von 10:00 bis 14:00 Uhr ebenfalls noch offene Kartenwünsche erfüllt werden.