1. FC Union Berlin vs FC Würzburger Kickers
2. Bundesliga, 23. Spieltag
1. FC Union vs Würzburg
2. Bundesliga, 23. Spieltag
Sieg in Unterzahl: Union bezwingt Würzburg
Spielbericht
Aufgrund der Verletzung von Jakob Busk war Jens Keller erneut gezwungen, seine Startelf umzubauen. Daniel Mesenhöler rückte zwischen die Pfosten, Michael Gspurning nahm erstmals in einem Pflichtspiel für die Eisernen auf der Bank Platz. Somit las sich die Aufstellung wie folgt:
Mesenhöler - Trimmel, Leistner, Puncec, Parensen – Kroos (89. Kessel), Fürstner, Kreilach – Skrzybski (83. Redondo), Polter, Hedlund (46. Pogatetz)
Union kam hellwach aus der Kabine und versuchte, den Würzburger Abwehrriegel mit schnellen Angriffen zu überrumpeln. Die Eisernen setzten die Gäste früh unter Druck und kamen in der sechsten Minute durch einen Kopfball von Kreilach das erste Mal gefährlich vor den Kasten von Torhüter Robert Wulnikowski. In der 14. Spielminute tauchte der Würzburger Ernst allein vor Daniel Mesenhöler auf, der junge Keeper behielt jedoch die Oberhand und wehrte die einzige Chance der Gäste in der Anfangsphase souverän ab. Die Eisernen kontrollierten in der Folge die Partie und belohnten sich in der 21. Minute zum ersten Mal. Einen Eckstoß von Kroos leitete Michael Parensen mit dem Kopf weiter zu Torjäger Sebastian Polter, der die Kugel ebenfalls per Kopf wuchtig zur 1:0-Führung über die Linie drückte. In der Folge blieben die Köpenicker weiter aggressiv und drängten auf den zweiten Treffer. Der umtriebige Skrzybski sorgte immer wieder für Gefahr, Sebastian Polter scheiterte im eins gegen eins am herauseilenden Wulnikowski. Erst kurz vor der Pause zeigten sich auch die Gäste wieder offensiv, der Schuss von Tobias Schröck strich jedoch am Kasten vorbei. In der 44. Spielminute mussten die Köpenicker einen herben Schlag hinnehmen. Roberto Puncec, der erst in der 36. Spielminute die gelbe Karte gesehen hatte, wurde nach einem Foul an Soriano mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Die anschließende Freistoßvariante lenkte Mesenhöler jedoch mit einer starken Parade um den Pfosten.
Union-Coach Jens Keller reagierte in der Pause und schickte Innenverteidiger Emanuel Pogatetz für Simon Hedlund auf den Rasen. Trotz Unterzahl ließen die Köpenicker den Gästen kaum Raum und versuchten, die Angriffsbemühungen der Würzburger früh zu unterbinden. In der Offensive suchten die Eisernen immer wieder Sebastian Polter, der viele Bälle fest machte. In den Zweikämpfen setzte Union die Kickers bereits im Mittelfeld aggressiv unter Druck, die Angriffsversuche der Gäste scheiterten häufig an der fehlenden Präzision. In der 81. Spielminute belohnten sich die Eisernen schließlich mit dem Treffer zur 2:0-Führung für den hohen Aufwand. Innenverteidiger Toni Leistner schlug einen langen Freistoß von der Mittellinie auf Sebastian Polter, der mit dem Kopf zu Damir Kreilach verlängerte. Der Kroate nahm die Kugel an, versetzte den herausgeeilten Wulnikowski und schob den Ball aus spitzem Winkel ins Tor. Würzburg versuchte es anschließend noch mit einem abgefälschten Schuss, den Mesenhöler allerdings problemlos abwehren konnte. Kurz vor Schluss scheiterte Kreilach nochmal mit einem Flachschuss von der Strafraumkante, der Ball zischte knapp am Kasten der Gäste vorbei.
„Wer nach einem 2:0 Sieg bei dem man 48 Minuten in Unterzahl spielt, nicht zufrieden ist, muss verrückt sein. Wir haben in der Anfangsphase viele brenzlige Situationen kreiert, aber leider kein Tor erzielt. Hinten hat Mesi eine riesen Chance vereitelt, danach erzielen wir dir Führung. Bis zur roten Karte hatten wir alles im Griff. Dass wir in Unterzahl keine einzige Chance zugelassen haben, bezeugt die Qualität unserer Mannschaft. Somit haben wir die drei Punkte verdient und am nächsten Wochenende geht es weiter“, so Keller auf der Pressekonferenz nach der Partie.
Die Eisernen haben nun eine Woche Zeit, um sich auf die nächste Partie vorzubereiten. Am kommenden Freitag, dem 10.03.2017 tritt der 1. FC Union Berlin dann auswärts beim FC St. Pauli an. Der Anpfiff im Stadion am Millerntor erfolgt um 18:30 Uhr.
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Vorbericht
„Wir sind auf Würzburg vorbereitet, aber das ist unser Spiel. Klar kennen wir ihre Stärken und Schwächen aber wir wollen, dass sie sich auf uns vorbereiten. Wir wollen das Spiel für uns erfolgreich gestalten. Wir haben uns, vor allem zu Hause, einen riesigen Respekt erarbeitet und den wollen wir am Freitag ausbauen“, fand Union-Trainer Jens Keller auf der Pressekonferenz vor der Partie deutliche Worte.
Den von Keller angesprochenen Respekt ließ auch Würzburg-Trainer Bernd Hollerbach im Pressegespräch vor der Partie durchblicken: „Union ist die Mannschaft der Stunde in der zweiten Bundesliga. Es ist sensationell, was sich dort entwickelt hat.“ Aber er machte auch die Marschroute für sein Team klar: „Das wird eine interessante Aufgabe. Wir wollen kompakt stehen und mutig agieren.“
In den letzten beiden Jahren gelang dem 47-jährigen Ex-Bundesligaprofi mit seinen Würzburgern Erstaunliches. Die Kickers stiegen zweimal hintereinander auf und starteten auch in diesem Jahr überraschend gut in die Saison - die Hinrundentabelle schlossen die Unterfranken auf dem sechsten Platz ab. Der Start aus der Winterpause verlief dagegen eher holprig, lediglich zwei Punkte konnte die Hollerbach-Elf aus den fünf Spielen erobern. Im fränkischen Derby gegen Greuther Fürth holte Würzburg ein 1:1-Unentschieden.
Am Freitag treffen die Köpenicker im Duell mit Würzburg auf einen alten Bekannten - Robert Wulnikowski. Der mittlerweile 39-Jährige und damit älteste Spieler des deutschen Profifußballs stand zwischen 1999 und 2004 beim 1. FC Union Berlin unter Vertrag.
Doch nicht nur bei den Gästen, auch bei Union ist vor der Partie die Personalie im Tor eine Besondere. Nach der Muskelverletzung von Jakob Busk wird am Freitag Daniel Mesenhöler das Gehäuse der Eisernen hüten. Für den 21-Jährigen wird die Partie nach dem Einsatz im Pokal bei Borussia Dortmund der zweite Pflichtspieleinsatz für den 1. FC Union Berlin sein. Sorgen macht sich Trainer Jens Keller deswegen natürlich keine: „Wenn man sich das Spiel gegen Dortmund anschaut, ist über Mesi alles gesagt. Wenn man sieht, dass er dort vor 80.000 Zuschauern sein erstes Profispiel gemacht hat und dabei so eine Leistung abruft, dann sieht man wie stark er ist. Auch mental. Das war schon sehr beeindruckend, deshalb muss man dazu nicht mehr sagen.“
Aktuell sind für die Partie am Freitag noch Tickets verfügbar, diese sind sowohl in den Zeughäusern, als auch online unter www.union-zeughaus.de erhältlich.